Gen 12 – 50 Erzelterngeschichten

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 Präsentation transkript:

Gen 12 – 50 Erzelterngeschichten Von der Berufung Abrahams bis zum Tod von Joseph

Niederschlag der Erfahrungen Israels in seiner Frühzeit Mehr als blosse Familiengeschichten Historizität der einzelnen Gestalten fragwürdig Geschichten enthalten theologische, nicht historische Wahrheit Möglicher Kern: „Ein verlorener Aramäer war mein ( = Israels) Vater …!“ (Dtn 26,5)

Narrative Theologie Die Erzelterngeschichten sind erzählte Theologie und nicht historische Reportage Bereits für sie gilt, was später vom NT gesagt werden kann: Jedes Wort ist Predigt, Verkündigung, will den Glauben an Gott wecken und das aktuelle Leben deuten - nicht sagen, wie und wo etwas genau passierte ist

Schaut auf Abraham und Sara In den ursprünglich als Vätergeschichten bezeichneten Erzählkränzen spielen die Mütter Israels eine entscheidende Rolle Jes. 51,2: Schaut auf Abraham und Sara Starkes Interesse an den Lebenszusammenhängen von Frauen

Reden von Erfahrungen Die Protagonisten der Erzählungen reden von ihren Erfahrungen mit Gott, der als Dynamis ( = Kraft) je und je an und mit ihnen handelt Die JHWH – Erfahrung des Moses ist, gleichsam ohne Namen, bereits die Erfahrung der Mütter und Väter Israels

Situationsbezogenheit Biblische Rede von Gott ist weniger Orts als Situations bezogen Gott ist schon in der Frühzeit Israels der, als der er sich in Freiheit erweisen wird Gott als Kraft, die vorangeht, mitgeht, ruft, beruft, erwählt, segnet, ermutigt, überrascht, bewahrt …

Schauplätze Die Schauplätze der Väter- und Müttergeschichten liegen im fruchtbaren Halbmond zwischen Mesopotamien und Ägypten Dem Kernland Kanaan kommt eine besondere Bedeutung zu, auch im Blick auf seine totale Abhängigkeit von Niederschlägen (kein Schwemmland)

Lebensraum Mütter und Väter Israels lebten im Bergland Kanaans als Halbnomaden im gegenüber zur sesshaften Landbevölkerung Kanaans und zu zu den kanaanäischen Stadtstaaten Grossfamilie war alles entscheidend Patriarch war Priester und Richter in einem

Gottesbezeichnungen Typisch für die Zeit der Patriarchen sind die mit Attribut versehenen Gottesbezeichnungen: Gott eures Vaters, Gott Abrahams, Isaaks, Jakobs, Gott Nachors, Schrecken Israels (Gen. 31,42) Im letzterem Ausdruck spiegelt sich, dass das Numinose immer zwei Seiten hat: das Faszinosum und das Tremendum (faszinierend und Furcht erregend)

Gattungen In den Erzelternerzählungen tauchen verschiedene Gattungen auf Ätiologien (Gen. 19,2424 ff – Lots Weib) Heiligtumslegenden (Gen 28,10 ff – Betel) Listen als Versuch, die Beduinenstämme in ein Verwandtschaftsverhältnis zu bringen Familiensagen, welche mit bestimmten Orten verbunden werden

Orte und Gestalten Die Erzählkränze um Abraham (Abram, Abiram) sind im Negev, bei Hebron und Berscheba angesiedelt Die Jakobssagen haben ihre Orte auf dem Weg vom Ost- ins Westjordanland (Sichem) Die Isaakgeschichten kreisen um das Thema der Brunnengrabung

Paralleles wird chronologisch Die einzelnen Erzählungen wurden an unterschiedlichen Orten mündlich tradiert Von Abraham und Sara erzählten z.B. die Leute aus Hebron Von Jakob erzählten die Leute aus Sichem usw. Später wurden diese lokalen Geschichten zu einer Familiengeschichte zusammengestellt Was ursprünglich mehr oder weniger gleichzeitig handelte, wurde später in eine zeitliche Abfolge gebracht

„Theologischer Stammbaum“

Zutiefst menschlich Die Erzeltern sind keine fehlerlosen Heiligen Sie sind fehlbare Menschen mit ihren Stärken und Schwächen So eignen sie sich bis heute als Identifikationsfiguren

Frauen als Gottesstreiterinnen „Jahwes Plan mit Israel wird durch die Aktionen der Frauen oft besser vertreten als durch jene der Männer. … Frauen verwirklichen Jahwes Entwürfe für ein Leben in seiner Gemeinschaft oft adäquater als die Männer in ihrer Umgebung.“ (Irmtraud Fischer) Rebekka, Ruth, die beiden Hebammen in Ex 1, 15 ff, Mutter Mose, Tochter des Pharao) bis hin zu Maria, der Mutter Jesu …. Lektüre von Exodus 1 und 2