Geschichte der deutschen Sprache

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 Präsentation transkript:

Geschichte der deutschen Sprache Gegenwartsdeutsch 1945-heute

Sprachsystematische Veränderungen Abbau von Flexionsendungen bei den Substantiven

Sprachsystematische Veränderungen Ersetzung von synthetischen durch analytische Formen in der Substantivflexion Beispiel: der Rückgang von Genitiv-Konstruktionen Er erinnert dieser schönen Zeit > Er erinnert sich an diese schöne Zeit ein Gedicht Hölderlins > ein Gedicht von Hölderlin eines Morgens > an einem Morgen

Sprachsystematische Veränderungen Verbflexion

Sprachsystematische Veränderungen Veränderungen in der Adjektivflexion Entwicklung von -en zum "Universalflexiv": gutes Mutes > guten Mutes mit weichem blondem Haar > mit weichem blonden Haar

Sprachsystematische Veränderungen Morphosyntax 1) Übergang von synthetischen zu analytischen Bildungen (s.o.) 2) Veränderungen im Gebrauch des Konjunktivs: Man sagt, er habe magische Kräfte > ... hat ... (Konj. I > Ind.) Man sagt, er habe magische Kräfte > ... hätte ... (Konj. I > Konj. II) Er zöge gerne nach Düsseldorf > ... würde ... ziehen ... (Konj. II > Modalverbfügung mit würde)

Sprachsystematische Veränderungen Morphosyntax: 3) Veränderungen im Tempusgebrauch: Ich werde morgen nach D. fahren > ... fahre morgen ... (Futur I > Präsens) Bald werden wir es geschafft haben > ... haben ... geschafft (Futur II > Perfekt) 4) Zunahme an Funktionsverbgefügen: erfahren > in Erfahrung bringen verzichten > Verzicht leisten bewegen > in Bewegung setzen

Sprachsystematische Veränderungen Veränderungen im Bereich der neuhochdeutschen Syntax Verringerung des Satzumfangs: 19. Jh.: 30-34 Wörter pro Ganzsatz > 20. Jh.: 20-25 Wörter (aber: starke Unterschiede zwischen den einzelnen Varietäten)

Sprachsystematische Veränderungen Vom hypotaktischen Nebensatzstil zum parataktischen Nominalisierungsstil: Beispiel von 1807 (Hegel, Phänomenologie des Geistes): "Eine Erklärung, wie sie einer Schrift in einer Vorrede nach der Gewohnheit vorausgeschickt wird, - über den Zweck, den der Verfasser sich in ihr vorgesetzt, so wie über die Veranlassung und das Verhältniß, worin er sie zu anderen früheren oder gleichzeitigen Behandlungen desselben Gegenstandes zu stehen glaubt, scheint bei einer philosophischen Schrift nicht nur überflüssig, sondern um der Natur der Sache willen sogar unpassend und zweckwidrig zu seyn.“ Beispiel von 1968 (Habermas, Erkenntnis und Interesse): "Ich unternehme den historisch gerichteten Versuch einer Rekonstruktion der Vorgeschichte des neueren Positivismus in der systematischen Absicht einer Analyse des Zusammenhangs von Erkenntnis und Interesse."

Sprachsystematische Veränderungen Rückgang des Anteils von Satzgefügen: - in Zeitungen: 1850: 44 % > 1982: 29 % - in Fachtexten: 1850: 76 % > 1900: 57 % > 1960: 36 % Rückgang von Attributerweiterungen: zu dem auf den 20. März nach Dresden berufenen Fürstencongreß > zu dem Fürstencongreß, der ... berufen wurde weiteste Verbreitung der erweiterten Adjektiv-/Partizipialattribute im 19. Jh., Rückgang um etwa ein Drittel im 20. Jh., allerdings nicht in allen Textsorten

