Kurzfassung von Ergebnissen und Schlussfolgerungen

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Liebe Patientinnen und Patienten!
Advertisements

Definition und Positionierung der Deutschen STI-Gesellschaft
MENSCHEN ALS MENSCH NAHE SEIN.
Lebensqualität von Psychotherapeuten: empirische Studien
Bewegung ist Leben Informationsmaterial zu Bewegung und Sport für die Migrationsbevölkerung in der Schweiz , Wien Jenny Pieth.
Tagung des DNBGF-Forums
Kompetenzfeld Tod und Trauer
„Netzwerk Medizin und Geschlecht“ an der Medizinischen Hochschule Hannover Projektleitung: Dr. phil. Bärbel Miemietz Projektkoordination: Larissa Burruano,
Beratungsstelle Behinderung und Migration
Medizinische Psychologie
Die Pflegesituation Wer wird gepflegt? Was bedeutet Pflege?
Sexualität und Lebenszufriedenheit
gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherheit
Beeinträchtigungen des sexuellen Erlebens bei HIV-positiven Frauen
DIE PSYCHOSOZIALE SITUATION VON FRAUEN IN ÖSTERREICH
Errungenschaften der letzten 200 Jahre
24. Tagung psychiatrische Ethik: Schuften wir uns krank
öffentlicher Gesundheitsdienst
Resilienz die innere Kraft zu gedeihen.
Lebensqualität erhalten Wissenswertes zum Thema Alkohol
Bald hier in Ihrer Arztpraxis
7 d Ursachen und Behandlung Angst - Sozialisation
Weibliche Gefangene Schadensminderung im Justizvollzug Zusatzmodul:
Ein wunderbares Gefühl.”
Präsentation. Fakten Alleine in Deutschland werden jährlich mindestens 2000 Neuinfektionen gemeldet!
Männerbilder im Wandel
Merken Denken Fühlen Handeln Wissen
© 2005, informations-broker.netinformations-broker.net© 2005, informations-broker.netinformations-broker.net Folie-Nr Basel II: Rating verbessern.
Fachdienste für Arbeit
Workshop 3 Fachtagung: Alle Eltern sind erreichbar. MitWirkung- Kooperation zwischen Schule und Elternhaus in der Einwanderungsgesellschaft Mittler zwischen.
Beurteilung der Effektivität der postoperativen Schmerztherapie durch Patientenbefragung Irene Wöhry Interdisziplinäre Schmerzambulanz LKH Leoben EINLEITUNG.
Gesundheit ist nicht das wichtigste?
Kinder- und Jugenddorf Klinge Qualitätsentwicklung Januar 2005 Auswertung der Fragebögen für die Fachkräfte in den Jugendämtern.
Bekanntheit und Wissen über COPD
Ergotherapie im Arbeitsfeld der forensischen Psychiatrie
WECHSELWIRKUNG GYNÄKOLOGISCHER SYMPTOME UND WEIBLICHER SEXUALITÄT
„Frauen in Führungspositionen in Einrichtungen der Altenhilfe“
Quantitative Beobachtungsmethoden
BESCHWERDEMANAGEMENT
ÄLTER WERDEN. MENSCH BLEIBEN.
L.I.P.S.S. Helmut Loidl Koordinator Der Schulwechsel nach Beendigung der Grundschule ist eines der heißesten Themen in Europa. Der Misserfolg von Kindern.
Betriebliche Gestaltungsfelder
HIV oder HIV-Therapie? Geschlechtsunterschiede in der Kausalattribution von Symptomen und Therapienebenwirkungen Kremer H. 1, Sonnenberg-Schwan U. 1, Arendt.
Department AFRICA Implementierung der Entscheidungen 2008 und Ergebnisse des Monitoring 2009 Steuerungsgruppe HIV/AIDS Mainstreaming B1 A. Köneke 16. November.
L EBEN MIT HIV- E IN B LICK HINTER DIE K ULISSEN Vorarlberger AIDS Gespräche 2014 Wiltrut Stefanek, Verein PULS H IV Interessensvertretung von und für.
Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen als Chance für die ganze Familie Bundesverband e.V, Mai 2007 Anna Hoffmann-Krupatz An der stationären Vorsorge-
Psychotherapie bei MS P. Calabrese.
Die Bedeutung der Bewegung in einer guten und gesunden Kita
© Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Rostock e.V. Familienbildungsstätte, Rostock, E.-Andre-Str – ,
Offener Dialog: Wie geht das?.
Weisse Woche 2011 Fachbereich Integration. Einleitung / Ausgangslage Definition Hauptstossrichtungen Organisation der Fachgruppe.
Schadensminderung im Justizvollzug Zusatzmodul: Gefangene aus ethnischen Minderheiten Training Criminal Justice Professionals in Harm Reduction Services.
Schadensminderung im Justizvollzug Hauptmodul Teil 2
Die neuen Volkskrankheiten: Asthma und Neurodermitis – was tun?
Situation älterer Menschen in unserer Gesellschaft
Fachdienst Jugend und Familie
ÖGB BÜRO CHANCEN NUTZEN
Evaluation der Präsentation der Ergebnisse. Fokus der Evaluation Sprach- und Spielnachmittage > an der Rodatal- Schule und an der GS „An der Saale“ Kinder.
„keine Freizeit, Scheidung“
Einsamkeit aus hausärztlicher Sicht
Alkoholtherapie Nüchtern werden – Nüchtern bleiben.
Arzt-Patienten-Beziehung
FrauenHäuser in Deutschland Schutz vor Gewalt. Studien zeigen: „Mindestens jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren, die in einer Partner- schaft gelebt.
Gesundheitsamt Dresden Ein Beispiel erfolgreicher Präventionsarbeit auf freiwilliger Basis im Bereich Sexarbeit Sibylle Homt Dipl. Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin.
Gesundheitliche Folgen von h ä uslicher Gewalt. Was interessiert wen? Beispiel ÄrztInnen  22% aller Frauen erleiden im Laufe ihres Lebens Gewalt in einer.
Maßnahmen zur Verringerung der Drop-Out-Quote Einstieg am Westfalen-Kolleg Paderborn.
Landeshauptstadt München Sozialreferat Amt für Soziale Sicherung Hilfen im Alter, bei Pflege und Betreuung Dipl. Soz.Gerontologe David Stoll Seite.
 Sprechtherapeut/-innen sind wichtige Ansprechpartner/-innen für HNO-Tumorpatient/-innen und stellen deren psychosoziale Grundversorgung sicher.  HNO-Tumor-Patient/-innen.
Universität zu KölnHumanwissenschaftliche Fakultät SIGMA SIGMA Zur Situation gehörloser Menschen im Alter SIGMA Wissenschaftliche Untersuchung an der Universität.
Psychologische und psychotherapeutische Behandlung bei Krebs Birgit Hladschik-Kermer Univ. Ass.,Mag.phil., Dr.rer.nat. Klinische und Gesundheitspsychologin/
 Präsentation transkript:

Kurzfassung von Ergebnissen und Schlussfolgerungen FrauenLeben II – Einfluss medizinischer Therapiefortschritte auf die Lebens- und Handlungsperspektiven von Frauen mit HIV und AIDS (2004) Kurzfassung von Ergebnissen und Schlussfolgerungen SPI Forschung gGmbH Elfriede Steffan, Ute Herrmann, Viktoria Kerschl, Susanne Schnitzer Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung

Hauptfragestellung Veränderung von Lebensverhältnissen und –perspektiven von HIV–infizierten Frauen in Deutschland durch die Einführung von HAART und die Entwicklung einer HIV-spezifischen Schwangerschaftsvorsorge. seit ca. 1996

Erhebungsmethode (teil-) standardisierter Fragebogen Basis: qualitativen Studie (FrauenLeben I; N=41: Handlungsmuster und Copingstrategien), vorgelegt im Herbst 2002 Entwicklung: Interdisziplinär (Soziologie, Psychologie, Medizin, HIV-Positive) Themen: Soziographie, Test und Infektionsweg, Gesundheit (HIV-spezifische Beschwerdeliste), HAART, medizinische Betreuung, Drogenkonsum, psychosoziale Unterstützung, Lebenszufriedenheit und Lebensgefühl, Selbsteinschätzung der persönlichen Ressourcen, Sexualität, Schwangerschaft und Kinderwunsch

