Petra Weiß & Katharina Kohse-Höinghaus Universität Bielefeld

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 Präsentation transkript:

Petra Weiß & Katharina Kohse-Höinghaus Universität Bielefeld Kooperation in der Lehre am Beispiel der Lehrveranstaltung „Interdisziplinäre Forschungskompetenz“ Eröffnungsvortrag Tag der Lehre 2013 Universität Salzburg Petra Weiß & Katharina Kohse-Höinghaus Universität Bielefeld 13. Juni 2013

„Kooperation in der Lehre bedeutet für mich ...“ Welche Formen kennen Sie? Wie sind Ihre Erfahrungen? Denken Sie auch an mögliche Vor- und Nachteile, Potentiale und Probleme, Aufwand und Ertrag ... für sich: 3 min - mit Nachbar/in: 5 min - Plenum: 5 min Einstieg: Oval der Gemeinsamkeiten! 3-4 Personen! 5 min überlegen, dann ein paar Ergebnisse ins Plenum tragen! Erfahrungen hinsichtlich Kooperation in der Lehre: Welche Formen kennen Sie? Oder haben Sie gar selbst schon durchgeführt? Wie waren die Erfahrungen? Denken Sie auch an mögliche Vor- und Nachteile! Potentiale & Gefahren; Aufwand und Ertrag... Notieren Sie Gemeinsamkeiten in das Oval/Unterschiede außen! für sich: 1 min mit Nachbar/in: 3 min Plenum

Motive & Potentiale Weniger individueller Arbeitsaufwand Beschäftigung mit Lehren und Lernen im Rahmen dessen, was ohnehin getan werden muss – ohne zeitlichen Extra-Aufwand Lernen voneinander – Lernen im Peer Setting/kollegiale Beratung Möglichkeit der Einführung neuer Lehrender (Mentoring) Alternative Form der lehrbezogenen Fortbildung – auch für Lehrende, die z.B. mit Workshops nicht erreicht werden Möglichkeit der Modul- bzw. Curriculumsentwicklung Verschiedene Sichtweisen für Studierende erkennbar (Multi-Perspektivität) Studierende weniger abhängig von einem Lehrenden Forschungs-/Praxisbezug

Nachteile & Probleme Abstimmungsaufwand Ungleiche Arbeitsverteilung Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Lehrenden Weitergabe von tradierten Lehrvorstellungen – Verhinderung von Innovationen („Das haben wir schon immer so gemacht!“) Probleme der Anrechnung auf Lehrdeputat Einflussnahme außeruniversitärer Einrichtungen auf Lehrinhalte Flip Chart mit Übersicht/Weg!!!

Kooperation in der Lehre Fächer/Fach-bereiche Theorie & Empirie/ Praxis Erfahren & Neu (Mentoring) Fach & Fachdidaktik Lehrende & TutorInnen Fachlehre & Hochschul-didaktik Kooperation in der Lehre Modul/ Curriculum parallele LVs Hochschule & andere Institution Gemeinsam Prüfen/ Betreuen Hochschule & Hochschule

Fächer/Fach-bereiche Theorie & Empirie/ Praxis Erfahren & Neu (Mentoring) Fach & Fachdidaktik Interdisziplinäre Forschungskompetenz (Universität Bielefeld, Exzellente Lehre – Zeit für Lehre) Lehrende & TutorInnen Fachlehre & Hochschul-didaktik Modul/ Curriculum parallele LVs Hochschule & andere Institution Kooperation in der Lehre - Schwerpunkt Kooperationen mit Institutionen (WS TdL) Gemeinsam Prüfen/ Betreuen Hochschule & Hochschule

