Wechselkurse und Devisenmarkt: ein Vermögensmarkt-Ansatz

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Wechselkurse und Devisenmarkt: ein Vermögensmarkt-Ansatz Kapitel 1 Einführung Kapitel 13: Wechselkurse und Devisenmarkt: ein Vermögensmarkt-Ansatz © 2006 Pearson Studium

13. Wechselkurse und Devisenmarkt: ein Vermögensmarkt-Ansatz Einführung Wechselkurse und internationale Transaktionen Der Devisenmarkt Die Nachfrage nach Fremdwährungsvermögenswerten Der Devisenmarkt im Gleichgewicht Zinssätze, Erwartungen und Gleichgewicht Zusammenfassung © 2006 Pearson Studium

Wechselkurse und internationale Transaktionen Der Wechselkurs kann auf zweierlei Arten angegeben werden: Direkte oder Preisnotierung Der Preis der Fremdwährung in einheimischer Währung Z.B. 1 britisches Pfund kostet 1,25 Euro Indirekte oder Mengennotierung Der Preis der einheimischen Währung in Fremdwährung Z.B. 1 Euro kostet 0,8 britische Pfund © 2006 Pearson Studium

Wechselkurse und internationale Transaktionen Zweierlei Veränderungen von Wechselkursen: Abwertung der einheimischen Währung Der Preis der Fremdwährung in einheimischer Währung steigt. Einheimische Güter werden für Ausländer billiger, und ausländische Güter werden für Bürger des eigenen Landes teurer. Aufwertung der einheimischen Währung Der Preis der Fremdwährung in einheimischer Währung sinkt. Einheimische Güter werden für Ausländer teurer, und ausländische Güter werden für Bürger des eigenen Landes billiger. © 2006 Pearson Studium

Wechselkurse und internationale Transaktionen Wechselkurse und relative Preise Die Nachfrage nach Importen und Exporten wird von den relativen Preisen beeinflusst. Aufwertung der einheimischen Währung: Die relativen Preise der Exporte steigen. Die relativen Preise der Importe sinken. Abwertung der einheimischen Währung: Die relativen Preise der Exporte sinken. Die relativen Preise der Importe steigen. © 2006 Pearson Studium

Wechselkurse und internationale Transaktionen Tabelle 13.2: Wechselkurse des Dollars gegenüber dem Pfund und relative Preise amerikanischer Designerjeans und britischer Pullover © 2006 Pearson Studium

Der Devisenmarkt Wechselkurse bilden sich auf dem Devisenmarkt. Auf diesem Markt findet der Handel mit Fremdwährungen statt. Die Akteure Die wichtigsten Devisenmarktteilnehmer sind: Geschäftsbanken Internationale Unternehmen Bankfremde Finanzdienstleister Zentralbanken © 2006 Pearson Studium

Wechselkurse und internationale Transaktionen Interbankenhandel Devisenmarkttransaktionen unter Banken Er macht den größten Anteil aller Devisenmarkttransaktionen aus. © 2006 Pearson Studium

Der Devisenmarkt Am Devisenmarkt sind Angebot und Nachfrage von Währungen bestimmt durch A) Reale Transaktionen (Güterströme) Leistungsbilanz: Handel und Dienstleistungen Exporte/Importe abhängig von relativen Preisen realer Wechselkurs B) Kapitalbewegungen (Nettokapitalströme) Kapitalbilanz: Internationale Portfolioentscheidungen abhängig von Zinsunterschieden, Wechselkurserwartungen, Risikoeinschätzungen © 2006 Pearson Studium

Wechselkurse: Gleichgewichtskonzepte: Handelsbilanzgleichgewicht (Stromgleichgewicht) Handelsströme passen sich nur träge an (Beispiel: Unterbewertung  Verteuerung der Importe, Stimulierung der Exporte  Aufwertung). Langsamer Prozess, behindert von Transaktionskosten  Reale Güterströme bestimmen Wechselkurse nur langfristig. Portfoliogleichgewicht (Bestandsgleichgewicht) Internationale Anleger müssen bereit sein, die angebo- tenen Mengen an internationalen Wertpapieren zu halten. Riesige Kapitalbestände  Geringfügige prozentuale Umschichtungen führen zu starken Preisreaktionen.  Wechselkursbewegungen werden kurzfristig vom Kapitalmarkt dominiert. © 2006 Pearson Studium

Wechselkurse und internationale Transaktionen Charakteristische Merkmale des Devisenmarktes Das Volumen des weltweiten Devisenhandels, das ohnehin schon enorm war, ist in den letzten Jahren explosionsartig gewachsen. Die wichtigsten Devisenhandelszentren (London, New York, Tokio, Frankfurt und Singapur) sind durch neue Technologien, wie z. B. das Internet, miteinander verbunden. Die Integration der Finanzzentren verhindert größere Gewinne durch Arbitrage. der Vorgang, eine Währung billig zu kaufen und teuer zu verkaufen. © 2006 Pearson Studium