Sprachsystematische Veränderungen (im gesprochenen Standard:) Änderungen in der Verbstellung in Nebensätzen: weil ich sie ja gesehen hatte > weil, ich hatte sie ja gesehen obwohl ich das nicht glaube > obwohl, das glaube ich nicht (beides ist allerdings noch nicht normgerecht)

Sprachsystematische Veränderungen 1) Zunahme an substantivischen Abkürzungswörtern: a) Initialkurzwörter. Beispiele: PS, DDR, AEG, GmbH, Bafög, CVJM, TÜV, Agfa,BASF, CD-ROM ... Entstehung eines neuen Teilsystems der deutschen Wortbildung neben Komposition, Ableitung und Konversion, gegen Ende des 19. Jhs., mit deutlicher Zunahme nach 1950: Abkürzungen pro 1000 Wörter in Zeitungen (Kobler-Trill 1994):1913: 0,4 > 1940: 1,4 > 1949: 5,8 > 1989: 16,8

Sprachsystematische Veränderungen b) Unisegmentale Wortkürzungen. Beispiele: 19. Jh.: Ober(kellner), (Regen)-Schirm, 20. Jh.: (Omni)Bus, Auto(mobil), Foto(grafie), Dia(positiv),(Fahr)-Rad, (Schall)Platte, Frust(ration) ... c) Kurzwörter auf -o, -i oder endungslos. Beispiele: Anarcho, Juso, Realo, Demo,Info, Memo, Limo, Perso; Profi, Ossi, Azubi, Fundi, Grufti, Zivi, Sponti, Krimi,Wiwi, Compi; Prof, Kat, Fax ...

Sprachsystematische Veränderungen Wortschatzentwicklung im 19. Jahrhundert (nach Wolff 1999: 189) 1) Übernahme aus Fachwortschätzen, 2) Entlehnung aus anderen Sprachen, 3) Verdeutschung fremdsprachiger Wörter (nach der Reichsgründung 1871).

Sprachsystematische Veränderungen Wortschatzentwicklung im 20. Jahrhundert (nach Wolff 1999: 242-245) 1) Tendenz zur Popularisierung, 2) Tendenz zur Internationalisierung, 3) Tendenz zum strategischen Wortgebrauch

Sprachsystematische Veränderungen Beispiele zu 1) Tendenz zur Popularisierung: – Freizeit/Sport: Kurlaub, Animateur, Timing, Jogging, Tie-Break ... – Bildung/Kultur: Förderstufe, curricular, Gesamthochschule ... – Fachsprachen: Diagnostik, Digitalisierung, Herzinfarkt, Tomographie ... – Szenesprachen: Typ, Sponti, anmachen, antörnen, labern, rumsülzen ... – Umgangssprachen: Gerangel, duchdrehen, Klamotten, bekloppt ...

Sprachsystematische Veränderungen Beispiele zu 2) Tendenz zur Internationalisierung Entlehnungen: Trend vom Französischen zum Englischen: Mannequin > Model, Revue > Show, Bonvivant > Playboy, Coiffeur > Hair-stylist Internationalismen: Beispiel 'Fernsehen' (nach Braun 1998: 197): television (engl.), televisie (nl.), television (schwed.), télévision (frz.), televisione (ital.), televisión (span.), televisão (port.), telewizenze (russ.), telewizja (poln.), televize (tschech.), televízija (serbokroat.), televisio (finn.), televizió (ungar.), televizyon (türk.), televiz'jon (arab.), talivisyen (malaysisch), terebijon (jap.), t'ellebi (korean.).

Sprachsystematische Veränderungen Beispiele zu 3) Tendenz zum strategischen Wortgebrauch Sprachliche Aufwertungen (Euphemismen): Motor > Triebwerk, Armaturenbrett > Cockpit, Putzfrau > Raumpflegerin, Lehrling > Auszubildender, Arme > Sozialschwache, Alte > Senioren ... ...