Lehren & Lernen mit- und voneinander: Die Veranstaltung „Interdisziplinäre Forschungskompetenz“ Masterstudierende aus den natur- und technikwissenschaftlichen Fachbereichen der Uni Bielefeld (Biologie, Chemie, Physik, Tech. Fak.) Interdisziplinarität (Lehrende & Studierende) Einführung in zentrale Elemente der Wissenschaftspraxis Pilot (SoSe 2011): gefördert als „Zeit für Lehre“-Projekt (Exzellenzinitiative für gute Lehre) Gruppe von Lehrenden (6): Biologie, Chemie, Physik, Tech. Fak. , Arbeitsbereich Lehren & Lernen (2) sowie stud. Hilfskräfte (5) Kooperation & Unterstützung: Service Center Medien, Wissenschaftsverlag, Projekt „Forschungsnah lehren lernen“ Fortführung jeweils im Sommersemester (SoSe 2013: 3. Durchgang) Bedeutende Forschungsfragen und Zukunftsthemen aus den Naturwissenschaftenbenötigen Denkweisen, Theorien, Methoden und Instrumente aus mehreren Disziplinen. Daher wurden in einem neuen Kurs verschiedene spezifische Elemente konzipiert, die eine Vertiefung der fachübergreifenden Kompetenz in der Forschung durch Lehren und Lernen in einer interdisziplinären Umgebung gerade für die frühe Forschungsphase (im Masterbereich) thematisieren. Solche Veranstaltungen nehmen in vorwiegend disziplinär angelegten Studiengängen bisher wenig Raum ein. Die neuartige Veranstaltung „Interdisziplinäre Forschungskompetenz“ für Masterstudierende aller naturwissenschaftlich-technischen Fächer der Universität Bielefeld behandelt den wissenschaftlichen Publikationsprozess, die Befolgung guter wissenschaftlicher Praxis und ermöglicht einen Einblick hinter die Kulissen der akademischen und industriellen Forschung. An Hand von Modelltätigkeiten erwerben die Studierenden Kompetenzen im Bereich der interdisziplinären Kooperation.

Motivation für die Lehrveranstaltung Warum haben Sie die Lehrveranstaltung initiiert? War es auch ein Ziel, den Studierenden explizit „Multi-Perspektivität“ zu vermitteln?“ Kohse 1: Motivation für die LV?/Warum diese Veranstaltung angeleiert? Was waren die Ziele? Kohse 2: Multi-Perspektivität

Die einzelnen Bestandteile wurden von je 2-4 Lehrenden gestaltet; Zuordnung nach Interesse & Expertise.

Initiative & Zusammenarbeit Wie war es, die Lehrenden für die Veranstaltung zusammenzubringen? Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit? Kohse 3 neu Kohse 4

Für die technische Seite des Seminars stand durch Kooperation mit einem Wissenschaftsverlag das authentische E-Journal „Bielefeld University Student Training Journal (BiNaturE)“ zur Verfügung, das alle Abläufe und Eigenschaften eines realen Journals aufweist. Die Studierenden erhielten ein Autorinnen- und Autorenkonto, so dass sie selbständig ihre Artikel hochladen konnten. Der anschließende automatisierte E-Mail-Verkehr zwischen Redaktion (aus Lehrenden) und Gutachterinnen und Gutachtern bzw. Autorinnen und Autoren (den Studierenden) bildete die Realität exakt ab.

BiBestPractice: Studierende lernen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis kennen (z.B. Plagiarismus: „Guttenberg-Affäre“!)

BiLabTool: Unterstützt durch den Service Center Medien wurde eine elektronische Plattform eingerichtet und aufgebaut, auf der die Studierenden in Bildern, instruktiven Texten und Videos Beispiele für Bielefelder Forschungsmöglichkeiten entdecken können. Kurze Laborbesuche führen in Methoden außerhalb der eigenen Disziplin und bisherigen Erfahrungen ein.

BiPraxis & OpenScience Day: Studierende verbringen einen Tag mit einem Absolventen der Universität Bielefeld, um die Arbeit in einem typischen Beruf für Naturwissenschaftler/innen kennen zu lernen. Bei einem Open Science Day können sie darüber hinaus Kontakte zu Unternehmen knüpfen.

Science@HydeParkCorner: Studierende debattieren über aktuelle Themen aus der Wissenschaft, die in den Medien kontrovers diskutiert werden (z.B. Klimawandel, genmanipulierte Nahrung, Nano-Partikel) in Form von Paneldiskussionen mit Expert/innen auf den betreffenden Gebieten. Sie reflektieren auch über Methoden, die zu konstruktiven Diskussionen führen.

BiNaturE: Wie veröffentliche ich meine Forschungsergebnisse Schlüsselseminar der Gesamtveranstaltung: Verfassen und Begutachten eines Forschungsartikels Studierende erstellen eine Publikation über die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit sowie je zwei Gutachten (fachnah/fachfremd) Team Teaching: Katharina Kohse-Höinghaus (Chemie), Janina Lenger & Petra Weiß (Arbeitsbereich Lehren & Lernen, Schreibtrainerinnen, Chemie & Psychologie) & 2 stud. MitarbeiterInnen Kooperation mit dem Elsevier-Verlag - authentisches E-Journal: Bielefeld University Student Journal BiNaturE Editor: Katharina Kohse-Höinghaus Associate Editors: Janina Lenger, Thomas Noll (Tech. Fak., Zellkulturtechnik) Zentrales Element: BiNaturE fokussiert von den fünf Elementen der Lehrveranstaltung auf das wissenschaftliche Schreiben und das Erarbeiten von Kriterien für wissenschaftlich verantwortliches Verhalten, einschließlich des Umgangs mit Forschungsdaten und Autorinnen- und Autorenschaft.

