Standardmodell-Higgs

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Michael Hammer: Das Standardmodell der Teilchenphysik
Advertisements

Ulrich Husemann Heiko Lacker Thomas Lohse Klaus Mönig Teilchenphysik bei ATLAS bei ATLAS Deine Perspektive in der Physik Humboldt-Universität zu Berlin,
Konzept der Wechselwirkungen
Günter Quast Karlsruhe, 4. Oktober 2004 Institut für experimentelle Kernphysik 1 Die großen Zukunftsprojekte: Der Large Hadron Collider (LHC) und ein Elektron-Positron-Linearbeschleuniger.
Supersymmetrie Ein Vortrag zum Seminar
Physik jenseits des Standardmodells
Die Entdeckung des Top Quarks
Gliederung Was ist SUSY Motivation für SUSY
Das CMS-Experiment Hauptseminarvortrag am Alexander Wiegand
-Der Large Hadron Collider LHC -
Vom frühen Universum ins Labor
Kilian Leßmeier Universität Bielefeld
Kap. 1: Einführung Übersicht Hadron-Kollider
Martin zur Nedden, HU Berlin 1 Physik an Hadron-Collidern, WS 2006/2007 Kap 1, Intermezzo: Beispiele von hadronischen Kollisions- Experimenten D0 am Tevatron.
Dem Higgs-Boson auf der Spur
Suche nach Supersymmetrie am LHC
Suche nach dem Higgs und die Experimente am LHC
Suche nach dem Higgs-Teilchen am LHC
Teilchenphysik: Verständnisfragen
G. Flügge, T. Hebbeker, K.Hoepfner, J. Mnich, W. Wallraff
Elementarteilchenphysik/Astroteilchenphysik Seminarthemen Organisation
Moderne Methoden der Teilchen- und Astroteilchenphysik
Die Suche nach dem Higgs-Boson
Ties Behnke: TESLA - ein Weg zur Weltformel? 1 Tag der Wissenschaft - Berlin: TESLA Licht der Zukunft Teilchenphysik bei TESLA ein Weg zur.
Beauty-Produktion in Tief- Inelastischen Streuprozessen bei Z EUS Benjamin Kahle, Vincenzo Chiochia und Katarzyna Wichmann DPG-Frühjahrstagung Mainz 2004.
Jenseits der Antimaterie
CMS Compact Muon Solenoid
Das ZEUS-Experiment am HERA-Beschleuniger Das ZEUS-Experiment Elektron-Proton-Streuung bei hohen Energien ZEUS-KOLLABORATION ca. 350 Physikern von 57 Instituten.
Markus Schumacher, Universität Bonn
10. Massen Das Higgs-Boson Spontane Symmetriebrechung
AGs Lacker/Lohse ( ATLAS, BaBar )
Achim Stahl 18-April-2006 Seminar Neutrinos. Konsistente Beschreibung der Welt der Elementarteilchen experimentell vielfach überprüft muß für massive.
Experimentelle Methoden der Teilchenphysik oder Rundgang durch das CMS-Experiment Thomas Schörner-Sadenius, Georg Steinbrück Wir beschäftigen uns in dieser.
Seminarvortrag von Florian Senger
Das LHCb-Experiment am CERN The Large Hadron Collider beauty Experiment Outer Tracker Gruppe des Physikalischen Instituts Heidelberg Wechselwirkungen zwischen.
Das LHCb-Experiment am CERN The Large Hadron Collider beauty Experiment Outer Tracker Gruppe des Physikalischen Instituts Heidelberg Wechselwirkungen zwischen.
Suche nach dem Higgs-Boson des Standardmodells
Die Suche nach dem Higgs-Boson am LHC
1 Seminar zu Experimentelle Methoden der Teilchenphysik Der Trigger von ATLAS - Wolf Behrenhoff, Der Trigger im ATLAS-Experiment – LHC Grundlagen.
SU(2)L x U(1)Y Eichinvarianz war für die Bestimmung der Lagrangefunktionen der QED und QCD wesentlich. Für die schwache Wechselwirkung ist der Fall komplizierter,
Programm – 09.50: Begrüßung und Umfrage – 11.30: Vorträge
Meilensteine der Teilchenphysik
Meilensteine der Teilchenphysik
Das Higgs-Teilchen - Der letzte Baustein im Standard Modell
3. Was bringt die Zukunft ? Was ist spontane Symmetriebrechung?
Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 16. December December 2003 Das Experiment CMS am Large Hadron.
Überblick (1) Was sind Elementarteilchen ? Die ersten Teilchen
Das magnetische Moment der Leptonen
Reise in die subatomare Welt
Invarianz der Natur unter Phasentransformationen in SU(2) L U(1) Y verlangt 4 Eichbosonen, W ±, Z, Vereinigung von elektromagnetischer und schwacher Wechselwirkung.
Standardmodell Invarianz der Natur unter Phasentransformationen in SU(2)U(1) verlangt 4 Eichbosonen, W±, Z, g Vereinigung von elektromagnetischer und.
Das Top-Quark als Schlüssel zur LHC-Physik VH-NG-400
Günther Dissertori CERN , EP-Division Lehrer Seminar Februar 2000
Galaxiencluster, dunkle Materie und der LHC. Dunkle Materie August 2006: NASA Finds Direct Proof of Dark Matter
European Masterclasses 2007 Teilchenbeschleuniger&Detektoren.
4. Horizonte der Teilchenphysik.
Claudia-Elisabeth Wulz Institut für Hochenergiephysik, Wien
Teil 7: Offene Fragen der Teilchenphysik
der Elementarteilchen
Galaxien, dunkle Materie und der LHC. Etwas fehlt Wie schnell sich ein Stern in einer Galaxie um das Galaxienzentrum dreht, seine Rotationsgeschwindigkeit,
WYP 2005 European Masterclass Das Standardmodell Standardmodell der Elementarteilchenphysik.
Teilchenphysik-Quiz Präsentationstitel, Autor.
Schwere Eichbosonen Seminarvortrag im Rahmen des F-Praktikums
Standardmodell. 224 Was wissen wir bisher? Nukleonen bestehen aus (3) spin ½ Teilchen mit relativ geringer Masse.
Das Standard Modell der Teilchenphysik Stand und offene Fragen P. Schmid Innsbrucker Vorbereitungstreffen für den CERN Besuch 16. Jänner 2006.
By Lara Bartels. Large Hadron Collider beauty Suche nach dem Ursprung des Antimaterie-Materie- Ungleichgewichts (CP-Verletzung) Untersuchung von B-Mesonen.
SUPER SYMMETRIE. WAS IST SUPER SYMMETRIE (SUSY) VORTEILE DES SUSY MODELS PROBLEME DES SUSY MODELS EXPERIMENTELE ERGEBNISSE & NACHWEISMÖGLICHKEITEN FÜR.
Elena Ginina 04. März 2016 Teilchensuche in echten Daten des CMS Detektors.
Hauptseminar: Der Urknall und seine Teilchen
Teilchenphysik-Quiz Präsentationstitel, Autor.
 Präsentation transkript:

Standardmodell-Higgs Verzweigungsverhältnisse Breite

Vielleicht schon hier? Higgs bei LEP? _ e+e - -> HZ -> bbjj ? 2 b Kandidat HZ Hypothese mH=(114 GeV 3) GeV Jet b-tag-Wahrscheinl.: Z 1 0.14 2 0.01 H 3 0.99 4 0.99 Vielleicht schon hier? Kin. Massenfit mH =112.4 GeV mZ =93.3 GeV ZZ-Hypothese mZ=102 GeV mZ=91.7 GeV e+e - -> HZ -> bbjj ? _

Entdeckungsstrategie für das Standardmodell-Higgs 80 GeV < mH < 140 GeV H -> gg, H -> bb 130 GeV < mH < 700 GeV H -> ZZ(*) -> 4 Leptonen (l) 500 GeV < mH < 1000 GeV H -> ZZ -> 2 l + 2 Jets 500 GeV < mH < 1000 GeV H -> ZZ -> 2 l + 2 n 800 GeV < mH < 1000 GeV H -> WW-> l + n + Jets 800 GeV < mH < 1000 GeV H -> ZZ-> 2 l + 2 Jets Bei LHC ist das SM-Higgs im gesamten erwarteten Massenbereich vom derzeitigen LEP-Limit 115 GeV bis 1 TeV zugänglich. Je nach Masse benützt man verschiedene Zerfallskanäle:

H -> gg Elektromagnetisches Kalorimeter wurde auf diesen Kanal optimiert. DmH/mH < 1%, Signal/Untergrund 1/20

H -> ZZ*, ZZ Nachweis beruht auf ausgezeichnetem Tracker, em. Kalorimeter und Müonsystem. DmH @ 1 GeV für mH < 170 GeV

H -> 2 l + 2 Jets (oder 2 n) Nachweis erfolgt durch Leptonen, Jets und fehlende Energie. Für letztere ist ein gutes Hadronkalorimeter mit großem Rapiditätsbereich wichtig.

