Deutsche Literatur von Goethe bis Nietzsche

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Frühzeit der Didaktik:
Advertisements

Ich bin der HERR, dein Gott
1 Liebe Zuschauer Bei dieser Präsentation brauchen Sie nicht selbst zu klicken, lehnen Sie sich zurück und genießen Sie die Show!!!
Interview mit der Tell Familie
Sind deine Wünsche gut für dich?
Die wichtigste Frage des Lebens!
I. Das Leben ist kein Spaziergang
Wenn wir auf uns schauen, erfüllen sich unvernünftige Wünsche
Folge du mir nach! Johannes-Evangelium 21,18-23.
Gott wird antworten! Lukas-Evangelium 18,1-8.
Alles, was ich hab‘ Alles, was ich hab‘ und alles was ich bin,
Aufklärung.
1.
VORLESUNG ROMANTIK 14. NOVEMBER 2008
Interview mit Gott.
Was kann mir Gewissheit im Glauben geben?
Deutsche Literatur von Goethe bis Nietzsche
Interview mit Gott.
Allmähliche Auswirkungen auf meine Fähigkeiten ….
Das Konzept der Aufklärung
1.
German 71 Deutsche Literatur von Goethe bis Nietzsche.
Denn mein Volk hat eine doppelte Sünde begangen: hatte.
Gegen die Liebe ist kein Kraut gewachsen
Ich bete an die Macht der Liebe
1. Der Planet Erde ist Gottes Schöpfung
IHR meine lieben Freunde
© by Kathey.
15. – 20. Lebensjahr friedloses Gefühlsalter die zweite Geburt
Ich denke schon den ganzen Tag an Dich
Lieben wir sie deshalb so, die Pferde, weil sie Zeugen sind aus einer längst vergangenen Zeit, in der die Freiheit nicht nur ein bloßes Ideal gewesen sein.
Ich denke schon den ganzen Tag an Dich…
Liebe und Gemeinschaft untereinander
7.
eine kleine Philosophische Geschichte zum nach-denken°°°
Il giovane Thomas Mann XXII Königliche Hoheit (1909) Un romanzo allegorico.
Beherzt – Am Puls des Lebens
und das Modell der direkten Demokratie
Du wurdest als Teil von Gottes ________ erschaffen!
Im Garten der Entscheidung Die Ausgangslage
Jetzt aber komme ich zu dir
MODAL-PARTIKELN.
Eine Liebe im Frühling.
Weißt Du wer ich bin? Manuel et musical.
Für dich: Weil wir Freunde sind Osterbuch, 16.Aug. 2009
So Vieles läuft anders, als ich es will.
Zitate.
Epochenquiz Aufklärung – Empfindsamkeit – Sturm und Drang
6. Woche KKD: Aufklärung - die Programmatik der Epoche
Hast Du Zeit.
Was ist der Sinn des Lebens? Prediger 3,11 In das Herz des Menschen hat er den Wunsch gelegt, nach dem zu fragen, was ewig ist. Aber der Mensch kann.
Wolfgang´s Powerpoint Präsentation.
Allmähliche Auswirkungen auf meine Fähigkeiten ….
Personal Pronouns in Accusative or Dative.
An alle die sich einsam fühlen
Die Gesellschaft und die Literatur der Aufklärung im 18. Jahrhundert
Der Mensch kann nicht leben ohne ein dauerndes Vertrauen zu etwas Unzerstörbarem in sich. Franz Kafka.
Die Bibel als Gnadenmittel 5: Weisheit kann man finden!
Die Klassik Deutsch Oberstufe – Literatur und Literaturgeschichte – Die Klassik – JG
Deutsch Oberstufe – Literaturgeschichte Sturm und Drang – JG
Predigtreihe über Götzen, die unser Leben bestimmen.
Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?
Geschichte. Warum lernen wir Geschichte? Warum ist Geschichte wichtig? Wozu brauchen wir die Geschichte?
Weimarer Klassik ( ). Definition  Weimarer Klassik bezeichnet man als die Zeit in der Goethe, Schiller, Herder und Wieland am „Weimarer.
Glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken, denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf. Khalil Gibran.
Alles, was Sie noch nie wissen wollten – Teil 1. Sonnenkönig Ludwig XIV. ( ): „Gott, der die Könige über die Menschen gesetzt hat, wollte, daß.
Mutter. Mutter Ganz oft hör ich die Worte noch die Vater damals sagte,
Wolfgang´s Powerpoint Präsentation Einsam.
 Präsentation transkript:

Deutsche Literatur von Goethe bis Nietzsche German 71

Friedrich von Schiller (Johann Christoph) Friedrich von Schiller

Was ist Aufklärung? „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“ Immanuel Kant, „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ (1784)