BiNaturE – Zusammenarbeit Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit speziell für BiNaturE? Kohse 5

Dokumentation der Ergebnisse: B.A. Arbeit BiNaturE – Ziele Kommunikation und Publikation von Forschungsergebnissen in den Natur- und Technikwissenschaften aus wissenschaftlicher Perspektive aus der Perspektive von Publikationspraxis und -politik Praktische Methoden zum Schreiben von Forschungsartikeln orientiert am Schreibprozess („Schritt für Schritt“) mit (Peer) Feedback [Syllabus als Handout austeilen oder rumgehen lassen!] Alternativ können Studierende einen Teil des Forschungsprozesses durchlaufen. So finden in der naturwissenschaftlich-technischen Lehre typischerweise das Planen und Durchführen von Laborversuchen besondere Beachtung, während andere Forschungskompetenzen oftmals vernachlässigt werden. Forschungsergebnisse zu kommunizieren, gehört zu den zentralen Fähigkeiten, die nicht nur im Wissenschaftsbetrieb (z. B. in der Promotion) erwartet, sondern in vielen akademischen Berufen vorausgesetzt werden. Häufig gleicht die erste Publikation jedoch einem „Sprung ins kalte Wasser“. Beim Erlernen dieser Tätigkeit setzen sich Studierende automatisch auch mit Themen wie wissenschaftlich korrektem Verhalten oder der Verwendung einer adressatinnen- und adressatenorientierten Sprache auseinander, die durch andere Studieraktivitäten nicht abgedeckt werden. Das Schreiben authentischer Textgenres unterstützt Studierende dabei, sich in ihre Disziplin und Wissenschaftsgemeinschaft zu sozialisieren. Dokumentation der Ergebnisse: B.A. Arbeit Forschungsaktivitäten Kommunikation/Publikation BiNaturE  Forschungsprozess 

BiNaturE – Lernziele Interdisziplinäre Rückmeldung zu Ideen und Texten geben und schätzen lernen Verstehen, was ein Forschungsartikel ist und wie er entsteht Vom Publizieren/ Präsentieren von Forschungsergebnissen begeistert sein Qualität von Forschungsartikeln einschätzen können Die Lernziele für den Kursteil „BiNaturE“ wurden unter Zuhilfenahme der sechs Lernzielebenen Fachwissen, Anwendung, Verknüpfung, menschliche Dimension, Werte und Lernen zu lernen/wie man lernt entwickelt. Dies führt zu einem tiefen Verständnis des Lernstoffs (vgl. FINK, 2003). Unter anderem hofften wir, dass die Studierenden am Ende des Kurses… verstehen, was ein Forschungsartikel ist und wie er entsteht (Fachwissen) mit dem wissenschaftlichen Schreibprozess vertraut sind (Fachwissen) und den nächsten Forschungsartikel leichter schreiben können (Anwendung) die Qualität von Forschungsartikeln einschätzen können (Anwendung) den Schreibprozess auf ihre Laborarbeit beziehen können (Verknüpfung) mit anderen fachübergreifend bei ihrer Forschung zusammenarbeiten können (Verknüpfung, menschliche Dimension); ihren eigenen Schreibtyp kennen und wissen, wie dies den Schreibprozess beeinflusst (menschliche Dimension) vom Forschen sowie dem Publizieren und Präsentieren von Forschungsergebnissen begeistert sind (Werte) interdisziplinäre Rückmeldung zu Ideen und Texten schätzen lernen und so auch ihre Schreibkompetenzen verbessern (Werte, Lernen zu lernen) Ein wichtiges Merkmal dieser Taxonomie ist, dass jede der hier bezeichneten Lernarten die anderen beeinflusst. Jede Art des Lernens kann andere Lernarten stimulieren. Das hat wichtige Implikationen hinsichtlich der Auswahl von Lernzielen für eine Veranstaltung. Auf den ersten Blick mag der Gedanke, bei der Planung von Lernzielen alle sechs Arten des Lernens zu brücksichtigen, unrealistisch erscheienn. Aber je mehr Dimensionen ihr berücksichtigt, desto besser werden die Ziele sich gegenseitig ergänzen und desto nachhaltiger werden die Studierenden lernen. Erklärung dazu austeilen! Fachwissen: Verstehen und Behalten von Wissen und Ideen Anwendung: Fähigkeiten, kritisches, kreatives und praktisches Denken, Projektmanagement Integration: Zusammenhänge herstellen zwischen Ideen, Menschen, Lebensbereichen Menschliche Dimension: Etwas über sich und andere lernen Werte: Entwicklung neuer Gefühle, Interessen, Einstellungen Lernen, wie man lernt: Besser studieren, zu einem Thema recherchieren, selbstgesteuert lernen Mit anderen fachübergreifend bei ihrer Forschung zusammen-arbeiten können Den Schreibprozess auf die Laborarbeit beziehen können (Dee Fink, 2003)

