ClimAllergy - Climate change induced invasion and socio-economic impacts of allergy-inducing plants in Austria.

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 Präsentation transkript:

ClimAllergy - Climate change induced invasion and socio-economic impacts of allergy-inducing plants in Austria

Agenda Klimawandel und allergische Erkrankungen Ziele des Projekts Überblick über das Projekt Die Arbeitspakete Erste Ergebnisse Zusammenfassung S. Follak, 17.05.2011

Klimawandel und allergische Erkrankungen „There is now considerable evidence of impacts of climate change on aeroallergens, particularly pollen“ P. J. Beggs (2004) Beggs, Clin Exp Allergy 34, 1507-1513, 2004 S. Follak, 17.05.2011

Klimawandel und allergische Erkrankungen längere Pollenflugsaison stärkere Aggressivität der Pollen stärkere Pollenfreisetzung Auftreten „neuer“ Pollen Beggs & Bambrick, Environ Health Perspect 113, 915-919, 2005 S. Follak, 17.05.2011

Stärkere Pollenfreisetzung A. artemisiifolia: Anstieg der Pollenmenge bei verschiedenen CO2-Konzentrationen a: 280 vs. 370 ppm (+132%) a: 370 vs. 600 ppm (+80%) b: 350 vs. 700 ppm (+61%) Beggs & Bambrick, Environ Health Perspect 113, 915-919, 2005 S. Follak, 17.05.2011

Auftreten „neuer“ Pollen A. artemisiifolia: Einschleppung von neuen Arten und ihre Ausbreitung 1980-1994 1995-2005 Geschätzte Kosten durch Ambrosia: 88 Mio. Euro S. Follak, 17.05.2011 Essl et al., Preslia 81, 119–133, 2009; © polleninfo.org; Jäger, 2006

Offene Fragen … … sind zahlreich! Wie beeinflusst der Klimawandel die Verbreitung anderer allergener Pflanzen? Wie beeinflusst ihre Expansion das Auftreten von Allergien oder Asthma (sozio-ökonomische Auswirkungen)? Welche (Anpassungs-)Maßnahmen sind notwendig? S. Follak, 17.05.2011

Das Projekt ClimAllergy Thematischer Bereich: „Assessment and management of climate impacts“ Projektteam: Agentur für Gesundheit- und Ernährungssicherheit Umweltbundesamt Vienna Institute for Nature Conservation and Analysis Technische Universität Wien Projektstart: 19.01.2011 (Kick-off Meeting) Projektdauer: 24 Monate S. Follak, 17.05.2011

Ziele des Projekts Prognose der potenziellen Verbreitung der allergenen Pflanzen Iva xanthiifolia (Rispenkraut), Artemisia annua (Einjähriger Beifuß) und Ambrosia trifida (Dreilappige Ambrosie) unter dem Einfluss des Klimawandels Kosten-Nutzen-Analyse verschiedener Eindämmungs- und Kontroll-maßnahmen Ableitung von Handlungsempfehlungen für eine Managementstrategie S. Follak, 17.05.2011

Die Arbeitspakete Arbeitspaket 1: Verbreitungsdaten in Mittel- und Osteuropa Literaturrecherche zu potenziellen Auswirkungen (Landwirtschaft & Gesundheit), Einfuhrgeschichte, Ausbreitungsvektoren, Maßnahmen zur Kontrolle und Eindämmung … S. Follak, 17.05.2011

Iva xanthiifolia (Rispenkraut) Heimat: Nordamerika (Prärie) In Österreich zum ersten Mal 1947 in Klein-Arl/Salzburg nachgewiesen; selten Habitat: Ruderalstandorte, Wegränder, Ödland und landwirtschaftliche Kulturen schnelles Wachstum (50 bis 200 cm hoch), ökologische Plastizität, hohe Samenproduktion © S. Follak S. Follak, 17.05.2011

Verbreitung von I. xanthiifolia in Österreich > 1991 < 1990 1947 S. Follak, 17.05.2011 Follak, Bot. Helv. 119, 7-12, 2009 (verändert & ergänzt)

Ambrosia trifida (Dreilappen-Traubenkraut) Heimat: Nordamerika (nördl. des Ohio River) In Österreich zum ersten Mal 1948 in Graz nachgewiesen; vermutlich keine aktuellen Vorkommen Habitat: Ruderalstandorte, Wegränder, Ödland, Ufer und landwirtschaftliche Kulturen geringe an Ansprüche die Keimtemperatur, starkes Wachstum (bis 500 cm und mehr hoch!), geringe Fruchtbarkeit © Wikipedia Commons S. Follak, 17.05.2011

Verbreitung von A. trifida in Österreich 1948 > 1991 < 1990 S. Follak, 17.05.2011 Virtual Herbarium, ZOBODAT

Artemisia annua (Einjähriger Beifuß) Heimat: China (Innere Mongolei) In Österreich vermutlich zum ersten Mal 1867 in Wien nachgewiesen; selten Habitat: sandige Fluss- und Seeufer, Ruderalstandorte, Wegränder phänotypische Plastizität, hohe Samenproduktion, geringe an Ansprüche and das Substrat und die Keimtemperatur © Wikipedia Commons S. Follak, 17.05.2011

Verbreitung von A. annua in Österreich 1867 > 1991 < 1990 Virtual Herbarium, ZOBODAT S. Follak, 17.05.2011

Die Arbeitspakete Arbeitspaket 2: Darstellung der aktuellen Verbreitung und des räumlich-zeitlichen Verlaufs der Besiedlung (Rasterkarten) S. Follak, 17.05.2011 Essl et al., Preslia 81, 119–133, 2009 (verändert)

Modellierung der potenziellen Verbreitung Die Arbeitspakete Arbeitspaket 3: Habitatmodell & potenzielle Verbreitung Bevölkerungsdichte Naturräumliche Ausstattung Landnutzungscharakteristik Potentielle Ausbreitungskorridore Modellierung der potenziellen Verbreitung S. Follak, 17.05.2011 Essl et al., Preslia 81, 119–133, 2009 (verändert); © Statistik Austria (verändert)

Die Arbeitspakete Arbeitspaket 4: Kosten-Nutzen Analyse - Identifizierung möglicher Maßnahmen u. a. - Systematische Erfassung der Vorkommen - aktive Bekämpfung der derzeitigen Vorkommen - Gegenüberstellung der Kosten des Managements und der Nutzeffekte - Geringere Anzahl an Krankheiten (Allergien) - Verringerung von Krankenständen Sollen Ressourcen (Kosten) für vorsorgliches Management gegen die weitere Ausbreitung verwendet werden – sind diese Kosten geringer als die Nutzeffekte dieser Maßnahmen? S. Follak, 17.05.2011

Die Arbeitspakete Arbeitspaket 5: Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für Stakeholder & Kommunikationsstrategie Publikation in wissenschaftlichen & populärwissenschaftlichen Zeitschriften Erstellung von Informationsmaterial Präsentation auf Tagungen Workshop S. Follak, 17.05.2011

Zusammenfassung Modellierung der potenziellen Verbreitung ausgewählter allergener Pflanzen, die noch nicht weit verbreitet sind Kosten-Nutzen Analyse verschiedener Managementmaßnahmen Handlungsempfehlungen: kostengünstig, effektiv, proaktiv Besseres Verständnis der Interaktion biologischer Invasionen und Klimawandel Identifizierung problematischer invasiver Pflanzen (Gesundheit, Landwirtschaft und Naturschutz) S. Follak, 17.05.2011

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Klima- und Energiefonds http://www.klimafonds.gv.at/