Journal of Experimental Child Psychology

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 Präsentation transkript:

Journal of Experimental Child Psychology Possible olfaction-based mechanisms in human kin recognition and inbreeding avoidance Glenn Weisfeld, Tiffany Czilli, Krista Phillips, James Gall und Cary Lichtman Oktober 2002 Journal of Experimental Child Psychology Im Juli 2003

Gliederung Einführung Hypothesen Studien I bis III Schlussfolgerungen Diskussion

Wozu ist die Identifikation der Verwandtschaft wichtig? Elterliche Pflege wird erleichtert Altruismus gegenüber Verwandten Vermeidung von Inzest und Gewährleistung von Vermehrung

Allgemeine Mechanismen der Identifikation Phenotypic matching (‚Phänotypische Entsprechung‘) Spatial distribution (‚Raumverteilung‘) Association / familiarity (‚Assoziation / familiäres Bewusstsein‘) Recognition alleles (‚Erbfaktoren‘)  Mechanismen überlappen sich und arbeiten komplementär

Menschen können ihre Verwandten am Geruch erkennen. Hypothesen Menschen können ihre Verwandten am Geruch erkennen. Die olfaktorische Wahrnehmung steuert Präferenzen und Aversionen so, dass Inzest verhindert wird

Studie I

Studie I Versuchsmethode - 11 männliche und 11 weibliche Studenten zwischen 19-46 - Versuchspersonen erhielten alle weiße T-shirts (zu tragen in zwei aufeinander folgenden Nächten) - außerdem eine unparfümierte Seife und einen Plastiksack - die Intensität des Geruchs wurde bestimmt - VPn erhielten die Shirts in beliebiger Reihenfolge; kein Zeitlimit - jedes T-shirt wurde 5 Mal getestet; 35 Testdurchgänge pro Person

Studie I Ergebnisse - durchschnittliche Richtigkeit aller Kategorien betrug 63% - Fremder (91%); Mutter (86%); guter Bekannter (73%); Brüder, Schwestern und Väter (59%) und eigener Geruch (50%) - Geschlecht des Senders bzw. Empfängers irrelevant - höhere Geruchsintensität der Männer korrelierte nicht mit der Richtigkeit - Symmetrische Fehler - geringe Intensitätsdifferenz innerhalb eines Geschlechts  mehr Fehler - der Fremde wurde nie als Bruder oder Schwester, die Mutter nie als Vater oder Bruder identifiziert - Mehrheit der Fehler bei gleichgeschlechtlichem Sender & Empfänger (71%) - kaum Fehler bei der Identifikation von Fremden oder Bekannten

Studie I Schlussfolgerungen -Familiärer Geruchsreiz vorhanden - Assoziation spielt eine wichtige Rolle bei der Identifikation von Gerüchen -Familiärer Geruchsreiz vorhanden

Studie II

Studie II Versuchsmethode - 35 Jungen und 42 Mädchen zwischen 4 und 11 Jahren, mit mindestens einem vorpubertären Geschwisterkind - Kinder von Wiederverheirateten bevorzugt (Zusammenleben mindestens während der letzten 2 Jahre) -13 Paare biologischer Geschwister, 10 Paare Halbgeschwister, 11 Paare Stiefgeschwister, 2 Dreiergruppen mit 2 Geschwistern und einem Halbbruder/ einer –schwester und eine Dreiergruppe mit Stiefgeschwistern - 18 Mütter mit 30 biologischen und 7 Stiefkindern - T-shirt etc. wie in Studie I - T-shirt des Geschwisterkindes und das einer KP gleichen Alters wurden paarweise präsentiert

Studie II Ergebnisse - von 30 Kindern wurden 27 von ihren biologischen Müttern auf Grund des Geruchs erkannt - Unfähigkeit der Mütter ihre Stiefkinder zu erkennen (2 von 7) - Kinder konnten ihre biologischen Geschwister identifizieren, jedoch ihre Halb- und Stiefgeschwister im gleichen Maße nicht

