mit russischen Tochtergesellschaften

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 Präsentation transkript:

mit russischen Tochtergesellschaften Mehr Erfolg mit russischen Tochtergesellschaften Hansjörg Müller

Alles richtig gemacht? Die richtige Positionierung im russischen Markt

ARTEN des Markteintritts (der Weg) Wie positioniert man sich als westeuropäische Firma erfolgreich auf dem russischen Markt? ARTEN des Markteintritts (der Weg)

ARTEN des Markteintritts „Auf den Markt gezogen worden“ durch Nachfragen aus RUS (Bsp. Umdasch) „Analytischer Markteintritt“ über objektiv meßbare Parameter (Bsp. Marktstudie) „Intuitiver Markteintritt“ über subjektiv gefühlte Parameter (Bsp. Messeteilnahme, Markterkundungsreise)

FORMEN der Marktpräsenz Folgende Parameter bestimmen die Gestaltungsmöglichkeiten beim Gang auf einen Markt: „Kontrolle“ - „Kosten“ - „Kapazität“ (= die 3 K’s)

FORMEN der Marktpräsenz Je mehr beim Aufbau einer eigenen Exportstruktur gespart wird, desto geringer sind die Möglichkeiten, die Ergebnisse im eigenen Sinne zu steuern und zu kontrollieren. Je größer die Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten sein sollen, desto mehr Kosten fallen bei der Umsetzung an. Die Kapazität bestimmt die Leistungsfähigkeit der gewählten Exportstruktur, die gesetzten Ziele aufgrund ausreichender Ressourcen auch erreichen zu können.

1. Verkauf ab Deutschland an Direktkunden FORMEN der Marktpräsenz 1. Verkauf ab Deutschland an Direktkunden Beschreibung: Das exportierende Unternehmen beliefert direkt Endkunden im Zielland zu festgelegten Konditionen

Vorteile: FORMEN der Marktpräsenz Genaue Kontrolle möglich, wohin welche Waren zu welchen Konditionen gehen Die Kosten sind gering, da im Zielland keine eigene Vertriebsstruktur unterhalten werden muß

Nachteil: FORMEN der Marktpräsenz Das Nichtvorhandensein einer eigenen Vertriebsstruktur vor Ort ermöglicht nur ein minimales Ausschöpfen der Marktmöglichkeiten Beschränkung auf ein Nischendasein unter der Gefahr, daraus verdrängt zu werden Zu geringe Kapazität

2. Verkauf über Importeure/Vertriebspartner vor Ort FORMEN der Marktpräsenz 2. Verkauf über Importeure/Vertriebspartner vor Ort Beschreibung: Das exportierende Unternehmen exportiert eigentlich gar nicht, sondern liefert nur „Ab Werk“ an einen Exporthändler oder Importeure.

Vorteile: FORMEN der Marktpräsenz Die Kosten sind gering, da im Zielland keine eigene Vertriebsstruktur unterhalten werden muss Ohne den Aufbau eigener Vertriebsstrukturen können über einen starken Importeur/Vertriebspartner vor Ort dessen womöglich große Kapazitäten für den Verkauf genutzt werden

FORMEN der Marktpräsenz Nachteil: Der Importeur/Vertriebspartner übt die faktische Kontrolle über den russischen Markt aus. Das exportierende Unternehmen ist von ihm total abhängig.

3. Verkauf über eine eigene Tochtergesellschaft vor Ort FORMEN der Marktpräsenz 3. Verkauf über eine eigene Tochtergesellschaft vor Ort Beschreibung: Das exportierende Unternehmen hat hier zwei Möglichkeiten:

FORMEN der Marktpräsenz Repräsentanz Tochterfirma

Vorteile: FORMEN der Marktpräsenz Das exportierende Unternehmen kontrolliert sein eigenes Geschäft vor Ort Es stehen ausreichende Kapazitäten zur Verfügung, um auf dem Markt wachsen zu können