Wechselkurse und internationale Transaktionen Vehikelwährung Eine Vehikelwährung wird in großem Umfang zum Abschluss internationaler Geschäfte herangezogen, deren Parteien nicht im Ursprungsland dieser Währung ansässig sind. Beispiel: Im Jahr 2001 wurden etwa in 90% aller Transaktionen zwischen Banken Fremdwährungen gegen US-Dollars eingetauscht. © 2006 Pearson Studium

Wechselkurse und internationale Transaktionen Devisenkassakurs und Devisenterminkurs Devisenkassakurs Gilt für den Devisenhandel „an Ort und Stelle“ Devisenterminkurs Der vorab vereinbarte Wechselkurs eines Devisenhandels zu einem zukünftigen Zeitpunkt Termin- und Kassakurse sind nicht unbedingt gleich, doch ihre Entwicklung verläuft in hohem Maße parallel. © 2006 Pearson Studium

Wechselkurse und internationale Transaktionen Abbildung 13.2: Devisenkassa- und Devisenterminkurse für den Wechselkurs Dollar/Pfund, 1981-2004 © 2006 Pearson Studium

Wechselkurse und internationale Transaktionen Devisenswaps Verknüpfung von Kassaverkauf und Terminkauf einer Währung Sie machen einen erheblichen Anteil des Devisenhandels aus. © 2006 Pearson Studium

Wechselkurse und internationale Transaktionen Terminkontrakte und Devisenoptionen Terminkontrakt Der Käufer erwirbt die Zusage, dass er zu einem festgelegten Datum einen festgelegten Betrag in Fremdwährung erhalten wird. Devisenoption Ihr Besitzer hat das Recht, innerhalb ihrer Laufzeit einen festgelegten Währungsbetrag zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. © 2006 Pearson Studium

Die Nachfrage nach Fremdwährungsvermögenswerten Die Nachfrage nach Fremdwährungseinlagen wird von denselben Überlegungen beeinflusst wie die Nachfrage nach jedem anderen Vermögenswert auch. Vermögenswerte und ihre Renditen Definition der Rendite aus Vermögenswerten Die prozentuale Wertsteigerung eines Vermögenswerts über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Die reale Rendite Sie wird im breiteren Rahmen eines für die Sparer repräsentativen Warenkorbs berechnet. © 2006 Pearson Studium

Die Nachfrage nach Fremdwährungsvermögenswerten Die Nachfrage nach Fremdwährungseinlagen wird von denselben Überlegungen beeinflusst wie die Nachfrage nach jedem anderen Vermögenswert auch. Rendite, Risiko und Liquidität Neben der Rendite achten Sparer auf die beiden weiteren wichtigsten Qualitäten eines Vermögenswerts: Risiko Unsicherheits- und Zufallsfaktoren, die das Vermögen eines Sparers beeinflussen Liquidität Die Leichtigkeit, mit der der Vermögenswert verkauft oder gegen Güter eingetauscht werden kann © 2006 Pearson Studium

Die Nachfrage nach Fremdwährungsvermögenswerten Zinssätze Um die Renditen verschiedener Einlagen zu vergleichen, benötigen die Marktteilnehmer zwei Informationen: Die Entwicklung des Marktwerts der Einlagen Die Entwicklung der Wechselkurse Der Zinssatz einer Währung ist der Betrag, den ein Individuum verdienen kann, indem es eine Währungseinheit für ein Jahr verleiht. Beispiel: Bei einem Dollarzinssatz von 10% jährlich erhält derjenige, der $1 verleiht, zum Jahresende $1,10 zurück. © 2006 Pearson Studium

Die Nachfrage nach Fremdwährungsvermögenswerten Abbildung 13.3: Zinssätze für Einlagen in Dollar und Yen, 1980-2004 © 2006 Pearson Studium

Die Nachfrage nach Fremdwährungsvermögenswerten Wechselkurse und Renditen auf Vermögenswerte Die Rendite auf Vermögenswerte, die auf dem Devisenmarkt gehandelt werden, hängt von den Zinssätzen und den Wechselkurserwartungen ab. Um sich zwischen einer Dollar- und einer Euroeinlage zu entscheiden, muss man die Dollarverzinsung einer Euroeinlage berechnen. © 2006 Pearson Studium

Zinsparität Internationale Kapitalströme werden bestimmt durch Portfolioentscheidungen der Anleger Rendite im Inland: = inländischer Zins Rendite im Ausland = ausländischer Zins + Veränderung des Wechselkurses Wenn erwartete Renditen im In- und Ausland voneinander abweichen, dann kommt es zu Umschichtungen. => kein Gleichgewicht Folge: Gewaltige Kapitalströme, da Anleger versuchen ihre Bestände an unrentablen Wertpapieren aufzulösen und statt dessen rentable Wertpapiere zu erwerben. © 2006 Pearson Studium

zum erwarteten Kurs Eet+1 Zinsparität Ertrag bei einer Anlage von X € für ein Jahr: Erwartete Effektivrendite muss gleich hoch sein, egal ob ich das Geld am Euro- oder Dollarmarkt anlege (abgesehen von Risiko und Transaktionskosten) Euro- Anleihe X 1+i Nächstes Jahr: Ertrag X (1+i) Rücktausch in € zum erwarteten Kurs Eet+1 Kauf von $ zum Tageskurs Et 1+i* $ Anleihe X / Et Ertrag in $: X (1+i*) / Et erw. Ertrag in €: X (1+i*) Eet+1 / Et © 2006 Pearson Studium

Die Nachfrage nach Fremdwährungsvermögenswerten Eine einfache Regel Die Dollarverzinsung von Euroeinlagen entspricht in etwa dem Eurozinssatz plus der Abwertungsrate des Dollars gegenüber dem Euro. Die Abwertungsrate des Dollars gegenüber dem Euro ist der prozentuale Anstieg des Dollar/Euro-Wechselkurses pro Jahr. © 2006 Pearson Studium

Zinsparität Die Zinsparitätentheorie besagt, dass Anlagen im In- und Ausland dieselbe erwartete Rendite erbringen. Sei E1e der heute für nächstes Jahr erwartete Wechselkurs Dann gilt (1+i) = (1+i*) E1e / E0 .  (1+i)/(1+i*) = E1e / E0 Zinsdifferenz zwischen in- und ausländischem Zins muss die Abwertungserwartungen kompensieren! Wenn keine Wechselkursänderungen erwartet werden, d.h. E1e = E0, dann muss gelten: i = i* z.B. bei festen Wechselkursen © 2006 Pearson Studium

Zinsparität Näherung: E1e / E0 = (1+i) / (1+i*) Erwartete Abwertungsrate ≈ Zinsdifferenz Steigt der inländische Zins i, so wird Anlage im Inland attraktiver. Der Außenwert der Währung muss dann sprunghaft ansteigen (E0 fällt), so dass die folgende erwartete Abwertung die Zinsdifferenz kompensiert. © 2006 Pearson Studium

Die Nachfrage nach Fremdwährungsvermögenswerten Der erwartete Unterschied zwischen den Renditen auf Dollar- und auf Euroeinlagen ist: R$ - [R€ + (Ee$/ € - E$/€ )/E$/€ ]= R$ - R€ - (Ee$/€ -E$/€ )/E$/€ (13.1) wobei gilt: R$ = der Zinssatz für Dollareinlagen mit einjähriger Laufzeit (i) R€ = der heutige Zinssatz für Euroeinlagen mit einjähriger Laufzeit (i*) E$/€ = der heutige Dollar/Euro-Wechselkurs (in Dollar pro Euro) (E0) Ee$/€ = der erwartete Dollar/Euro-Wechselkurs (in Dollar pro Euro) in Jahresfrist (E1e) © 2006 Pearson Studium

Der Devisenmarkt im Gleichgewicht Zinsparität: die grundlegende Gleichgewichtsbedingung Der Devisenmarkt befindet sich im Gleichgewicht, wenn die Einlagen in allen Währungen dieselbe erwartete Rendite bieten. Zinsparität Die Gleichheit der erwarteten Renditen auf Einlagen in zwei beliebigen Währungen, gemessen in derselben Währung. Sie impliziert die Gleichwertigkeit sämtlicher Fremdwährungseinlagen in den Augen ihrer potenziellen Besitzer. Die erwarteten Renditen sind dann gleich, wenn gilt: R$ = R€ + (Ee$/€ - E$/€)/E$/€ (13.2) © 2006 Pearson Studium

Der Devisenmarkt im Gleichgewicht Wechselkursänderungen und erwartete Renditen Eine heutige Abwertung der Inlandswährung senkt (bei unveränderten Erwartungen über den langfristigen Wechselkurs) die erwartete Rendite aus einer Fremdwährungseinlage. Eine heutige Aufwertung der Inlandswährung steigert (bei unveränderten Erwartungen über den langfristigen Wechselkurs) die erwartete Rendite aus Fremdwährungseinlagen. © 2006 Pearson Studium

Der Devisenmarkt im Gleichgewicht Erwartete Dollarverzinsung von Euroeinlagen, R€ + (Ee$/€ - E$/€)/(E$/€) Heutiger Dollar/Euro- Wechselkurs, E$/€ 1.02 1.03 1.05 1.07 0.031 0.050 0.069 0.079 0.100 1.00 Abbildung 13.4: Die Beziehung zwischen dem aktuellen Dollar/Euro-Wechselkurs und der erwarteten Dollarverzinsung von Euroeinlagen © 2006 Pearson Studium

Der Devisenmarkt im Gleichgewicht Der Gleichgewichtswechselkurs Die Anpassung der Wechselkurse dient stets der Wahrung der Zinsparität. Wir setzen den Dollarzinssatz R$, den Eurozinssatz R€, und den erwarteten zukünftigen Dollar/Euro-Wechselkurs Ee$/€ als gegeben voraus. © 2006 Pearson Studium

Der Devisenmarkt im Gleichgewicht Abbildung 13.5: Bestimmung des Dollar/Euro-Gleichgewichtswechselkurses Renditen (in Dollar) Wechselkurs, E$/€ R$ Rendite auf Dollareinlagen Erwartete Rendite auf Euroeinlagen E2$/€ 2 1 E1$/€ E3$/€ 3 © 2006 Pearson Studium

Zinssätze, Erwartungen und Gleichgewicht Auswirkungen veränderter Zinssätze auf den aktuellen Wechselkurs Eine Erhöhung der Verzinsung von Währungseinlagen führt zur Aufwertung der betreffenden Währung gegenüber Fremdwährungen. Ein Anstieg der Verzinsung von Dollareinlagen führt zur Aufwertung des Dollars gegenüber dem Euro. Ein Anstieg der Verzinsung von Euroeinlagen führt zur Abwertung des Dollars gegenüber dem Euro. © 2006 Pearson Studium

Zinssätze, Erwartungen und Gleichgewicht Abbildung 13.6: Auswirkungen eines Anstiegs des Dollarzinssatzes Renditen (in Dollar) Wechselkurs, E$/€ Wenn der Dollarzins steigt, muss der Dollar aufwerten, damit die anschließende Abwertung den höheren Zins kompensiert Dollarrendite R2$ Erwartete Rendite auf Dollareinlagen R1$ 1 E1$/€ 1' 2 E2$/€ © 2006 Pearson Studium

Zinssätze, Erwartungen und Gleichgewicht Abbildung 13.7: Auswirkungen eines Anstiegs des Eurozinssatzes Wenn der Eurozins steigt, muss der Dollar abwerten, damit die anschließende Aufwertung den niedrigeren Zins kompensiert Renditen (in Dollar) Wechselkurs, E$/€ Dollarrendite R$ Erwartete Rendite auf Euroeinlagen 2 E2$/€ 1 E1$/€ © 2006 Pearson Studium

Zinssätze, Erwartungen und Gleichgewicht Auswirkungen veränderter Erwartungen auf den aktuellen Wechselkurs Ein Anstieg des erwarteten zukünftigen Wechselkurses führt zu einem Anstieg des aktuellen Wechselkurses. Ein Sinken des erwarteten zukünftigen Wechselkurses führt zu einem Sinken des aktuellen Wechselkurses. © 2006 Pearson Studium

Zusammenfassung Wechselkurse spielen für Ausgabenentscheidungen eine wichtige Rolle, weil sie uns den Vergleich der Preise in verschiedenen Ländern ermöglichen. Eine Abwertung (Aufwertung) einer Landeswährung gegenüber Fremdwährungen verbilligt (verteuert) die Exporte und verteuert (verbilligt) die Importe des betreffenden Landes. Wechselkurse bilden sich auf dem Devisenmarkt. © 2006 Pearson Studium

Zusammenfassung Eine wichtige Kategorie des Devisenhandels ist der Terminhandel. Den Wechselkurs fasst man am besten als Preis eines Vermögenswerts auf. Die Renditen auf Einlagen, die am Devisenmarkt gehandelt werden, hängen von den Zinssätzen und den erwarteten Wechselkursänderungen ab. © 2006 Pearson Studium

Zusammenfassung Das Devisenmarktgleichgewicht setzt Zinsparität voraus. Bei festen Zinssätzen und einer festen Erwartung des zukünftigen Wechselkurses ist mit der Zinsparität auch der Gleichgewichtswechselkurs gegeben. Ein Anstieg der Verzinsung des Dollars (Euros) löst eine Aufwertung (Abwertung) des Dollars gegenüber dem Euro aus. Der aktuelle Wechselkurs wird von Erwartungsänderungen hinsichtlich seiner zukünftigen Entwicklung beeinflusst. © 2006 Pearson Studium