Kollektive Lohnfindung und höhere Momente der Lohnverteilung Michael C. Burda, Humboldt-Universität zu Berlin Bernd Fitzenberger, Goethe-Universität Frankfurt Karsten Kohn, Goethe-Universität Frankfurt Arbeitstreffen des Forschungsschwerpunktprogramms „Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen Arbeitsmärkten“ Mannheim, den 14.Oktober 2004
Zusammenfassung Theorie der Lohnsetzung: Ein Überblick Eigene Beiträge Empirische Ansätze Abschließende Bemerkungen
Theorie der Lohnsetzung: Ein Überblick Gewerkschaft als Monopol (Hicks (1932), Dunlop (1944), Oswald (1982)) Gewerkschaft als sozialisierende Kraft (Ross (1944)) Gewerkschaft als kollektiv handelnder Agent (Galbraith (1956), Freeman/Medoff (1983)) Gewerkschaft als Reaktion auf Risko (Burda 1995, Burda/Boeri (2004))
Arbeitsprogramm Theorieansatz 1: partiellgleichgewichtige Modellierung der Lohnabsicherung Theorieansatz 2: Entstehung von Segmenten des Arbeitsmarktes im Mortensen-Pissarides Modell (Burda/Boeri 2004), Endogenisierung der Gewerkschaftsentstehung Empirische Überprüfung anhand der IABS
Eigene Beiträge: Theorie Ansatz 1: risikoaverse Arbeitnehmer, risikoneutrale Unternehmen fehlende Versicherungsmärkte gegen Einkommensschwankungen natürliche Nachfrage nach Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft bzw in einem gewerkschaftlichen organisierte
Eigene Beiträge: Theorie Ansatz 1 (fortgesetzt): Existenz der Monopolgewerkschaft wird als gegeben angenommen, ihr Verhalten wird modelliert Ausgeblendet wird zunächst das strategische Verhalten der Firmen Selektivität der Arbeitnehmerstandorte kann modelliert werden als zusätzliche Beschränkung
Eigene Beiträge: Theorie Die Lohnfindung als Verhandlungslösung bei einer Monopolgewerkschaften mit „vollem Verhandlungsgewicht“ über die Löhne in j=1,...J abstraken „Standorten“ (können auch Branchen, Berufen, etc sein) sei gegeben durch Nebenbedingungen:
Eigene Beiträge: Theorie Bedingungen erster Ordnung: mit w* der gewählte Lohn und
Eigene Beiträge: Theorie Es sei wu sei das Lohnäquivalent des Arbeitslosenzustandes, dann Nach Taylor-Entwicklung um das „Vollbeschäftigungslohnniveau“ wm lässt sich eine Art Gewerkschaftsaufschlag errechnen: R ist der Koeffizient der Absoluten Risikoaversion
Eigene Beiträge: Theorie Problem: Optimaler Lohn nimmt einen einzelnen Wert an Lösung(en) ex-post Kapitalmobilität (Lohn muss reagieren nach dem Eintritt des Schocks) Austrittsmöglichkeit der Standorte Monopolgewerkschaft im Sinne von McDonald/Solow (1981), Oswald (1982)
Eigene Beiträge: Theorie Im Falle der Monopolgewerkschaft
Weitergehende Frage: Was sind die Konsequenzen alternativer Annahmen bezüglich Gewerkschaftsmacht, Verhandlungsabläufe? Was ist die Folge der Ausscherens eines einzelnen Mitglieders aus der Gewerkschaft? Wie wirken die Risikoaversion und Prudence auf die die Varianz und andere Momente (Schiefe) der ex-post Lohnverteilung, ceteris paribus? Was sind die empirisch relevanten Besonderheiten bei der kollektiven Lohnfindung in Deutschland?
Empirische Untersuchung, vorläufige Evidenz