Gliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung

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Gliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen Wachstums 05. Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik 06. Die theoretischen Grundlagen der Stabilisierungspolitik 07. Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik 08. Die geld- und außenwirtschaftspolitischen Mittel 09. Die finanzpolitischen Mittel 10. Die einkommenspolitischen Mittel 11. Institutionelle Maßnahmen 12. Die Träger der Konjunktur- und Wachstumspolitik

Kapitel VIII: Die geld- und außenwirtschaftspolitischen Mittel

Gliederung: 01. Die Wirkungsweise der Diskontsatzpolitik 02. Schwierigkeiten im Bankenapparat 03. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 04. Außenwirtschaftlich bedingte Schwierigkeiten 05. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 06. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Zinselastizität 07. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Preisflexibilitäten 08. Das Instrumentarium der europäischen Notenbank

Gliederung: 01. Die Wirkungsweise der Diskontsatzpolitik 02. Schwierigkeiten im Bankenapparat 03. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 04. Außenwirtschaftlich bedingte Schwierigkeiten 05. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 06. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Zinselastizität 07. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Preisflexibilitäten 08. Das Instrumentarium der europäischen Notenbank

Frage 1: Wie wirkt die Refinanzierungspolitik in idealtypischer Weise ? 1. Die bisherigen verschiedenen Zinssätze der Notenbank a) Der Diskontsatz b) Der Lombardsatz c) Der Leitzinssatz für Pensionsgeschäfte 2. Die Wirkungsweise einer Diskontsatzvariation a) Diskontsatzerhöhung b) Diskontsatzsenkung

Frage 1: Wie wirkt die Refinanzierungspolitik in idealtypischer Weise ? Der Diskontsatz Der Lombardsatz Der Leitzinssatz für Pensionsgeschäfte Die Wirkungsweise einer Diskontsatzvariation Diskontsatzerhöhung Þ Rückgang der Kreditnachfrage der Banken Geringeres Angebot Höhere Sollzinsen Geringere Investitionskreditnachfrage Folge : Konjunkturdämpfung Analoge Wirkungen bei Diskontsatzsenkung

Diskontsatzerhöhung Diskontsatzerhöhung Þ Rückgang der Kreditnachfrage der Banken Geringeres Angebot Höhere Sollzinsen Geringere Investitionskreditnachfrage Folge : Konjunkturdämpfung

Fazit: (1a) Der Diskontsatz stellte den Zinssatz dar, den die Notenbank den Geschäftsbanken abverlangte, wenn diese Kredite bei der Notenbank nahmen. Neben dem Diskontkredit konnten sich die Geschäftsbanken auch durch einen Lombardkredit und durch Pensions-geschäfte bei der Notenbank refinanzieren. Während beim Diskontkredit die kreditnehmende Geschäfts-bank Wechsel einreichte, wurden beim Lombardkredit Wechselpapiere verpfändet. Bei den Pensionsgeschäften kauft die Notenbank Wertpapiere, die kreditnehmenden Geschäftsbanken sind jedoch gezwun-gen, diese Wertpapiere zu einem bestimmten Termin zurück-zukaufen.

Fazit: (1b) Mit der Diskontsatzpolitik verfolgte die Notenbank das Ziel, die Konjunktur zu beeinflussen, wobei eine restriktive Diskont-satzpolitik dazu diente, letztlich die Inflation zu bekämpfen, eine expansive Diskontsatzpolitik hingegen das Ziel verfolgte, die Konjunktur zu beleben und damit den Beschäftigungsgrad zu steigern. Bei einer idealtypischen Betrachtung wird ein Anstieg im Diskontsatz zu einem Anstieg in den Sollzinsen der Geschäfts-banken führen, dieser Anstieg wird die Unternehmungen veranlassen, weniger Kredite aufzunehmen und deshalb auch weniger zu investieren; dieser Rückgang in der Nachfrage wird sich schließlich in einem Rückgang in der Inflationsrate niederschlagen. Ähnliche Wirkungen werden mutatis mutandis von einer expansiven Diskontsatzpolitik erwartet, wobei davon aus-gegangen wird, dass der Zuwachs in der Nachfrage zu einem Anstieg in der Produktion und in der Beschäftigung führt.

