Warner Bros. die Fabrik der schnellen Bilder – geschaffen durch Samuel, Harry, Albert & Jack Warner Motto: Sei allzeit wach und traue niemandem – und produziere.

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 Präsentation transkript:

Warner Bros. die Fabrik der schnellen Bilder – geschaffen durch Samuel, Harry, Albert & Jack Warner Motto: Sei allzeit wach und traue niemandem – und produziere schnell und billig.

1903 – Samuel Warner beginnt als Vorführer in Chicago zu arbeiten 1904 – auch Harry & Albert Warner steigen ins Filmgeschäft ein 1905 – die Brüder mieten einen Projektor und eröffnen ein Nickelodeon (der erste Filme, den sie zeigen, ist Porters The Great Train Robbery, der ein riesiger Erfolg wird

Ab 1909 – die Brüder gründen eine travelling movie show und reisen quer durch Ohio & Pennsylvania (Harry übernahm die Leitung / Albert & Samuel kümmerten sich um Kopien und Vorführbedingungen) 1910 – die Brüder kaufen die Rechte an dem Fünfakter Dantes Inferno und setzen erstmals einen Kinoerzähler ein. Es wird ihre Spezialität, europäische Filme in die USA zu holen

1912 – sie treten der Independent Motion Picture Company bei, um Carl Laemmle in seinem Kampf gegen den Trust (die Motion Picture Patents Company) zu unterstützen Samuel geht nach Los Angeles, Jack übersiedelt nach San Francisco, Harry nach New York, Albert bleibt in Youngstown

1918 – sie kaufen ein Studio am Sunset Boulevard 1923 – sie gründen die Warner Bros. Film Coporation: Harry wird Präsident in New York, Albert kümmert sich um den Vertrieb, Jack wird Produktionschef in Kalifornien. Hal B. Wallis tritt ins publicity department ein, und Darryl F. Zanuck (zwischen 1928 und 1933 Jack Warners rechte Hand), beginnt als Drehbuchautor für sie zu arbeiten

1924 – Ernst Lubitsch debütiert bei den Warners mit The Marriage Circle – sie nehmen Kredit auf, um ihre Kinokette zu erweitern und ihre Produktionsstätten aufzurüsten. Ihr System: Sie vergeben feste Konzessionen und sagen bis zu zehn Filme pro Woche und einen festen Prozentsatz am Profit zu. Das sichert Produktion und Verleih.

Ihre Alternative besteht darin, 26 eigene Verleihbüros quer durch die Staaten zu eröffnen, dazu 24 im Ausland. Sie übernehmen auch die Vitagraph Corp. und zehn der großen Uraufführungskinos. Ihr Studio wird in Burbank, Hollywood, eingerichtet. Mit Western Electric entwickeln sie ein System, das die stummen Bilder mit Tönen ergänzen soll.

1926 – ihre erste Tonshow startet 1927 – Am kommt mit The Jazz Singer (R: Alan Crosland), der ein sensationeller Erfolg wird, der erste Film mit Toneffekten ins Kino

Ende der 20er – Warner Bros. expandieren. Sie übernehmen die Kinokette der Stanley Company und damit auch einen Teil der Produktionsfirma First National. Gleichzeitig steigen sie ins Musikgeschäft ein. Ab 1930 – Warner Bros. zählen zu den Big Five der US Motion Picture Industry.

1930 bis 1935 – der Nettogewinn sinkt von $ 7 Mio auf $ 0,7 Mio. Sie müssen ein Drittel ihrer Besitztümer abgeben. Sie reduzieren die Anzahl ihrer Kinos von 700 auf 400 und befreien sich von einigen, nicht sonderlich rentablen Zweigen ihrer Firma. Die Krise wird genutzt, um die internen Zuständigkeiten zu klären:

Jack kümmert sich (mit einem Produktionschef an seiner Seite: ab 1928 Darryl F. Zanuck, ab 1933 Hal B. Wallis, ab 1944 Steve Trilling) um die Filmproduktion, Albert um den Verleih und Harry um die Finanzen 1928 – 1933 – mit Darryl F. Zanuck kommt neuer Elan in die Produktionsabteilungen.