Sprachsystematische Veränderungen Schlagwörter: – Weimarer Republik: Notwehr, Pflichtgefühl, Nationalbewusstsein ... – Drittes Reich: Volksgemeinschaft, Großdeutschland, Rassenbewusstsein ... – BRD: Emanzipation, Lebensqualität, Chancengleichheit, Sozialstaat ... – DDR: Arbeiterklasse, Kollektiv, nationales Kulturerbe, Agitation ... Metaphern: Wende, Aufschwung, Weltwirtschaftsgipfel

Entlehnungen: 18.-20. Jh.

Entlehnungen: 18. Jh.

Entlehnungen: 20. Jh. Direkte Übernahmen: Computer, Ketchup, Big brother is watching you Ersetzungen: erste Dame, Wolkenkratzer Hybridbildungen / Teilersetzungen: Campingplatz, Homecomputer Bedeutungsveränderung: realisieren, feuern, Administration Ausspracheveränderung: Appartment Pseudo-Anglizismen: Handy, Dressman, Oldtimer Internationalismen: Globalisierung, urban

Pseudo-Anglizismen Beamer, Videobeamer n. (eigentliche Bedeutung von beamer: n."cricket ball bowled at head height; BMW") Videoprojektor, Datenprojektor, Digitalprojektor; video projector, data projector. "Zu Clubmusik dreht sich der Beamer im Kreis und projiziert Bewegungsstudien." Der Spiegel Online. (Laut Wortschatz-Lexikon, 18. Jun. 2004) "Eine schnelle Zackenlinie aus dem Beamer huscht über die Wand des OP-Saals." Die Zeit, 2003. (Laut Wortschatz-Lexikon, 18. Jun. 2004)

Pseudo-Anglizismen Bodybag, Body-Bag n. (eigentliche Bedeutung von body bag: n."Leichensack") eine Tasche, die an einem breiten Träger quer über dem Oberkörper getragen wird; a bag that is carried on one strap across the body. Dieser Eintrag durch Christiane Leißner vorgeschlagen. "Ob Bodybag, Backpack, Handbag, Brustbeutel, Rucksack, Baguette- oder Croissant-Tasche." Berliner Zeitung, 2000. (Laut Wortschatz-Lexikon, 11. Jun. 2004) "Die passenden Accessoires wie Bodybags, Pelzmützen und Hiphophüte bietet Coration gleich dazu an." Tagesspiegel, 1999. (Laut Wortschatz-Lexikon, 26. Mai 2003) "Jana warf den Body-Bag auf den Sitz der S-Bahn." Welt, 1999. (Laut Wortschatz-Lexikon, 26. Mai 2003) "So sollen vielfältige Accessoires wie Bodybags und Uhren hergestellt und vertrieben werden." OTS-Newsticker. (Laut Wortschatz-Lexikon, 26. Mai 2003)

Pseudo-Anglizismen Bowle n.: (eigentliche Bedeutung von bowl: n."Schüssel") Punsch, Punschschüssel; punch, punch bowl. Dieser Eintrag durch Katja Thieme vorgeschlagen. "Es standen in unserer Wohnung auch zwei Bowleschüsseln herum mit den dazugehörigen Gläsern...." Wolfram Siebeck, "Vaters schweres Erbe", Die Zeit, 13. Mai 2004, S. 80. "Die Fürstinnen hatten gewünscht, auch dieses wieder zu erleben, so wurden die Diener mit Feldstühlen und Decken, mit der Waldmeisterbowle und Kuchen vorausgeschickt." Eduard von Keyserling, Fürstinnen/12. (Laut Wortschatz-Lexikon, 11. Jun. 2004)

