Ohrenkneifer
Es gibt nur wenige Insekten, denen ohne Grund rein gefühlsmäßig mit derartiger Ablehnung oder sogar Abscheu begegnet wird, wie den Ohrwürmern oder Ohrenkneifern. Der Volksmund kennt so vielfältige Namen wie Ohrenhöhler, Ohrenpitscher, Ohrenschlüpfer oder Ohrenschleifer. Manch einer glaubt, dass sie gefährlich sind, und man erzählt sich sogar, dass sie Schlafenden durch das Ohr bis ins Gehirn krabbeln, um dort ihre Eier abzulegen.
Als nachtaktive Tiere suchen sie tagsüber aufgeschreckt sofort ein dunkles Versteck auf, verharren dort und machen sich erst in der Dunkelheit wieder auf den Weg, um ihre Beute zu jagen. Als Besonderheit im Insektenreich zeigen Ohrwürmer ausgeprägte Brutpflege. Die Weibchen bewachen ihre Eier und später auch ihre Jungen. Nach der Pflege stirbt das Weibchen. Ohrenkneifer
Für die meisten Menschen wird es eine Überraschung sein, dass Ohrwürmer fliegen können. Unter ihren kurzen Flügeldecken am Brustteil verstecken sie ein Paar häutiger Flügel, die kompliziert zusammengelegt sind. Doch Ohrwürmer sind recht faul, was das Fliegen angeht und man kann sie nur selten dabei beobachten.
Die Ohrwürmer gehören einer eigenen Ordnung an ähnlich wie die Schmetterlinge, Käfer oder Libellen. Die Ordnung der Ohrwürmer heißt "Hautflügler" bedeutet, aber da dieser Name im Deutschen bereits für Bienen, Hummeln und Wespen vergeben war, musste man etwas Neues finden. Die Zangen werden gelegentlich dazu gebraucht, um Beutetiere zu ergreifen oder, bei flugfähigen Arten, als Hilfe bei der Entfaltung der Hinterflügel.
Sie besitzen einen harten Panzer, der nach einer Häutung (Wachstum) drei bis vier Tage benötigt, um auszuhärten. Auf dem Speiseplan stehen vor allem Blattläuse, Insektenlarven und pflanzliche Nährstoffe.
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