Institut für Wirtschaftsforschung Halle Peter Franz Stellungnahme zum Thema Metropolregion Halle/Leipzig-Sachsendreieck im Rahmen einer öffentlichen Anhörung.

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Institut für Wirtschaftsforschung Halle Peter Franz Stellungnahme zum Thema Metropolregion Halle/Leipzig-Sachsendreieck im Rahmen einer öffentlichen Anhörung beim Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Sächsischen Landtages am 6. Juni 2008 in Dresden

Institut für Wirtschaftsforschung Halle Gliederungspunkte A.Generelle Anmerkungen aus regionalökonomischer und politikwissenschaftlicher Sicht zu Metropolregionen B.Zum bisherigen Prozess der Herausbildung einer Metropolregion Halle/Leipzig – Sachsendreieck C. Was kann getan werden, um den Prozess der Herausbildung einer Metropolregion im südlichen Ostdeutschland voranzubringen?

Institut für Wirtschaftsforschung Halle

a)Metropolregionen aus regionalökonomischer und politikwissenschaftlicher Sicht Politische Aufmerksamkeit wegen unausgeschöpfter Wachstumspotenziale Mit der Bildung von Metropolregionen wird Prinzip Stärken stärken verfolgt Kombination von Top down – Bottom up Fähigkeit zur Kooperation eine knappe Ressource

Institut für Wirtschaftsforschung Halle a)Metropolregionen aus regionalökonomischer und politikwissenschaftlicher Sicht Kooperation schwieriger in polyzentrisch strukturier- ten Metropolregionen und in Metropolregionen, die sich über Ländergrenzen erstrecken Kooperationsvorteile (Synergien) entstehen durch Zusammenlegen gleicher Ressourcen (Win-win- Situationen) Kooperationsvorteile entstehen durch Arbeitsteilung – höherer ökonomischer Ertrag, aber schwieriger erreichbar aufgrund von Win-lose-Situationen

Institut für Wirtschaftsforschung Halle b)Zum bisherigen Prozess der Herausbildung einer Metropolregion HAL/L-Sachsendreieck Top-down: MKRO und Landesentwicklungspläne Bottom-up: Gründung der AG Metropolregion Sachsendreieck Störfaktor: Empfehlung der MKRO 2005 zur Erweiterung der Metropolregion Störung des Bottom-up-Prozesses durch Inklusion neuer kommunaler Akteure Komplizierung der räumlichen Abgrenzung Komplizierung der Namensfindung

Institut für Wirtschaftsforschung Halle Politikwissenschaftliche Perspektive Abfolge von Stufen der Institutionalisierung I.Gründung eines Arbeitskreises mit Vertretern der Kommunen II.Einrichtung einer Geschäftsstelle mit anteiliger Finanzierung durch die Akteure III.Einrichtung von Repräsentanzen (z.B. Agentur für Wirt- schaftsförderung), die für die gesamte Metropolregion agieren IV.Erstellung von Verkehrs- und Entwicklungskonzepten mit hohem Verbindlichkeitsgrad V.Zusammenschluss von Gebietskörperschaften der Metropolregion ?

Institut für Wirtschaftsforschung Halle Abfolge von Stufen der Institutionalisierung I Start- phase InitiativeZeitachseKooperationsform Top down oder bottom up Arbeitstreffen von Vertretern verschiedener Kommunen mit Informationsaustausch und gegenseitiger Klärung der Interessen Bei Top down: allmählich auf Akteure der Region übergehend Regelmäßige Treffen, in deren Verlauf sich der Teilnehmerkreis zunehmend verstetigt (evtl. unterstützt von Bürgermeister- Runden)

Institut für Wirtschaftsforschung Halle Abfolge von Stufen der Institutionalisierung II InitiativeZeitachseKooperationsform Erste Institutionalisie- rungsansätze Gründung eines Arbeitskreises Auf Leitungspersonal von Institutionen der Metropolregion übergehend Mitglieder des Arbeitskreises tauschen sich mit Vertretern anderer Metropolregionen aus Einbindung der kommunalen Wirtschaftsförderungs-Ressorts in Arbeitskreis Gemeinsame Aktionen bei Regionalmarketing (z.B. Messeauftritt)

Institut für Wirtschaftsforschung Halle Abfolge von Stufen der Institutionalisierung III InitiativeZeitachseKooperationsform Institutionalisierung IGründung einer Geschäftsstelle mit anteiliger Finanzierung durch die Akteure Institutionalisierung IIGründung einer Agentur für Wirtschaftsförderung, die für die gesamte Metropolregion agiert Institutionalisierung IIIMetropolregionale Institutionen werden mit der Vertretung von Interessen einzelner kommunaler Akteure nach außen betraut Erstellung von Verkehrs- und Entwicklungskonzepten mit hohem Verbindlichkeitsgrad Institutionalisierung IV? Bürgerwahl von Repräsentanten der Metropolregion? Zusammenschluss von Gebiets- körperschaften der Metropolregion?

Institut für Wirtschaftsforschung Halle Tätigkeit der AG von Seiten des Landes finanziell absichern Weitere Top-down-Interventionen vermeiden Finanzielle Anreize für interkommunale Kooperation setzen Handlungsautonomie der Hochschulen erhöhen Ländervereinbarungen zu Standort und Ausbau von Groß-Infrastruktur-Einrichtungen c)Was kann getan werden?

Institut für Wirtschaftsforschung Halle Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! ??!! Kontakt: