Behinderung und Männlichkeit

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Probleme der heutigen Jugendlichen.
Advertisements

Umfrage zum Thema Taschengeld
Handicapped …aber nicht jede Behinderung ist sichtbar
Gesetz zur Gleichstellung von behinderten Menschen
Alles, was ich hab‘ Alles, was ich hab‘ und alles was ich bin,
Die Befragten 7. bis 10. Klassen N % Mädchen ,8 Jungen ,2
Weibliche Armutsentwicklung in Magdeburg Auswertung der Anhörungen im März und Mai Stand der aktuellen Umsetzung Heike Ponitka, , Politischer.
Pädagogische Beobachtung und diagnostische Gesprächsführung
Behinderung – was ist das ?
Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche
AWA 2007 Natur und Umwelt Natürlich Leben
Stunde 6, 7 Klasse 4 Wo lernen wir.
Wie ich als Christ im Alltag (über-)lebe
JUGENDARMUT in Deutschland
Frauen sind anders – Männer auch Geschlecht und Behinderung
Der gesetzliche Kinderschutzauftrag
25 Jahre Studium ab 60 an der Universität Heidelberg:
Einzelfallhilfe-Manufaktur e.V.
Dr. Julia Brennecke Heiner Brülle
Merken Denken Fühlen Handeln Wissen
Dokumentation der Umfrage
Mohammad Es ist einfach geboren zu werden, aber es ist ganz schwierig Mensch zu sein.
Wir üben die Malsätzchen
eine vielfältige und starke Lebensform
Warum ich nicht halte, was ich mir verspreche!?!? 18. November 2010.
Die Macht der Vorurteile über Mann und Frau
Seiten 8 und 9 guten Morgen guten Tag guten Abend Herr Frau
Ich denke schon den ganzen Tag an Dich
So lebe ich und so trinke ich… oder: Wie lassen sich soziale Determinanten in der Prävention von Alkoholproblemen einsetzen? Michel Graf, MPH Direktor.
Pädagogischer Tag Dr. med. Ute Tolks-Brandau
Medien-sozialisation SHELL-Studie
Inhaltsverzeichnis Hintergrund und Ziele der ICF Grundbegriffe der ICF
Omnibusumfrage „Vorsorge“
Wolfgang´s Powerpoint Präsentation.
„Scheidungswaisen“ Im Jahr 2006 trennten sich verheiratete Eltern von insgesamt Kindern, etwas weniger als drei Viertel davon (72,3 Prozent)
Schutzauftrag Kindeswohlgefährdung
Perspektive Gemeinwesen? Prof. Dr. Albrecht Rohrmann
Was macht mich einzigartig?
Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund
..
Großer Altersunterschied bei Paaren fällt nicht auf!
Sexualpädagogik HZA Herzlich willkommen zum Elternabend „Sexualpädagogik“ an der HZA Freienbach!
Bevölkerungsentwicklung und –struktur der Stadt Bozen
Befragung Verantwortlicher in der KLJB Bayern zu Glaube und Kirche 2004.
Ehrenerklärung Schutzauftrag Kindeswohlgefährdung
Prof. Dr. Hertha Richter-Appelt
Zur ökonomischen Situation der Frauen in Österreich Gudrun Biffl
Wolfgang´s Powerpoint Präsentation.
Statistische Analysen zur Situation von Frauen in Österreich
Die am ehesten bevorzugten Anmachsprüche
Rede von Ulla Schmidt Bundes-Vorsitzende der Lebenshilfe
Vorzeitige Einschulung
Schule ohne Homophobie – Schule der Vielfalt Ein wichtiges Projekt an unserer Schule eine gefördert vom: Initiative von:
Eingliederungshilfen SGB XII Heilpädagogische Hilfen für Kinder
Präteritum Erstelle den Text in ER-Form!
Personal Pronouns in Accusative or Dative.
..
..
Wie geht das? – Berufseinstieg mit Handicap
Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII
Gestalttherapie mit Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung – Chancen und Stolpersteine Bettina Sulyok.
Der Junge wird vom Computer abhängig Der Junge beherrscht den Computer.
Prävention sexueller Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit Grundinformationen.
Amt für soziale Angelegenheiten Trier Das Schwerbehindertenrecht Gesetzliche Grundlage: Sozialgesetzbuch – Neuntes Buch (SGB IX)
Umgang mit besonderen Patientengruppen Sehschädigung / Sehbehinderung KOMMUNIKATION UND INTERAKTION.
(Schwer-)Behindertenrecht
Der Schwerbehindertenausweis
 Präsentation transkript:

Behinderung und Männlichkeit Wintersemester 2008/09

Behinderung – was ist das? SGB IX - Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen § 2 Behinderung (1) Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. (…) (2) Menschen sind im Sinne des Teils 2 schwerbehindert, wenn bei ihnen ein Grad der Behinderung von wenigstens 50 vorliegt (…)