BiNaturE – Lernziele Interdisziplinäre Rückmeldung zu Ideen und Texten geben und schätzen lernen Verstehen, was ein Forschungsartikel ist und wie er entsteht Vom Publizieren/ Präsentieren von Forschungsergebnissen begeistert sein Qualität von Forschungsartikeln einschätzen können Die Lernziele für den Kursteil „BiNaturE“ wurden unter Zuhilfenahme der sechs Lernzielebenen Fachwissen, Anwendung, Verknüpfung, menschliche Dimension, Werte und Lernen zu lernen/wie man lernt entwickelt. Dies führt zu einem tiefen Verständnis des Lernstoffs (vgl. FINK, 2003). Unter anderem hofften wir, dass die Studierenden am Ende des Kurses… verstehen, was ein Forschungsartikel ist und wie er entsteht (Fachwissen) mit dem wissenschaftlichen Schreibprozess vertraut sind (Fachwissen) und den nächsten Forschungsartikel leichter schreiben können (Anwendung) die Qualität von Forschungsartikeln einschätzen können (Anwendung) den Schreibprozess auf ihre Laborarbeit beziehen können (Verknüpfung) mit anderen fachübergreifend bei ihrer Forschung zusammenarbeiten können (Verknüpfung, menschliche Dimension); ihren eigenen Schreibtyp kennen und wissen, wie dies den Schreibprozess beeinflusst (menschliche Dimension) vom Forschen sowie dem Publizieren und Präsentieren von Forschungsergebnissen begeistert sind (Werte) interdisziplinäre Rückmeldung zu Ideen und Texten schätzen lernen und so auch ihre Schreibkompetenzen verbessern (Werte, Lernen zu lernen) Ein wichtiges Merkmal dieser Taxonomie ist, dass jede der hier bezeichneten Lernarten die anderen beeinflusst. Jede Art des Lernens kann andere Lernarten stimulieren. Das hat wichtige Implikationen hinsichtlich der Auswahl von Lernzielen für eine Veranstaltung. Auf den ersten Blick mag der Gedanke, bei der Planung von Lernzielen alle sechs Arten des Lernens zu brücksichtigen, unrealistisch erscheienn. Aber je mehr Dimensionen ihr berücksichtigt, desto besser werden die Ziele sich gegenseitig ergänzen und desto nachhaltiger werden die Studierenden lernen. Erklärung dazu austeilen! Fachwissen: Verstehen und Behalten von Wissen und Ideen Anwendung: Fähigkeiten, kritisches, kreatives und praktisches Denken, Projektmanagement Integration: Zusammenhänge herstellen zwischen Ideen, Menschen, Lebensbereichen Menschliche Dimension: Etwas über sich und andere lernen Werte: Entwicklung neuer Gefühle, Interessen, Einstellungen Lernen, wie man lernt: Besser studieren, zu einem Thema recherchieren, selbstgesteuert lernen Mit anderen fachübergreifend bei ihrer Forschung zusammen-arbeiten können Den Schreibprozess auf die Laborarbeit beziehen können (Dee Fink, 2003)

BiNaturE – Methoden Fachliche Inputs zum Publizieren & Diskussionen im Plenum Vorstellen / Erarbeiten der einzelnen Schritte im Entstehungsprozess eines Artikels & Gutachtens Übungen für einzelne Arbeitsschritte (Themeneingrenzung, Strukturierung, Textüberarbeitung) Schreibaufgaben zwischen den Sitzungen (Meilensteine: 1. Entwurf – Weiterentwicklung – Endfassung) Zusammenarbeit in disziplinär homogen und heterogen zusammengesetzten Arbeitsgruppen (Gruppenarbeit nach Drehbuch – Peer Facilitated Learning PFL) Weblog : Material, Aufgaben, Ergebnisse, Austausch (z.B. „Kostet jedes Paper Geld und, wenn ja, wie viel?“ – Fragen zum Template, etc.)

