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3. Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben

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Präsentation zum Thema: "3. Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben"—  Präsentation transkript:

1 3. Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung 07. Handelspolitik: Theoretische Grundlagen 08. Handelspolitik: Das handelspolitische Instrumentarium 09. Arbeitsmarktpolitik 10. Kapitalmarktpolitik 11. Integrationspolitik 12. Politik zugunsten der Entwicklungsländer

2 Kapitel V: Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie

3 Gliederung: 01. Das Problem 02. Entwicklung der Politiklinien 03. Stabilität des policy-mix 04. Kritik an den Annahmen des Modells 05. policy-mix unter Bedingungen freier Wechselkurse

4 Gliederung: 01. Das Problem 02. Entwicklung der Politiklinien 03. Stabilität des policy-mix 04. Kritik an den Annahmen des Modells 05. policy-mix unter Bedingungen freier Wechselkurse

5 Frage 1: Welche Lösung des Zielkonfliktes sehen Mundell und Johnson vor ?
1. Kopplung zwischen Geld- und Fiskalpolitik aufheben 2. Den vier Zielen entsprechen vier unabhängige Mittel 3. Aufgabe der Notenbank: DB-Ausgleich 4. Aufgabe des Staates: Konjunkturstabilisierung 5. These von der Konfliktlösung

6 Ziele - Mittel Ziele: Konvertibilität Wechselkursstabilität
DB-Ausgleich autonome Konjunkturpolitik vier Ziele Mittel: Devisenkontrolle Wechselkursmanipulationen Zinspolitik Fiskalpolitik vier Mittel

7 Frage 1: Welche Lösung des Zielkonfliktes sehen Mundell und Johnson vor ? (1)
Kopplung zwischen Geld- und Fiskalpolitik aufheben, damit erhalten wir vier unabhängige Instrumente für vier Ziele: Ziele: Wechselkursstabilität, DB-Ausgleich, Konvertibili-tät, autonome Konjunkturpolitik Mittel: Zinsänderungen, Staatsausgaben, Devisenkontrol-len, Wechselkursvariationen

8 Frage 1: Welche Lösung des Zielkonfliktes sehen Mundell und Johnson vor ? (2)
Notenbank verfolgt mit Diskontsatzpolitik lediglich ZB-Ausgleich Staat verfolgt mit Fiskalpolitik lediglich Konjunk-turstabilisierung. These von Mundell: Wenn Die Notenbank den Diskontsatz an ZB ausrichtet, Der Staat hingegen sein Defizit an der ange-strebten Sozialprodukt-Höhe, können beide Ziele zur gleichen Zeit realisiert werden.

9 Fazit: (1a) H. G. Johnson und R. A. Mundell entwickelten die policy-mix-Strategie um den Zielkonflikt zwischen Konjunktur-politik und Außenwirtschaftspolitik zu vermeiden. Danach soll die Notenbank den Diskontsatz so festlegen, dass das Ziel des Devisenbilanzausgleichs erfüllt wird, während der Staat seine Ausgaben (das Haushaltsdefizit) so festlegt, dass das konjunkturpolitische Ziel (ein Kom-promiss zwischen Geldwertstabilität und Vollbeschäftigung) erreicht wird. In diesem Falle werden die geld- und fiskalpolitischen Instrumente unabhängig voneinander eingesetzt.

10 Fazit: (1b) Den vier Zielen: Devisenbilanzausgleich, Wechselkursstabilität, freie Konvertibilität und autonome Konjunkturpolitik stehen vier unabhängige Instrumente: Wechselkursvariationen, Diskontsatzänderungen, Änderungen im Defizit des Staatshaushaltes und Devisenkontrolle gegenüber. Die Ursache für den Zielkonflikt ist hiermit beseitigt.

11 Gliederung: 01. Das Problem 02. Entwicklung der Politiklinien 03. Stabilität des policy-mix 04. Kritik an den Annahmen des Modells 05. policy-mix unter Bedingungen freier Wechselkurse

12 Frage 2: Wie lassen sich die Politik-Linien entwickeln ?
1. Entwicklung der Konjunkturlinie 2. Entwicklung der Zahlungsbilanzlinie

13 Entwicklung der Konjunkturlinie
INFLATION A Konjunkturlinie Zweiter Punkt der Konjunkturlinie Erster Punkt der Konjunkturlinie DEFLATION Änderung durch Notenbank Ausgangspunkt i i ­ Þ I ¯ Þ Y ¯ Ausgleich über : A ­ Þ Y ­