FORMEN der Marktpräsenz Nachteil: Die Kosten liegen deutlich höher als beim Direktverkauf ab Deutschland oder beim Export über einen Importeur, nachdem eigene Strukturen in Russland aufgebaut werden müssen

4. Verkauf über ein Gemeinschaftsunternehmen mit örtlichen Partnern FORMEN der Marktpräsenz 4. Verkauf über ein Gemeinschaftsunternehmen mit örtlichen Partnern Beschreibung: Das exportierende Unternehmen gründet zusammen mit örtlichen Partnern ein Gemeinschaftsunternehmen, das die Funktion der unter 3. beschriebenen Tochtergesellschaft übernimmt

Vorteile: FORMEN der Marktpräsenz Es stehen ausreichende Kapazitäten zur Verfügung, um auf dem Markt wachsen zu können. Zusätzlich werden wertvolle Kontakte und Verkaufskanäle der örtlichen Partner mit ins Boot geholt, um schneller mehr verkaufen zu können

Nachteile: FORMEN der Marktpräsenz Der örtliche Partner redet ein gewichtiges Wort bei geschäftlichen Entscheidungen mit. Aufgrund seiner Verankerung im eigenen Land hat ein russischer Mitgesellschafter wesentlich mehr faktischen Einfluß auf das Gemeinschaftsunternehmen, als ihm aufgrund seiner nominalen Geschäftsanteile zustehen würde. Die notwendige Kontrolle ist gefährdet.

FORMEN der Marktpräsenz Die Kosten liegen deutlich höher als beim Direktverkauf ab Deutschland oder beim Export über einen Importeur, nachdem eigene Strukturen in Rußland aufgebaut werden müssen

Fazit: FORMEN der Marktpräsenz Die Länderspezifika in Rußland lassen fast alle Geschäfte scheitern, bei denen das deutsche exportierende Unternehmen den Faktor Kontrolle nicht ausreichend beachtet. Wer es sich leisten kann, sollte deshalb den Weg über eine eigene Tochtergesellschaft (vgl. 3) gehen, weil hier die Chancen am Größten sind, die gesteckten Ziele zu erreichen

Erfolg statt Fehlschlag: wie kann man den Erfolg seiner russischen Tochter steigern?

Maxime: „RUSSISCH DENKEN – WESTLICH LENKEN“ Erfolg statt Fehlschlag Maxime: „RUSSISCH DENKEN – WESTLICH LENKEN“

Erfolg statt Fehlschlag RUS aus sich heraus verstehen lernen, keine Vergleiche mit anderen Exportmärkten ziehen Nicht verzweifeln oder gar missionieren wollen: Eigenheiten akzeptieren Vergleich: „deutsche Auftragstaktik“ vs. „russische Befehlstaktik“ Vorstellungen des Unternehmens an RUS anpassen, da sich RUS kaum an deutsche bzw. westliche Gepflogenheiten anpassen wird

Russische „indirekte Wege“ gehen lernen. Erfolg statt Fehlschlag Russische „indirekte Wege“ gehen lernen. Gleichzeitig „deutsch korrekt“ bleiben, ausschließlich legale Handlungen vornehmen, Erpressbarkeit vermeiden Mitarbeiterführung nach „modifizierten russischen Methoden“

Behörden Adäquater Umgang mit Behörden und Bürokratie ist die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg in Russland Staat und seine Organe sitzen am längeren Hebel Bürokratie hat ein Eigenleben entwickelt Stellung der Rechtschutzorgane

Festlegung aller relevanten Behörden und Organisationen Konformitätszertifikat Geschäftspaß Steuerbehörde Zollorgane

Behörden Suche nach einem persönlichen Kontakt im Rahmen der Gesetzgebung = offizielle Wege gemeinsam mit den Beamten gehen Verantwortlichen Sachbearbeiter emotional mit ins Boot holen Sich peinlich genau an den komplizierten gesetzlichen Weg halten Sich widersprechende Gesetze durch persönlichen Kontakt zur jeweiligen Behörde kompensieren