Standardmodell-Higgs in ATLAS Signifikanzen für 30 und 100 fb-1

Standardmodell-Higgs in CMS CMS 5s Signifikanz für 100 fb-1 5 s - Konturen

Supersymmetrie Vielleicht sind die elektroschwache und die starke Kraft vereint. In diesem Fall würden Leptonen und Quarks ineinander übergehen können und das Proton wäre nicht stabil. Der Massenwert, bei dem Vereinigung in einer entsprechenden Theorie (“Grand Unifier Theory”, GUT) eintritt, muß groß genug sein, so daß die Zerfallsrate des Protons mit dem experimentell gemessenen Wert kompatibel ist. Die Kopplungskonstanten ”laufen" in Quantenfeldtheorien aufgrund von Vakuumfluktuationen. Beispiel: In der Quantenelektrodynamik ist die elektrische Ladung e durch Fluktuationen von Photonen in e+e--Paare bis zu einer Distanz von le ~ 1/me abgeschimt. Daher steigt a mit steigender Masse: a(0) = 1/137, a(MZ) = 1/128.

Supersymmetrie 1/aem 1/aw 1/as Um bei hohen Energien unnatürlich große Strahlungskorrekturen zur Higgsmasse zu vermeiden und damit das so genannte Hierarchieproblem zu vermeiden, fordert man zu jedem SM-Fermion einen supersymmetrischen Boson-Partner und vice versa. Wenn die Masse des SUSY-Partners in der Größenordnung ~ 1 TeV liegt, dann gilt die GUT-Vereinigung bis zu 1016 GeV.

SUSY-Higgssektor Im minimalen supersymmetrischen Standardmodell gibt es 5 Higgsbosonen: h0, H0, A0 und H±. Die Suche nach ihnen erfolgt teilweise ähnlich wie im Standardmodell.

SUSY-Higgse in ATLAS 5 s - Konturen

SUSY-Higgse in CMS

Sparticles Supersymmetrische Teilchen können spektakuläre Signaturen durch Kaskadenzerfälle aufweisen. Ebenso kann ein charakteristischer Abfall im l+l-- Massen-spektrum aufgrund des Zerfalls c20 -> l+l- c10 auftreten.

Beispiel für Physik jenseits des Standardmodells Compositeness in ATLAS

CP-Verletzung und B-Physik - Bis jetzt keine Präzisionsmessung der CP-Verletzung im Standardmodell. Es kann nicht ausgeschlossen werden daß CP-Verletzung teilweise durch neue Physik erklärt werden muß. - Die Kosmologie legt nahe, daß es zum Standardmodell eine zusätzliche Quelle von CP-Verletzung geben muß (Materie - Antimaterie-Asymmetrie). - CP-Verletzung wurde bislang nur in der Zerfallsamplitude von KL-Mesonen nachgewiesen. Im B-Meson-System stehen viel mehr Zerfallsmoden zur Verfügung. Für viele davon macht das Standardmodell genaue Vorhersagen, so daß Abweichungen detektiert werden könnten.

Exakte Symmetrie ist unnatürlich!

( ) ( ) CKM-Matrix Vud Vus Vub VCKM = Vcd Vcs Vcb = VCKM(3) + dVCKM Vtd Vts Vtb ( ) 1- l2 l A l3(r-ih) VCKM(3) = -l 1-l2/2 A l2 A l3 (1-r-ih) -Al2 1 ( ) Vij sind proportional zur Stärke der Kopplung von down-artigen (d, s, b) und up-artigen Quarks (u, c, t) an W± .

CKM-Unitaritätsdreiecke im B-System VtdVtb + VcdVcb + VudVub = 0 VtdVud + VtsVus + VtbVub = 0    Vub Vcb Vtd  Vts    arg Vcb = 0, arg Vub = , arg Vtd = , arg Vts = 

Messung der CKM-Parameter Beispiele: b + g Bd0 -> p+ p - b Bd0 -> J/y KS g - 2 dg Bs0 -> DS±K ± dg Bs0 -> J/y F g Bd0 -> D0K*0, D0K*0 , ... Experimentelle Anforderungen: Hohe Statistik für Bu,d,s-Zerfälle mit Verzweigungsverhältnissen < 10-7 Ausgezeichnete Zeitauflösung Ausgezeichnete Teilchenidentifikation Effizientes und flexibles Triggerschema, auch für Hadronen. Hohe Statistik wird bei LHC leicht erreicht, da: B-Produktionswirkungsquerschnitt bei 14 TeV: LHCb-Luminosität: - sbb ≈ 500 mb 2 1032 cm-2 s-1 Rate(bb) = 105 s-1 : 0.5% des totalen inelastischen Querschnitts

Spezialexperiment LHCb

Spezialexperiment LHCb Schnitt transversal zum Magnetfeld Müondetektor HCAL ECAL Abschirmung Magnet RICH 2 Tracker RICH 1 Vertexdetektor 1.9 < h < 4.9 x/m z/m