14 LB-DEFIZIT LB-ÜBERSCHUSS
Entwicklung der Zahlungsbilanzlinie LB-DEFIZIT A Zahlungsbilanzlinie Änderung durch Fiskalpolitik Zweiter Punkt der Zahlungsbilanzlinie Erster Punkt der Zahlungsbilanzlinie LB-ÜBERSCHUSS Ausgangspunkt i A ­ Þ Y ­ Þ Im ­ º LB ¯ Ausgleich durch : i ­ Þ KIm ­ º KB ­

15 Fazit: (2) Die Lösung dieser Strategie lässt sich im Rahmen eines Modells durch Entwicklung der Konjunktur- und der Zahlungsbilanzlinie aufzeigen. Die Konjunkturlinie gibt an, bei welchen Kombinationen der geld- und fiskalpolitischen Instrumente das konjunk-turpolitische Ziel erreicht wird. Die Konjunkturlinie weist eine positive Neigung auf. In ähnlicher Weise gibt die Zahlungsbilanzlinie an, bei welchen Kombinationen der geld- und fiskalpolitischen Instrumente das Ziel des Devisenbilanzausgleichs erreicht wird. Auch diese Linie weist eine positive Neigung auf.

16 Gliederung: 01. Das Problem 02. Entwicklung der Politiklinien 03. Stabilität des policy-mix 04. Kritik an den Annahmen des Modells 05. policy-mix unter Bedingungen freier Wechselkurse

17 Frage 3: Unter welchen Bedingungen ist der policy-mix stabil?
1. Gleichgewichtstendenzen: Fall steiler ZB-Linien 2. Gleichgewichtstendenzen: Fall steiler SP-Linien 3. Gründe für stabiles Gleichgewicht

18 Stabiles Gleichgewicht? (1)
Steig. ZB-Linie > Steig. KJ-Linie A Zahlungsbilanzlinie Konjunkturlinie i

19 Stabiles Gleichgewicht? (2)
Steig. ZB-Linie < Steig. KJ-Linie A Konjunkturlinie Zahlungsbilanzlinie i

20 Zahlungsbilanzlinie Konjunkturlinie Bewegung entlang KJL Ausgangspunkt
Stabiles Gleichgewicht : Steig. ZB-Linie > Steig. KJ-Linie! A Zahlungsbilanzlinie Konjunkturlinie Bewegung entlang KJL Ausgangspunkt i Þ ZBÜ  A Þ Y Þ ZBD  Þ Steig.ZBL > Steig.KJL i

21 Fazit: (3a) Der Schnittpunkt der Zahlungsbilanzlinie mit der Konjunkturlinie gibt an, bei welcher Kombination von Diskontsatz und Staatsausgaben beide Ziele voll realisiert werden. Allerdings wird die policy-mix-Strategie nur dann stets zu einer Auflösung der Konfliktsituation führen, wenn die Zahlungsbilanzlinie einen steileren Verlauf aufweist als die Konjunkturlinie. In der Literatur wurde die Vermutung geäußert, dass diese Stabilitätsbedingung stets erfüllt sei.

22 Fazit: (3b) Wenn man sich nämlich entlang der Konjunkturlinie nach rechts-oben bewegt, bleibt mit dem Volkseinkommen auch das Handelsbilanzdefizit konstant; wegen des Zinsanstieges wird jedoch die Kapitalbilanz ungleichgewichtig. Dieser Devisenüberschuss könnte nur dann verhindert werden, wenn die Handelsbilanz negativ würde; dies wäre jedoch genau dann der Fall, wenn die Staats-ausgaben und damit auch das Volkseinkommen und die Importwertsumme angestiegen wären. Diese Schlussfolgerung ist gleichbedeutend damit, dass die Zahlungsbilanzlinie - vom Schnittpunkt aus nacht rechts bewegend - oberhalb der Konjunkturlinie liegen muss, also einen steileren Verlauf aufweist als die Konjunktur-linie.

23 Gliederung: 01. Das Problem 02. Entwicklung der Politiklinien 03. Stabilität des policy-mix 04. Kritik an den Annahmen des Modells 05. policy-mix unter Bedingungen freier Wechselkurse

24 Frage 4: Welche Kritik wurde an der policy-mix-Strategie geübt ?
1. Determinanten der Steigung der SP-Linie 2. Determinanten der Steigung der ZB-Linie 3. Wahrscheinlichkeit der Stabilität ? 4. These von der Konfliktverlagerung a) zwischen Zahlungsbilanzausgleich und Wohlfahrtspolitik b) zwischen Stabilitätsziel und Wohlfahrtspolitik

25 Determinanten der Steigung der SP-Linie
Steigung ist bestimmt durch: a) Zinselastizität der Investitionen b) Multiplikator (selbst abhängig von s) Damit sinkt jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass die SP-Linie flacher als die ZB-Linie verläuft !