Pseudo-Anglizismen checken v.t. (eigentliche Bedeutung von to check: v.t."kontrollieren, u.a.") umgangssprachlich: begreifen; slang: understand, grasp, get (it). Dieser Eintrag durch Armin Ortmann vorgeschlagen. "Manche Leute kennen das auch schon und fragen nach, andere checken es zuerst gar nicht, dass ich da mit dem Gameboy gerade Sound mache." Sueddeutsche Online. (Laut Wortschatz-Lexikon, 27. Okt. 2003) "Zlatko: Der Ausdruck ist so komisch, dass ich das nicht checke." Die Zeit, 2000. (Laut Wortschatz-Lexikon, 27. Okt. 2003)

Pseudo-Anglizismen Dress (alte Rechtschreibung Dreß) n. (eigentliche Bedeutung: n. "Kleid, Damenkleid", adj."formell") besondere Kleidung (z.B. Sportkleidung); special clothing (e.g. sport suit). "Der fünf Millionen Mark teure Einkauf von Arminia Bielefeld, im westfälischen Unna geboren und aufgewachsen, feierte mit 64 000 Fans seinen ersten Bundesliga-Treffer im Dortmunder Dress zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen den VfL Wolfsburg." Tagesspiegel, 1999. (Laut Wortschatz-Lexikon, 26. Mai 2003) "Beim 79 Jahre alten Hein Bollow kullerten Tränen der Rührung, denn er trug diesen legendären Dress bei seinen Derbysiegen 1954 und 1956 mit den Asta-Hengsten Kaliber und Kilometer." Welt, 1999. (Laut Wortschatz-Lexikon, 26. Mai 2003)

Pseudo-Anglizismen Dressman (alte Rechtschreibung Dreßman) n. männliche Person, die auf Modeschauen Herrenkleidung vorführt; male model. "Percy ist ein adretter Bursche; groß, schlank, das lange blonde Haar hat er wie ein Dressman hinter die Ohren gekämmt." Welt, 1999. (Laut Wortschatz-Lexikon, 30. Mai 2003) "Und den Dressman Robin Tattersall und das Manequin Suzy Parker ließ er 1957 in Smoking und Ballkleid über die Hinterbühne des Nachtclubs Folies-Bergéres flanieren, wo gerade ein paar nackte Tänzerinnen eine Leiter hinaufkletterten." Tagesspiegel, 1999. (Laut Wortschatz-Lexikon, 30. Mai 2003)

Pseudo-Anglizismen Handy, Händy, Händi n. (eigentliche Bedeutung von handy: adj. "praktisch, handlich") Es ist nicht ganz klar woher Handy stammt. Manche sagen es stammt vom eher seltenen englischen Wort handie-talkie ("Funksprechgerät", nicht dasselbe wie ein cell phone). In diesem Fall wäre Handy kein Scheinanglizismus, sondern ein echter Anglizismus. Der Rechtschreib-Duden von 2000 aber sagt "anglisierend". Mobiltelefon; mobile phone, cellular phone, cell phone. "Die Akkus der Handys der Eingeschlossenen gingen am Dienstagabend zu Ende." Welt, 1999. (Laut Wortschatz-Lexikon, 6. Jun. 2003)

Pseudo-Anglizismen Musikbox n. (eigentliche Bedeutung von music box: n."Spieluhr") Jukebox, Plattenstation; jukebox. "In der holzgefaßten Vitrine steht ein Glas mit Soleiern, die Musikbox dudelt 'Wir kaufen uns ein Häuschen irgendwo in Kanada', und das Spiel am fünf Meter langen Kegelbahnautomaten kostet fünfzig Pfennig pro Person." Die Zeit, 1997. (Laut Wortschatz-Lexikon, 16. Jan. 2005)

Pseudo-Anglizismen Oldtimer n. (eigentliche Bedeutung: "alter, in einer bestimmten Eigenschaft erfahrener Mensch") altes ehrwürdiges Fahrzeug (besonders Auto, aber auch Flugzeug, Schiff, Eisenbahn): old or classic vehicle (especially auto but also airplane, ship, railroad engine). "Veranstalter des Spektakels ist die Oldtimer-Motorsportgemeinschaft Nußdorf (www.omg.jet.at)." gs, "Bergprüfung für Oldtimer in Nußdorf", Oberösterreichische Nachrichten (Lokalteil Salzkammergut), 22. Mai 2002, S. 29.

