Geothermieprojekt Staufen Prof. Koch Geothermieprojekt Staufen Alexander Seeliger 29.10.09
Aufgetretene Probleme Ursachen Maßnahmen Reaktion und Ausblick Quellen Gliederung Projektbeschreibung Aufgetretene Probleme Ursachen Maßnahmen Reaktion und Ausblick Quellen
1. Projektplanung 2006/07 Generalsanierung des Rathauses 50 kW Erdwärmepumpe zur Deckung der Heizlast 7 Bohrungen im September 2007 140 m tief für eine geothermische Wärmepumpen-Anlage 68.000 € für Bohrungen Prüfung durch Baden- Württembergisches Geologisches Landesamt
1. Durchführung Imlochhammerbohrung mit Luftspülung sehr leistungsfähig und wirtschaftlich Zertrümmerung von Felsgestein → erhebliche Einwirkungen auf Untergrund (600-700 Schläge pro Minute) Abraum wird durch Luft nach oben befördert häufig für Erdsonden eingesetzt Verrohrung Sonden 1 und 2 14 m Sonden 3 bis 7 75 m Verpressung Bohrloch wird durch Contractor-Verfahren verschlossen entscheidend für Dichtigkeit der Bohrung
2. Probleme Wenige Wochen nach Bohrungen erste Risse an Gebäuden Hebungen des Bodens: 11cm/a im Bereich Rathaus (300 m x 300 m) Risse in derzeit 221 Privatgebäuden und 7 Gebäuden der Stadt Gesamtschaden von über 40Mio. €
3. Ursachen Unter der Stadt eine 75 m dicke Gips-Keuperschicht mit Anhydrit Mineral Anhydrit reagiert mit Wasser zu Gips (60 % Volumenzunahme) darüber liegende Gesteins- schichten werden nach oben gedrückt Durch Risse in der Schicht sickert Wasser ein Anhydritkristal (CaSO4)
3. Ursachen Szenario 1 Szenario 2 Geothermie-Bohrung tektonische Verschiebung
4. Maßnahmen Bauliche Sicherung von Gebäuden, Räumung Einsturz gefährdeter Gebäude, Abriss Verlegung flexibler Wasserleitungen bzw. Gasanschlüsse, wo notwendig 77 Messstellen zur Überwachung der Hebungen Überwachung mit Erderkundungs-Satelliten TerraSar-X Gutachten der Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart (MPA), keine klare Ursache gefunden Erkundungsbohrungen (EKB) sowie Erstellung seismischer Profile Kosten von 1,2 Mio €
4. Sanierung des Erdwärmesondenfelds 2 Erkundungsbohrungen um Quellung nachzustellen Trockenlegen des Grundwassers Perforieren der Sondenleitung Injizieren und versiegeln der Undichtigkeiten Test von geeigneten Zementsuspensionen
Reaktion und Ausblick seit Juni 2009 sind auf Internetseite des baden- württembergische Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau geologische Daten von BW zugänglich
5. Reaktion und Ausblick seit Juni 2009 sind auf Internetseite des baden- württembergische Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau geologische Daten von BW zugänglich LGRB empfiehlt Erdsondenbohrungen zu stoppen, sobald Gipsschichten angebohrt werden Unverminderte Hebungstendenzen Land Baden-Württemberg übernimmt Kosten für Erkundungsbohrung Aus juristischer Sicht kann niemand als Schadensverursacher benannt werden
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit
Quellen Gutachten Staufen, Sept. 2008, Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart http://www.stadt-staufen.de http://www1.lgrb.uni-freiburg.de/isong http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2009/0505/0 05_einsturzgefahr.jsp http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,589944,00.ht ml