Semesterwoche und Thema Lernziele und Studierendenaktivitäten Aufgaben zur nächsten Sitzung 1. Was ist ein wissenschaftlicher Artikel? Überblick über Artikelformate und deren Struktur gewinnen. Verstehen, wieso das Publizieren wichtig ist. Analyse der Struktur unterschiedlicher Artikel in heterogenen Gruppen. Gute und schlechte Artikel mitbringen. Text schreiben: Welche Zeitschrift ist für meinen Artikel geeignet? Warum? 3. Qualitätskriterien für Forschungsartikel entwickeln. Entwicklung eigener Kriterien für die Bewertung fremder Artikel sowie das Schreiben des eigenen Artikels in heterogener Gruppenarbeit. Text schreiben: Wie erging es mir beim Schreiben der Bachelorarbeit? 5. Vom Strukturieren zum Schreiben kommen. Kenntnisse über den Schreibprozess erlangen. Den Inhalt des Artikels planen (Outline), Zeitplan machen. Schreiben der ersten Fassung des Artikels. 7. Überarbeiten und Einreichen des eigenen Artikels. Erlernen des technischen Rüstzeugs zum Hochladen auf die Online-Plattform. Textrückmeldung geben in heterogenen Gruppen. Überarbeitete Fassungen in homogener Arbeitsgruppe bearbeiten, gegenseitige Textrückmeldung. 9. Begutachtungsprozess. Entwicklung von Kriterien sowie eines Leitfadens für unseren Peer Review-Prozess. Endfassung des Artikels schreiben und hochladen. Text zum Schreibprozess. 11. Begutachtungsprozess und Problembehandlung. Diskussion der Begutachtungsrichtlinien, Erstellen eines Gutachtens in heterogenen Gruppen. Verfassen der Gutachten, diese hochladen. 13. Besprechung der Reviews. Rückmeldung zu den Gutachten, Entwurf eines Antwortbriefs. Endversion des Artikels und Antwortbrief zu den Gutachten erstellen, hochladen. 15. Journal Party. Rückmeldung zum entstandenen Journal sowie zum Prozess, Treffen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verlags.

Gruppenarbeit nach Drehbuch – Beispiel Zeit 2 min Das Gespräch eröffnen: Ziel & Zeitrahmen benennen: Welche Kriterien und Standards sind uns wichtig in Bezug auf die guten und schlechten Artikel, die die wir ausgesucht haben? 20 min Aufgabe formulieren: Jede/r aus der Gruppe stellt seine drei Artikel sowie das Journal kurz vor und nennt seine wichtigsten Kriterien und Standards. Die anderen machen dazu Notizen, fragen nach, wenn sie etwas nicht verstehen, aber diskutieren nicht. Jeweils etwas 5 min pro Person. Diskutieren: 1. Welche Journale haben wir ausgewählt, gibt es Gemeinsamkeiten oder Unterscheide? 2. Auf welche Kriterien und Standards einigen wir uns bezüglich der Qualität von Artikeln? 3. Was ist unklar, was wollen wir im Plenum fragen oder klären? 10 min Ergebnis notieren: Zu den drei Fragen. Tabelle ausfüllen für Frage 2. Gespräch beenden: Zurück im Plenum sein um: _______________ Uhr. PFL als Möglichkeit der Gestaltung von Kooperation zwischen Studierenden in LVs, lässt sich auch darüber hinaus anwenden!!! Handout zu PFL: liegt aus und kann mitgenommen werden!

Impressionen

Das 1. BiNaturE 2 Exemplare Zeitschriften rumgehen lassen! Am Ende des Seminars hatten im ersten Durchlauf 23 Studierende und im zweiten 17 einen Forschungsartikel sowie jeweils zwei Gutachten geschrieben. Die Artikel wurden in Druckversionen des Journals „BiNaturE“ aufgenommen, die den Studierenden in den letzten Seminarsitzungen überreicht wurden. Die Qualität der Artikel und Gutachten sowie die Ernsthaftigkeit, mit der die Studierenden am Seminar teilgenommen haben, wurden von allen Lehrenden sowie den externen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern als außerordentlich gut beurteilt. In einigen Fachbereichen keine Punkte dafür!