Pseudo-Anglizismen Pullunder n. ärmelloser Pullover, der unter dem Jackett getragen werden kann; sleeveless pullover that can be worn under a jacket. Puzzle, Puzzlespiel, Puzzle-Spiel n. (eigentliche Bedeutung von puzzle: n."Rätsel") Zusammensetzspiel; jigsaw puzzle. Dieser Eintrag durch Paul Webster vorgeschlagen. "Herauszufinden, was sich im Irak wirklich ereignet, ist, wie ein Puzzle zu legen, dessen Teile nicht nur aus verschiedenen Schachteln kommen, sondern dem auch etliche Teile fehlen." Der Spiegel Online. (Laut Wortschatz-Lexikon, 21. Jun. 2004)

Pseudo-Anglizismen Showmaster n. Unterhaltungskünstler, der eine Show arrangiert und präsentiert; master of ceremonies, MC, show host. Smoking n. (eigentliche Bedeutung: "rauchen, rauchend, Rauch-") original abgekürzt von smoking jacket oder smoking suit "gemütliches Hausjackett" bedeutet Smoking heute "Abendanzug": tuxedo. Dieser Eintrag durch Dr. Heribert E. Severing vorgeschlagen.

Sprachpurismus Philipp von Zesen (1619–1689): „Abstand“ (für „Distanz“), „Bücherei“ (für „Liberey“), Augenblick (für „Moment“), Leidenschaft (für „Passion“), „Entwurf“ (für „Projekt“). Christian Wolff (1679–1754): Eindeutschung lateinischer Fachbegriffe→ Aufschwung der deutschen Philosophie im 18. Jahrhundert z.B. „Grundlage“ für lat. fundamentum). Joachim Heinrich Campe (1746–1818): „Altertum“, „Erdgeschoss“ oder „tatsächlich“ zurück. Der Germanist Hermann von Pfister-Schwaighusen (1836–1916) schlug 1875 die Verwendung des Begriffs „völkisch“ anstelle von „national“ vor.

Sprachpurismus 1885 Allgemeiner Deutscher Sprachverein Der Generalpostdirektor Heinrich von Stephan: Verdeutschungen für die Fachwörter der Sprache der Post: z.B. postlagernd für poste restante Anschrift für Adresse. frankieren / freimachen Telefon / Fernsprecher

Sprachpurismus / Anglizismen-Kritik Verein Deutsche Sprache ca. 30.000 Mitglieder Debatte über Anglizimen „Denglisch“ / „Engleutsch“ / „Neuanglodeutsch“ Forderung nach Aktionen des Gesetzgebers (Deutsch ins Grundgesetz)

Sprachpurismus / Anglizismen-Kritik Verein Deutsche Sprache (VDS): „Die Geringschätzung der Muttersprache, der Mangel an Sprachloyalität gefährden in diesen Ländern die Funktion der Sprache als gesellschaftliches Verständigungsmittel. Gleichzeitig (v)erklären tonangebende Sprecher, Meinungsführer und Politiker die Amerikanisierung zu einer begrüßenswerten Folge der Globalisierung. (...) Diese Entwicklung ist nicht nur eine Modeerscheinung - sie schwächt vielmehr auch die sprachliche und kulturelle Eigenständigkeit der europäischen Länder bis hin zur politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Abhängigkeit Europas von den USA.“

Anglizismen Werbung / Handel

Beugung englischer Fremdwörter Das ist eine stylishe Hose. Der Flug wurde gecancelt. Ich habe das Programm gedownloadet oder downgeloadet.

Anglizismen-Kritik Das ist eine stylishe Hose. Der Flug wurde gecancelt. Ich habe das Programm gedownloadet oder downgeloadet. Das ist eine modische, schöne Hose Der Flug wurde abgesagt Ich habe das Programm heruntergeladen

Sprachfeminismus “Mädchen sind die besseren Schüler” Asymmetrie → Sichtbarmachung Schüler(innen) Schüler/-innen Schülerinnen und Schüler SchülerInnen

Sprachfeminismus Linz (Österreich): Verkehrszeichen mit Binnen-I

Sprachfeminismus Binnen-I - entspricht nicht der Rechtschreibung (Duden / Rechtschreibreform) aber: Binnenmajuskeln sind generell verbreite, z.B. BahnCard - Lesung unklar - scheinbare Femininisierung aller Personengruppen - nicht immer möglich: Arzt / Ärztin

Sprachfeminismus Österreich: gesetzlich vorgesehen Schweiz: erfunden (1980er Jahre) Deutschland: „verboten“

Sprachfeminismus Alternative Strategien: - Neutralisierung, z.B.: Studenten / Studentinnen → Studierende Arbeitnehmer / Arbeitnehmerinnen → Beschäftigte

Deutschland: Geographie

Deutschland: Geographie

Deutschland: Geographie

Deutschland: Geographie Vulkaneifel: Maare Zugspitze: 2962 m

Deutschland: Geographie Gewässer: Flüsse und Seen Flüsse: Rhein (865 km), Donau, Oder, Elbe ... Seen: Bodensee, Chiemsee ...

Deutschland: Geographie Inseln: Helgoland, Rügen ...

Deutschland: Geographie Berlin, 3,42 Millionen Hamburg, 1,77 Millionen München, 1,31 Millionen Köln, 996.690 Frankfurt am Main, 659.021

Deutschland: Geographie Agglomeration Ruhrgebiet, 5,8 Millionen Agglomeration Berlin, 4,2 Millionen Agglomeration Stuttgart, 2,6 Millionen Agglomeration Hamburg, 2,6 Millionen Agglomeration München, 1,9 Millionen

Deutschland: Geographie Metropolregion Rhein-Ruhr, 11,5 Millionen Metropolregion Berlin-Brandenburg, 6,0 Millionen Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main, 5,3 Millionen Metropolregion Stuttgart, 4,7 Millionen Metropolregion Hamburg, 4,3 Millionen

Deutschland: politische Ordnung Norddeutscher Bund, 1867–1871 (1866 Militärbündnis) Deutsches Kaiserreich, 1871–1918 Weimarer Republik, 1919–1933 Zeit des Nationalsozialismus, 1933–1945: „Drittes Reich“ bzw. (ab 1943 offiziell) Großdeutsches Reich „Deutschland als Ganzes“ unter fremder Besatzung/Alliierter Kontrollrat, 1945–1949 1949-heute: Bundesrepublik Deutschland 1949-1990: Deutsche Demokratische Republik

Deutschland: politische Ordnung

Deutschland: neueste Geschichte (1945-1949)

Deutschland: neueste Geschichte (1949-1990)

Deutschland: Berlin

Deutschland: Minderheitensprachen Dänisch (sowohl Reichsdänisch wie Sønderjysk): Schleswig-Holstein Friesisch: Nordfriesisch in Schleswig-Holstein, Saterfriesisch in Niedersachsen Sorbisch: Obersorbisch in Sachsen, Niedersorbisch in Brandenburg Romani (Minderheitensprache der Sinti und Roma): in Hessen Niederdeutsch (Regionalsprache): in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt

Deutschland: Wirtschaft Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2,4 Billionen Euro (2007) drittgrößte Volkswirtschaft und Industrienation der Welt

Deutschland: Wirtschaft

Deutschland: Frankfurt

Deutschland: Duisburg

Deutschland: Wolfsburg

Deutschland: Verkehr

Deutschland: Verkehr

Deutschland: Bildungswesen

Deutschland: Medien