LHCb-Detektor Vertexdetektor: Si r-f Streifendetektor, einseitig, 150mm dick, Analogreadout Tracking-System: Außen: Driftkammer Innen: Micro-Strip Gasdetektor oder Kathodenstreifenkammer (Option: Siliziumdetektor) RICH-Detektoren (Ring Imaging Cherenkov): RICH-1: Aerogel (n = 1.03) C4F10 (n = 1.0014) RICH-2: CF4 (n = 1.0005) Photodetektor; Hybridphotodioden (Ersatz: Photoelektronenvervielfacher) Kalorimeter: Preshower-Detektor: Blei-Szintillatorschicht (14/10 mm) Elektromagnetisches K.: Blei-Szintillator, 25X0, 10% Auflösung Hadron: Tile-Kalorimeter, 7.3l, 80% Auflösung Müonsystem: Multi-gap Resistive Plate Chamber und Cathode Pad Chamber

LHCb-Ereignis im Vertexdetektor Müon zum Triggern Primärvertex Auflösung: Zerfallsdistanz 120 mm, Zerfallszeit 0.4 ps

Vergleich LHCb - ATLAS/CMS Kanäle LHCb ATLAS/CMS Bd  J/yKS   Bs  J/yf   Bs  DSK   (Teilchenid.) Bd  DK*  (T.id.,Trigger) Bd  D*p   (Teilchenid.) Bd  pp   (Teilchenid.) Bd  Kp (CP in gluonischen Pinguingr.)   (Teilchenid.) Bd  rp  ? Bs  K*g (CP in radiativen Pinguingr.)  ? Bs  K*l+l- (CP in radiativen Pinguingr.)   Bs-Oszillationen, maximales xs 75 38 Bs  m+m-  

Schwerionenphysik Zweck ist Studium des Deconfinement. Das Quark-Gluon-Plasma (QGP) wurde ziemlich sicher schon bei Schwerionen-experimenten erzeugt. Die Energie reicht jedoch nur gerade aus. Bei LHC wird das QGP routinemäßig erzeugt werden. Bei der Kollision von Kernen werden u.a. charm- und bottomhältige Teilchen (J/y, Y) erzeugt. Bei Kollisionen von schweren Kernen entstehen jedoch weniger als bei Kollisionen von leichten Kernen. Strangeness-Erzeugung sollte erhöht sein. Am LHC ist das Spezialexperiment ALICE zum Studium des QGP vorgesehen. Es ist zur Zeit an der Stelle des LEP-Experiments L3 in Bau.

Schwerionenphysik Pb-Pb-Kollision im NA49-Experiment des CERN Die enorme Anzahl der Teilchen ist die größte experimentelle Herausforderung der Schwerionenphysik. In den derzeitigen Experimenten werden im Mittel bei Blei-Kollisionen 1500 Spuren erzeugt. Bei LHC wird diese Zahl 50 000 sein! Teilchenidentifikation ist essentiell.

Schwerionenexperiment ALICE

TOTEM TOTEM ist ein Spezialexperiment für die Messung des Gesamtwirkungsquerschnitts, von elastischer Streuung und diffraktiven Prozessen. Der Gesamtwirkungsquerschnitt wird luminositätsunabhängig bestimmt durch gleichzeitige Messung von elastischen Streuprozessen mit geringem Inpulstransfer und von inelastischen Wechselwirkungen. Mit dieser Methode ist auch eine absolute Kalibration der Beschleunigerluminosität möglich. Der Detektor besteht aus: - Teleskopen von "Roman Pots" symmetrisch auf beiden Seiten der Wechselwirkungsregion CMS. Sie dienen zur Messung von Protonen, die mit sehr kleinen Winkeln in elastischen oder quasi-elastischen Reaktionen gestreut werden. - einem Detektor zur Messung aller inelastischen Prozesse im Rapiditätsbereich 3 bis 7.

Österreichische Beiträge zu LHC-Experimenten ATLAS Universität Innsbruck: Simulationsstudien (B-Physik, …), Physikanalyse CMS Institut für Hochergiephysik der ÖAW: Globaler Triggerprozessor Regionaler + globaler Müontriggerprozessor Bau von Modulen und Steuerelektronik des Silizium-Trackers und Pixeldetektors Bau von Teilen des Alignment-Systems Software, Simulationsstudien (SUSY, …), Physikanalyse Neue Institute, Mitarbeiter, Studenten (Sommer, Diplomarbeiten, Dissertationen) willkommen!

Die ersten Daten werden mit Spannung erwartet! Zusammenfassung Der LHC-Beschleuniger ist ein geeignetes Werkzeug für die Erforschung der Physik im TeV-Bereich. Zwei Mehrzweckexperimente sowie drei spezialisierte Experimente stehen zur Verfügung. Die ersten Daten werden mit Spannung erwartet!