Verhalten in besonderen Fällen – TEIL I

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 Präsentation transkript:

Verhalten in besonderen Fällen – TEIL I

Einleitung

Wahrnehmung und Bewertung Illusion – Stellen sie sich auf die Situation ein

I‘M SAFE ILLNESS MEDICAMENTATION STRESS ALCOHOL FATIGUE EATING

Entscheidungsmodell FORDEC Facts Options Risk &Benefits Essential: RWY / WX Fuel Additional: Maintenance Handling Decision Execution Control / Check Opt. Crit. O1 O2 O3 A - + B C D Result:Σ ☺

Anlassen des Triebwerkes Besondere Fälle am Boden Anlassen des Triebwerkes Triebwerkbrand beim Anlassen (Triebwerk läuft noch nicht) Triebwerk mit dem Anlasser weiterdrehen Bei Anspringen kurze Zeit laufen lassen und dann abstellen und auf Schäden untersuchen lassen Bei Nichtanspringen ca. 3 Minuten mit geöffneter Drossel (Vollgas) weiterdrehen. Helfer sollten mit Feuerlöscher bereitstehen! Wenn alles zum Löschen bereit ist, Triebwerk abstellen und Zünd- und Hauptschalter ausschalten Brandhahn schließen Löschen mit Feuerlöscher, Decken oder Sand

Plötzliches Hindernis im Propellerbereich beim Anlassen Triebwerk mit Schnellstopp (Gemischregler) sofort abstellen Weitere Handlungen situationsangepasst: aussteigen beruhigen erläutern wenn Hilfe erforderlich ist – veranlassen Bei Gefahr in Verzug, kann das Triebwerk auch mit dem Zündschalter abgestellt werden – Vorsicht, das Triebwerk ist nicht trocken!

Triebwerkbrand bei laufendem Motor Triebwerk mit 1700 RPM einige Minuten laufen lassen Flammen sollen damit in den Motor gesogen werden Brandhahn schließen Motor abstellen Lfz verlassen – evtl. noch von außen löschen Vor weiterer Inbetriebnahme unbedingt von einem Luftfahrzeugfachbetrieb auf Schäden untersuchen lassen – Kein Start !!

Kein Öldruck nach Triebwerkstart Nach dem Anspringen müsste sich unmittelbar danach Öldruck aufbauen Sommer: Öldruck im grünen Bereich innerhalb von 30 Sekunden Winter: Öldruck im grünen Bereich innerhalb von 60 Sekunden Baut sich kein Öldruck auf: Triebwerk sofort abstellen Technische Prüfung veranlassen

Rauher Motorlauf nach dem Anspringen des Triebwerkes Ursachen Zündstörung einer Kerze oder Magneten (Kondenswasser im Zylinder) Zündkabel lose oder unterbrochen mangelnde Kraftstoffversorgung – Brandhahn offen? falsches Gemisch – Gemisch nicht auf „Reich“ – Vergaser vereist? Ventilklemmer Fehlende Kompression Kein Öldruck Lagerschäden Wasser im Kraftstoffsystem – Gedraint ?

Rauher Motorlauf nach dem Anspringen des Triebwerkes Abhilfe Brandhahn offen? Kraftstoff zuführen (Tankinhalt / Tankschaltung prüfen, evtl. Zusatzeinspritzung betätigen bei Kraftstoffmangel) Anlassen nach Checkliste Vergaservorwärmung betätigen Triebwerk mit 3 mm geöffneter Drosselklappe laufen lassen

Triebwerkstillstand nach dem Anspringen Ursache Meistens Bedienfehler Abhilfe Anlassen nach Checkliste Kraftstoff zuführen (Tankinhalt / Tankschaltung prüfen, evtl. Zusatzeinspritzung betätigen bei Kraftstoffmangel) Wurde zuviel oder zu wenig Kraftstoff durch manuelle Einspritzung oder Unterlassung zugeführt? Anlassen Vergaservorwärmung betätigen Triebwerk mit 3 mm geöffneter Drosselklappe mit 1000 RPM laufen lassen Beachten: Anlasser kann durch Überhitzung beschädigt werden; - Anlassen max. 12 Sek. dann 30 Sekunden Abkühlung; Nach weiteren 12 Sek. 5 Minuten Abkühlung Nach weiteren 12 Sek. 30 Minuten Abkühlphase

Low / High-Voltage Lampe leuchtet nach dem Anlassen des Triebwerkes Drehzahl erhöhen – schaltet der Generator zu? Hauptschalter – zweite Schalterseite für Generator eingeschaltet? Bei ausgeschalteter Avionik – Hauptschalter aus- und wieder einschalten (kann mehrmals erfolgen) – hängt Regler?