Definitionen … Abhängig vom Kontext Z.B. pädagogischer Kontext, verwaltungstechnischer, medizinischer, sozialer, alltagssprachlicher Kontext, … Versorgungsamt: 2. Teil des SGB IX (Schwerbehindertenrecht) Grad der Behinderung > 50 % = Schwerbehindert Verlust eines Daumens: 25 % Erkrankung der Wirbelsäule (z. B. Bandscheibenvorfall): kann zu einem GdB von > 50 % führen geistige Behinderung: 50 – 100 %

Quelle: Bericht der Bundesregierung über die Lage behinderter Menschen 16.12.2004; Drucksache 15/4575 > 65 Jahre: 3.425.552 Insgesamt zum Stichtag 31. Dezember 2003: 6.638.892 Personen

Ein paar Zahlen … Es gibt mehr behinderte Männer als Frauen. Ca. 56 % zu 44 % (Ausnahme im hohen Alter) Es gibt mehr behinderte Schüler als Schülerinnen Ca. 63 % zu 37 % Wird diese Situation in der Sozialen Arbeit oder Heilpädagogik thematisiert? Welche Handlungskonzepte für Jungen und Männern mit Behinderung gibt es / kennen Sie? Was ist in diesem Zusammenhang notwendig? [Diskussion]

Geschlecht = Behindert ?

Ich als Mann ? „Ich find‘s so komisch, wenn eine Frau mich „Mann“ nennt. Ich kann‘s nicht glauben, ein Mann zu sein, weil sich Männlichkeit durch Stärke und sexuelle Potenz definiert. Ich aber bedarf der Hilfe anderer Menschen …“

„Mir wurde beigebracht, dass ich ein Behinderter bin.“ „Meine Sexualität war nicht wichtig.“

Diskriminierend ? Impotent durch Lähmung Kirchliche Trauung wurde vom Bischof verweigert. Die Presse: 9. Juni 2008

Wenn eine nicht-behinderte Frau einen behinderten Mann heiratet ist das … eine gute Tat.

… hast du dir das WIRKLICH GUT ÜBERLEGT ? ! Wenn ein nicht-behinderter Mann eine behinderten Frau heiratet, dann fragen manche Leute: … hast du dir das WIRKLICH GUT ÜBERLEGT ? !

Welche Rollen werden den Ehepartner zugeschrieben? Der nicht-behinderten Ehefrau? Dem nicht-behinderten Ehemann? Der behinderten Ehefrau? Dem behinderten Ehemann?

Gender und Behinderung Parallelen: dichotome gesellschaftliche Konstrukte: männlich versus weiblich nichtbehindert behindert mit traditionell hierarchischer Ordnung: z. B. aktiv – passiv, stark - schwach gleiche Themen: Körper, Ungleichheit, Identität und Sexualität

Armut – Geschlecht - Behinderung Haushalte mit behinderten Menschen sind tendenziell häufiger in niedrigen Einkommensgruppen vertreten. Behinderte Frauen sind in Bezug zum Thema Armut stärker gefährdet als behinderte Männer. Vgl. Armutsbericht Deutscher Bundestag

Gefängnis … Lernbehinderte Schulabgänger von Sonderschulen sind im Gefängnis überrepräsentiert (so genannte Lernbehinderte) Tatverdächtige nach Alter und Geschlecht: Polizeiliche Kriminalstatistik 2007 Jugendliche 14 – 18 72,4 % zu 27, 5 % männlich - weiblich Heranwachsende 18 – 21 79,1 % zu 20,9 % männlich - weiblich

Arbeit und Arbeitslosigkeit Die Arbeitslosigkeit bei Menschen mit Behinderung ist doppelt so hoch wie bei der Gesamtbevölkerung. Es gibt mehr Männer als Frauen in der WfbM. Ca. 60 % zu 40 %

Die Einsamkeit des Vater-Seins Väter von Kindern mit Behinderung Wie leben Sie? Väter in der Frühförderung? Wo sind sie? Elterntreffpunkte sind Müttertreffpunkte, oder nicht?

Organisatorisches Grundstruktur des Seminars: Theoretische Impulse und Projektgruppenarbeit Heute: Wahl der Projektgruppe Aufgaben der Projektgruppen: Problemstellung und Herausforderungen benennen Theorierecherche und –nachlese Erklärungsanalyse und Handlungsansätze (Kurz-)Vorstellung der Ergebnisse am 19. Jan. 2009 ca. 10 Min in der Großgruppe Handout mit Lit.-Quellen und Handlungsansätzen a) Bezug zu bestehenden HA oder b) selbst entwickelte HA