Wortgeschichte Einfluss des Französischen auf die Militärsprache im 17. Jahrhundert Einfluss des Italienischen auf Ökonomie und Handel im 15. und 16. Jahrhundert Jasmina Seljmesi, Anne Krause, Carla Quick & Sabine Kuhnen
Gliederung 1. Definition und Einleitung 2. Einfluss des Französischen 2.1. Gründe für den Einfluss 2.2. Beispiele 3. Einfluss des Italienischen 3.1. Gründe für den Einfluss 3.2. Beispiele 4. Quellen
Definition: Lehnwort Lehnwort: Ein Lehnwort ist ein aus einer fremden Sprache aufgenommenes Wort, das hinsichtlich Lautung, Schreibung und Abwandlung an die aufnehmende Sprache angepasst ist
Einleitung - Fremder Einfluss auf die deutsche Sprache im 15.-17. Jahrhundert besonders stark - Vor allem das Französische und das Italienische stechen hervor - Das Französische hat vor allem die Militärsprache stark beeinflusst - Das Italienische hat die Ökonomie und den Handel geprägt
Einfluss des Französischen auf die Militärsprache I Gründe für den starken Einfluss sind: - Aufstieg der französischen Kultur - Macht des französischen Königtums - Politische Zersplitterung auf deutschem Boden
Einfluss des Französischen auf die Militärsprache II - Breiter Strom französischer Wörter kommt dem Sprachstil der Oberschicht (Adel) entgegen - Nach und nach Durchdringen bis in das einfache Alltagsleben - Diese Bewegungszeit bezeichnet man als „Alamodewesen“, welche zwischen dem 16. u. 18. Jahrhundert anzutreffen ist Den ersten Absatz verstehe ich nicht.
Beispiele I Folgende Beispielwörter haben einen rein französischen Ursprung: Artillerie: „Geschütze, Truppengattung“ (17. Jh.); entlehnt aus frz. artillerie = Geschütz; Ableitung von afrz. artill(i)er = mit Gerätschaft ausrüsten Attacke: „Angriff“ (17. Jh.); entlehnt aus frz. attaque = angreifen
Beispiele II Batterie: 17. Jh.; zunächst entlehnt aus frz. batterie = Kollektivum zu frz. battre= zuschlagen, schlagen; dann von batterie d´artillerie = Reihe der Geschütze Dragoner: „leichter Reiter“ (16./17. Jh.); entlehnt aus frz. dragon (ursprünglich Bezeichnung einer Handfeuerwaffe, dann Übertragung auf die damit ausgerüstete Person)
Beispiele III Front: „Vorderseite, vordere Reihe“ (17. Jh.); entlehnt aus frz. front Karabiner: 17. Jh.; entlehnt aus frz. carabine (eigentlich Reiterflinte, auch kleine Armbrust) Munition: 16. Jh.; entlehnt aus frz. munition(s) = eigentlich Kriegsmaterial
Beispiele IV Chargieren: Charge = „Amt, Rang, Dienstgrad“ (17. Jh.); entlehnt aus frz. charge = „Last, Amt“ Demolieren: „zerstören, stark beschädigen“ (16. Jh.); entlehnt aus frz. démolir im Deutschen zunächst beschränkt auf „Zerstören, Schleifen von Festungswerken“ 19. Jh. = allgemeinere Bedeutung chargieren ist doch ein Verb, welche Bedeutung?
Beispiele V Beispiele mit frz. Ursprung, die aus anderen Sprachen entlehnt wurden: Admiral: 12. Jh., Form und Bedeutung 14. Jh.; Dienstgrad der Marine; entlehnt aus frz. admiral vorher amiral das d durch Anknüpfung von lat. admirari = bewundern Alarm: entlehnt aus it. alarme einer Zusammenrückung aus all´arme = zu den Waffen; aber frz. Einfluss bei endgültiger Standardisierung der Schreibung
Beispiele VI Bataillon: „Truppenabteilung“ (17. Jh.); entlehnt aus frz. bataillon das frz. Wort ersetzt früheres nhd. „Fähnlein“ und aus it. battaglione = „Schlachttruppe“ Brigade: „Truppenabteilung“ (17. Jh.); entlehnt aus frz. brigade das aus it. Brigare = „kämpfen, abgeleitet von briga = „Streit“
Beispiele VII General: entlehnt aus kirchen-lat. (13. Jh.) generalis = Oberhaupt eines Mönchordens in fnhd. Zeit unter frz. Einfluss général = Befehlshaber einer militärischen Truppe Lazarett: 16. Jh.; entlehnt aus frz. lazaret und it. lazzaretto Marschall: 9. Jh.; Ahd.; bei Lautentwicklung zum nhd. hat frz. maréchal mitgewirkt
Einfluss des Italienischen auf Ökonomie und Handel I Gründe für den Einfluss des Italienischen sind: - Schon seit 13. Jh. hatten die süddt. Städte lebhafte Beziehungen zu Italien - Venedig wurde die wichtigste Bezugsquelle der dt. Kaufleute
Einfluss des Italienischen auf Ökonomie und Handel II - Geschäftsbeziehungen der süddt. Kaufleute gingen besonders nach den Städten und Häfen Oberitaliens und zu ihrem auch in organisatorischer Hinsicht vorbildlichen Kaufmannsstand - Der lebhafte Großhandel, welcher sich in Süddeutschland entwickelt hatte, bildete eine umfassende Handelsterminologie
Einfluss des Italienischen auf Ökonomie und Handel III - Eine Unmenge von Fachausdrücken aus dem Italienischen wurde übernommen und bildete somit die Grundlage unserer heutigen Kaufmannssprache
Beispiele I Beispielwörter mit einem rein italienischen Ursprung: Bank: „Geldinstitut“ (~ 1400); entlehnt aus it. banco ; banca (eigentlich Tisch) gemeint hier Tisch des Geldwechslers, dann allgemeine „Institution des Großhandels“
Beispiele II Bankrott: ( < 16. Jh.); entlehnt aus it. banca rotta für eigentlich „zerstörte Bank“; it. rotta aus ruptus „zerbrochen, zerstört“ Kassieren: (Zeitwort) „amtsentsetzen, vernichten“ (2. Hälfte 15. Jh.); entlehnt aus it. cassare = „entlassen“
Beispiele III Muster: (< 15. Jh.); entlehnt aus it. mostra für „Probestück“, das auf mónstráre = „zeigen“ zurückgeht Risiko: ( < 16. Jh.); entlehnt aus it. rischio, dessen weitere Herkunft nicht sicher geklärt ist Saldo: (16. Jh.); aus it. saldo saldare = „vervollständigen“
Beispiele IV Tara: ( < 14. Jh.); „Gewicht der Verpackung einer Ware“; entlehnt aus it. Tara, eigentlich „ Abzug für Verpackung“
Beispiele V Beispiele mit it. Ursprung, die aus anderen Sprachen entlehnt wurden: Bilanz: (<16. Jh.); „Endabrechnung, Abwägung vom Positivem und Negativem; entlehnt aus it. bilancio dieses aus lat. bilanx = „ausgeglichen“ Brutto: Adv. Partikel „ohne Abzug“ (< 16. Jh.); entlehnt aus it. brutto dieses aus lat. brútus „schwerfällig, stumpf, roh“
Beispiele VI Giro: „Kreis, Umlauf“ (< 17. Jh.); entlehnt aus it. giro dieses aus lat. gýrus „Kreis“ aus gr. gýros bezeichnet bargeldlose Überweisung Kapital: (< 16. Jh.); entlehnt aus it. capitale, dieses aus lat. capitalis, „Haupt-, den Kopf bzw. das Leben betreffend“ zu caput „Haupt, Kopf“
Beispiele VII Kasse: (< 16. Jh.); entlehnt aus it. cassa dieses aus lat. capsa = „Behältnis, Kapsel, Kasten“ Konto: (< 15.Jh.); entlehnt aus it. conto = „Rechnung“ aus lat. computus =„Berechnung“ Kredit: (2. Hälfte 15. Jh.); entlehnt aus it. credito = „Leihwürdigkeit“ aus lat. Créditum = „das auf vertrauen Geliehene“
Beispiele VIII Netto: (< 15. Jh.); entlehnt aus it. netto = „reines Gewicht“ aus lat. nitidus = „blank“ Post: ~ 1500; entlehnt aus it. posta = “Station (zum Pferdewechsel)“ von lat. posita
Quellenverzeichnis Bach, Adolf. Geschichte der deutschen Sprache. Quelle & Meyer. 19566 Kluge, Friedrich. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. De Gruyter. Berlin/New York 199523 König, Werner. dtv-Atlas zur deutschen Sprache. dtv. 1978 Schirmer, Alfred. Wörterbuch der deutschen Kaufmannssprache. Karl J. Trübner. Strassburg 1911 Schmidt, Wilhelm. Geschichte der deutschen Sprache. S. Hirzel Verlag. Stuttgart 20008 www.unet.univie.ac.at/~a9902976/Sommer00/fwnetz.htm www.unet nicht „www.vnet“ (so kann man es nie finden). Außerdem könnte man angeben, um was es sich handelt: ein Vorlesungsskript eines Wiener Linguistik-Professors, der einen Namen hat