Das hessische Konzept Bildungsstandards / Kerncurriculum Stefan Grimm (PS) am 21.09.10 Fachseminar Chemie Leitung: Hr. Dr. Gräber
Lehrplan-Ausschnitt (E1)
Die Lehrplan-Problematik stetiger Wissenszuwachs zunächst keine Ausweitung der Unterrichtszeit kein Streichen verzichtbarer Inhalte Überfrachtung unzureichende individuelle Förderung Überlastung
Die Lehrplan-Problematik Können die SchülerInnen solche Lehrplan-Inhalte auch in Können umsetzen?
Die Lehrplan-Problematik BRD lediglich im internationalen Durchschnitt mangelnde Problemlösefähigkeit (Transferleistung) „träges“ Wissen Kluft zwischen „intendiertem Curriculum“ und tatsächlich „realisiertem Curriculum“ Umdenken
Aufgabenbeispiel Frage 1: TSCHADSEE Wie tief ist der Tschadsee heute? A Etwa zwei Meter. B Etwa fünfzehn Meter. C Etwa fünfzig Meter. D Er ist vollständig verschwunden. E Diese Information wird nicht gegeben.
Die Lehrplan-Problematik
Von Lehrplänen zu Bildungsstandards Schule soll mehr von ihren Wirkungen her in den Blick genommen werden („Output“) statt Vorgaben über zu behandelnde Themen treten anwendungs- und handlungsbezogene Wissens- und Könnensbeschreibungen (Kompetenzorientierung) Ablösung der Lehrpläne durch empirisch überprüfbare Bildungsstandards „empirische Wende“
Mindeststandards vs. Regelstandards Klieme-Gutachten 2 Empfehlung von Mindeststandards Formulierung von Regelstandards
Kompetenzorientierung Unterricht von den Strukturen des Lernens aus entwickelt und von den Erfordernissen der Lernenden her gestaltet
Keine Inhalt mehr?!? Kompetenzerwerb ist an eine aktive Auseinander- setzung mit bedeutsamen Inhalten gekoppelt individueller Aneignungsprozess (konstruktivistische Lerntheorie) Kompetenzen werden individuell erworben, nicht „gelehrt“
Aufgaben an die Lehrperson interessante, möglichst komplexe und herausfordernde Aufgabenstellungen (+ Ausgabe geeigneter Materialien) dialogisch angelegte, anregende Lernarrangements anwendungsrelevante Bezüge zur Problemlösung („situiertes Lernen“) Problemlösungskompetenz Festigung durch intelligentes Üben (hinreichende Passung) Anknüpfung an Lernausgangslage (Anschlussfähigkeit) kumulativer Lernprozess
Die Bildungsstandards = Norm zum Zwecke der Vereinheitlichung Bildung = lebenslanger Lern- und Entwicklungsprozess Vereinheitlichung schulischer Anforderungen an den Kompetenzerwerb der SchülerInnen zu einem definierten Zeitpunkt Gleichschaltung aller SchülerInnen ?!?
Die Bildungsstandards Form der Qualitätssicherung Wahrung von Chancengleichheit empirische Überprüfbarkeit Ausprägungsgrad einer Kompetenz überprüft durch transferorientierte Problemlösung
Dezentrale Curriculumentwicklung keine Ausweisung unmittelbar handlungsleitender Prinzipien (Didaktik / Methodik) weitere Konkretisierung Aufgabe der Schulen (Selbstständige Schule, Schulprogramm!) Entwicklung von Schulcurricula mit konkreten jahrgangsbezogenen Zuordnungen (Fachkonferenz!) fächer- oder jahrgangsübergreifende Konzeptionen denkbar kompetenzorientierte Umsetzung der Schulcurricula durch Lehrperson (individuelle Erfordernisse der SuS!!!)
Was bedeutet das für uns? Erweiterung unserer Professionalität mehr curriculare Freiheit zunehmende Verantwortung vs. zunehmende Arbeitsbelastung! (Zeitgefäße, Arbeitsstrukturen?!?)
Schlüsselrolle der Schulleitung sorgt für eine Auseinandersetzung mit dem neuen Kerncurriculum für Hessen bahnt Fortbildungsmaßnahmen zum kompetenz- orientierten Unterrichten an stellt den Fortbildungsprozess im Kollegium sicher initiiert die schulischen Arbeitsstrukturen für die Entwicklung der Schulcurricula behält den Fortschritt der Fachcurricula im Auge ermöglicht eine Abstimmung mit den Leistungsfest- stellungen + standardisierten Lernstandserhebungen leitet möglichst Evaluationsmaßnahmen zum kompetenzorientierten Unterrichten ausgerichtet am neuen Kerncurriculum ein
Fazit Es gibt viel Huhn – backen wir`s an!