Gliederung: 01. Die Wirkungsweise der Diskontsatzpolitik 02. Schwierigkeiten im Bankenapparat 03. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 04. Außenwirtschaftlich bedingte Schwierigkeiten 05. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 06. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Zinselastizität 07. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Preisflexibilitäten 08. Das Instrumentarium der europäischen Notenbank

Frage 2: Welche Schwierigkeiten entstehen innerhalb des Bankenapparates? 1. Keine Reaktion der Banken, wenn hohe Liquidität 2. Möglichkeit der Giralgeldschöpfung einer einzelnen Bank 3. Giralgeldschöpfung im Bankensystem 4. Bedeutung des Gleichschrittes

Frage 2: Welche Schwierigkeiten entstehen innerhalb des Bankenapparates? Keine Reaktion der Banken, wenn hohe Liquidität; dann keine Weitergabe von Zinsvariationen Möglichkeit der Giralgeldschöpfung einer einzelnen Bank, da ein Teil der geliehenen Gelder auf Kunden derselben Bank überwiesen werden, die Kredite nicht 100% verbraucht werden. größere Möglichkeiten im Bankensystem Bedeutung des Gleichschrittes Höhe der Geldschöpfung abhängig von Kassenhal-tung der Wirtschaftssubjekte

Geldschöpfungsmultiplikator einer einzelnen Bank Überschussreserve (ÜR) 100,- Kredit in Periode 0 100,- durchs. Verfügung v = ÜR*0,8) 80,- Kredit in Periode 1 20,- durchs. Verfügung 16,- Kredit in Periode 2 4,- ... Kreditsumme insgesamt 125,-  Kredite : =  ÜR t * (1- v) t für alle t = 0,1,... = ÜR / v

Geldschöpfungsmultiplikator des Bankenapparats Überschussreserve (ÜR) 100,- Kredit in Periode 0 100,- durchs. Kassenhaltung k = ÜR*0,2) 20,- Kredit in Periode 1 80,- durchs. Kassenhaltung 16,- Kredit in Periode 2 64,- ... Kreditsumme insgesamt 500,-  Kredite: =  ÜR t * (1- k) t für alle t = 0,1,... = ÜR / k

Fazit: (2) Der idealtypische Wirkungsprozess kann aufgrund von Schwierigkeiten im Bankenapparat unterbunden werden. Wenn die Geschäftsbanken über Liquidität verfügen, brauchen sie sich nicht bei der Notenbank zu refinanzieren, damit entfällt jedoch auch die Ursache für einen Anstieg der Soll-zinsen. Gleichzeitig kann der Bankenapparat in seiner Gesamtheit Giralgeld schöpfen und damit eine restriktive Geldpolitik der Notenbank unterlaufen. Voraussetzung hierfür ist ein Gleichschritt der Banken bei der Ausweitung des Kreditvolumens.

Gliederung: 01. Die Wirkungsweise der Diskontsatzpolitik 02. Schwierigkeiten im Bankenapparat 03. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 04. Außenwirtschaftlich bedingte Schwierigkeiten 05. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 06. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Zinselastizität 07. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Preisflexibilitäten 08. Das Instrumentarium der europäischen Notenbank

Frage 3: Welche Maßnahmen wurden zur Überwindung dieser Schwierigkeiten ergriffen ? 1. Das Instrument der Mindestreserve a) Merkmale b) Einfluss auf Geldschöpfungsmultiplikator 2. Das Instrument der Offenmarktpolitik b) Unterscheidung zwischen Preis- und Mengen- Politik 3. Die kombinierte Wirkung beider Instrumente 4. Grenzen dieser Instrumente: a) Nicht genug Wertpapiere im Portefeuille der Notenbank b) Schaffung von Mobilisierungspapieren c) hohe Liquiditätspräferenz der Privaten 5. Einsatz dirigistischer Maßnahmen a) Die Rediskontkontingentierung b) Kontingentierung der Wertpapierbeleihung c) Kreditplafondierung

Frage 3: Welche Maßnahmen wurden zur Überwindung dieser Schwierigkeiten ergriffen ? (1) Das Instrument der Mindestreserve Ein bestimmter Prozentsatz der Verbindlichkeiten der Banken ist bei der Notenbank zinslos zu halten. Prozentsatz schwankt je nach Anlage