Aufklärung vs. Romantik Denken Rationalismus Objektivität Romantik Fühlen Irrationalismus Subjektivität

J.W. Goethe, Gespräche mit Eckermann, 21. März 1830 Klassik und Romantik J.W. Goethe, Gespräche mit Eckermann, 21. März 1830 „Der Begriff von klassischer und romantischer Poesie, der jetzt über die ganze Welt geht und so viel Streit und Spaltungen verursacht,“ fuhr Goethe fort, „ist ursprünglich von mir und Schiller ausgegangen. Ich hatte in der Poesie die Maxime des objektiven Verfahrens und wollte nur dieses gelten lassen. Schiller aber, der ganz subjektiv wirkte, hielt seine Art für die rechte, und um sich gegen mich zu wehren, schrieb er den Aufsatz über naive und sentimentale Dichtung. Er bewies mir, daß ich selber wider Willen romantisch sei, und meine Iphigenie, durch das Vorwalten der Empfindung, keineswegs so klassisch und im antiken Sinne sei, als man vielleicht glauben möchte. Die Schlegel ergriffen die Idee und trieben sie weiter, so daß sie sich denn jetzt über die ganze Welt ausgedehnt hat, und nun jedermann von Klassizismus und Romantizismus redet, woran vor fünfzig Jahren niemand dachte.“

Über die naïve und sentimentalische Dicthung Friedrich Schiller Über die naïve und sentimentalische Dicthung „Es gibt Augenblicke in unserm Leben, wo wir der Natur in Pflanzen, Mineralien, Thieren, Landschaften, so wie der menschlichen Natur in Kindern, in den Sitten des Landvolks und der Urwelt, nicht weil sie unsern Sinnen wohlthut, auch nicht, weil sie unsern Verstand oder Geschmack befriedigt (von beiden kann oft das Gegentheil statt finden), sondern bloß weil sie Natur ist, eine Art von Liebe und von rührender Achtung widmen.“ Was ist hier die Beziehung zum Begriff des Erhabenen bei Kant?

Über die naïve und sentimentalische Dicthung Friedrich Schiller Über die naïve und sentimentalische Dicthung Wie definiert Schiller die folgenden Begriffe? ziemlich direkt: Natur naiv Dichter ein bisschen schwieriger: naive Dichtung sentimentalische Dichtung

Über die naïve und sentimentalische Dicthung Friedrich Schiller Über die naïve und sentimentalische Dicthung „Sie sind, was wir waren, sie sind, was wir wieder werden sollen. Wir waren Natur, wie sie, und unsere Kultur soll uns, auf dem Wege der Vernunft und der Freiheit, zur Natur zurückführen. Sie sind also zugleich Darstellung unsrer verlornen Kindheit, die uns ewig das Theuerste bleibt; daher sie uns mit einer gewissen Wehmuth erfüllen. Zugleich sind sie Darstellungen unserer höchsten Vollendung im Ideale, daher sie uns in eine erhabene Rührung versetzen.“ Seite 3, Zeilen 11-18.

Über die naïve und sentimentalische Dicthung Friedrich Schiller Über die naïve und sentimentalische Dicthung „Wie die Gottheit hinter dem Weltgebäude, so steht er hinter seinem Werk; er ist das Werk, und das Werk ist er; man muß des erstern schon nicht werth oder nicht mächtig oder schon satt sein, um nach ihm zu fragen.“ Seite 9, Zeilen 19-22.

Friedrich Schiller Urtheil und Seyn „Daraus erhellet, daß diese Art des Wohlgefallens an der Natur kein ästhetisches, sondern ein moralisches ist; denn es wird durch eine Idee vermittelt, nicht unmittelbar durch Betrachtung erzeugt; auch richtet es sich ganz und gar nicht nach der Schönheit der Form.“ Seite 2, Zeilen 15 ff.

Friedrich von Hölderlin Urtheil und Seyn „Urtheil. ist im höchsten und strengsten Sinn die ursprüngliche Trennung des in der intellectualen Anschauung innigst vereinigten Objects und Subjects, diejenige Trennung, wodurch erst Object und Subject möglich wird, die Ur=Theilung. Im Begriffe der Theilung liegt schon der Begriff der gegenseitigen Beziehung des Objects und Subjects aufeinander, und die nothwendige Voraussetzung eines Ganzen wovon Object und Subject die Theile sind. «Ich bin Ich» ist das passendste Beispiel zu diesem Begriffe der Urtheilung, als Theoretischer Urtheilung, denn in der praktischen Urtheilung sezt es sich dem Nichtich, nicht sich selbst entgegen.“

Deutsche Literatur von Goethe bis Nietzsche German 71