26 Determinanten der Steigung der ZB-Linie
Steigung ist bestimmt durch: a) Importquote b) Kapitalmobilität c) Bedeutung spekulativer Bewegungen Bei stark spekulativen Bewegungen sinkt die Wahr-scheinlichkeit, dass ZB-Linie steiler als die SP-Linie verläuft !

27 Frage 4: Welche Kritik wurde an der policy-mix-Strategie geübt ? (1)
Wovon hängt die Steigung der SP-Linie ab ? Steigung bestimmt durch Multiplikator Größe des Multiplikators abhängig von s, aber auch vom crowding out. Damit sinkt jedoch Wahrscheinlichkeit, dass SP-Linie flacher verläuft ! Wovon hängt Steigung der ZB-Linie ab ? Steigung bestimmt durch Kapitalmobilität. Kapitalbewegungen werden jedoch auch durch Wechselkursspekulationen bestimmt. je geringer Zinselastizität der Kapitalbewegung, um so höhere Zinserhöhungen sind notwendig; Erfolg des policy-mix ist deshalb nur in einer keynesianischen Welt mit relativ geringen spekula-tiven Bewegungen zu erwarten.

28 Frage 4: Welche Kritik wurde an der policy-mix-Strategie geübt ? (2)
Die Steigung der Konjunkturlinie hängt einmal von der Zinselastizität der Investitionen, zum andern von der Größe des Multiplikators ab. Je geringer der Investitionsrückgang aufgrund der Erhöhung des Zinssatzes ausfällt und je größer die multiplikative Wirkung der Steigerung in den Staatsausgaben ist, um so geringer ist der notwendige Zuwachs der Staatsausgaben, um die durch Zinserhöhungen aus-gelöste restriktive Wirkung zu kompensieren.

29 Konjunkturlinie INFLATION A Konjunkturlinie DEFLATION i i ­ Þ I ¯ Þ Y ¯ Ausgleich über : A ­ Þ Y ­

30 Frage 4: Welche Kritik wurde an der policy-mix-Strategie geübt ? (3)
Keynesianer gehen im allgemeinen davon aus, dass die Zinselastizität gering, der Einkommensmultiplikator jedoch relativ hoch ist. In einer keynesianischen Welt wird man also erwarten können, dass die Konjunkturlinie relativ flach verläuft und dass deshalb die Chance, dass die Konjunkturlinie eine geringere Steigung aufweist als die Zahlungs-bilanzlinie, relativ groß ist .

31 Frage 4: Welche Kritik wurde an der policy-mix-Strategie geübt ? (4)
Die Steigung der Zahlungsbilanzlinie wird ihrerseits einmal dadurch bestimmt, wie hoch der Importzu-wachs ist, der von einem Anstieg in den Staatsaus-gaben aufgrund der Einkommenssteigerung induziert wird, zum andern dadurch, wie groß die internationale Kapitalmobilität ist. Je geringer der Importzuwachs ausfällt und je flexibler die Kapitalmobilität auf Zinsänderungen reagiert, um so geringer ist der notwendige Zinsanstieg, um durch Kapitalimporte das Defizit in der Handelsbilanz auszugleichen. Um so steiler verläuft somit die Zahlungsbilanzlinie. Die Zinsreagibilität des gesamten internationalen Kapitalverkehrs hängt allerdings davon ab, welchen Anteil spekulative Kapitalbewegungen haben.

32 Frage 4: Welche Kritik wurde an der policy-mix-Strategie geübt ? (5)
Je größer der Anteil der spekulativen Kapitalbewe-gungen am Gesamtkapitalverkehr ist, um so geringer reagiert der Kapitalstrom auf Zinsänderungen, um so höher müssen die Zinsänderungen ausfallen, um ein Defizit in der Handelsbilanz zu kompensieren und um so flacher verläuft deshalb die Zahlungs-bilanzlinie. Dies ist gleich bedeutend mit der Aussage, dass bei vorwiegend spekulativen Kapitalströmen die Chance sinkt, dass die Zahlungsbilanzlinie steiler verläuft als die Konjunkturlinie und dass deshalb die policy-mix-Strategie stabil ist.