Das Instrument der Mindestreserve Ein bestimmter Prozentsatz der Verbindlichkeiten der Banken war bei der Notenbank zinslos zu halten. Differenzierungen nach: Fristigkeit der Einlagen Größe des Bankinstituts Gebietsansässige und Gebietsfremde Haupt- und Nebenplätze Auf Bestand oder Zuwachs Ausweitung der Mindestreservepflicht auf Aktivgeschäfte Ursprünglich lediglich zur Sicherung, nach dem 2. Weltkrieg Steuerungsinstrument

Geldschöpfungsmultiplikator bei gesetzlicher Mindestreserve Überschussreserve (ÜR) 100,- Kredit in Periode 0 100,- durchs. Kassenhaltung k = ÜR*0,2) 20,- ges. Mindestres. r = 0,2 * V 16,- Kredit in Periode 1 64,- durchs. Verfügung 16,- ges. Mindestres. r = 0,2 * V 9, 60 Kredit in Periode 2 38, 40 ... Kreditsumme insgesamt 277, 80  Kredite in Periode t =  ÜR t * (1- k) t * (1-r) t für alle t = 0,1,... = ÜR / (r + k * (1-r))

Frage 3: Welche Maßnahmen wurden zur Überwindung dieser Schwierigkeiten ergriffen ? (2) Ursprünglich lediglich Sicherungsfunktion, heute Steu-erungsinstrument Differenzierungen nach Fristigkeit der Einlagen Größe des Bankinstituts Gebietsansässige und Gebietsfremde Haupt- und Nebenplätze Auf Bestand oder Zuwachs Ausweitung der Mindestreservepflicht auf Aktivgeschäfte

Frage 3: Welche Maßnahmen wurden zur Überwindung dieser Schwierigkeiten ergriffen ? (3) Das Instrument der Offenmarktpolitik = Kauf oder Verkauf von Wertpapieren Unterscheidung zwischen Preis- und Mengen- (Tender)-Politik Die kombinierte Wirkung beider Instrumente Grenzen dieser Instrumente: Nicht genug Wertpapiere im Portefeuille der Noten-bank Überwindung dieser Schwierigkeit durch Schaffung von Mobilisierungspapieren hohe Liquiditätspräferenz der Privaten Weiterer Ausweg aus Schwierigkeiten: Einsatz dirigisti-scher Maßnahmen Die Rediskontkontingentierung Kontingentierung der Wertpapierbeleihung Kreditplafondierung

Fazit: (3a) Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen wurde das geldpo-litische Instrumentarium der Notenbanken in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg um die Mindestreservepolitik und die Offenmarktpolitik ausgeweitet. Mit der Festlegung von Mindestreserven werden die Geschäftsbanken gezwungen, einen bestimmten Prozentsatz ihrer Verbindlichkeiten zinslos bei der Notenbank als Mindest-reserve zu halten. Die Offenmarktpolitik gibt der Notenbank das Recht, auf den Geld- und Kapitalmärkten als Käufer oder Verkäufer aufzu-treten und damit die umlaufende Geldmenge und die Zinsen zu beeinflussen.

Fazit: (3b) Bei einer Heraufsetzung der Mindestreservesätze wird über-schüssige Liquidität bei den Geschäftsbanken gebunden, die Kosten der Banken steigen an, da ein Teil ihrer Geldbestände zinslos bei der Notenbank gehalten werden muss, schließlich wird bei einer Heraufsetzung der Mindestreserve der Giralgeldschöpfungsmultiplikator verringert. Der Versuch der Notenbanken, über Offenmarktpolitik die Konjunkturlage zu beeinflussen, wird bei einer restriktiven Politik durch den Bestand an Wertpapieren der Notenbank begrenzt. Bei einer expansiven Geldpolitik findet die Notenbanken dann ihre Grenzen, wenn die Geschäftsbanken zu einem Verkauf von Wertpapieren nicht bereit sind.

