Paracelsus-Rezeption bei C.G. Jung Institut für deutsche Philologie Lehrstuhl für neuere deutsche Literatur- und Ideengeschichte Dozent: Dr. Thomas Richter Proseminar: Paracelsus in Wissenschaft und Literatur Wintersemester 2008/2009 Referent: Stefan Geyer Paracelsus-Rezeption bei C.G. Jung
Gliederung Biographie Jungs Kurze Darstellung seines Werks Paracelsus Rezeption Paracelsus und die Magie Paracelsus und die Alchemie Paracelsus und der Iliaster
C.G. Jungs Biographie Jugend und Ausbildung *26. Juli 1875 in Kesswil Sohn eines Pfarrers Studium der Medizin in Basel Ab 1900 psychiatrische Tätigkeit 1902 Zur Psychologie und Pathologie sogenannter occulter Phänomene
Jungs frühes Werk 1907 Begegnung mit Freud Bruch mit Bleuler und Engagement für Freuds Bewegung 1912 Wandlungen und Symbole der Libido Freuds Abkehr In den 20er Jahren ausgedehnte Reisen und Begründung der Analytischen/Komplexen Psycholgie
Jung in seinem Arbeitszimmer
Jungs Spätwerk 1933 Vorsitzender der Allgemeinen Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie (AÄGP) Nähe zu Nationalsozialismus Professor in Zürich von 1933-1942 Tod am 6. Juni 1961 in Küsnacht
Das Jung-Zentrum für Psychotherapie in Zürich
Jungs Werk Insgesamt weiter Einfluss auf Kulturwissenschaften auch außerhalb von traditioneller Psychotherapie
Kernbegriffe jungscher Theorie Komplex Persönlichkeitsstruktur Persona Schatten Selbst Archetypen (z.B. Große Mutter, Totenreich)
Paracelsus Rezeption Hauptwirken auf dem Gebiet der Medizin und Naturwissenschaften, sowie der mystischen Philosophie Tätigkeit aus Glauben und Barmherzigkeit Starke Mutterbindung (leiblich, kirchlich, natürlich) Aber Licht der Natur neben Gott: „Die Heiden hatten noch das natürliche Licht.“
Paracelsus
Licht der Natur vom heiligen Geist (quinta essentia) Auch der Mensch ist ein Engel Für Paracelsus beide Lichter von Gott Kein theologischer Konflikt für den sonst so streitbaren Paracelsus?
Paracelsus und die Magie Alchemie, Astrologie und Magie aus lumen naturae „Ich under dem Herren/ der Herr unter Mir“ Ausdruck des Geistes der Renaissance
Von Jung psychopathologisch ausgelegt: Unbewusste Einflüsse der Umwelt Stimmung der Epoche “Konstellation prinzipiellster Gegensätze“ und „großes, urtümliches Bild“ des Faustvorbilds
Im 16. Jh. Noch besondere Naturnähe Keine Bedenken wegen der psychischen Gefahr der Magie Enthaltung derselben durch die akademischen Ärzte Maßlose Reizbarkeit und Verfeindung mit der Welt
Zeichen der Zerrissenheit in der Sprache Stark rhetorischer Stil Verwendung von Neologismen, so genannte „Machtwörter“ Aufschwellen der Sprache zu unnötiger Kompliziertheit Gerade Neuschöpfungen aus Gr., Lat., It., Heb. und Arab. Durch das entstellte Wort auch entstellte Weltordnung
Paracelsus und die Alchemie Philosophische Richtung Christliche Auslegung der Alchemie (kultische Handlung, lapis philosophorum als Allegorie zu Jesus, etc.) Der Arzt werde dadurch selbst „zeittig“ (gereift) Vorstellung von Transmutation, Arcana, Homunculi
Der Iliaster Zur Verlängerung des Lebens: Bindung der 4 Elemente mit Hilfe des Balsams (Quintessenz) Der chemische Aspekt des Iliasters Bsp. für Paracelsus Neologismen: Individueller I. in jedem „chymische Hochzeit“ U.a. Prima Materia, das Chaos, menschlicher Geist, spiritus Mercurii, Weltgeist
Alchemisten beim Gebet