Ein elektrisches System arbeitet nicht Prüfen, ob die richtige Bedienung erfolgte Sicherungen / Sicherungsschalter überprüfen Überprüfung durch Luftfahrttechnikbetrieb Achtung: Kritische Situationen können entstehen durch abwechselnd mal funktionierende- und nichtfunktionierende Technik (z. B.: Klappenfunktion, Funkgeräte etc.)

Keine Funkverbindung beim Einholen der Rollinformation Überprüfung am Funkgerät: Funkgerät eingeschaltet? Richtige Frequenz gerastet? Lautstärke aufgedreht? Aufschaltanlage richtig bedient? Umschalter für Lautsprecher – Kopfhörer in richtiger Stellung? Alle Steckverbindungen richtig eingesteckt? Intercomanlage richtig eingestellt? Mikrofon richtig eingesteckt; Mikrofonboom richtig vor dem Mund?

Bremsen reagieren beim Rollen nicht oder ungleichmäßig Achtung, zuerst Leistung auf Leerlauf, Mit dem Seitenruder die Richtung halten Flugleitung / Tower benachrichtigen Vorsichtig die Rollbahn freimachen Wenn ohne Gefahr möglich, zur Abstellfläche zurückkehren – sonst Triebwerk abstellen und von Hand rangieren! Besteht die Gefahr eines Zusammenstosses; Triebwerk abstellen und mit Seitenruder und Bugradsteuerung ausweichen Evtl. besteht die Möglichkeit durch Pumpen mit dem Bremspedalen für kurze Zeit Bremsdruck aufzubauen; jedoch immer auf Totalausfall einstellen

Kreiselgeräte oder Kompass reagieren während des Rollens nicht Prüfen, ob für die Art des Fluges diese Ausrüstung vorgeschrieben ist (z.B. Nach VFR oder Flüge in Luftraum C) Halter über die Fehlfunktion informieren Hängt der Flüssigkeitskompass (auch nur zeitweise), so ist der Flug nicht durchzuführen!

Ausbrechen aus der Richtung während des Rollens Ursachen Wird die Bugradsteuerung unbewusst bedient? Wird eine Bremse betätigt? Ist die Handbremse nicht vollständig gelöst? Versackt ein Reifen (Wiese)? Ist ein Reifen platt? Abhilfe Leistung auf Leerlauf Mit Seitenruder und Bugradsteuerung Richtung halten Bei Zusammenstossgefahr Triebwerk sofort abstellen und ausweichen

Plötzliche Hindernisse beim Rollen Maßnahmen Leistung sofort auf Leerlauf mit der Bugradsteuerung versuchen auszuweichen Bei Zusammenstossgefahr Triebwerk abstellen (Schnellstopp ziehen) noch schneller: Zündung ausschalten

Versacken eines Fahrwerks Maßnahmen Leistung zurücknehmen Prüfen ob ein subjektiver Fehler vorliegt mit leicht erhöhter Drehzahl nochmals versuchen zu rollen Bei deutlichem einsinken des Fahrwerkes: Turm oder Platzinfo in Kenntnis setzen Triebwerk abstellen und von Hand befreien Kontrolle, ob der Propeller Bodenberührung hatte; wenn ja: Fachbetriebsprüfung veranlassen!

Unruhiger Motorlauf – Drehzahlabfall während des Rollens Ursachen Vergaservereisung in kalter Jahreszeit Kondenswasser im Treibstoffsystem Prüfen Gemisch „Voll Reich“? Vergaservorwärmung „Kalt“? – Bei Vereisungsgefahr ziehen! Triebwerkeinstellung o.K.? Brandhahn offen? Kraftstoffvorrat, Stellung Tankwahlschalter o.K.? Kraftstoff auf Schmutz und Wasser vor dem Anlassen geprüft? Zündung auf beide Magnete eingestellt? Warmlauf des Triebwerkes eingehalten?

Abweichungen während des Magnetchecks Fehlerbild: Drehzahlabfall zu groß Ursache: Zündkerze verbleit oder komplett defekt Zündkabel defekt Magnet defekt Abhilfe Zündung auf beide Magnete (BOTH) Zündkerze bei erhöhter Drehzahl (2000 RPM) frei brennen Gemisch verarmen auf optimalen Wert Nach 20 Sek. wieder Gemisch wieder auf „Reich“ Magnetprüfung wiederholen Falls der Fehler nicht behoben werden konnte; zurückrollen und vom Fachbetrieb prüfen lassen!