Evaluation – Ergebnisse Verfassen des Artikels und der Gutachten Schreib-Prozess-Übungen (Peer) Feedback Diskussionen Veranstaltung besonders hilfreich für Masterarbeit Gruppenarbeit (v.a. im 1. Durchgang) Blog (nicht für Diskussionen/Austausch genutzt)

Kooperation – Wie war‘s? Für die Studierenden … Gruppenarbeit unbeliebt, aber erfolgreich! Zusammenarbeit an einer Aufgabe kann von unterschiedlichen Perspektiven und Herangehensweisen profitieren Individuelle & disziplinär geprägte Vorgehensweisen und Entscheidungen hinterfragen und ggf. anpassen Lehrende bestätigten, ergänzten, widersprachen sich im Kurs (Multi- Perspektivität) Denkprozesse werden für Studierende sichtbar Unvorhersehbarer Charakter von (interdisziplinären) Forschungsprozessen Studierende erkennen: keine/mehrere Antworten möglich  Lernprozess Weg vom dualistischen Modell : Lehrende als Expertinnen/Wissensvermittlerinnen – Studierende als RezipientInnen (vgl. 4-Felder Matrix!) Dynamischer & vertrauensvoller Raum für Beschäftigung mit wenig greifbaren Themen wie Forschungsprozess Gemeinschaft mit Raum für eigene Unsicherheit und offenen Diskurs & Sicherheit, gemeinsam mit Studierenden komplexe Themen zu bearbeiten

Kooperation – Wie war‘s? Für die Lehrenden … Team-Teaching weder einfach, noch automatisch! Austausch über Themen, über die man im normalen Arbeitsalltag mit individueller Lehrgestaltung nicht spricht/sprechen muss Rollenklärung notwendig Von- und miteinander lernen möglich Haben Sie auch für sich etwas gelernt? Kohse 6 Weg vom dualistischen Modell : Lehrende als Expertinnen/Wissensvermittlerinnen – Studierende als RezipientInnen (vgl. 4-Felder Matrix!) Dynamischer & vertrauensvoller Raum für Beschäftigung mit wenig greifbaren Themen wie Forschungsprozess Gemeinschaft mit Raum für eigene Unsicherheit und offenen Diskurs & Sicherheit, gemeinsam mit Studierenden komplexe Themen zu bearbeiten

Kooperation – Wie war‘s? Mit den extern Beteiligten … Zusammenarbeit mit Wissenschaftsverlag überaus positiv Authentizität des gesamten Prozesses Erhöht Einsatz der Studierenden LVs mit frühzeitiger Integration der wissenschaftlichen Praxis (Publizieren und nicht nur Schreiben) 2. Durchgang: Zusammenarbeit mit Mitglied des Ombudsgremiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft Interdisziplinäre Vernetzung schon im Studium Vertrauensvoller wissenschaftlicher Austausch Weg vom dualistischen Modell : Lehrende als Expertinnen/Wissensvermittlerinnen – Studierende als RezipientInnen (vgl. 4-Felder Matrix!) Dynamischer & vertrauensvoller Raum für Beschäftigung mit wenig greifbaren Themen wie Forschungsprozess Gemeinschaft mit Raum für eigene Unsicherheit und offenen Diskurs & Sicherheit, gemeinsam mit Studierenden komplexe Themen zu bearbeiten

Bewertung & Erfahrungen Ist es als erfahrene Lehrende/Wissen-schaftlerin einfacher, Kooperationen anzu-stoßen? Kohse 8

Rahmenbedingungen & Transfer Hätten Sie die Veranstaltung auch ohne die Zeit für Lehre- Förderung initiiert? Ist eine derartige Veranstaltung auch auf andere Fächer übertragbar? Kohse 10 Kohse 11

Vielen Dank & einen schönen Tag der Lehre! Diskussion Übertragbarkeit auf andere Fächer/Lehrveranstaltungen/Lehr-Lernsettings Kooperation als Chance für Interdisziplinarität? Kooperation als Chance für forschungsnahes Lehren & Lernen? Integration kooperativer (interdisziplinärer) Veranstaltungen/Module in das Curriculum unterschiedlicher Disziplinen Kooperatives Lehren  Kooperatives Lernen? Aufwand & Ertrag von Kooperation in der Lehre Braucht Kooperation in der Lehre spezielle Förderung? Falls keine Fragen kommen! Think-Pair-Share! Vielen Dank & einen schönen Tag der Lehre!