Keynesianismus, Determinanten des wirtschaftlichen Wachstums

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
DER WIRTSCHAFTSKREISLAUF UND SEINE TEILNEHMER
Advertisements

Der Wirtschaftskreislauf
Einleitung Makroökonomie Beispiel Arbeitsteilung
Wirtschaftskreislauf
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Ökonomisch:Nichts Indirekt viel: Geld – Menschen – Technik Prinzipien Prof. Dr. T. Hildebrandt 1 Makroökonomie Einführung.
- Soziale, ökologische und ökonomische Dimensionen eines nachhaltigen Energiekonsums in Wohngebäuden Allgemeine Hypothesen zu den Determinanten.
Wirtschaftliche Bedingungen und Spielräume der Tarifpolitik
Wandel der Erwerbsstruktur
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW
Corporate Citizenship – Teil 1
Vorlesung Geschichte der Volkswirtschaftslehre
Seminar: Arbeitsmarkt und Beschäftigung
Der einfache und der erweiterte Wirtschaftskreislauf
Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht
Das Schröder-Blair Papier
Einführung in die Wirtschaftspolitik
P r ä s e n t a t i o n Autoren Ines Jäsche und Gisbert Hellwig
Die Theorie David Ricardos:
Der europäische Wirtschaftsraum
Wirtschaft Technologie Umwelt Vorstand Wilfried Kurtzke Konjunktur: Aufschwung ohne breite Grundlage Einkommen, Nachfrage, Arbeitsplätze Kollektive Arbeitszeitverkürzung.
Staatsaufgaben Wirtschaftlicher Teil
John Maynard Keynes und der Keynesianismus
Der einfache Wirtschaftskreislauf
Wirtschaft Jérome Mosca PhilippKaegi Reto Kägi
Wirtschafts- und Sozialpolitik
Ist er wirklich unvermeidlich? Peter Stiegmaier, Petra Taucher
ARTEN VON WIRTSCHAFTSPOLITIK
Bereiche der Wirtschaftspolitik
Krisen mit Keynes erklärt
DEFINITIONEN PRODUKTION
Aufgaben/Fragen und Antworten
Kapitel 17 Erwartungen, Wirtschaftsaktivität und Politik
Die Monetäre Theorie der Produktion von Keynes
Das Neoklassische Grundmodell
Chancengerechtigkeit im Bildungssystem
News Aktuelles aus Politik, Wirtschaft und Recht10/2008 © Verlag Fuchs AG Finanzkrise 1.Weshalb müssen der Bund, die SNB (Schweizerische Nationalbank)

Ergänzung Neo-Liberalismus
VWL: Says Gesetz und die Erklärung der Krisen
Der Wirtschaftskreislauf nach Keynes
Wird die Schuldenbremse eine Konjunkturbremse?
Extreme Armut Verschuldung.
creative industries Fusion von Kultur und Technologie als Zukunftsfeld
Der erweiterte Wirtschaftskreislauf
Weltwirtschaftskrise 1929 – ca. 1930
Konjunkturzyklus Wachstumstrend – langfristige Entwicklung
Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik
1. Bedürfnisse Bedürfnisse sind Ausdruck eines subjektiv empfundenen Mangels, verbunden mit dem Wunsch, diesen Mangel zu beseitigen. Bedürfnisbefriedigung.
Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik im Nationalsozialismus
Wirtschaftsperspektiven: Finanzkrise / Wirtschaftskrise: Wie sieht es wirklich für die Kärntner Wirtschaft aus? Ao.Univ.-Prof. MMag. Dr. Gottfried Haber.
Von Unternehmen und Unternehmern
Tutorium Makroökonomik
Ordoliberalismus: (Freiburger Schule: Walter Eucken)
Unterrichtseinheit zum Wirtschaftskreislauf
Rückblick 2014 und Ausblick 2015
Die Keynesianische Theorie
(Basic-Nonbasic-Konzept)
Umverteilung von Unten nach Oben durch Subventionierung der Banken.
Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik
Konjunkturpolitik.
Arbeit in der Volkswirtschaftslehre
Konträre Grundpositionen. N > A  A > N Wie soll der Staat darauf reagieren? antizyklische Struktur- Finanzpolitikanpassungen.
5. Übung Makroökonomische Theorie. Staatsausgaben Staatsausgaben umfassen im weiteren Sinn alle Ausgaben, die von der öffentlichen Hand getätigt werden.
Wiederholung der wichtigsten Grundbegriffe
Magisches Viereck.
Antizyklische Fiskalpolitik und ihre Probleme
Wirtschaftspolitik im Spiegel ökonomischer Paradigmen
Arbeitslosigkeit Makroökonomik
Einführung in die Wirtschaft 1
 Präsentation transkript:

Keynesianismus, Determinanten des wirtschaftlichen Wachstums Von: Philipp Claus, Torben Finkemeier, Stella Pölkemann, Malte Zimmermann

