Nachhaltigkeit, Umweltjournalismus und die neue grüne Gesellschaft Referent: Dr. Torsten Schäfer, GEO International.

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 Präsentation transkript:

Nachhaltigkeit, Umweltjournalismus und die neue grüne Gesellschaft Referent: Dr. Torsten Schäfer, GEO International

1. Umwelt und Öffentlichkeit - RÜCKSCHAU: Silent Spring, USA 60er / 70 Jahre - Europa: EG 1972 => Atomkraft, Waldsterben, saurer Regen - BRD: Horst Stern, Bernhard Grzimek, später Franz Alt - Tschernobyl 1986: Topthema, 1990 Rückgang des Interesses - Neue Konjunktur durch Klimawandel, „ökologische Aufklärung“ (Joachim Radkau) - Umfassendes Grünen der Gesellschaft: Nachhaltigkeit als Megatrend, Natur („Neo-Nature“), Einkaufen, Lifestyle

2. Neuer Umweltjournalismus - Beispiele - Studie Univ. Dortmund: Zunahme von Umweltthemen - Neugründungen: Zoon (Tiere), CO2 (Umwelt), Klimaretter (Online) => Viele neue Online-Magazine - Sonderseiten, Serien: ZEIT, Süddeutsche, FTD… - Rubriken, Themen: GEO Deutschland, GEO International - Weitreichendes Grünen: Natur-Dokumentationen („Unsere Erde, Blue Planet“) / Landlust / Reisebücher

3. Umweltjournalismus: Zur Sichtbarkeit - UJ ist ein Etikett in den 80er / 90ern = Fachredaktionen - Sonderseiten, Sendungen, Debatte in der Forschung - Aber: Nischenthema, starke Polarisierung, politisch links - Heute: In der Mitte der Gesellschaft – und der Ressorts! - UJ hat zugenommen, ist aber unsichtbarer geworden - Oft Wissenschaft + Wirtschaft, auch Politik, Feuilleton

4. Über was berichten? Die Themen - 1. Klima und Energie - 2. Landwirtschaft, Ernährung und Gentechnik - 3. Konsum, Verbraucherschutz, Lebensstile - 4. Verkehr / Tourismus - 5. Wasser, Meere, Fischerei - 6. Naturschutz, Biodiversität

5. Klimawandel: Treiber und Bremse - Ein Metathema, an dem andere Themen andocken - Dadurch ein allgemeiner Treiber für grüne Themen - Tendenz zur Dramatisierung, Verengung: Umweltthemen werden teils nur noch aus seiner Perspektive behandelt - Problem der Wahrnehmbarkeit: Zeitverzug, Geografische Ferne, fehlende Täter-Opfer-Konstellation, multikausal - Problem der Glaubwürdigkeit: Fälschungen von Forschern („Climate Gate 2009/2010)

6. Wie können wir besser berichten? - Lösungen und Positiv-Beispiele  Motivation, Hoffnung - Katastrophen-Szenarien dosieren, Hintergründe berichten - Auf Widersprüche eingehen, Transparenz („Climate Gate“) - Gruppen statt Einzelne ansprechen = Kommune, Nachbarschaft, Region => Motivation statt Überforderung - Umweltthemen als Nachhaltigkeitsthemen auffassen - Soziale, kulturelle Perspektive, oft nur naturwissenschaftlich

7. Positive Beispiele - Klimaretter.info: Seite und Lügendetektor - taz und ZEIT: Kontinuität, Tiefe, Grüne Seiten, Blogs - GEO: Berichte, Rankings, Regenwald-Verein - GEO-Tag der Artenvielfalt  Reportage B-Day - Deutsche Welle: Klimaprojekt Global Ideas - Umwelt und Verbraucher im Deutschland-Funk - Und die Träger der Umweltjournalisten-Preise…

8. Weiterbildung und Forschung - BRD: Fachjournalistenverband, kein UJ-Verband - Society of Environmental Journalists (SEJ), International Federation of Environmental Journalists (IFEJ), Frankreich - Weiterbildung: Großer Mangel. Einzelkurse bei FES, Akademie für Publizistik (München) - Forschung / Literatur: dürftig, große Forschungsdefizite - Univ. Hamburg: Erforschung Klimaberichterstattung, Initiative für globalen Umweltjournalismus

9. Diskussion: Die berufliche Rolle - Greenwashing: Wie grün sehe ich die Wirtschaft? - Wie nachhaltig recherchieren und produzieren wir? - Sind Umweltjournalisten Umweltschützer? - Wie gehen Umweltjournalisten mit NGO-Studien um? - Wie glaubwürdig sind die Verbände selbst?