Abweichungen während des Magnetchecks Fehlerbild: Kein Drehzahlabfall auf einem Magneten Ursache: der andere Magnet läuft noch mit und wird nicht kurzgeschlossen Abhilfe Auf keinen Fall fliegen! Zurückrollen und vom Fachbetrieb prüfen lassen! Achtung: Äußerste Vorsicht, da ein Magnet nicht kurzgeschlossen werden kann und dieser scharf ist, kann beim Bewegen der Luftschraube von Hand ein Zündfunke entstehen und es kann zum Durchdrehen des Triebwerkes kommen.

Abweichungen während des Magnetchecks Fehlerbild: Triebwerk bleibt stehen Ursache: Ein Zündkreis ist komplett ausgefallen Abhilfe Auf keinen Fall fliegen! Zurückrollen und vom Fachbetrieb prüfen lassen!

Abweichungen bei Check der Vergaservorwärmung Fehlerbild Kein Drehzahlabfall sichtbar oder hörbar Wenn der Zug gerissen ist, wird von vorneherein warme Luft angesaugt Folge: Fettes Gemisch und geringere Leistung Maßnahme Defekt liegt vor (meist ist der Zug gerissen oder ausgehängt) Nicht starten, zurückrollen und Fehler beheben lassen

Abweichungen von Geräteanzeigen Unterscheiden, ob die Anzeigen auf eine mangelhafte Arbeit eines Triebwerksystems schließen lassen oder nicht Entscheiden, ob entsprechend der vorgeschriebenen Mindestausrüstung und zusätzlich aufgrund der Sinnhaftigkeit der Flug angetreten werden kann oder nicht Maßnahmen Leistung reduzieren (z.B. bei Öldruck- oder Kraftstoffdruckabfall) Ursachen suchen, soweit möglich (Brandhahn, Benzinzusatzpumpe etc. Im Zweifel bei wichtigen Systemen für das Triebwerk: Triebwerk abstellen!

Abweichungen bei Check des Verstellpropellers Sollte bei Bedienung des Verstellpropellers (kleine Steigung auf große Steigung und umgekehrt – mehrmals) kein Drehzahlabfall oder ein zu großer Drehzahlabfall vorhanden sein: Maßnahme: Zurückrollen und Fehler durch Fachbetrieb beheben lassen

Abweichungen beim Start START - Türöffnung Türöffnung beim Start ausgelöst durch nicht richtiges Schließen oder einem kleinen technischen Fehler: Maßnahme: Start normal fortsetzen, keine Schließversuche unternehmen! Startabbruch nur, wenn die Türöffnung am unmittelbaren Anfang des Startlaufes eintritt Platzrunde fliegen Normal landen und evtl. prüfen, ob ein technischer Fehler vorliegt

START – Ausbrechen aus der Richtung Ursachen: geplatzter Reifen blockierte Bremse defekte Bugradsteuerung bedientes Seitenruder starker Seitenwind Besonderheiten der Bahn wie z. B. Eis, Schnee, aufgeweichter Untergrund etc. Abhilfe: je nach Schwere und Art: mit Seitenruder, Bugradsteuerung bzw. leichtem Anbremsen gegen die Ausbrechrichtung die Richtung halten Start abbrechen, evtl. langsam Leistung zurücknehmen um einen „Dreher“ zu vermeiden Bei Zusammenstossgefahr, kräftig mit Seitenruder und entgegen gesetzter Bremswirkung versuchen auszuweichen Triebwerk abstellen – Zündung, Hauptschalter und Brandhahn zu! Frontalzusammenstösse vermeiden Grundsätzlich: Handlungen abhängig von der konkreten Situation ableiten; Personenschadenvermeidung geht vor Materialschadenvermeidung!