Inhaltsverzeichnis 1. Der historische und theoretische Hintergrund von Keynes Theorien 2. Die antizyklische Wirtschaftspolitik nach Keynes 3. Cyclemaker 4. Produktionsfaktoren und Tertiarisierung 5. Fazit

1. Der historische und theoretische Hintergrund von Keynes Theorien

1.1 Biographische Informationen - Geboren am 5. Juni 1883 als Sohn des Ökonomieprofessors John Neville Keynes - Schulbesuch in Eton, später Kings College Cambridge - Nach 1. WK: Mitglied der britischen Delegierten bei Versailler Vertragsverhandlungen

1.1 Biographische Informationen (2)‏ - Veröffentlicht sein Hauptwerk „The General Theory of Employment, Interest and Money“ im Jahre 1936 - Wird Mitglied der Liberal Party Englands - Ist Beteiligt an Verhandlungen in Bretton Woods - Stirbt 1946 an Herzversagen

1.2.1 Keynes Theorien im historischen Kontext – Die Weltwirtschaftskrise - Situation vor 1929: Aufschwung in den USA, geringe Arbeitslosigkeit - 1929 kommt es zu einem Börsencrash und anschließend zur Weltwirtschaftskrise - Frage nach den Gründen des Zusammenbruchs -> Folgen Der „New Deal“, Reformprogramme in den USA, NS-Rüstungspolitik in Deutschland

1.2.2 Theoretische Grundpositionen/ Abgrenzung zu anderen Theorien - Kernfrage: Wie lässt sich das Versagen des kapitalistischen Wirtschaftssystems durch staatliches, gesamtwirtschaftliches Handeln verhindern? -> Ansätze der „General Theory“: - Aktive Rolle des Staates statt „Laissez Faire“ - Planung der gesamtwirtschaftlichen Situation - Orientierung an Nachfrage (als Gegensatz zur Say'schen Angebotspolitik)‏

1.2.2 Theoretische Grundpositionen/ Abgrenzung zu anderen Theorien (2)‏ - Gesamtwirtschaftliche Nachfrage setzt sich zusammen aus: -> privatem Konsum/privaten Investitionen -> Importen und Exporten -> Staatlicher Nachfrage - Produktion und Beschäftigung wird durch Nachfrage bestimmt bzw. begrenzt

1.3 Wirkung und Bedeutung von Keynes - Keynes Theorie wird als einflussreichstes wissenschaftliches Werk des 20. Jahrhunderts bezeichnet - Grenzt sich gegen neoklassische und liberalistische Theorien ab - Bestimmt die Rolle des Staates im Wirtschaftssystem neu - Nach Keynes Tod: Aufsplittung der Theorie in verschiedene „Schulen“

2. Die Antizyklische Wirtschaftspolitik nach Keynes

2.1 Keynes theoretische Annahmen zur antizyklischen Wirtschaftspolitik - Die Konjunktur verläuft zyklisch, was zu Unsicherheit und Arbeitslosigkeit führt -> Der Staat muss antizyklische Wirtschaftspolitik betreiben, um den Zyklus abzuschwächen

2.1 Keynes theoretische Maßnahmen zur antizyklischen Wirtschaftspolitik (2)‏ Der Idealfall: Ein langsamer, aber stetiger Anstieg - Sichere, vorhersehbare Konjunkturlage -> Absicherung vor konjunkturbedingten Entlassungen

2.1 Keynes theoretische Maßnahmen zur antizyklischen Wirtschaftspolitik (3)‏ Abschwung kündigt sich an: - Steuern werden gesenkt - Staat investiert verstärkt selbst, um Nachfrage zu schaffen - Falls dies auf andere Weise nicht finanzierbar sein sollte, dürfen Schulden aufgenommen werden („Deficit spending“)‏

2.1 Keynes theoretische Annahmen zur antizyklischen Wirtschaftspolitik (4)‏ Verhinderung einer „Investitionsfalle“: - Unternehmen können vorhandene Produktionskapazitäten nicht auslasten - Investitionen lohnen sogar dann nicht, wenn die Zinsen sehr niedrig sind -> keine Folgeinvestitionen, Wirtschaftskreislauf ist gehemmt

2.1 Keynes theoretische Annahmen zur antizyklischen Wirtschaftspolitik (5)‏ Multiplikatoreffekte: Annahme: Staat investiert in einer bestimmten Branche, z.B. in ein öffentliches Gebäude , Unternehmen A nimmt den Auftrag an Folge: Unternehmen A bekommt Einnahmen und investiert so in Unternehmen B usw. -> Geld gelangt in den Wirtschaftskreislauf -> Staatliche Nachfrage kann eine höhere gesamtwirtschaftliche Nachfrage (über die Staatliche Nachfrage hinaus) erzeugen

2.2 Kritik an Staatsinterventionen (aus wirtschaftspolitischer Sicht)‏ Hektische "stop & go" Politik -> Verunsicherung, Rückläufige Investitionen Hoher Staatlicher Kreditbedarf -> Hoher Zinssatz & Inflation - Staatliche Förderung zerstört Anreizsystem der Marktwirtschaft - Wirkung trifft zu spät ein (-> Monetarismus)‏

3.1 Keynes theoretische Annahmen zur antizyklischen Wirtschaftspolitik (2)‏ Aufschwung kündigt sich an: - Steuern werden erhöht - Staat entlässt einen Teil der Bediensteten - Staat zahlt evtl. Schulden zurück 2.1 Keynes theoretische Annahmen zur antizyklischen Wirtschaftspolitik (6)‏

2.3 Probleme mit der Umsetzung der Anti-Zyklischen Wirtschaftspolitik - Staat wird für persönliche Nachteile (z.B. Arbeitslosigkeit) verantwortlich gemacht -> Wahlzwang zwischen politischer Opportunität und ökonomischer Vernunft (Problem: Demokratie)‏

2.3 Probleme mit der Umsetzung der Anti-Zyklischen Wirtschaftspolitik (2)‏ Im Abschwungsfall: -> Staatliche Eingriffe werden verstärkt gefordert (politische Opportunität mit ökonomischer Vernunft vereinbar)‏

2.3 Probleme mit der Umsetzung der Anti-Zyklischen Wirtschaftspolitik (3)‏ Im Aufschwungsfall: -> Einsparmaßnahmen sind bei den Wählern unbeliebt und politisch schwierig umsetzbar, jedoch möchten Politiker in der Regel wiedergewählt werden. (politische Opportunität mit ökonomischer Vernunft nur schwer vereinbar)‏

3. Cyclemaker (bitte Korrektur von Gilgen und Stollberg berücksichtigen)‏

3.1 Welche Faktoren beeinflussen den Wirtschaftskreislauf? Die Konjunktur wird im Allgemeinen durch Konsum und Investitionen bestimmt. -> Steuerungsmöglichkeiten des Staates durch private Haushalte?

3.1 Welche Faktoren beeinflussen den Wirtschaftskreislauf? (2)‏ Der private Sektor richtet seinen Konsum und Investitionen hauptsächlich nach den Aussichten auf verfügbares Geld. Steuerungsmöglichkeit: -> Ausstattung der privaten Haushalte mit mehr Geld/ Unterstützung der Ausgaben Problem: -> Möglicherweise unzureichende Effekte, Sparrate liegt in Deutschland bei 12%

3.1 Welche Faktoren beeinflussen den Wirtschaftskreislauf? (3)‏ Weitere Steuerungsmöglichkeit: -> Stärkung der Investitionstätigkeit der Unternehmen - Investitionen sollen möglich und attraktiv gemacht werden (z.B. durch Steuersenkungen und -freistellungen)‏ - Investitionen werden direkt von staatlicher Seite getätigt und sorgen so für Folgeinvestitionen der Unternehmen (z.B. durch Bau- und Ausbildungsmaßnahmen)‏

4. Produktionsfaktoren

4.1 Definition Die Produktionsfaktoren: Traditionelle Auffassung: - Alle materiellen wie immateriellen Güter, die zur Erstellung anderer Güter verwendet werden Die Produktionsfaktoren: Traditionelle Auffassung: 1. Boden, 2. Arbeit, 3. Kapital Jüngere Theorien: Faktor Bildung/ technisches Wissen/„Humankapital“ Unterscheidung in: - originäre Produktionsfaktoren - derivative Produktionsfaktoren

5. Produktionsfaktoren und Tertiarisierung

5.1 Die 3 Wirtschaftssektoren - Der Primäre Sektor (Landwirtschaft)‏ - Der Sekundäre Sektor (Industrie)‏ - Der Tertiäre Sektor (Dienstleistungen)‏ - Tendenz zur Branchenverschiebung Primärer Sektor -> Sekundärer Sektor -> Tertiärer Sektor 5.1 Die 3 Wirtschaftssektoren

5.2 Aktuelle Tendenzen zur „Tertiarisierung“ - Ausbreitung von Dienstleistungsaktivitäten durch Informations – und Kommunikationstechnologien - Auf Ebene der Endprodukte und die der Produktionsprozesse - Materielle Produktion verliert an Wert zugunsten von Wissen und Information

5.3 Erklärungsansätze‏ Externalisierungshypothese: Outsourcing-Strategien: alle indirekten Funktionen werden so weit wie möglich ausgelagert und bei Bedarf von externen Anbietern eingekauft Innovationshypothese: Veränderte Wettbewerbsbedingungen zwingen Hersteller dazu, ständig neue Produkte auf den Markt zu bringen. Hierzu werden Vorleistungen in Form ungebundener Dienstleistungen benötigt.

6. Fazit - Keynes ist einer der wichtigsten Wirtschaftstheoretiker des 20. Jahrhunderts; seine Theorien haben an Aktualität nicht verloren, doch auch die Liberale Kritik an ihm ist nicht verstummt (-> Finanzkrise) - Der Staat verfügt über Möglichkeiten, die Konjunktur über private Haushalte zu beeinflussen - Der Markt tendiert zunehmend zur „Tertiarisierung“