Studie II Schlussfolgerungen - die gleiche Umgebung ist nicht immer ausreichend, um olfaktorisches Erkennen zu ermöglichen -möglicher Effekt auf das Identifikationsvermögen der Mutter: Geburt - intimere Beziehung von Geschwistern vereinfacht das Identifizieren

Studie III

Studie III Versuchsmethode - Familien mit mindestens zwei Kindern zwischen 6 und 15 Jahren - 17 Familien mit 2 Kindern, 3 Familien mit 3 Kindern und 1 Familie mit 4 Kindern - fast alle der Kinder kamen aus ersten Ehen, 2/3 wurden an der Brust gestillt, 1/5 wurde per Kaiserschnitt zur Welt gebracht - Vorgehensweise mit T-shirts wie in Studien I und II, darüber hinaus Zettel mit Instruktionen und Rückmeldungen der Familie - T-shirts wurden in Plastikvasen dargeboten  näherer Zugang an T-shirts - Vpn wurden getrennt voneinander gestestet - Paarweise Darbietung von dem T-shirts eines Kindes und dem einer KP, bzw. denen von zwei Geschwistern

Studie III Ergebnisse - Art der Geburt hatte keinen Einfluss auf das Identifikationsvermögen REAKTION DER ELTERN - auch der Vater konnte sein Kind am Geruch erkennen und war dabei nur unwesentlich schlechter als die Mutter - Eltern war es nicht möglich, die Kinder voneinander zu unterscheiden - Mutter präferierte den Geruch der KP - Väter hatten Aversion gegen den Geruch ihrer Töchter (14 bevorzugen KP, 10 die Tochter), nicht gegen den Geruch der Söhne (13 bevorzugen den Geruch der KP, 10 den Sohn)

Studie III Ergebnisse REAKTION DER KINDER AUF IHRE ELTERN - generell keine Identifikation der Mutter - Jüngere erkennen ihre Mutter nicht, aber Ältere -nur an der Brust gestillte Söhne erkannten ihre Mutter generell - Keine Bevorzugung des Geruchs der Mutter -Söhne und Töchter identifizierten ihre Väter - kein Unterschied der verschiedengeschlechtlichen Geschwister bei Präferenz der KP REAKTION DER KINDER AUF IHRE GESCHWISTER - nur Identifikation der gegengeschlechtlichen Geschwister; konnten diese aber nicht unterscheiden - Bevorzugung der gegengeschlechtlichen KP

Studie III Schlussfolgerungen - Vater-Tochter, bzw. Bruder-Schwester Aversionen, um Inzest zu vermeiden - olfaktorische Abstoßung gegengeschlechtlicher Verwandter  sexuelle Aversionen durch Gerüche geleitet - auffällig: keine Aversion des Sohnes gegen die Mutter, dafür aber gegen den Vater - Aversionen auch wichtig für das Erlernen von Geschlechterrollen

Fazit / Anmerkungen Erkennen von Menschen ist sehr komplex Studien unterstützen die Phänotypische Entsprechung, ebenso die Assoziation Gerüche verändern sich, werden mit zunehmendem Alter unverwechselbar Gleichgeschlechtliche erwerben Fähigkeit sich zu erkennen (vgl. Studie I und Studie III) Familiärer Schlüsselgeruch führt zu verschiedenen Verhaltensweisen Kinder unter fünf Jahren können noch nicht zwischen Wohlgerüchen und ‚Gestank‘ unterscheiden

Diskussion Warum können Kinder ihre Väter nicht identifizieren? Warum erkennen die Kinder ihre Stiefgeschwister nicht, obwohl Assoziation stattgefunden hat? Warum werden die Halbgeschwister nicht identifiziert, obwohl Blutsverwandtschaft besteht? Warum können Eltern ihre Kinder nicht voneinander unterscheiden?