Schütteln des Flugzeuges Ursachen / Abhilfe: Bugradflattern durch gedrücktes Höhenruder A: Ruder nachlassen und neutral halten Unrund abgenutzte Reifen durch zu starkes Bremsen bei vorangegangenen Landungen A: ggf. Reifen wechseln Schütteln beim Steigflug entsteht durch Nachdrehen der Räder, die bei langsamerer Drehgeschwindigkeit und leichter Unwucht das Fahrwerk zum Schwingen bringen A: Räder nach dem Start abbremsen Unrunder Motorlauf – Vergaservereisung A: Vergaservorwärmung ziehen Unrunder Motorlauf - Zündungs- oder Gemischproblem A: PR fliegen bzw. Notlandung auf einem sorgfältig ausgewählten Gelände mit eingeschränkter Motorleistung durchführen Bei starken mechanischen Geräuschen in Verbindung mit extremen Schütteln ohne Änderungsmöglichkeit ist notfalls das Triebwerk abzustellen und eine Notlandung durchzuführen

Vogelschlag während des Steigfluges Schadenslage beurteilen und bei Veränderung der Betriebsbedingungen sofort auf einem nächstgelegenem Flugplatz landen Bei Frontscheibenbruch sofort landen und besonders der evtl. Möglichkeit weiterer Verletzungen entgegenwirken - Geschwindigkeit reduzieren

Plötzlich auftauchendes Hindernis Vor Erreichen der Abhebegeschwindigkeit: Startabbruch – Gas Leerlauf, stark bremsen ggf. Turm informieren Nach Erreichen der Abhebegeschwindigkeit: Evtl. gefühlvoll über das Hindernis ziehen, danach Fahrt aufholen Turm informieren

Anzeigefehler (-abweichungen) beim Start Entsprechend der konkreten Situation entscheiden Handlungen: Startabbruch möglich oder nicht, wenn ja: Start abbrechen! Triebwerkleistung beeinträchtigt oder nicht? wenn Ja: Start abbrechen! wenn Nein: Platzrunde fliegen und wieder landen, Fehler beheben lassen! Handelt es sich um ein wichtiges Triebwerkinstrument wie: Öldruck oder Kraftstoffdruck geht zurück, dann falls vorhanden: Pumpe zuschalten!

Öldruckabfall Prüfen ob es sich um einen realen Druckabfall oder um einen Anzeigefehler handelt. In jedem Fall: Flug abbrechen nächsten Flugplatz unter Beachtung von Notlandefeldern anfliegen Fehler vor Weiterflug beheben lassen Steigt die Zylinderkopftemperatur bzw. die Öltemperatur, dann liegt ein realer Druckabfall vor Jederzeit auf Notlandung vorbereitet sein! Bleiben die Temperaturen konstant, dann liegt ein Anzeigefehler vor

Sitz fährt während des Beschleunigens zurück Ursache Sitzfeststellung gebrochen Sitz nicht richtig eingerastet Abhilfe Wenn möglich: Startabbruch Gemischknopf ziehen Abrupte Bewegungen am Steuerhorn vermeiden

Fehlende Leistung bzw. Leistungsabfall beim Start Check Leistungshebel auf Vollgas Gemisch „RICH“ Vergaservorwärmung „KALT“ Bremsen frei und Höhenruder neutral Klappen auf Startstellung Falls kein Fehler feststellbar ist: Startabbruch, auch wenn die Bahn überrollt wird Im Flug: - PR, auf Notlandung vorbereiten

Triebwerkstörung - 1 Vergaservereisung Leistungsabfall bzw. Ladedruckabfall wurde nicht bemerkt und entsprechend darauf reagiert Folge: Vereisung führt zu erheblichen Schütteln Leistungsverlust Abhilfe: Vergaservorwärmung ziehen (zunächst weiterer Leistungsverlust, dann Drehzahl- oder Ladedruckanstieg) Durch Lösen von Eisstücken ist auch ein Verklemmen von Einlassventilen möglich, welches zu unrunden Triebwerklauf führt

Triebwerkstörung - 2 Ventilklemmer Fehlerbild Unrunder Triebwerklauf Drehzahlbereich mit ruhigstem Lauf des Triebwerkes suchen (Leistung, Sinkrate und Geschwindigkeit beachten) Nächsten Flugplatz anfliegen; wenn nicht möglich: Notlandung mit verminderter Leistung durchführen! Ventilklemmer dauern gewöhnlich nur einige Zeit an; jedoch unbedingt den Halter des Luftfahrzeuges informieren

Triebwerkstörung - 3 Zug der Vergaservorwärmung gebrochen Fehlerbild Kein Drehzahlabfall feststellbar Zug lässt sich evtl. weit herausziehen Abhilfe Drehzahl mit noch ruhigstem Lauf des Triebwerkes suchen, da das Gemisch zu fett ist Vorsichtig leanen und damit ruhigen Triebwerklauf herstellen Nächst gelegenen Flugplatz unter Beachtung von ausreichender Höhe und Notlandefeldern wg. Leistungsverlust anfliegen und Defekt beheben lassen

