Emanuel Mink Im Spanischen Bürgerkrieg und in der Résistance

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 Präsentation transkript:

Emanuel Mink Im Spanischen Bürgerkrieg und in der Résistance 10Nonsendio | Amcommy | Dolorperos | Conseni

Jugend in Polen Emanuel oder Mundek Mink – zur Tarnung nannte er sich Ming - wurde am 23. April 1910 in Tomaszów in Polen geboren. Wegen seiner politischen Aktivitäten in jüdischen und kommunistischen Jugendorganisationen wurde er ver-haftet und zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, die er in Piotkrów verbüßte. 1934 wanderte er nach Belgien aus. Jüdischer Friedhof in Tomaszów

Belgien-Barcelona Emanuel Mink wurde Mitglied des Jüdischen Arbeitersportklubs YASK. Er gehörte zur belgischen Mannschaft, die im Juli 1936 in Barcelona an der Spartakiade, der Arbeiterolympiade, teilnehmen sollte. Als die Olympiade wegen des Militärputsches von Franco abgesagt wurde, blieben viele jüdische Arbeitersportler in Spanien. Sie waren Freiwillige der ersten Stunde. Bereits am 23. 7. 1936 war Emanuel Mink bei der ersten internationalen Einheit des Bürgerkrieges auf dem Wege zur Front. Barrikaden in Barcelona 1936

„Nieder mit Franco!“ Unser größtes Problem war der Mangel an Waffen, so dass wir nicht einmal eine Grundausbildung machen konnten. Die Führung beschloss, uns trotzdem, also waffenlos, an die Front zu schicken. Wir formierten uns am 23. Juli 1936 auf der Plaza Catalunya und marschierten in Richtung Bahnhof. Tausende begrüßten uns enthusiastisch auf den Straßen: ´Schlagt die Fa-schisten und kommt gesund zurück.´ Wir sangen revolutionäre Lieder wie Avanti popolo, Junge Garde, Rote Fahne. Fünfhundert Meter vor unserem Zug fuhr eine Lokomotive, um uns vor Sabotageakten zu schützen. Auf jeder Station wurden wir begeistert begrüßt. ´Tod den Faschisten, nieder mit Franco´ lautete die Parole. Freiwillige in Barcelona

Bataillon Palafox Nach Gründung der Internationalen Brigaden im Oktober 1936 war Emanuel Mink einer der ersten Freiwilligen mit relativ guten militärischen Kenntnissen. Er wurde Unteroffizier des Bataillons „Palafox“, in dem v. a. Polen und Spanier kämpften. Ende 1937 wurde die Jüdische Einheit Botwin gegründet. Die meisten jüdischen Soldaten der neuen Kompanie hatten vorher in der polnischen Dąbrowski-Brigade gekämpft. Die Einheit kämpfte an der Estremadura-Front, bei Sierra Pandols und zuletzt in der Ebro-Schlacht. Bataillon Palafox, Emanuel Mink links von Alter Szerman, der ein Exemplar der Neien Presse in der Hand hält

Flucht nach Frankreich Als der Krieg schon fast verloren war und die Faschisten anfingen, Katalonien einzukreisen, meldeten sich die meisten von uns, die nicht repatriiert werden konnten, nochmals freiwillig und gründeten eine internationale Kampfgruppe unter dem Komman-do von Henrik Torunczyk. Wir hatten die Aufgabe, die Flucht der Zivilbevölkerung nach Frankreich zu decken. Fahne der Internationalen Brigaden

Interniert in Frankreich Als Offizier dieser Kampfgruppe kämpfte Emanuel Mink bis zum Februar 1939. Danach wurde er in den Lagern Gurs, Argelés und Saint-Cyprien interniert. Dort organisierte er mit anderen Kameraden die Flucht. Während des Krieges gehörte Emanuel Mink zu den ersten Kämpfern des Widerstandes der FTP-MOI (Francs Tireurs et Partisan de la Main d’Oeuvre Immigrée). Gurs

Drancy-Auschwitz Am 20. August 1941 wurde Emanuel Mink in Paris verhaftet und nach Drancy gebracht. Er hatte keine Papiere und wollte sich gerade gefälschte besorgen. Mit dem ersten Massentransport von Juden aus Frankreich kam er von Compiègne aus am 30. März 1942 nach Auschwitz. Bei diesem Konvoi mit 1112 Deportierten gab es dort noch keine Selektion. Drancy

Auschwitz In Auschwitz bekam Emanuel Mink die Nummer 28 413 eintätowiert. Er arbeitete u.a. im Schreiner-Kommando und war Mitglied des Lagerwiderstandes. Dessen wichtigste Aufgabe war es, an Informationen zu kommen und den Genossen zu helfen. Unter anderem veranlasste Emanuel Mink, dass das Kanada-Kommando einen Fotoapparat besorgte, um die entsetzlichen Szenen in den Krematorien für die „Außenwelt“ zu dokumentieren. Emanuel Minks „Prämienliste“ Auschwitz-Birkenau

Stutthof-Hailfingen-Dautmergen Am 26. 10. 1944 wurde Emanuel Mink nach Stutthof und von dort am 17. 11. 1944 nach Hailfingen deportiert und erhielt im Natzweiler Nummernbuch die Nummer 40 762. Nach Auflösung des Lagers wurde er am 19. 2. 1945 nach Dautmergen gebracht und konnte von dort auf dem Evakuierungsmarsch zusammen mit Eric Breuer, Zenon Jehuda Schwarzbaum, Tadeusz Honikstok und Simon Gutman fliehen. Die Gruppe übernachtete bei einem Apotheker in Rottweil (?). Nach der Flucht in Rottweil (?)

Letztes Gefecht? Der Apotheker ließ uns herein gab uns zu essen. Vor dem Essen sollten wir erzählen. Und er sagte: „Warten Sie, wir holen die Nachbarn.“ Wir waren 20 am Tisch und ich begann zu erzählen. Offensichtlich wussten sie nichts von den Gaskammern und Krematorien. Sie dachten, die KZs seien Arbeitslager gewesen. Alle weinten. (Eric Breuer) Ich hob die Faust, weil ich an die Zukunft glaubte. Ich glaubte, es sei schon unser letztes Gefecht gegen den Faschismus. (Emanuel Mink) Mit erhobener Faust, April 1945 in Rottweil (?)

Rückkehr nach Polen 1949 kehrte Emanuel Mink nach Polen zurück und bekam einen Posten im Innenministerium. Nach der Entfesselung der antisemitischen Kampagne im Jahre 1968 durch General Moczar und Gomulka zog er mit seiner Familie nach Paris. Zuvor war ihm die hochverdiente Militärrente gestrichen worden. Emanuel Mink schickte dem kommunistischen Regime alle Tapferkeits-Auszeichnungen zurück. Emanuel Mink war Chevalier de l’ordre national du Mérite français und Ehrenbürger Spaniens. Am 29. März 2008 starb er kurz vor seinem 98. Geburtstag in Paris. Emanuel Mink 1997

Bildnachweis ARTE-Premier Convoi: 2 Stefan Koslewski: 3 Heise-Verlag: 4 PLUG-Prato Linux User Group: 5 Dora Zavidovique: 6 Jüdische Gemeinde Mannheim: 8 Bundesarchiv BA 183-B 10919: 9 ITS: 10 Alain Breuer: 11 Simon Gutman: 12 Elzbieta Janicka: 13 und 14 Text: Volker Mall/Harald Roth Emanuel Mink 2003