Gliederung: 01. Die Wirkungsweise der Diskontsatzpolitik 02. Schwierigkeiten im Bankenapparat 03. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 04. Außenwirtschaftlich bedingte Schwierigkeiten 05. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 06. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Zinselastizität 07. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Preisflexibilitäten 08. Das Instrumentarium der europäischen Notenbank

Frage 4: Welche Schwierigkeiten ergeben sich im Zusammenhang mit außenwirtschaftlichen Beziehungen ? 1. Konvertibilität und Geldmengensteuerung 2. Import von Inflation und Arbeitslosigkeit a) Keynesianische Betrachtungsweise: b) Klassische Betrachtungsweise: 3. Zinsinduzierte internationale Kapitalwanderungen 4. Import von Inflation im System freier Wechselkurse

Frage 4: Welche Schwierigkeiten ergeben sich im Zusammenhang mit außenwirtschaftlichen Beziehungen ? (1) Konvertibilität und Geldmengensteuerung: Geld kann jederzeit im Ausland besorgt werden. Import von Inflation und Arbeitslosigkeit im System fester Wechselkurse Keynesianische Betrachtungsweise: dP Aus > dP Inl  LB-ÜB  NE Inl   P Inl  : Multiplikator-Theorie Klassische Betrachtungsweise: dP Aus > dP Inl  LB-ÜB  AT Dev   M Inl   P Inl  : Quantitäts-Theorie

Keynesianische Betrachtungsweise dP Aus > dP Inl  LB-ÜB  NE Inl   P Inl  : Multiplikator-Theorie

Klassische Betrachtungsweise: dP Aus > dP Inl  LB-ÜB  AT Dev   M Inl   P Inl  : Quantitäts-Theorie

Frage 4: Welche Schwierigkeiten ergeben sich im Zusammenhang mit außenwirtschaftlichen Beziehungen ? (2) Zinsinduzierte internationale Kapitalwanderungen: i A > i I  KEX  NE DEV   M I ¯ Import von Inflation im System freier Wechselkurse Bsp.: Ölpreis p$   NE Devisen  , wenn h < 1 (Im-NE-Elast.)  w$   p C DM  : Lebenshaltungskosten  p R DM  : Kostensteigerung  P InlDM 

Zinsinduzierte internationale Kapitalwanderungen i A > i I  KEX  NE DEV   M I ¯

Import von Inflation im System freier Wechselkurse Beispiel: Ölpreis p$   NE Devisen  , wenn h < 1 (Im-NE-Elast.)  w$   p C DM  : Lebenshaltungskosten  p R DM  : Kostensteigerung  P InlDM 

Fazit: (4) Auch die außenwirtschaftlichen Beziehungen können den oben geschilderten Wirkungszusammenhang der Diskontsatz-politik stören. Bei einem Leistungsbilanzüberschuss ist die Notenbank im Rahmen eines Systems fester Wechselkurse zur Stabilisierung des Wechselkurses gezwungen. Die Gefahr eines Anstieges des DM-Kurses wird dadurch verhindert, dass die Notenbank Devisen aufkauft, damit jedoch die umlaufende Geldmenge vergrößert. Weiterhin führt eine Erhöhung der Zinssätze im Inland ceteris paribus zu einem Kapitalimport, der wiederum einen Devisen-bilanzüberschuss auslöst und die Notenbank innerhalb eines Systems fester Wechselkurse zur Devisenmarktintervention zwingt. Die anfängliche Zinserhöhung sollte zu einer Reduzierung der Geldmenge führen, die notwendige Devisenmarktintervention führt jedoch de facto zu einer Ausweitung der umlaufenden Geldmenge.

Gliederung: 01. Die Wirkungsweise der Diskontsatzpolitik 02. Schwierigkeiten im Bankenapparat 03. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 04. Außenwirtschaftlich bedingte Schwierigkeiten 05. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 06. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Zinselastizität 07. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Preisflexibilitäten 08. Das Instrumentarium der europäischen Notenbank

Frage 5: Welche Maßnahmen wurden zur Beseitigung der außenwirtschaftlich bedingten Schwierigkeiten ergriffen? 1. Aufgabe der freien Konvertibilität 2. Verringerung der Rentabilität des ausländischen Kapitals 3. Anpassung der Wechselkurse durch: a) Freigabe der Wechselkurse b) Erweiterung der Bandbreiten c) fixierter Paritätsanstieg

Frage 5: Welche Maßnahmen wurden zur Beseitigung der außenwirtschaftlich bedingten Schwierigkeiten ergriffen? Aufgabe der freien Konvertibilität Verringerung der Rentabilität des ausländischen -aber im Inland angelegten- Kapitals allerdings begrenzt auf bestimmte Arten des Kapital-imports Anpassung der Wechselkurse durch: Freigabe der Wechselkurse Erweiterung der Bandbreiten fixierter Paritätsanstieg

Fazit: (5) Die außenwirtschaftlich bedingten Schwierigkeiten könnten durch Freigabe der Wechselkurse reduziert werden, da hier die Noten-banken nicht mehr gezwungen sind, Devisen aus dem Markt zu nehmen. In der Vergangenheit waren die Regierungen bemüht, Zahlungs-bilanzungleichgewichte durch vorübergehende Kapitalverkehrs-kontrollen abzubauen. Zumindest innerhalb der Europäischen Union bestehen diese Möglichkeiten nicht mehr.