Er und Jack halten ihre Autoren und Produzenten dazu an, die Titelgeschichten der Zeitungen in ihren Stories zu verarbeiten. Warner-Filme werden für und über die arbeitenden Schichten gedreht, ausgeleuchtet im low key-Stil und angesiedelt in möglichst billigen Sets. Es geht häufig, wie Gabler schreibt, um den Alltag gewöhnlicher Menschen,

gezeigt wird eher das Kleine als das übermäßig Große, eher Menschen am Rande als die im Mittelpunkt. Warner bietet ein Kino des Mangels, in dem Tempo mehr ist als eine Handelsmarke, es ist eine Notwendigkeit. (John Baxter)

In den 30ern – Warner Bros. sind bekannt für mythische Filme über Gangster und Polizisten im Dickicht der Großstädte, produziert von Darryl F. Zanuck oder Hal B. Wallis, inszeniert von Mervyn LeRoy, William A. Wellman oder Raoul Walsh, verkörpert von James Cagney, Humphrey Bogart, Edward G. Robinson Entsprechend dem Motto Gute Filme für gute Bürger! produziert das Studio einen hohen Standard

Weitere wichtige Zweige des Studios: Musicals, choreographiert von Busby Berkeley und die Biopics, die William Dieterle drehte Mervyn LeRoy dreht Tag für Tag 5½ Minuten, Micheal Curtiz immerhin noch 2½ Minuten. William Wyler entwirft seine ersten kritischen Gesellschaftsdramen (mit Bette Davis): Jezebel (1938) und The Letter (1940).

1939 kann Warner Bros. Raoul Walsh verpflichten, der bis 1951 bei Warner bleibt: Er beginnt mit dem Gangsterfilm The Roaring Twenties (1939) und dreht danach u.a.: They Drive by Night (1940), High Sierra (1941), Desperate Journey (1942), Objective Burma! (1945)

In den Dreißigern zählte Warner zu den innovativen Studios, Paradigma für the genius of the system; mit Jack W. & Hal B. Wallis als brillanten Organisatoren an der Spitze wurden ca. 50 Filme im Jahr gedreht. Wobei das Starsystem ermöglichte, immer andere, wenn auch ähnliche Stories um immer dieselben Darsteller, aber oft in anderen Genres zu entwickeln.

Warner Bros. - das Studio der underdogs, es formulierte offener als die anderen Studios Skepsis gegenüber dem American way of life und war stärker auf äuerste Effizienz bedacht.

Wofür also steht Warner Bros. in den dreißiger Jahren? 1) klare Führungsstruktur 2) geringe Produktionskosten 3) kritische Themen (über eine Welt, in der jeder korrupt war und Leute aus der Unterschicht nie eine Chance bekamen) 4) Recht auf suspension (gegenüber Schauspielern & Technikern) 5)

der traditionelle Warner-Stil: - elliptical stories developed at a frantic pace (Schatz); - geprägt durch Schnitte & Ellipsen (die mal für gleitende Übergänge, mal für deutliche Brüche sorgen); - schnelle Ryhthmen kontrapunktiert durch minimale Kameraarbeit und unsichtbare Schnitte;

- Vorliebe für medium or medium-long shots, in die Großaufnahmen & reaction shots eingeschnitten sind (was einerseits den Darstellern Raum gibt für ihr Spiel, andererseits aber den allzu theatralische Effekte minimiert); - möglichst wenige point-of-view shots (die also nur, wenn es absolut notwendig ist, um die suggestive Wirkung zu erhöhen und zu verdichten);

The Life of Emile Zola (Warner 1937) P: Hal Wallis R: William Dieterle K: Budget: $ Genre: Bio Pic

Was ist klassisch an Emile Zola? 1) die elliptische Dramaturgie (die wichtige Entwicklungen ausspart, um das eigene Anliegen ins Zentrum zu rücken); 2) die Tendenz zur minimalisierten Kamerabewegungen 3)