Erhebungsmethode II hierzu siehe Vortrag V. Kerschl Psychometrische Skalen: Hoffnungslosigkeit (Krampen 1994, weiterentwickelt von T.Beck) Lebenszufriedenheit (FLZ) (Fahrenberg et al. 2000) Allgemeine Selbstwirksamkeit (Jerusalem/Schwarzer 1981) Beschwerdeliste (Zerssen/Koeller 1976) Forschungsdesign Selbstausfüller mit anonymer Rückantwort Keine klinischen Daten Keine Gender-Vergleich (schade)

Erhebung (2002/2003) Arztpraxen,Schwerpunktpraxen und –ambulanzen, Kliniken (182) Einrichtungen der psychosozialen Betreuung im AIDS-Hilfe-Sektor (126) Insgesamt wurden über 1.500 Fragebögen verteilt. Rücklauf: 191 Fragebögen (13%), von denen 185 die in die Auswertung einbezogen werden konnten.

Auswertung FrauenLeben I: Inhaltsanalyse nach Mayring Frauenleben II: Methoden der deskriptiven Statistik, Belegung des quantitativen Materials mit qualitativ erhobenen Aussagen Datenverwaltung und –auswertung mit SPSS

Stichprobe: N = 185 Herkunft überwiegend alte BL 15,7% Migrantinnen Im Mittel 39 Jahre alt; 59% unter 30 zum Testzeitpunkt; 76% < 6 Jahre infiziert Eher besser gebildet (38% höhere Schulbildung, 28% Studium) Geringe Erwerbsquote: 43% Geringes Haushaltseinkommen: 62% unter 1000 €; nur 5% über 1750 € 53% leben allein; 40% habe Kinder 85% heterosexuell, 13,5% bisexuell 34% (ehemals) i.v. Drogenkonsum Infektionsweg: 74% heterosexuell, 11% i.v.

Ergebnisse berufliche und finanzielle Situation soziale Beziehungen Nachfrage nach psychosozialen Unterstützungsangeboten Erfahrungen mit Beratung zum HIV-Antikörpertests Sexualität und Prävention Kinderwunsch und Schwangerschaft Compliance

Berufliche und finanzielle Situation HIV/AIDS-betroffener Frauen (I) Die berufliche und finanzielle Situation HIV-positiver Frauen hat sich weiter verschlechtert. Vergleich Anfang 90er) Weniger als die Hälfte war erwerbstätig. nur ein Fünftel lebte ausschließlich von einem eigenen Einkommen. 40% hatten Einkünfte bis maximal 750 Euro monatlich.

Berufliche und finanzielle Situation HIV/AIDS-betroffener Frauen : Erklärungen (Frauenleben I) HIV- und AIDS- spezifische Brüche im Lebenslauf und Krankheitsphasen erschwerten den Aufbau von beruflichen Karrieren Die Vereinbarkeit von Beruf und komplexen Therapieregimen erscheint schwierig und belastend. Verheimlichung der HIV-Infektion führt zu Abgrenzung, Isolation und zu Schwierigkeiten mit der Compliance.

Schlussfolgerung (berufliche Situation) HIV-infizierte Frauen sind chronisch kranke Frauen mit vielfältigen Belastungen. Sie brauchen entsprechend auf sie zugeschnittene Maßnahmen zur beruflichen (Re)integration. Beschwerdeliste nach Zerrsen/Koeller: Vergleich

Sozialen Beziehungen (I) Keine Normalisierung des Lebens mit HIV Gesundheitliche Stabilisierung führt nicht zu Veränderungen im sozialen Umfeld: kein offenerer Umgang mit HIV Viele Frauen verheimlichen die Tatsache, HIV- infiziert zu sein, noch immer, auch vor nahen Familienangehörigen und Freunden.