Gliederung: 01. Die Wirkungsweise der Diskontsatzpolitik 02. Schwierigkeiten im Bankenapparat 03. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 04. Außenwirtschaftlich bedingte Schwierigkeiten 05. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 06. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Zinselastizität 07. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Preisflexibilitäten 08. Das Instrumentarium der europäischen Notenbank

Frage 6: Welche Schwierigkeiten ergeben sich aufgrund zu geringer Zinselastizität der Investitionen ? 1. Gründe für geringe Zinselastizität von Anlageinvestitionen: a) Überwälzung der Zinskosten auf den Güterpreis b) Geringer Anteil der Zinskosten an den Gesamtkosten c) Die Bedeutung der pay-off-Methode 2. Die Rolle der Bauinvestitionen 3. Rationalisierungs- versus Erweiterungsinvestitionen 4. Der Einfluss der Zinspolitik auf die private Ersparnis a) Sparen als Residuum b) Sparen bei erwerbswirtschaftlichem Motiv c) Zwecksparen?

Frage 6: Welche Schwierigkeiten ergeben sich aufgrund zu geringer Zinselastizität der Investitionen ? Gründe für geringe Zinselastizität von Anlageinvesti-tionen: Überwälzung der Zinskosten auf den Güterpreis Geringer Anteil der Zinskosten an den Gesamtkosten Die Bedeutung der pay-off-Methode Die Rolle der Bauinvestitionen Rationalisierungs- versus Erweiterungsinvestitionen Der Einfluss der Zinspolitik auf die private Ersparnis Sparen als Residuum Sparen bei erwerbswirtschaftichem Motiv Zwecksparen?

Fazit: (6) Nach dem Verständnis der Keynesianer ist die Geldpolitik der Notenbank deshalb ineffizient, da aufgrund einer geringen Zinselastizität der Investitionen bei einer Diskontsatzsenkung die Güternachfrage in zu geringem Maße ansteigt. Die Kritik an der Keynesianischen Theorie hat gezeigt, dass es sehr wohl Investitionen gibt (im Bausektor, weiterhin die Rationalisierungsinvestitionen), die auf Zinsänderungen rea-gieren. Teilt man allerdings die Skepsis der Keynesianer, so kommt man zu dem Ergebnis, dass die Konjunktursteuerung überhaupt nicht primär über geldpolitische, sondern über fiskalpolitische Instrumente angegangen werden sollte.

Gliederung: 01. Die Wirkungsweise der Diskontsatzpolitik 02. Schwierigkeiten im Bankenapparat 03. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 04. Außenwirtschaftlich bedingte Schwierigkeiten 05. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 06. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Zinselastizität 07. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Preisflexibilitäten 08. Das Instrumentarium der europäischen Notenbank

Frage 7: Welche Schwierigkeiten ergeben sich aufgrund zu geringer (großer) Preisflexibilitäten? 1. Fall restriktive Konjunkturpolitik 2. Fall expansive Konjunkturpolitik

Frage 7: Welche Schwierigkeiten ergeben sich aufgrund zu geringer (großer) Preisflexibilitäten? (1) Fall restriktive Konjunkturpolitik: Rückgang der Gütermengen statt Preissenkungen empirischer Befund: trotz NE-Rückgang Preissteigerung Erklärung: hoher Fixkostenanteil wird auf Preis überwälzt K/X P K/X X x` x

Fall restriktive Konjunkturpolitik Rückgang der Gütermengen statt Preissenkungen empirischer Befund: trotz NE-Rückgang Preissteigerung Erklärung: hoher Fixkostenanteil wird auf Preis überwälzt X K/X P x` x K/X

