Capability Approach – was ist das?

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 Präsentation transkript:

Der Befähigungsansatz (Capability Approach) als Perspektivenwechsel in der Förderung junger Menschen

Capability Approach – was ist das? Ursprünglich vor 30 Jahren in der Entwicklungspolitik entstanden (Amartya Sen und Martha Nussbaum) Kerngedanke: Armut bzw. Wohlstand wird nicht nur an dem jeweiligen Lebensstandard gemessen, sondern ebenso an allgemeinen und individuellen Verwirklichungschancen. Zielperspektive: Menschen befähigen, (für sich) wirksamer ein „gutes Leben“ anzustreben Aktuelles „Modethema“ in der aktuellen Diskussion um Theorien Sozialer Arbeit

Perspektivenwechsel Verbesserung von Verwirklichungschancen statt Konzentration auf Probleme Benachteiligungen Defizite Hemmnisse Unbedingtes Ernstnehmen von AdressatInnen als Subjekte /als Akteure ihres Lebens

Der Capability Approach verbindet das Streben nach individueller Entfaltung mit dem gleichzeitigen Streben nach gesellschaftlichen Veränderungen, geht aus vom dem Recht eines jeden Menschen auf ein „gutes Leben“, und geht aus von dem Recht eines jeden, selbst zu definieren, was für ihn oder sie ein „gutes Leben“ sei.

Der Capability Approach setzt dabei darauf: dass selbstwirksame Menschen mehr Verantwortungsgefühl entfalten, dass respektvolles und wertschätzendes Verhalten „ansteckend“ wirken, dass die Entfaltung realer Verwirklichungschancen gleichzeitig Verantwortungsbewusstsein fördert und dass rechtliche oder ökonomische Änderungen nicht Voraussetzung sind für bessere Verwirklichungschancen (Unterscheidung zwischen aktiven und passiven Freiheiten).

Der Capability Approach ist somit ein gerechtigkeitstheoretischer Ansatz, ein Ansatz, der allerdings nicht allgemeingültig zu definieren sucht, was gerecht ist, für den vielmehr der Diskurs darüber zentral ist, was als gerecht oder ungerecht empfunden wird, - und der dabei ungleiche Fähigkeiten und Voraussetzungen zu berücksichtigen sucht.

Das heißt Abschied nehmen vom: „Ich weiß besser, was für dich gut ist“ …..und all dem, was dann oft folgt!

Nicht Lebensbewältigung (Böhnisch) gilt künftig als das Zentrale im Leben, sondern Lebensentfaltung und Selbstverwirklichung.

Gelingende Lebensentfaltung braucht …. Verwirklichungschancen gesellschaftlich bedingte aus eigenen Fähigkeiten erwachsende Selbstwirksamkeitsgefühle Wertschätzende Beziehungen Anerkennungsquellen

Handlungsleitend kann dann nur sein: Anstrengungen und Leistungen müssen sich subjektiv für einen selbst lohnen. Man muss sich als Akteur des eigenen Lebens empfinden (und respektiert fühlen). Und Ziel ist letztlich immer die Entfaltung des eigenen Jugendwillens, nicht ein von außen definiertes Jugendwohl.

… und gerade nicht (mehr) jene allzu üblichen Muster wie … fürsorglich-paternalistisch, ideologisch oder auch religiös-fundamentalistisch begründetes Handeln, ganz selbstverständlich hierarchisch angelegte helfende, unterstützende, fördernde oder beratende Prozesse, oder auf Aufklärung oder Methoden der Motivierung oder Aktivierung setzende Vorgehensweisen. Und gerade der Alltag engagierter Gutmenschen ist voll davon.

(Ausschnitt aus einem Flugblatt) Vielen Dank !