Sozialen Beziehungen (II) Insbesondere HIV-positive Frauen im mittleren Lebensalter (zwischen 30 und 49) erleben ihre Lebenssituation als Ausgrenzung aus ihrem bisherigen sozialen Umfeld. Ein Großteil dieser Frauen lebt allein und ohne tragfähiges soziales Netz.

Schlussfolgerungen (soziale Beziehungen) : Informationskampagnen, die die Solidarität mit den Betroffenen betonen, sind vor diesem Hintergrund auch weiterhin von großer Bedeutung. Sie sollten noch konkreter an der Lebenssituation der Betroffenen ansetzen und diese einbeziehen.

Persönlichen Lebenssituation und Nachfrage nach psychosozialen Unterstützungsangeboten Von wem fühlen Sie sich als HIV-Infizierte am besten unterstützt?

Persönlichen Lebenssituation und Nachfrage nach psychosozialen Unterstützungsangeboten Am deutlichsten war der Zusammenhang zwischen Unterstützung und körperlicher Befindlichkeit: Je mehr körperliche Beschwerden Frauen aufweisen, desto häufiger fühlten sie sich von ihren Herkunftsfamilien, von ihren Psychotherapeuten/innen, ihren Arzt/Ärztin oder der AIDS-Hilfe unterstützt. Größere Bedürftigkeit intensiviert offenbar sowohl das Hilfesuchverhalten der Probandinnen als auch die Unterstützungsbereitschaft des sozialen Umfeldes.

Schlussfolgerung (Nachfrage Hilfsangebote) Insbesondere HIV-positive Frauen mit brüchigem sozialem Netz und vielfältigen sozialen, psychischen und gesundheitlichen Problemen brauchen Angebote zur sozialen Unterstützung. Hierauf sollte bei der Gestaltung neuer Angebote Rücksicht genommen werden. Auch stellen sich hier besondere Anforderungen an die Qualifikation der Mitarbeiter/innen, z.B. von AIDS-Hilfe (z.B. Case management)

Erfahrungen mit Beratung zum HIV-Antikörpertest (vorher) In 12.5% der Fälle, die nach 1996 ihr positives Testergebnis erhielten, wurden HIV-Tests ohne Wissen und Einwilligung durchgeführt. Vielfach waren dies Tests im Rahmen einer Schwangerschaft. Auch die Beratungspraxis vor dem Test hat sich in jüngerer Zeit leider nicht verbessert. So wurden nach 1996 fast die Hälfte der Probandinnen vor dem HIV-Test überhaupt nicht beraten, ein weiteres Drittel war mit der Beratung unzufrieden.

Erfahrungen mit Beratung zum HIV-Antikörpertest (nach dem Test) Mit der Beratung im Zusammenhang mit der Testmitteilung waren nach 1996 immerhin über die Hälfte der Probandinnen zufrieden. Im Vergleich mit Probandinnen, die ihr positives Testergebnis vor 1996 erhielten, stellt dies eine deutliche Steigerung dar. Spezialisierte Stellen wie Schwerpunktpraxen oder die AIDS-Beratungsstellen der Gesundheitsämter schneiden in diesem Punkt besser ab, als niedergelassene Ärzte und nichtspezialisierte Einrichtungen

Schlussfolgerung (Pre- und Posttestberatung) Erforderlich insbesondere für den gynäkologischen Bereich sind: Verbindliche Standards zur Testberatung regelmäßige Fortbildungen für medizinisches Personal

Sexualität und Prävention (I) siehe hierzu auch M. Müller/U Sexualität und Prävention (I) siehe hierzu auch M.Müller/U. Sonnenberg-Schwan Sich einer neuen Partnerschaft sich als HIV-positiv zu outen und auf einem Infektionsschutz zu bestehen, kann die Beziehung gefährden. Ein Drittel der Probandinnen berichtete über schlechte „Erfahrungen“ bei der Aufnahme einer neuen Beziehung. Einige Probandinnen verzichteten vor diesem Hintergrund darauf, zukünftige Sexualpartner über ihre Infektion zu informieren.