Fall expansive Konjunkturpolitik: Frage 7: Welche Schwierigkeiten ergeben sich aufgrund zu geringer (großer) Preisflexibilitäten? (2) Fall expansive Konjunkturpolitik: Vorliegen struktureller Arbeitslosigkeit Existenz von Flaschenhälsen K/X P Preisteigerung da Verknappung x1 x0 X

Fall expansive Konjunkturpolitik Vorliegen struktureller Arbeitslosigkeit Existenz von Flaschenhälsen x0 x1 Preisteigerung da Verknappung K/X P X

Fazit: (7) Auch dann, wenn die Güternachfrage aufgrund einer expansiven Geldpolitik steigen sollte, besteht immer noch die Gefahr, dass die eigentliche konjunkturelle Absicht nicht erreicht wird, da der Anstieg in der Güternachfrage nicht zu einem Anstieg in der Produktion und der Beschäftigung führt, sondern in Preis-steigerungen verpufft. Diese Gefahr besteht immer dann, wenn die Ursachen der Arbeitslosigkeit in erster Linie in zu hohen Durchschnittskosten liegen. Mangelt es nicht an Güternachfrage, kann eine Ausweitung der Güternachfrage auch nicht zu einer Beseitigung der Arbeitslosigkeit beitragen. Im Falle einer restriktiven Geldpolitik kann ebenfalls die Gefahr des Misserfolgs bestehen, nämlich dann, wenn die Bedingungen einer Stagflation vorliegen. Hier führt der Rückgang in der Produktion wegen dann steigender Stückkosten zu einem Anstieg der Güterpreise.

Gliederung: 01. Die Wirkungsweise der Diskontsatzpolitik 02. Schwierigkeiten im Bankenapparat 03. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 04. Außenwirtschaftlich bedingte Schwierigkeiten 05. Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten 06. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Zinselastizität 07. Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Preisflexibilitäten 08. Das Instrumentarium der europäischen Notenbank

Frage 8: Wie hat sich das geldpolitische Instrumentarium beim Übergang zur Europäischen Währungsunion verändert ? 1. Wegfall der Diskontsatz- und Lombardsatzpolitik 2. Nach wie vor jedoch Refinanzierung der Banken 3. Maßgeblich hierbei sind Leitzinsen 4. Pensionsgeschäfte versus Käufe /Verkäufe von Wertpapieren 5. Die Rolle der Fazilitäten 6. Die Diskussion um die Mindestreservepolitik

Frage 8: Wie hat sich das geldpolitische Instrumentarium beim Übergang zur Europäischen Währungsunion verändert ? Wegfall der Diskontsatz- und Lombardsatzpolitik Nach wie vor jedoch Refinanzierung der Banken Maßgeblich hierbei sind Leitzinsen Unterscheidung von Pensionsgeschäften und endgül-tigen Käufen bzw. Verkäufen von Wertpapieren Die Rolle der Fazilitäten Die Diskussion um die Mindestreservepolitik: Begrenzter Einsatz mit Verzinsung der Einlagen

Fazit: (8a) Der Übergang zur Europäischen Währungsunion führte dazu, dass Diskont- und Lombardpolitik abgeschafft wurden. Selbstverständlich kennt die Europäische Währungsordnung nach wie vor Steuerungsinstrumente zur Refinanzierung der Banken, wobei allerdings die aktiven Instrumente (Leitzinspolitik bei Pensionsgeschäften) immer näher an die passiven Geschäfte der Offenmarktpolitik heranrücken. Beim Mengentender legt die Notenbank die Menge an Wert-papieren fest, die sie kauft oder verkauft, Beim Zinstender legt die Notenbank den Zinssatz fest, zu dem sie Wertpapiere kauft oder verkauft. Die Mindestreservepolitik soll nur noch in Ausnahmefällen angewandt werden. Im Gegensatz zu früher werden die Mindestreserveeinlagen der Banken verzinst.

Fazit: (8b) Die Fazilitäten sollen helfen, den kurzfristigen Kreditbedarf (über Nacht) zu steuern, bei der Einlagenfazilität können die Geschäftsbanken Geld-Überschüsse über Nacht bei der Notenbank gegen Verzinsung anlegen, bei der Spitzenrefinanzierungsfazilität können Geschäfts-banken über Nacht Defizite an Geld kurzfristig ausleihen.

Ende