3. GRUNDLAGEN UND KOMPONENTEN DES

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 Präsentation transkript:

3. GRUNDLAGEN UND KOMPONENTEN DES DENKENS 3. 1. Erfahrung

Genetische Analyse Gedankliche Zerlegung Reduktion im Experiment Tierversuch

Genetische Analyse Gedankliche Zerlegung Reduktion im Experiment Tierversuch Denken:

Assoziationsgesetze Ähnlichkeit: Vater – Mutter Kontrast: Schwarz – Weiß Raumzeitliche Nähe : Haus – Garten (Kontiguität)

Thomas Hobbes (1651) David Hume (1739) James Mill (1829)

Thomas Hobbes (1651) David Hume (1739) James Mill (1829) Gegensatz Kausalität Sir Francis Galton (1879)

Reizwort NEEDLE (Nadel): Thumb, A. & Marbe, K. (1901). Experimentelle Untersuchungen über die psychologischen Grundlagen der sprachlichen Analogiebildung. Leipzig: Engelmann. Kent, G.H. & Rosanoff, A.J. (1910). A study of association in insanity. American Journal of Insanity, 67, 37-96. Reizwort NEEDLE (Nadel): 160 (von 1000 Erwachsenen) thread (Faden) 158  pin(s) (Steck) nadel 152  sharp (spitz) 135  sew(s) (nähen) 107  sewing (Nähen) 53  steel (Stahl) 40  point (Spitze) 26  instrument (Werkzeug) 17  eye (Auge) .....  .....

Assoziationsexperiment Fluss Gefühlszustand Musikinstrument Nahrungsmittel Verwandter

Fluss Mannhaupt, 1983 Rhein Weser Donau Elbe Gefühlszustand Trauer Freude Glück Liebe Musikinstrument Geige Gitarre Klavier Flöte Nahrungsmittel Brot Fleisch Butter Wurst Verwandter Onkel Tante Opa Oma

Fluss Mannhaupt, 1983 Rhein Weser Donau Elbe 145 102 90 80 Gefühlszustand Trauer Freude Glück Liebe 120 90 63 57 Musikinstrument Geige Gitarre Klavier Flöte 187 157 150 116 Nahrungsmittel Brot Fleisch Butter Wurst 171 98 85 80 Verwandter Onkel Tante Opa Oma 179 160 154 145

Fluss Auditorium SS 2003 Mannhaupt, 1983 Rhein Weser Donau Elbe (Wasser) 145 1 102 1 90 0 80 1 ca.30 Gefühlszustand Trauer Freude Glück Liebe 120 9 90 8 63 2 57 6 Musikinstrument Geige Gitarre Klavier Flöte (Trompete) 187 17 157 8 150 8 116 3 2 Nahrungsmittel Brot Fleisch Butter Wurst (Schoko Milch) 171 16 98 2 85 0 80 0 2 4 Verwandter Onkel Tante Opa Oma 179 14 160 3 154 1 145 8

S R1 R2 R3 R4 R5 R6

Edward Lee Thorndike (1874-1949) “Most of the books do not give us a psychology, but rather an eulogy of animals.” (Animal intelligence, 1898)

Edward Lee Thorndike (1874-1949) “Most of the books do not give us a psychology, but rather an eulogy of animals.” (Animal intelligence, 1898)

Selektion: “The disappearance of all activity save the particular sort of act which brings success with it” = Aktivität verschwindet bis auf die erfolgreiche Reaktion Perfektion: „Perfection of that particular sort of act so that it is done precisely and at will.“ = Die selegierte Reaktion wird durch Übung perfektioniert Trial & Error (Alexander Bain, 1855,1864,1870; Lloyd Morgan, 1894)