33 LB-DEFIZIT LB-ÜBERSCHUSS
Zahlungsbilanzlinie LB-DEFIZIT A Zahlungsbilanzlinie LB-ÜBERSCHUSS i A ­ Þ Y ­ Þ Im ­ º LB ¯ Ausgleich durch : i ­ Þ KIm ­ º KB ­

34 Frage 4: Welche Kritik wurde an der policy-mix-Strategie geübt ? (6)
These von der Ersetzung eines Zielkonfliktes durch einen anderen zwischen Zahlungsbilanzausgleich und Wohlfahrts-politik zwischen Stabilitätsziel und Wohlfahrtspolitik

35 Fazit: (4a) Die Steigung der Konjunkturlinie hängt einmal von der Zinselastizität der Investitionen, zum andern von der Größe des Multiplikators ab. Je geringer der Investitionsrückgang aufgrund der Erhö-hung des Zinssatzes ausfällt und je größer die multiplikative Wirkung der Steigerung in den Staatsausgaben ist, um so geringer ist der notwendige Zuwachs der Staatsaus-gaben, um die durch Zinserhöhungen ausgelöste restriktive Wirkung zu kompensieren. Keynesianer gehen im allgemeinen davon aus, dass die Zinselastizität gering, der Einkommensmultiplikator jedoch relativ hoch ist.

36 Fazit: (4b) In einer keynesianischen Welt wird man also erwarten können, dass die Konjunkturlinie relativ flach verläuft und dass deshalb die Chance, dass die Konjunkturlinie eine geringere Steigung aufweist als die Zahlungsbilanzlinie, relativ groß ist. Die Steigung der Zahlungsbilanzlinie wird ihrerseits einmal dadurch bestimmt, wie hoch der Importzuwachs ist, der von einem Anstieg in den Staatsausgaben aufgrund der Einkommenssteigerung induziert wird, zum andern dadurch, wie hoch die internationale Kapital-mobilität ist.

37 Fazit: (4c) Je geringer der Importzuwachs ausfällt und je flexibler die Kapitalmobilität auf Zinsänderungen reagiert, um so geringer ist der notwendige Zinsanstieg, um durch Kapitalimporte das Defizit in der Handelsbilanz auszugleichen und um so steiler verläuft somit die Zahlungsbilanzlinie. Die Zinsreagibilität des gesamten internationalen Kapi-talverkehrs hängt allerdings davon ab, welchen Anteil spekulative Kapitalbewegungen haben.

38 Fazit: (4d) Je größer der Anteil der spekulativen Kapitalbewegungen am Gesamtkapitalverkehr ist, um so geringer reagiert der Kapitalstrom auf Zinsänderungen, um so höher müssen die Zinsänderungen ausfallen, um ein Defizit in der Handelsbilanz zu kompensieren und um so flacher verläuft deshalb die Zahlungsbilanzlinie. Dies ist gleich bedeutend mit der Aussage, dass bei vor-wiegend spekulativen Kapitalströmen die Chance sinkt, dass die Zahlungsbilanzlinie steiler verläuft als die Konjunkturlinie und dass deshalb ebenfalls die Chance sinkt, dass die policy-mix-Strategie stabil ist.

39 Fazit: (4e) Gegen die policy-mix-Strategie wird eingewandt, dass sie nur zu einer Konfliktverschiebung führe, dass zwar u. U. auf diese Weise der Konflikt zwischen der Konjunktur- und Außenwirtschaftspolitik abgebaut werde, dass sich aber der Konflikt zwischen Konjunkturpolitik und Wohlfahrtspolitik und zwischen Außenwirtschafts-und Wohlfahrtspolitik verschärfe. Langfristig hängt das Wohlfahrtsniveau davon ab, ob die Staatsausgaben ein ganz bestimmtes Niveau an öffent-lichen Infrastrukturen garantieren. Es gibt ein Optimum des Kollektivgüterangebotes, es können zuviel aber auch zu wenig Kollektivgüter angeboten werden.

40 Fazit: (4f) Werden die Staatsausgaben einseitig an dem Ziel des kurzfristigen Konjunkturausgleiches orientiert, besteht die Gefahr, dass das Kollektivgutoptimum verfehlt wird. Dies wäre nur dann nicht der Fall, wenn wir damit rechnen könnten, dass sich die Konjunktur-Auf- und -Abschwünge in Zeitdauer und Umfang voll entsprächen. Langfristig sollte der Diskontsatz so festgesetzt werden, dass das internationale Zinsgefälle den Unterschied in der langfristigen Rentabilität widerspiegelt. Ist die Notenbank gezwungen, den Diskontsatz allein an dem kurzfristigen Ziel des Devisenbilanzausgleiches auszurichten, so kann das Zinsgefälle von dem Renta-bilitätsgefälle stark abweichen, weil Devisen-Angebot und -Nachfrage von weitaus mehr Faktoren als dem internationalen Rentabilitätsgefälle abhängen.

