C. Plinius Caecilius Secundus

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 Präsentation transkript:

C. Plinius Caecilius Secundus Biographie

Porträt Plinius des Jüngeren von André Thevet (16.Jhd.)

Herkunft und Jugend geb. 61 oder 62 n. Chr. in Novum Comum (Como) adoptiert durch seinen Onkel Plinius den Älteren erlebt 79 n. Chr. den Vesuvausbruch mit verfügt von Seiten des Vaters und des Onkels über ein großes Vermögen rhetorische Ausbildung

Angelika Kauffmann: Plinius der Jüngere beim Ausbruch des Vesuv in Misenum (um 1785)

erste Schritte in der Öffentlichkeit Anwalt am Centumviralgericht (mit 19 Jahren) Militärtribun in Syrien freundschaftliche Kontakte mit Tacitus, Sueton und Martial

Laufbahn unter Domitian 89 oder 90 quaestor Augusti (persönlicher Referent des Kaisers) 92 Volkstribun 93 Praetor sog. Philosophenvertreibung: Ausschaltung der intellektuellen Opposition 94-97 Verwaltung der Kasse für die Veteranenversorgung

Plinius im Dienste Trajans 98 - 100 Verwaltung der Staatskasse Anwalt in zahlreichen Prozessen 100 consul suffectus Panegyricus für Kaiser Trajan 103 Augur 104 - 107 Leiter des Wasserbauamtes 111 - 113 Statthalter der Provinz Bithynien und Pontus

Statue des jüngeren Plinius an der Fassade des Doms von Como Überreste eines Gedenksteins für Plinius den Jüngeren in der Basilica di Sant'Ambrogio in Mailand, 2. Jahrhundert n. Chr.

Der Brief als Kunstform Briefkorpus des Plinius umfasst 248 Briefe an Privatpersonen (Buch 1-9) und 121 Briefe an Kaiser Trajan (Buch 10) echte Briefe oder Kunstbriefe ? vgl. M. Fuhrmann: Cicero Seneca Plinius epistulae ad Lucilium Buch 1-9 (reine Privatbriefe) (persönliche Briefe, die (reine Kunstbriefe) zugleich für die Öffentlichkeit bestimmt sind)

Echte Briefe ? Kunstbriefe ? individuelle, reale Adressaten persönliche Äußerungen des Plinius feste Formeln für Anrede und Gruß kein Hinweis auf Datierung Beschränkung auf ein Thema Aufbau nach strengem (rhetorischem) Schema exemplarischer Charakter (vgl. ep. 8,18) Auswahl nach stilistischen Kriterien (vgl. ep. 1,1)

Komposition bewusste Anordnung nach dem Prinzip der varietas d.h. Abwechslung in der Thematik, im Umfang und im Stil der Briefe Anordnung der Bücher folgt der zeitlichen Chronologie, nicht aber die Anordnung der Briefe innerhalb der einzelnen Bücher (vgl. ep. 1,1 )

Sprache und Stil Ziel ist ein knapper, natürlicher Stil (vgl. ep. 7.9, 8: pressus sermo purusque) gehobene Umgangssprache (genus dicendi medium) Brief als Form des Gesprächs, „halbierter Dialog“ angemessener Umfang  brevitas rhetorische Gestaltung unaufdringliche Eleganz, d.h. sparsamer, aber gezielter Einsatz stilistischer Mittel

Die geistige Welt des Plinius Vorstellung der zentralen Themenbereiche und ausgewählter Episteln

1) Sehnsucht nach der alten Zeit Ep. 2,1: Nachruf auf Verginius Rufus

2) Klage über die Dekadenz des gegenwärtigen Römertums Ep. 3,11: Philosophie unter Domitian Ich habe freilich, als die Philosophen aus der Stadt ausgewiesen worden waren, ihn (Artemidoros) in seinem Hause vor der Stadt besucht, und zwar war ich gerade Prätor, so dass dieser Schritt noch mehr beachtet wurde, also gefährlicher war. (...) Doch ich glaube deswegen nicht, dass ich allzu großen Ruhm verdient habe, wie jener behauptet, sondern nur, dass ich einem ehrlosen Verhalten ausgewichen bin.

Ep. 9,2: Einschränkung der Freiheit in der Gegenwart Unsere Lage ist nämlich nicht die gleiche wie die des Marcus Tullius (Cicero), dessen Beispeil du uns vorhältst; ihm stand nämlich ein unerschöpfliches Talent und eine seinem Talent entsprechende Mannigfaltigkeit und Größe der Ereignisse in reichstem Maße zur Verfügung. In welch enge Grenzen wir eingeschlossen sind, siehst du, auch ohne dass ich es sage...

3) Streben nach immortalitas innerhalb des literarischen Zirkels Ep. 1,9: otium – negotium Keine Hoffnung, keine Furcht bringt mich um meinen Frieden, keine Gerüchte stören mich in meiner Ruhe. Nur mit mir allein und mit meinen Büchern unterhalte ich mich. O welch gesundes und reines Leben, o süße und edle Muße, schöner fast als jede Beschäftigung!

Ep. 7, 20: Gleichklang mit Tacitus Ep. 9,23: Tacitus es an Plinius? Ep. 3,21: Würdigung Martials

4) Besinnung auf den Menschen Ep. 8,24: Bekenntnis zur Kultur Griechenlands Denke daran, dass du in die Provinz Achaia geschickt wurdest, in jenes wahre und unverfälschte Griechenland, in dem zuerst Menschenwürde, Wissenschaft, ja sogar der Ackerbau entstanden sein sollen; geschickt, um die Verfassung freier Städte zu ordnen, das heißt zu Menschen, die am meisten Menschen, zu Freien, die am meisten frei sind....

Ep. 8,16: Haltung gegenüber Sklaven Ep. 10, 96 f Ep. 8,16: Haltung gegenüber Sklaven Ep. 10, 96 f.: Umgang mit den Christen in Bithynien

Ep. 4,19; 6,4; 7,5; 8,10: Liebe zu seiner Frau Calpurnia Sie besitzt sehr viel Scharfsinn, sehr viel Anspruchslosigkeit; sie liebt mich , was ein Beweis für ihre Reinheit ist. Dazu kommt die Neigung zur Literatur, die sie aus Zärtlichkeit zu mir gefasst hat. Es ist unglaublich, wie sehr ich dich vermisse. Der Grund dazu ist einmal meine Liebe, dann weil wir nicht gewohnt sind getrennt zu sein. Daher kommt es, dass ich einen großen Teil meiner Nächte wach liege, mit deinem Bild vor Augen...

5) Flucht in den Ästhetizismus Ep. 2,17: Die Villa: Baugesinnung und Landschaftsauffassung Ep. 9,36: Der Tageslauf auf der Villa Ep. 1,6: Jagen als geistige Anspannung