Erfolg verstärkt die Assoziation zwischen S und R Selektion  Effektgesetz = Gesetz der Wirkung = Gesetz des Erfolges = Law of effect Perfektion Übungsgesetz = Law of practice “Reaktionen, die in einer Situation S erfolgreich waren, treten mit großer Wahrscheinlichkeit wieder auf, wenn S wieder eintritt, während erfolglose Reaktionen mit geringerer Wahrscheinlichkeit wieder auftreten.” “Reaktionen, die in einer Situation S wiederholt geübt werden, treten mit größerer Wahrscheinlichkeit wieder auf, wenn S wieder eintritt.” Erfolg verstärkt die Assoziation zwischen S und R Übung verstärkt die Assoziation zwischen S und R

Qckham’sches Messer (William von Ockham, 1285-1347/50) Morgan (1852-1936)

Beispiel: NEKEDN  DENKEN (keine Eigennamen, keine Umlaute!) Anagramme Beispiel: NEKEDN  DENKEN (keine Eigennamen, keine Umlaute!) EAKZT EBISN ONNES UHREF RVAET MUSHU GESEM UNHEB CKEDE ERBKA ANOMT HLSTU

Beispiel: NEKEDN  DENKEN (keine Eigennamen, keine Umlaute!) Anagramme Beispiel: NEKEDN  DENKEN (keine Eigennamen, keine Umlaute!) KATZE BINSE SONNE FUHRE VATER HUMUS GEMSE BUHNE DECKE BARKE MONAT STUHL

Beispiel: NEKEDN  DENKEN (keine Eigennamen, keine Umlaute!) Anagramme Beispiel: NEKEDN  DENKEN (keine Eigennamen, keine Umlaute!) EAKZT EBISN ONNES UHREF RVAET MUSHU GESEM UNHEB CKEDE ERBKA ANOMT HLSTU KATZE BINSE SONNE FUHRE VATER HUMUS GEMSE BUHNE DECKE BARKE MONAT STUHL 2 4 1 3 Worthäufigkeit häufig selten UM- gering 1 3 STEL- LUNG stark 2 4

Beispiel: NEKEDN  DENKEN (keine Eigennamen, keine Umlaute!) Anagramme Beispiel: NEKEDN  DENKEN (keine Eigennamen, keine Umlaute!) EAKZT EBISN ONNES UHREF RVAET MUSHU GESEM UNHEB CKEDE ERBKA ANOMT HLSTU KATZE BINSE SONNE FUHRE VATER HUMUS GEMSE BUHNE DECKE BARKE MONAT STUHL 25 27 10 14 5 1 26 2 Worthäufigkeit häufig selten UM- gering 79 20 99 STEL- LUNG stark 53 3 56 132 3 Lösungshäufigkeiten des Auditoriums SS 2003

Mayzner & Tresselt (1958) Lösungszeiten in sec häufig selten UM- gering 8,5 13,0 10,75 STEL- LUNG stark 25,0 151,0 88,0 16,75 82,0

Denken als Trial & Error vs. Denken durch Einsicht Situationsfaktoren: Zusammenhänge verdeckt (z.B. Anagramm-Aufgabe) vs. Nicht verdeckt Personfaktoren: konstant: Intelligenz variable: momentane Verfassung

Trial & Error Orientierung Änderung der Perspektive Ausschluss ungeeigneter Lösungsversuche

Gewohnheit als eine Komponente des Denkens

A.S. Luchins (1942) Gegeben gefordert 29 3 10 20 29 3 10 20 Es steht beliebig viel Wasser zur Verfügung. Man darf nur einen Krug einmal von der Wasserleitung füllen. Welche Krüge man benutzt ist freigestellt.

A.S. Luchins (1942) Gegeben gefordert 29 3 10 20 Gegeben gefordert 21 127 3 100

Funktionale Gebundenheit (Karl Duncker) “Absorbieren” des kritischen Gegenstandes ungeeignetes Eigenschaftsrelief “systemimmanente” Funktionsverschiebung

HETEROGENE Gebundenheit: bindende Funktion = geforderte Funktion HOMOGENE Gebundenheit: bindende Funktion = geforderte Funktion