Peter J. Croll Geschäftsführer, BICC

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 Präsentation transkript:

Peter J. Croll Geschäftsführer, BICC "Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen" Peter J. Croll Geschäftsführer, BICC Jahrestagung der Religionslehrer/-innen an Berufsbildenden Schulen in der Diözese Augsburg 11./12. Mai 2012

Migration - Definition Nexus Migration – Sicherheit "Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen” Inhalt: Migration - Definition Nexus Migration – Sicherheit Ursachen afrikanischer Migration Politische und wirtschaftliche Faktoren der Migration Sicherheitsrelevante Aspekte Ausblick

Definition für Migration: Aus einem Land in ein anderes “wandern” "Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen” Definition für Migration: Aus einem Land in ein anderes “wandern” Definition für Diaspora: Gruppen, die sich von einem ursprünglichen Zentrum an mindestens zwei periphere Orte verstreut haben

"Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen” In contemporary research, the notion of Diaspora has been defined as “socio-political formation, created as a result of either voluntary or forced migration, whose members regard themselves as of the same ethno-national origin and who permanently reside as minorities in one or several host countries. Members of such entities maintain regular or occasional contacts with what they regard as their homeland and with individuals and groups of the same background residing in other host countries” (Sheffer 2003).

Nexus “Migration und Sicherheit” "Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen” Nexus “Migration und Sicherheit” Öffentliche Wahrnehmung: Vorherrschen von Bedrohungsszenarien (irreguläre Migration, problematische Integrationsprozesse, Terrorismus, organisierte Kriminalität, allgemeine “Überfremdungsängste“) Angewandte Forschung: Dominanz der “westlichen Perspektive” (Süd-Nord-Migration).

"Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen” Sicherheit – für wen? Entwicklung eines ausgewogenen Ansatzes, der alle relevanten Ebenen unfreiwilliger und erzwungener Migration gleichermaßen berücksichtigt: 3 Ebenen

"Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen” Demgegenüber: Migration nach wie vor primär regional, bzw. Süd-Süd Migration (Afrika: etwa 16,3 Millionen Migranten) Signifikanter Anstieg von IDPs /Binnenvertriebenen in den vergangenen 30 Jahren: von 1,2 (1982) auf mehr als 25 Mio (2009), davon 12,7 Mio in Afrika

"Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen”

Ursachen für Migration: "Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen” Ursachen für Migration: Push and Pull Faktoren Freiwillige vs. “erzwungene” Migration (forced migration) Ursachen für Migration Als ursächliche Faktoren für den Anstieg des weltweiten Migrationsgeschehens werden in der Regel die „3 Ds“ development, demography und democracy genannt. Die Migrationforschung unterscheidet diesbezüglich zwischen push- und pull-Faktoren. Zu den push- oder Schub-Faktoren gehören: Armut, wirtschaftliche Not und ungleiche Einkommensverteilung Krieg, politische Tyrannei und gewaltsame innerstaatliche Konflikte Überbevölkerung und Erwerbslosigkeit Umweltzerstörung, und Erosion traditioneller Weltanschauungen und Lebensstile. Dies sind aber nicht die einzigen Ursachen weltweiter Migration. Es gibt weitere, die zu den pull-Faktoren gezählt werden: Politische und wirtschaftliche Stabilität Nachfrage nach Arbeitskräften Höhere Verdienstmöglichkeiten Zugang zu besseren Bildungs- und Forschungsmöglichkeiten Familiäre Bande (Bruder, Schwester, Eltern in einem anderen Land)

Politische und wirtschaftliche Faktoren "Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen” Politische und wirtschaftliche Faktoren Transferzahlungen Politische Aktivitäten Gesellschaftlicher Einfluss Lobbyarbeit Brain drain – brain gain

Strategisches Konzept "Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen” AU Policy Strategisches Konzept Regionale und interregionale Kooperation Bedingungen schaffen die Entwicklung eines strategischen Konzepts einer umfassenden afrikanischen Migrationspolitik, welche Migration und ihre Folgen in die nationalen und regionalen Sicherheits- und Entwicklungsagenden einbezieht; die freie Wanderung von Menschen nicht nur innerhalb Afrikas zu ermöglichen durch eine verbesserte Kooperation auf regionaler und interregionaler Ebene; Bedingungen zu schaffen, die eine Beteiligung von Diasporagruppen an nationalen Entwicklungs­prozessen ermöglichen und fördern.

Potenzielle Ansatzpunkte der Arbeit von Diaspora-Gruppen "Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen” Ausblick Potenzielle Ansatzpunkte der Arbeit von Diaspora-Gruppen Nicht ÜBER Migranten sprechen; sondern MIt ihnen in Dialog treten

"Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen” Das Projekt DIASPEACE DIASPEACE (Diasporas und Frieden. Muster, Trends und Potential von Diasporaengagement in Konfliktsituationen, Fallstudien am Horn von Afrika) ist ein unabhängiges wissenschaftliches Forschungsprojekt, das die Möglichkeiten und Heraus-forderungen von Diasporaaktivitäten in den Herkunftsländern Äthiopien, Somalia und Eritrea untersucht. Das BICC hat bereits 2006/07 eine Studie zur Rolle afrikanischer Diasporagruppen in Konfliktprozessen erstellt und einen entsprechenden Expertenworkshop zur Diskussion der ersten Ergebnisse durchgeführt. Angesichts des geringen Kenntnisstands hinsichtlich möglicher Diaspora-Aktivitäten sowie deren Auswirkungen entschied das BICC die Forschung hinsichtlich des Themas zu vertiefen und beteiligt sich aus diesem Grund derzeit an einem internationalen Forschungsprojekt innerhalb des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms, dass die transnationale Mobilisierung und Vernetzung von Diasporagruppen aus dem Horn von Afrika – Somalia, Äthiopien, Eritrea – über einen Zeitraum von drei Jahren untersucht. Das Projekt verfolgt im Wesentlichen drei zentrale Ziele. Im Rahmen von Feldforschungen sollen zunächst die Organisationsformen und Tätigkeitsschwerpunkte von Diasporaorganisationen in Europa sowie die Auswirkungen ihres wirtschaftlichen, logistischen und politischen Engagements auf Konfliktprozesse in den Staaten am Horn von Afrika untersucht werden. Auf dieser Grundlage werden dann Empfehlungen für die EU-Kommission sowie Instrumente zur verbesserten Einbindung von Diasporaorganisationen in die EZ-/Peacebuildingstrategien entwickelt werden. Diese Forschungen ermöglichen es uns einerseits, die Bandbreite, Stärken und Schwächen der politischen und wirtschaftlichen Aufbauhilfe von Diasporagruppen zu identifizieren. Sie kann zudem andererseits auch Anknüpfungspunkte für eine inhaltliche Zusammenarbeit mit afrikanischen Forschungseinrichtungen im Sinne des „Capacity building“ liefern.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! "Ursachen und Wirkungen der afrikanischen Migration nach Europa und ihre sicherheitsrelevanten Implikationen” Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! www.bicc.de sz@bicc.de