Www.prospectgmbh.at 01.09.2015 Friederike Weber Grundlagenstudie zum burgenländischen Arbeitsmarkt: Zielgruppe Frauen.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Alleinerziehende in Europa
Advertisements

Moderationsangebot: Deutsch in der Grundschule
Inhalte Die Gemeinschaftsinitiative EQUAL Zielsetzung und Programm Vorgehensweise Die Entwicklungspartnerschaft Berlin DiverCity Partnerinnen Zielsetzung.
(Susanne Fink, Lernen vor Ort, LK OVP) Diskussionsrunde 4
Typisch Mädchen – typisch Junge?
Ekkehard Nuissl von Rein Erfahrungen aus dem deutschen Programm
Gender Mainstreaming Das ist noch ein Test öasldföasddf öalsddkfj
SetUp – KooperationsWerkstatt Berufliche Qualifizierung Jugendlicher mit besonderem Förderbedarf (BQF-Programm) ein Modellprojekt im Auftrag des Bundesministeriums.
Wandel der Erwerbsstruktur
Gender Mainstreaming- Sprachakrobatik oder die Verwirklichung der Chancengleichheit
Kompetenzteam EU - Projekte
„Arbeit“ als Thema des Lehrplans AWT von 2004
Entwicklung der Bildungschancen von Migrantenkindern in Deutschland
Dr. Valentin Aichele, LL.M.
Seite 1 IAB-Workshop Fünf Jahre Grundsicherung - Berlin, IAB-Workshop Fünf Jahre Grundsicherung Resümee aus Sicht der Praxis: Welche Lehren.
Kontaktstelle Frau und Beruf
Bundesmodellprojekt Entwicklung kooperativer Strukturen zur Unterstützung Alleinerziehender im SGB II.
1 Flexicurity Eine Perspektive für flexible Arbeitsmärkte und soziale Sicherheit?
Innovation GmbH 3. Fachtagung : "Auf dem Weg zur Regelpraxis – Gender Mainstreaming im ESF in Baden - Württemberg" Gleichstellung von Frauen und Männern.
Wien.arbeiterkammer.at Equal Pay Day 2012 Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern – gibts die? Sybille Pirklbauer AK Wien – Abt. Frauen – Familie.
Zur Diskussion der Handlungsmatrix
Betriebliche Väterförderung Wie erreichen wir die Väter?
Gliederung Überblick zur Evaluation Auswertung
Perspektiven der TEPs im ESF OP
Im Rahmen des EU Programms Regionale Wettbewerbsfähigkeit Vorarlberg 2007 – 2013.
© 2008 STEBEP Der Steirische Beschäftigungspakt STEBEP Modellprojekte im Rahmen des ESF Schwerpunktes Integration arbeitsmarktferner Personen 3. März 2008.
Leiter der Abteilung Wirtschaftsförderung, Fondsverwaltung, Tourismus
1 Förderung von Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse – Dezember 2010 Veranstaltung.
______________________________ Gleichstellungspolitische Impulse des ESF ______________________________ Dörthe Jung ESF Fachtagung Horizonte erweitern.
Ein Mitglied der -Gruppe ÖIR-Informationsdienste GmbH Grenzüberschreitende Arbeitsmärkte – Arbeitsmarktmonitoring A-H Sopron, 5. April 2005 Cornelia Krajasits.
Gerhard Straßer stv. Landesgeschäftsführer AMS OÖ
Sektionschef Mag. Manfred PallingerWien, am 22. Oktober FSW-ExpertInnen-Forum WER RASTET, DER ROSTET – Autonomie durch Mobilität Altern und Zukunft.
Warum ist Vereinbarkeit ein Thema?
Gender Mainstreaming in JOBSTARTER JOBSTARTER-Workshop in Nürnberg, März 2011 Annette Land, Christa Oberth.
Dr.in Margareta Steiner
Betriebliche Gestaltungsfelder
FAMILIENERNÄHRERINNEN AUF DEM ARBEITSMARKT:
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG Geschlechtergleichstellung als Querschnittsaufgabe im.
Mentoren-Netzwerk für mehr Vielfalt in Unternehmen Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland – ISL e.V. Gefördert vom Bundesministerium.
Perspektive Gemeinwesen? Prof. Dr. Albrecht Rohrmann
Betriebliche Gestaltungsfelder
Gendernow 2002 Herzlich Willkommen. gendernow 2002 Übersicht Was/wer ist gendernow? Was ist GM? Warum gendernow? Was sind unsere Angebote? Was sind Ihre.
Gendernow 2004 geseBo geschlechtssensible Berufsorientierung.
Offener Dialog: Wie geht das?.
Weisse Woche 2011 Fachbereich Integration. Einleitung / Ausgangslage Definition Hauptstossrichtungen Organisation der Fachgruppe.
„Interkulturelles Coaching“ Bundesamt für Migration und Flüchtling
Literaturanalyse zum Projekt Männer und Väter in Familie und Beruf - Herausforderungen in Praxis, Politik und Gesellschaft Gefördert durch die Europäische.
Zur ökonomischen Situation der Frauen in Österreich Gudrun Biffl
ZENTRUM FÜR GRENZÜBERSCHREITENDE ZUSAMMENARBEIT Vorschlag für ein grenzüberschreitendes Projekt Statistisches Amt Zielona Góra.
Aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Jugendliche im Überblick
Das Operationelle ESF-Programm des Bundes 2014 bis 2020
Ausgangslage Familienzentren sind in der Regel Angebote für Familien mit jüngeren Kindern. bundesweite Entwicklung und Förderung von Familienzentren Profile:
Ein Kooperationsprojekt
Vortrag an der Hochschule Esslingen am
Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie „Umbrüche in der regionalen Bevölkerungsstruktur – Möglichkeiten und Grenzen der Landesarbeitsmarktpolitik“
Schweizer Kolloquium zum Thema Jobsharing, PANEL E
Europäischer Sozialfonds Perspektiven in Bayern – Perspektiven in Europa.
Ziele des Bundesprogrammes
Diese Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
Gender Budgeting in der Gemeinde Meran Referat für Frauenfragen Vortrag von Stadträtin Gabriela Strohmer.
Humanpotenzial Förderinfotag Christine Meissl, Talente FEMtech Karriere & FEMtech Karriere-Check für KMU.
Fachstelle für Gleichstellung – Stadt Zürich, BIBLIOTALK Geschlecht: behindert. Besonderes Merkmal: Frau. Angie Hagmann, Kontaktstelle für Frauen.
Städtenetzwerk Bad Liebenwerda, Falkenberg, Mühlberg, Uebigau- Wahrenbrück Workshop 1 Mühlberg
Der Europäische Sozialfonds in Bremen. Was ist der ESF? Die Abkürzung ESF steht für Europäischer Sozialfonds. Der ESF ist einer der sogenannten Strukturfonds.
Wiederholung der wichtigsten Grundbegriffe
19. Stärkung d. Bürgerschaftl. Engagements/ Bürgerbeteiligung.
Fachbereich Familie, Jugend & Soziales Nietzel/ Grigoleit Niedersächsische Kooperations- und Bildungsprojekte.
ESF OP Enquete des Kärntner Landtages – 26. November 2013 Mag. Peter Wedenig.
Autor PACE Förderung Landesmittel, Mittel des Europäischen Sozialfonds und Mittel der Arbeits- gemeinschaft für Beschäftigungs- Förderung (ABf)
 Präsentation transkript:

Friederike Weber Grundlagenstudie zum burgenländischen Arbeitsmarkt: Zielgruppe Frauen

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten 2 Zielsetzung und Aufbau der Studie Analyse der Arbeitsmarktsituation burgenländischer Frauen für die Planung treffsicherer Interventionen in den ESF-Investitionsprioritäten: Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Bereichen einschließlich des Zugangs zu Beschäftigung und des beruflichen Aufstiegs, Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und die Förderung des Grundsatzes des gleichen Entgelts für gleiche Arbeit Aktive Inklusion durch die Förderung von Chancengleichheit sowie aktiver Beteiligung und Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit Sekundäranalyse von Daten zur Arbeitsmarktsituation von Frauen im Burgenland (wenn vorhanden auf Bezirksebene) und Auswertung vorhandener Forschungsergebnisse Durchführung von vier Workshops (regional/überregional) mit ExpertInnen zur Einbeziehung von Erfahrungen und regionalem Hintergrundwissen Ableitung von Interventionsbereichen für die ESF-Förderung

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten 3 Zentrale Ergebnisse der Sekundärdatenanalyse Beeindruckender Bildungsaufstieg im Burgenland, aber immer noch hoher Anteil an Frauen mit maximal Pflichtschulabschluss (im Jahr 2012 waren es 46% bei den 55- bis 64-Jährigen, 29% bei den 45- bis 54-Jährigen und 17% bei den 25- bis 44-Jährigen), Nord-Süd-Gefälle gegeben Nach wie vor traditionelle Berufswahl und Konzentration auf wenige Ausbildungsbereiche (2014 konzentrierten sich 62% der weiblichen Lehrlinge auf Einzelhandel, Gastgewerbe- Tourismus und Körper-Schönheitspflege) Sehr hohe Kinderbetreuungsquoten, aber Verbesserungsbedarf bei Öffnungs-/Sperrzeiten 48% der Burgenländerinnen arbeiteten 2012 Vollzeit, 38% Teilzeit und 6% geringfügig, drei Viertel der Burgenländerinnen mit Kindern unter 15 Jahren arbeiteten Teilzeit Struktureller Wandel begünstigt „Frauenbranchen“, wirkt daher nicht der Segregation entgegen Unselbständig erwerbstätige Frauen verdienten 2013 um 40% weniger als Männer 16% pendelten in andere Bezirk, 30% in benachbartes Bundesland (2011) Ewas höherer Anteil an langzeitarbeitslosen Frauen im Vergleich zu Österreich (2014)