Sexualität und Prävention (II) Nach wie vor stellt die Abwesenheit einer sexuellen Beziehung das größte Problem für HIV-infizierte Frauen dar. Ein gutes Drittel der Probandinnen hatte seit einem Jahr oder länger überhaupt keine sexuellen Kontakte mehr. Hierunter sind besonders viele Probandinnen, die angeben, dass sie einen sexuellen Kontakt strikt verweigern, wenn der Partner keinen Infektionsschutz will.

Schlussfolgerung (Sex und Prävention) HIV-Positive sind als eigenständige Zielgruppe für die Primärprävention erst noch zu entdecken. Es sind Maßnahmen zu entwickeln, die HIV-positiven Frauen helfen, ihr Verhaltensrepertoire beim Aufbau sexueller Kontakte zu erweitern und ihr Selbstbewusstsein in dieser Frage zu stärken. Gemäß den vorliegenden Ergebnissen sind hier ärztliche Behandler/innen und AIDS-Hilfen besonders gefordert. Die Beratung sollte sich stark an der konkreten Lebenssituation orientieren und moralischen Druck vermeiden.

Schwangerschaft und Kinderwunsch Noch immer existieren Ängste und Unsicherheiten, dies zeigt die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche in unserer Studie. Dennoch zeichnet sich zunehmend die Umsetzung eines Kinderwunsches bei HIV-infizierten Frauen ab. Insgesamt 15% der Probandinnen denken zum Zeitpunkt der Erhebung ernsthaft daran, ihren Kinderwunsch zu verwirklichen.

Schlussfolgerung (Kinderwunsch) Da sich die meisten HIV-positiven Frauen im reproduktiven Alter befinden, ist die Entwicklung eines Kinderwunsches bei gebessertem Gesundheitszustand nur natürlich. In der nicht auf HIV-spezialisierten gynäkologischen Praxis wird eine HIV-positive Schwangere aber auch zukünftig die Ausnahme bleiben

Compliance/Adhärenz 80% berichteten über Störungen der Medikamenteneinnahme in den letzten vier Wochen

Compliance/ Adhärenz (I) Lebensverhältnisse und psychische Befindlichkeit haben großen Einfluss auf die Compliance HIV positiver Frauen: Im Leben HIV-infizierte Frauen, die weder Familienmitglieder noch Freunde und Arbeitskollegen ins Vertrauen gezogen haben, entstehen häufig problematische Situationen, in denen die Compliance gefährdet ist. Der Zwang zur heimlichen Einnahme der Medikamente erschwert den Umgang mit einem komplexen Therapieregime und schränkt soziale Kontakte ein.

Compliance/ Adhärenz (II) N=165 Ihren medizinischen Behandler/innen stellten unsere Probandinnen ein sensationell gutes Zeugnis aus (95%) Auf HIV-spezialisierte medizinische Betreuungsinstitutionen haben eine sehr enge Bindung an ihre Klientel Das Arzt-Patient-Verhältnis hat in diesem Bereich einen sehr großen Stellenwert und trägt maßgeblich zum Gelingen der medizinischen Therapie bei.

Schlussfolgerung (Compliance) Sowohl die Einstellungen der betroffenen Personen als auch soziale und berufliche Lebensverhältnisse sollten in Therapiekonzepte einbezogen werden. Psychosoziale Betreuungseinrichtungen (AIDS-Hilfen), sollten gemeinsam mit HIV-Infizierten Konzepte erarbeiten, um Umgangsweisen und Einstellungen bezüglich einer Einbeziehung des (näheren) sozialen Umfeldes allmählich zu verändern. BZgA, AIDS-Hilfen und andere Organisationen sind gefordert, weiterhin intensiv an der Integration von HIV-Infizierten im öffentlichen Bewusstsein zu arbeiten.

Studien zum Thema HIV/AIDS der SPI-Forschung gGmbH FrauenLeben I (2002) FrauenLeben II (2004) Heterosexuelle Transmission des HIV (2003) Gesundheitsämter im Wandel 2003) HIV/AIDS und Immigranten (aktuell) BORDERNET – ab Januar 2005 Sexuell übertragbare Krankheiten – ein Lesebuch für die Beratungspraxis (Asanger 2004) www.spi-research.de