Heinrich von Kleist Leben und Werk. Lebenslauf Tod der Mutter1793 Aufnahme des Studiums in Frankfurt/Oder (Mathematik, Physik, Kulturwissenschften, Latein)

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 Präsentation transkript:

Heinrich von Kleist Leben und Werk

Lebenslauf Tod der Mutter1793 Aufnahme des Studiums in Frankfurt/Oder (Mathematik, Physik, Kulturwissenschften, Latein) 1799 Eintritt in das Garderegiment Potsdam /18. Oktober: Heinrich von Kleist wird als ältestes Kind des Staatskapitäns Joachim Friedrich von Kleist und dessen zweiter Frau Juliane Ulrike geboren. 1777

Geburtshaus/ Wappen

Lebenslauf Treffen mit seinen Freunden Zschokke und Wieland in Bern. Ein Dichterwettstreit führt zur ersten Arbeit am Zerbrochenen Krug, die 1803 aufgenommen wird Mehrere Reisen Beginn des literarischen Wirkens 1800 Verlobung mit Wilhelmine von Zenge (1802 wieder aufgelöst) Abbruch des Studiums 1800

Wilhelmine von Zenge

Lebenslauf Mitherausgeber der Berliner Abendblätter 1808 Aufführung des Zerbrochenen Kruges in Weimar unter der Leitung Goethes. Streit Mit Goethe wegen des Misserfolges 1807 Beurlaubung aufgrund einer Erkrankung1806 Anstellung als Beamter im Finanzdepartment 1805

Lebenslauf Die letzte Ausgabe der Berliner Abendblätter erscheint am 30. März. Mehrere Versuche an Geld zu kommen scheitern. Herbst: Enge Verbindung zu Henriette Vogel 21. November: Freitod mit Henriette Vogel am Kleinen Wannsee bei Potsdam 1811

Schaffensbereich Kleists literarisches Werk umfasst alle Bereiche der Dichtung: Lyrik, Epik und Dramatik wird oft als Kriegs- und Militärdichter der Deutschen bezeichnet Werk beleuchtet die politischen und sozialen Zeiterscheinungen in ihrer Krisenhaftigkeit aus unterschiedlichen Perspektiven Vorliebe für unerhörte Ereignisse, absurde Situationen, absonderliche Menschen und Abnormalitäten

Schaffensbereich Themen: Krieg, Gerechtigkeit, Familie, Staat,das Verhältnis von Mann und Frau Problematik des eigenen Seins Gegensatz zwischen Ideal und Leben, zwischen Wahrheit und Schein, zwischen Diesseits und Jenseits

Abschiedsbrief

Der zerbrochene Krug Inhalt: Dorfrichter Adam muss über seine eigene Verfehlungen urteilen Ort der Handlung ist der Gerichtsaal eines Dorfes bei Utrecht Adam richtet über Ruprecht, der während eines nächtlichen Besuchs bei seiner Verlobten Eve in ein Handgemenge verwickelt wurde und dabei den Krug zerbrochen haben soll Nur Eve und Adam wissen, dass es der Richter war, der die junge Frau bedrängte und mit dem Ruprecht sich prügelte

Der zerbrochene Krug Eve schweigt, weil Adam damit droht, Ruprecht in den Krieg zu schicken Gerichtsrat Walter nimmt an der Verhandlung teil Nach und nach wird deutlich, dass Adam der Täter ist Adam verurteilt er Ruprecht mit Billigung Walters Am Ende fliegt der Schwindel doch auf, Eve und Ruprecht versöhnen sich Adam flieht

Themen Menschliche Schwächen Sexuelle Verführbarkeit Eifersucht Konkurrenzdenken Geschlechter- und Beziehungsproblematik Gewalt Misstrauen Ungerechtfertigte Besitzansprüch

Sprache Einsatz der Lüge Autoritäre Sprache Drohungen Ins-Wort-Fallen Blankvers Beiseitesprechen Sprache im Spiel zwischen Gesagtem und Gemeintem Zwischenrufe

Besonderheiten Lustspiel: Aufbereitung der menschlichen Schwächen in einer komischen Art Nicht Betroffenheit, sondern distanziertes Betrachten ist Voraussetzung für das Entstehen von KomikTypenkomik: Figuren die auf eine komische Art einen Bestimmten Menschentypus darstellen

Besonderheiten Sprachkomik: Sprache ist der Situation oder dem Stand einer Person nicht angemessenWortkomik: Komische Wirkung entsteht aus dem Spiel zwischen dem eigentlichen und dem übertragenen Sinn

Resonanz Zeitgenossen: Goethe kürzte das Stück, sodass einige Teile unverständlich waren Besucher und Kritiker zerrissen das Stück Heutige Leser/Zuschauer: Aktualität, Modernität Realitätsnähe

Literaturgeschichte Werk entstand in der Übergangszeit von der Klassik zur Romantik und ist nicht eindeutig einer literarischen Epoche zuzuordnen Enthält auch aufklärerisches Gedankengut (Gesellschaftskritik) Romantische Motive (z.B. Liebe, Eve als typisch positive Frauenfigur)

Vergleich zu Ödipus Kleist: Der zerbrochene Krug Sophokles: König Ödipus analytische Struktur, d.h. die Wahrheit über ein Ereignis in der Vergangenheit wird im Laufe der Handlung aufgedeckt Adam weiß um seine Schuld und versucht diese zu Verschleiern. Ödipus erfährt, dass er der Täter und der Erschlagene sein Vater war.

Vergleich zu Ödipus Adam zwingt die Zeugen die Unwahrheit zu sagen Ödipus zwingt die Zeugen zum Geständnis der Wahrheit Adam verurteilt Ruprecht, obwohl seine Schuld offenkundig ist Adam ist der Lüge verpflichtet, um seine eigene Haut zu retten Ödipus ist eigentlich unschuldig, trotzdem verurteilt er sich selbst Ödipus nimmt auf persönliche Nachteile keine Rücksicht

Vergleich zu Ödipus Adams linker Klumpfuß spielt bei der Überführung des Richters eine entscheidende Rolle Ödipus (griech.: Schwellfuß); dieses Erkennungsmerkmal spielt beider Klärung der Schuld eine wichtige Rolle

Fazit Kleist war seinen Zeitgenossen einen Schritt voraus und wurde daher nicht verstanden Kleist war ein Vorläufer der Moderne Kleist wird verglichen mit Melville, Poe, Kafka, Camus, Sartre und Hemingway Er war ein Dichter und Dramatiker par exellence und verdient seinen Platz in der Weltliteratur

Quellen Heinrich von Kleist: Der zerbrochene Krug. Hamburger Leseheft Verlag, Husum 2005 Thomas Rahner: Der zerbrochene Krug. Lektüre Durchblick. Mentor Verlag, Stuttgart 2006 Klaus Bahners: Heinrich von Kleists Erzählungen und Aufsätze, Bange Verlag, Hollfeld