Unternehmenskultur und Unternehmensführung in Russland Praxisbericht Unternehmenskultur und Unternehmensführung in Russland Der ideale russische Generaldirektor ist ein „Lenkender Demokrat“ bzw. „Aufgeklärter Autokrat“, d.h. autokratischer als im Westen aber demokratischer als im Osten Unbedingt klare Zielvorgaben für Mitarbeiter definieren (auch im Detail!), diese deutlich enger und zeitnäher kontrollieren als im Westen. Zu wenig Führung wird als Schwäche des Generaldirektors ausgelegt und konsequent gegen ihn verwendet

Praxisbericht Ergebnis: Rahmen für die Mitarbeiter klar abgrenzen: Übertretungen knallhart sanktionieren (=russisch), innerhalb des Rahmens die Eigeninitiative der Mitarbeiter entwickeln und aktiv unterstützen (=westlich) Ergebnis: Die patriarchalische Stellung des Generaldirektors hegen und pflegen (=keine Diskussion ÜBER das System), gleichzeitig moderne Mitarbeitermotivation und Eigenverantwortung herausbilden (=ungewohnte Liberalität INNERHALB des Systems)

Praxisbericht Praxisbericht: Wesentliche Faktoren für eine erfolgreiche Unternehmensführung in Russland

Praktische Empfehlung Praktische Empfehlung: Die richtige Kommunikation von Mutter- und Tochtergesellschaft

Zielkonflikt Aktive Kommunikation: ist Bringschuld der Tochter gegenüber der Mutter, um Misstrauen aufgrund des schwer verständlichen Umfeldes vorzubeugen Gleichzeitig ist es sinnlos, unerklärbare russische Vorgänge erklären zu wollen: führt zu Frustration und Ablehnung der Mutter gegenüber der Tochter

Lösung Die richtige Dosis finden, Fingerspitzengefühl durch alle Beteiligte Die Tochter benötigt einen „Generaldirektor mit Rückgrat“: Bei divergierenden Ansichten von Mutter- und Tochtergesellschaft räumt dieser den russischen Realitäten Vorrang vor den Wunschvorstellungen der Mutter ein und stimmt beides intern ab. Würde er das nicht tun, wäre die Zielerreichung des Businessplanes gefährdet

Extrem hohe Marktdynamik, was heute gilt ist morgen veraltet Dabei nicht vergessen Extrem hohe Marktdynamik, was heute gilt ist morgen veraltet Zu Beginn der 90er Jahre brach der sowjetische, staatliche Handel zusammen Mitte der 90er bildeten sich russische Unternehmen Russland hat in 10 Jahren eine Entwicklung durchgemacht, welche sich in der EU behutsam über Jahrzehnte bis Jahrhunderte entwickeln konnte Tempo durch den Markteintritt westlicher Konzerne noch verschärft

Vorsicht Falle Wie viel oder wenig „mütterliche“ Führung aus Westeuropa ist wirklich notwendig?

Extremfall „wenig Vertrauen“: Vorsicht Falle Extremfall „wenig Vertrauen“: Tochter wird von der Mutter eng geführt, faktisch sinnlos, wegen  Cleverer Generaldirektor kann die Firma dennoch aushebeln Notwendige Flexibilität in RUS geht verloren, ist unverantwortlich angesichts der hohen Dynamik des Marktes

Extremfall „viel Vertrauen“: Vorsicht Falle Extremfall „viel Vertrauen“: Mutter gibt der Tochter globale Ziele vor und hält sich aus der operativen Durchführung heraus  Tochter kann die zur Zielerreichung notwendigen russischen Wege gehen Vollständige Teilhabe der gesamten Firma an der hohen Dynamik des russischen Marktes durch flexible Entscheidungen vor Ort

den richtigen Generaldirektor finden und diesen „machen lassen“ Fazit den richtigen Generaldirektor finden und diesen „machen lassen“