41 Gliederung: 01. Das Problem 02. Entwicklung der Politiklinien 03. Stabilität des policy-mix 04. Kritik an den Annahmen des Modells 05. policy-mix unter Bedingungen freier Wechselkurse

42 Frage 5: Läßt sich auch für ein System freier Wechselkurse eine policy-mix-Strategie entwickeln ?
1. These vom fehlenden Zielkonflikt a) automatischer Ausgleich der Devisen-Bilanz b) autonome Konjunkturpolitik möglich 2. Preis dieser Lösung: Wechselkursschwankungen 3. Heutige Zweifel an diesen Thesen: a) Kein Ausgleich der Leistungsbilanz b) Import von Inflation durch Wechselkursschwankungen

43 Frage 5: Läßt sich auch für ein System freier Wechselkurse eine policy-mix-Strategie entwickeln ? (1) In den 60 er Jahren offizielle Meinung der Theorie: In einem System freier Kurse kann sich das Inland vor ausländischen Schocks abschirmen, es besteht kein Konflikt zwischen ZB-Ausgleich und Konjunkturpolitik. ZB ist stets ausgeglichen durch Wechselkursanpas-sungen. Da Notenbank nicht mehr zur Intervention verpflichtet ist, kann sie die Geldmenge an konjunkturpolitischen Erfordernissen ausrichten.

44 Frage 5: Läßt sich auch für ein System freier Wechselkurse eine policy-mix-Strategie entwickeln ? (2) Preis dieser Strategie: Wechselkursschwankungen, also Verzicht auf Wechselkursstabilität. Aber Verzicht kann gering eingeschätzt werden, da ohnehin der Wechselkurs angepaßt werden müßte, sofern kein Ausgleich über Inflations-und Defla-tionsprozesse erwünscht ist.

45 Frage 5: Läßt sich auch für ein System freier Wechselkurse eine policy-mix-Strategie entwickeln ? (3) Heute ist man der Meinung, dass trotzdem ein Zielkonflikt bestehen bleibt, ZB unausgeglichen, da nur DB, nicht aber LB ausgeglichen wird; und mit Ungleichgewichten in der LB Import ausländischer Konjunkturen möglich bleibt. weiterhin Konjunkturübertragung auch über Wech-selkursschwankungen möglich ist.

46 Fazit: (5a) Lange Zeit ging man davon aus, in einem System flexibler Wechselkurse sei die Zahlungsbilanz stets ausgeglichen. Deshalb könne auch kein Konflikt zwischen dem außen-wirtschaftlichen Ziel des Devisenbilanzausgleichs und dem Ziel einer autonomen Konjunkturpolitik bestehen. In einem System freier Wechselkurse könne sich eine Volkswirtschaft vor Außeneinflüssen (Import von Inflation und Arbeitslosigkeit) abschirmen. Allerdings entstehe in einem System freier Wechselkurse ein anders gearteter Konflikt zwischen Konjunkturpolitik und Außenwirtschaftspolitik.

47 Fazit: (5b) Je mehr sich nämlich die Konjunkturpolitik eines Landes von der anderer Länder unterscheide, um so größer sei der Umfang der Wechselkursvariationen, die notwendig seien, um Devisenbilanzungleichgewichte zu verhindern. Das Ziel einer autonomen Konjunkturpolitik tritt also hier mit dem Ziel der Wechselkursstabilität in Konflikt. Heute geht man aufgrund der Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit davon aus, dass auch in einem System flexibler Wechselkurse ein gewisser Import von Inflation und Arbeitslosigkeit möglich ist, da auch über Wechselkursvariationen und der damit verbundenen Änderungen in den Importgüterpreisen das inländische Preisniveau beeinflusst wird.

48 Fazit: (5c) Steigen nämlich aufgrund von Wechselkursänderungen die inländischen Kosten, so kann auch die Nachfrage und mit ihr die Produktion und Beschäftigung aufgrund von Wechselkursänderungen negativ beeinflusst werden. Der Verzicht auf die Realisierung des Zieles der Wechsel-kursstabilität sollte allerdings nicht zu hoch eingestuft werden, da auch in den realen Systemen fester Wechsel-kurse Auf- und Abwertungen eingesetzt wurden, um die bestehenden Devisenbilanzungleichgewichte abzu-bauen. Andererseits verzichten die Notenbanken auch in den realen Systemen flexibler Wechselkurse nicht vollständig auf Devisenmarktinterventionen; dann nämlich nicht, wenn die Ursachen der Schwankung nicht auf langfristige Strukturänderungen zurückgeführt werden können.

49 Ende


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