Triebwerkstörung - 4 Ausfall einer Zündkerze oder eines kompletten Zündkreises im Flug Abhilfe: Prüfen, ob auf dem rechten oder linken Magneten ein ruhigerer Triebwerklauf erreicht werden kann; Wenn JA: Mit diesem Magneten den nächsten geeigneten Flugplatz mit der verminderten Leistung anfliegen und landen

Triebwerkausfall -1 Triebwerkausfall Beim Startlauf: Nach abheben: Richtung halten Mit gezogenem Höhenruder abbremsen (Klappen einfahren) Bei hoher Rollgeschwindigkeit keine Kurven – besser Bahnende überrollen Brandhahn, Zündung und Hauptschalter aus! Nach abheben: Geschwindigkeit sichern Brandhahn zu, Gemischregler ziehen, Zündung aus Klappen am Ende des Anfluges voll ausfahren Hauptschalter aus Gurte straffen Geradeaus, hindernisfrei landen Mit Minimalgeschwindigkeit aufsetzen Flugzeug zügig verlassen Nur wenn möglich, vor Hauptschalter „AUS“ Funkspruch absetzen!

Triebwerkausfall -2 In geringer Höhe keine Richtungskorrekturen über 15°, die Sinkrate steigt in der Kurve stark an! Auf keinen Fall große Richtungsänderungen oder gar Umkehrkurve erzwingen, dies führt zumeist zum Strömungsabriss, sondern Notlandefeld rechtzeitig bestimmen!

Triebwerkausfall im Reiseflug -1 Besondere Fälle während des Fluges Triebwerkausfall im Reiseflug -1 Gleitfluggeschwindigkeit sichern und darauf austrimmen Ist eine ausreichende Höhe vorhanden, Ursachen suchen und Wiederanlassverfahren entsprechend FHB durchführen: Kontrolle Öldruck, Kraftstoffdruck- wo vorhanden und Kraftstoffvorrat prüfen Benzinpumpe wo vorhanden einschalten Falls Tankwahlschalter vorhanden, auf beide; oder anderen Tank umschalten Vergaservorwärmung „KALT“ Leistung „VOLLGAS“ GEMISCH „VOLL REICH“ Anlasser betätigen oder bei ausreichender Höhe Flugzeug andrücken, bis der Propeller im Fahrtwind mitdreht.

Triebwerkausfall im Reiseflug - 2 Gelingt es nicht das Triebwerk anzulassen, dann: Notlandefeld nach folgenden Kriterien suchen: Länge und Breite ausreichend? Oberflächenbeschaffenheit (eben, hindernisfrei, Bewuchshöhe) Lage gegen den Wind Hindernisfreier Anflug möglich? in der richtigen Entfernung entsprechend der Gleitflugeigenschaften des Flugzeuges und der Windverhältnisse Landeeinteilung beginnen; wenn möglich mit angedeutetem Quer- und Endanflug um Korrekturmöglichkeiten zu haben (siehe Ziellandeübung) Gleitfluggeschwindigkeit mit Höhenruder einhalten Klappen erst im Endanflug über 10° setzen Wenn möglich, Notruf absetzen Gurte straffen, Brandhahn zu, Gemischregler ziehen, Zündung „AUS“ Spätestens kurz vor dem Abfangen Klappen voll ausfahren Hauptschalter „AUS“ Abfangpunkt bestimmen Mit Minimalgeschwindigkeit aufsetzen Flugzeug zügig verlassen

Triebwerkausfall im Reiseflug - 3 Sind sie wesentlich zu hoch im Endanflug zum Notlandefeld, dann: Drücken, da sich bei Fahrtzunahme der Widerstand im Quadrat erhöht Falls dies zu einer zu hohen Anfluggeschwindigkeit führt, ist ein Seitengleitflug einzuleiten. Hierbei ist zu beachten, dass ein Seitengleitflug mit voll ausgefahrenen Klappen bei einer Cessna zu vermeiden ist. Steht als Notlandefeld nur ein Feld mit hohem Bewuchs oder gar Wald zu Verfügung, dann: Bewuchsoberkante als Oberfläche zur Landung (bei Wald die dichteste Fläche nutzen und Landung mit absoluter Minimalgeschwindigkeit durchführen

Triebwerkausfall im Reiseflug - 4 Notlandung auf dem Wasser Höhe ist schwierig abzuschätzen Sinken mit geringer Sinkrate Gurte straff ziehen Türe entriegeln Schwimmwesten erst nach Verlassen aufblasen Erfolgt die Landung in Ufernähe, weil am Ufer kein geeignetes Gelände zur Verfügung steht, dann die Notlandung bei wenig Wind parallel zum Ufer durchführen.

