Die neue Primärversorgung Herausforderungen betreffend Qualifikation, Demografie und Ökonomie Mag. Patrizia Theurer Bundesministerium für Gesundheit Graz,

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 Präsentation transkript:

Die neue Primärversorgung Herausforderungen betreffend Qualifikation, Demografie und Ökonomie Mag. Patrizia Theurer Bundesministerium für Gesundheit Graz, 13. Oktober 2015

Primärversorgung Status Quo? Definition gem. Gesundheits-Zielsteuerungsgesetz Funktion neu: Service für Bevölkerung Kernteam/erweitertes Kernteam Ziel bis Ende 2016: 1% der Bevölkerung pro Bundesland 2

Rahmenbedingungen Demografische Entwicklung Ökonomie Technische Entwicklungen/eHealth Anforderungen an Qualifikation/Schwerpunkte Attraktivität für Gesundheitsberufe 3

Ausgabendämpfungspfad 4

5 Prognosen OECD

Inhalte Gesetzliche Grundlagen Verantwortlichkeiten Primary Health Care Fragestellungen, Probleme Zusammenfassung 6

„Zielsteuerung-Gesundheit“: Partnerschaft Gleichberechtigte Partnerschaft zwischen Bund, Länder und Sozialversicherung BUND Gesundheitswesen Grundsatzgesetz Krankenanstalten BUND Gesundheitswesen Grundsatzgesetz Krankenanstalten LÄNDER Ausführungsgesetze und Vollziehung Krankenanstalten Pflege (Soziales) LÄNDER Ausführungsgesetze und Vollziehung Krankenanstalten Pflege (Soziales) SOZIAL- VERSICHERUNG niedergelassener Bereich Arzneimittel SOZIAL- VERSICHERUNG niedergelassener Bereich Arzneimittel Partnerschaftliche Zielsteuerung- Gesundheit 7

Gesetzliche Grundlagen Gesundheitsreformgesetz Gesundheitsqualitätsgesetz Berufsgesetze Geplant: PHC-Gesetz 8

FG Qualität 9 PG Qualitätsstandards PG Patientenbefragung PG ambulante Qualitätsmessung A-IQI Steuerungsgruppe PG Berufsgruppen- Kompetenzprofile

10 Primary Health Care Patienten- bzw. bevölkerungsorientierte Betrachtungsweise

Primary Health Care – Grundsätze niederschwelliger Zugang umfassende Versorgung durch ein multiprofessionelles Team Evidenzbasierung in Gesundheitsförderung, Prävention sowie Krankenbehandlung kontinuierliche Versorgung individuums-, familien- und bevölkerungsorientierte Versorgung Gesundheitsorientierung lernende Organisation 11

12 Gesamt-Team einer PHC Einrichtung

PHC - Versorgungsauftrag Ambulante Grundversorgung und Verlaufskontrolle bei Akutfällen allgemein Akut-Versorgung und Verlaufskontrolle komplexer Fälle Langzeitversorgung chronisch Kranker und multimorbider Patienten Besondere Versorgungsanforderungen bei – Menschen mit psychischen Störungen – Kindern und Jugendlichen – alten Menschen Rehabilitative Therapie Palliativversorgung Prävention & Gesundheitsförderung Familienplanung, Schwangerschaftsberatung, Säuglingsuntersuchung Spezielle Aufgaben (öffentliche Gesundheitsaufgaben, Substitutionstherapie, unfallchirurgische Basisversorgung, Basischirurgie) 13

Berufsqualifikationen Ärzteausbildung ab Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung dzt im politischen Abstimmungsprozess Medizinische Assistenzberufe/ Ordinationassistenz seit

Gesundheits- und Krankenpflegegesetz Gehobener Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege: Bachelorstudium Pflegefachassistenz: 2 Jahre, ohne Aufsicht nur mit Anordnung Pflegehelfer: 1 Jahr, Aufsicht und Anordnung Medizinische Assistenzberufe Ordinationsassistenz: 650 Stunden, Aufsicht und Anordnung 15

Kompetenzprofile für PHC 1.Ambulante Grundversorgung und Verlaufskontrolle bei Akutfällen allgemein 2.Akut-Versorgung und Verlaufskontrolle komplexer Fälle 3.Langzeitversorgung chronisch Kranker und multimorbider Patienten 4.Besondere Versorgungsanforderungen bei Menschen mit psychischen Störungen 5.Besondere Versorgungsanforderungen bei Kindern und Jugendlichen 6.Besondere Versorgungsanforderungen bei alten Menschen 7.Rehabilitative Therapie 8.Palliativversorgung 16

Kompetenzprofile für PHC Weitere: Gesundheitsförderung und Prävention unter Bezugnahme auf Gesundheitskompetenz Familienplanung, Schwangerschaftsberatung, Säuglingsuntersuchung Spezielle Aufgaben – Öffentliche Gesundheitsaufgaben – Substitutionstherapie – unfallchirurgische Basisversorgung – Basischirurgie und Nachsorge nach Operationen 17

Besondere Versorgungsanforderungen bei alten Menschen 18 Allgemeinmedizin gehobener Dienst GuK/DGKP „Spezialistin" gehobener Dienst GuK/DGKPOrdinationsassistenz Zusammenarbeit mit … 6.1 Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle geriatrischer PatientInnen unter Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse in Zusammenarbeit mit geriatrischen Einrichtungen in allen Versorgungsstufen Kompetenzen wie Punkt 1, 2, 3 und 4 unter besonderer Berücksichtigung altersbedingter Veränderungen plus weiterführende Diagnostik und Behandlung an Hand des Geriatrischen Basisassessments Medikamentenmanagement (PIM, Polypharmazie) Weiterleiten bei Bedarf Entwicklung und Anwendung/Durchführung spezieller pflegerischen Präventionsstrategien und Interventionen Case und Care Management (derzeit Weiterbildung) Geriatrisches Basisassessment (G) Weiterleiten bei Bedarf an Arzt/Ärztin für die Allgemeinmedizin Erhebung des Unterstützungsbedarfs des sozialen Umfeldes bzw. der Angehörigen (u. a. anhand Pflegekompass (G)) Allgemeine Unterstützung des alten Menschen im Medikamenten- und Alltagsmanagement Entwicklung und Anwendung /Durchführung allgemeiner pflegerischen Präventionsstrategien und Interventionen. Unterstützung/Gewährleistu ng eines selbstbestimmten Lebens inkl. einer bestmöglichen Mobilität Empowerment zum Erhalt/Förderung von Lebensqualität und Selbständigkeit erweitertem PV-Team: klin. Psychologe/in Psychotherapeut/in Diätologe/in Physiotherapeut/in Ergotherapeut/in Logopäde/in Sozialarbeiter/in Mobile Dienste

Fragestellungen, Probleme Ausgangssituation/Rahmenbedingungen Zeitliche Abstimmung (Curricula der Ärzte und GuK-Novelle) Verantwortlichkeiten in Bezug auf Berufsrechte Arbeitsbedingungen Langzeitpflege Welche Tätigkeit soll/kann zwischen den Berufsgruppen abgegeben werden? Wieviel Spezialisierung verträgt PHC? 19

Zusammenfassung, Herausforderungen Versorgungsaufträge für PHC sind in der politischen Endabstimmung Berufsgesetze sind in der politischen Endabstimmung Das Ärztegesetz ist bereits in Kraft Die rechtlichen Rahmenbedingungen für PHC sind in Diskussion Regionale Unterschiede (Stadt/Land) Regional unterschiedliche Organisationsformen (Gruppenpraxen, Netzwerke) Wie wird es von der Bevölkerung angenommen? 20

Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 21