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten 4 Die Sicht regionaler ExpertInnen Gute Bildung für Frauen ist aufgrund des Verdrängungswettbewerbs wesentlich. Passende Bildungsangebote und -formate sowie Unterstützungsstrukturen sind ebenso notwendig wie finanzielle Förderungen. Hohe Teilzeit quote bei Frauen ist auf die ungleiche Verteilung der Betreuungsaufgaben und Hausarbeit zurückzuführen und auf ein nach wie vor traditionelles Frauenbild. Wenig Angebot an Vollzeitstellen im ländlichen Raum bzw. oftmals nicht passende Arbeitszeiten vorhanden. Frauen verfügen in Folge nicht über ein existenzsicherndes Einkommen und zu geringe Pensionsleistungen. Handlungsansätze: Gleichwertige Entlohnung über alle Branchen, Pensionssplittung, Bewusstseinsbildung Das Kinderbetreuung sangebot muss zeitlich ausgeweitet, flexibler und kostengünstiger werden, Lücken bei den 1- bis 3-Jährigen werden geortet. Mehr Tagesmütter und Betriebskindergärten wären sinnvoll. „Paradigmenwechsel in den Köpfen“ ist notwendig.

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten 5 Die Sicht regionaler ExpertInnen Eingeschränkte Mobilität insbesondere in den ländlichen Regionen. Es zeigt sich regionaltypisches Mobilitätsverhalten. Generelle Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und flexible Mobilitätsangebote (z.B. Mikro-ÖV-Systeme) Trotz gesellschaftlicher Umbruchsituation nach wie vor traditionelles Frauenbild und traditionelle Haltungen vorherrschend (z.B. in Bezug auf Bildung, Familie). Frühzeitige Interventionen (bereits im Kindergarten) notwendig; Frauen stärken und Männer ins Boot holen; Passende Beratung und Begleitung bei der Entwicklung beruflicher Perspektiven; Unternehmen sensibilisieren und Vorurteile abbauen Auf vielen Ebenen wird Handlungsbedarf geortet, aber als vorrangig wird die Förderung von geringer qualifizierten Frauen und Frauen mit multiplen Problemlagen gesehen

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten 6 Empfohlene Interventionsbereiche Berufsbegleitendes Beratungs- und Coachingangebot Längerfristige Begleitung, um Frauen in der selbstbestimmten Gestaltung ihres Lebens und ihrer Berufsbiographie zu stärken. Sonst angesichts zunehmender sogenannter atypischer Erwerbsformen Gefahr des „Driftens“ zwischen unverbundenen flexiblen Erwerbssituationen Geschlechterstereotypen, traditionelle Rollenbilder und Werthaltungen aufweichen Sensibilisierungs- und bewusstseinsbildende Maßnahmen, die unbewusste und tief verankerte Mechanismen „stören“, umfassende Berufsinformation und Berufsorientierung für Mädchen und Burschen sowie Information von Unternehmen Bildungszugang, Bildungsmotivation sowie Höherqualifizierung von Geringqualifizierten Niederschwellige Erstzugänge schaffen, Möglichkeiten zum Nachholen des Lehrabschlusses ausweiten (z.B. bestehende Angebote weiterentwickeln und um individuelles Angebot ergänzen), weibliche NEETs unterstützen, Lehrausbildung bei jungen Frauen forcieren

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten 7 Empfohlene Interventionsbereiche Beschäftigung älterer Frauen unterstützen Unterstützung von Frauen bei der umfassenden Reflexion ihrer Situation sowie Motivation bei gleichzeitiger Auseinandersetzung mit der Personalpolitik und dem Personalbedarf von Unternehmen – differenzierte Herangehensweise an die Thematik ältere Arbeitskräfte Thema Teilzeit aufgreifen Verstärkte Sensibilisierung für die möglichen negativen Folgen von Teilzeit sowie Beratungs- und Betreuungsangebote für Frauen, die Arbeitszeit ausweiten wollen; Innovative Projekte im Einzelhandel Integrierte Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen und zur Nutzung lokaler Beschäftigungspotenziale Lokale Bedarfe im Bereich sozialer Dienstleistungen für die Beschäftigung von Frauen nutzen (breitere Finanzierung notwendig – ESF in Kombination mit ELER oder EFRE); Beratung und Unterstützung im Vorfeld integrierter Maßnahmen, da hohe Komplexität gegeben

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten 8 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. prospect Unternehmensberatung GmbH 1070 Wien, Siebensterngasse 21/4 T E