Türöffnung während des Fluges Bei Kleinflugzeugen ungefährlicher Flugzustand Flugzeug fliegt mit geöffneter Tür, die mit einem ca. 10 cm breiten Spalt stehen bleibt, ebenso, bis auf ein kleines Schieben, das durch den erhöhten Widerstand zustande kommt. Auf lose Gegenstände achten, die durch den Sog nach aussen befördert werden können Sind sie ausreichend hoch, dann bei geringerer Fluggeschwindigkeit und bei sicher ausgetrimmter Fluglage die Tür schließen (dazu entgegengesetztes Fenster öffnen – Druckausgleich) Bitte unbedingt dabei auf die Fluglage achten! Bei niedriger Flughöhe, auf nächstgelegenem Flugplatz landen und Türe schließen – oder den Schaden vor einem Weiterflug beheben lassen.

Triebwerkbrand während des Fluges Erkennbar an seitlich aus der Triebwerkverkleidung herausschlagenden Flammen Aktionen: Brandhahn zu Vollgas nach Stillstand des Triebwerkes, Zündung „AUS“ Falls der Brand nicht gelöscht wird: Bei ausreichender Höhe einen Seitengleitflug entgegen der Seite, aus der die Flammen schlagen, durchführen u. versuchen, die Flammen abreißen zu lassen. Notlandung durchführen! Auf keinen Fall versuchen, nach erfolgreichem Löschen das Triebwerk wieder anzulassen, da die Ursache nicht bekannt und beseitigt ist!

Kabelbrand während des Fluges Kabine Achtung giftige Gase Hauptschalter „AUS“ Heizung und Lüftung zunächst zu Atmung reduzieren und schützen Wenn der Kabelbrand sicher beendet ist, Kabine lüften und nächsten Flugplatz anfliegen Ein Brandherd lässt sich lokalisieren, wenn zunächst alle Verbraucher und der Hauptschalter ausgeschaltet sind und dann jeweils nur ein Verbraucher eingeschaltet wird und geprüft wird, ob dies die Ursache ist. So kann zum Beispiel mit einem Funkgerät weiter geflogen werden. Abgase können über die Heizung in die Kabine gelangen, wenn der Wärmetauscher durchgebrannt ist. Aktionen: Heizung „AUS“ Lüftung „AUF“ wenn nicht ausreichend, Fenster voll öffnen, vorher jedoch alle losen Gegenstände sichern Auf dem nächstgelegenen Flugplatz landen

Unklare Fluglagen Trudeln Ausleiten Erkennen: zügige Drehung, großer Höhenverlust, Geschwindigkeit annähernd konstant, Kugel hängt aussen Ausleiten Leistung Leerlauf Drehrichtung feststellen Seitenruder voll gegen die Drehrichtung ausschlagen Höhenruder leicht drücken, wenn die Drehung beendet ist, Seitenruder neutral (Querruder bleibt bis zu diesem Moment in Neutralstellung) Horizontalfluglage herstellen mit entsprechender Leistungseinstellung

Unklare Fluglagen Steilspirale Ausleiten Erkennen: großer Höhenverlust, rapide Fahrtzunahme, vergrößernde Schräglage, Kugel der Libelle hängt innen, Steuerdrücke nehmen zu Ausleiten Leistung Leerlauf Mit Quer- und Seitenruder Schieben und Schräglage beseitigen Aus dem Sturzflug unter Beachtung der Maximalgeschwindigkeiten gefühlvoll abfangen Horizontalflug mit entsprechender Leistungseinstellung einnehmen

Unterschied zwischen Trudeln und Steilspirale Strömungsabriss überkritischer Anstellwinkel muss zuerst beseitigt werden, dann erst: Querruder einsetzen Steilspirale Strömung liegt an mit Quer- und Seitenruder Schieben und Schräglage beseitigen

Fortsetzung mit TEIL II [ ….. Fliegen an sich ist nicht gefährlich – nur das Abstürzen …..]