Sozialisation im Kindergarten

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Kinder benötigen eine Orientierung in der Medienwelt.
Advertisements

Kinder im Vorschulalter Sozialisationsfeld Kindergarten
Heike Wienands Schulpsychologin
Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache Informationen für Freunde der Schlaumäuse und solche die es werden wollen.
Vorstellung des Faches SoBi
Sicher und fit durch Bewegung
Von Indonesien nach Deutschland
Evelyn Naucke Jessica Vogts
Ab heute ist morgen!.
Vorlesung: Einführung in die Pädagogische Psychologie
HERZLICH WILLKOMMEN ZUM INFOABEND DER DAALERSCHULE
Wünsche wecken Lebensweltorientierung in der Praxis
Kompetenzorientierter
Lehrerkonferenz an der Grundschule Röttingen
EINSCHULUNG SCHULJAHR 2010/2011
Er-ziehung ist Be-ziehung
Kommentar zum Vorschulkonzept Kaleidoscoop
Allgemeines über Birken
Ein Kooperationsprojekt zwischen dem den beiden im Landkreis Böblingen aktiven Tagespflegeelternvereinen und den Kommunen im Landkreis.
GANZTAGS GRUNDSCHULE DREIENKAMP
Präsentation der Bachelor- Abschlussarbeit von Nicole Jablonowski
Nordrhein- Westfalen Individuelle Förderung in der OGS im Primarbereich Die Schule – vermittelt die zur Erfüllung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrags.
Die präventive Psychomotorik nach Bernard Aucouturier
an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule
Gesundheitstag Bezirksregierung Arnsberg 24. Juni 2013
Das Optimistische Kindergarten
Der Spracherwerb des Kindes
Fußball – WM 2006 Veranstaltungsorte.
mit Beispielen aus dem Fußballkreis Aachen
Wir machen Kinder stark
Herzlich willkommen! Wir stellen vor:
Soziale Dimension Allgemeinbildung - Definitionsversuch
Ganztagsklassen in Krötensee
Stadt Weingarten Lokale Agenda 21 Arbeitskreis Kinderbetreuung.
Kommission Neigungskurse am Comenius-Institut, Juni 2004 Neigungskurse an Sächsischen Mittelschulen.
Montessori-Pädagogik
Toleranz.
Das Stufenprofil der Hauptstufe II A und B
Stadt Weilburg Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus.
Geistliche Begleitung: Eltern-Kind-Info-Anlass
Perspektive Gemeinwesen? Prof. Dr. Albrecht Rohrmann
Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus Von 2007 bis.
Billiger.de.
Pädagogischer Beratungsdienst
Heraus Gefordert zur Arbeit mit Flüchtlingen und MigrantInnen 5Dr.
Home BAS – JugendhilfeHome Home BAS – JugendhilfeHome Betreutes Wohnen für Kinder, Jugendliche und junge Eltern Betreutes Wohnen für Kinder, Jugendliche.
Sozialwissenschaften
Wer wir sind und was wir machen:.
Hausbesuchsprogramm für Eltern mit Kindern von 3 bis 7 Jahren
Betreuung von Kindern an der Grundschule Hottenstein
Schülerrat, Streitschlichter und Gewaltprävention
Gliederung 1. Projekt Bildungslandschaft Dithmarschen
Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule
Sport in der Prävention Profil: Stress und Entspannung Phasen im Kursverlauf P-SuE Folie 2007 Phasen im Kursverlauf - Folie 1.
Projektbeginn zum Thema „Nüsse“
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote 16.03– Da alle Kindergartenkinder einen Ausflug.
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote – Der Bewegungsdrang der Wichtel ist.
Orientierungsplan für Bildung und Erziehung
TSG Bergedorf Ein Verein mit Traditionen und Visionen Wer wir sind... Was wir tun... Was wir wollen...
Dresden, Juni 2009Dipl.-Berufspäd. Dana Stütz Fina „Frauen in Ingenieur- und Naturwissenschaften“ Kleinkindalter /Grundschule.
„Fledermaus-Laternen und Kaninchen zu Besuch“ Wochenrückblick vom – Zu Beginn dieser Woche bastelten wir die „Lauf-Igel“ fertig, die.
Little POST‘s „Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel“ - Goethe -
Sport in der Prävention Profil: Herz-Kreislaufsystem Phasen im Kursverlauf P-HuB Folie 2007 Phasen im Kursverlauf - Folie 1.
Schule „Komplex „Harmonie“ DSD-1 Der Einfluss von Computerspielen auf Jugendliche Vorgelegt von: Klasse: 10“A“ Betreuer: Frau Grebneva, Deutschlehrerin.
Alles zur gebundenen Ganztagsklasse ist nachlesbar unter
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote 07.03– Diese Woche war das Wetter für die Wichtel.
Projekt Titel Bürger Europas – Gemeinsam leben und arbeiten in Europa.
Leitsätze Kita Nonnweiler Erstellt am Präambel Der Gedanke des Carl Rudolf von Beulwitz, eine Stiftung zu gründen, um Kindern und älteren Mitbürgern.
Grundprinzipien von Montessori
 Präsentation transkript:

Sozialisation im Kindergarten C. Hänchen S. Jenkel http://www.reichelsheim-info.de/einrichtungen/steinbeisser/kiga_stein-Dateien/image004.jpg

Sozialisation im Kindergarten Übersicht Sozialisation im Kindergarten 1. Kindergarten 1.1. Geschichtlicher Überblick 1.2. Kindergarten heute 2. Sozialisation im Kindergarten 2.1. Rolle des Kindes 2.2. Rolle des Erziehers 2.3. Aufgabe des Kindergartens 3. Besondere Kindergartenarten 4. Diskussion

1. Kindergarten 1.1 Geschichtlicher Überblick - Der Kindergarten hatte im Laufe der Geschichte immer wieder verschiedene Funktionen  Hospitationsfunktion / Bewahrungsfunktion  Bildungsfunktion / Erziehungsfunktion Im Zuge der Industrialisierung entstanden seit dem Ende des 18. Jh. die ersten Ansätze einer institutionalisierten Kleinkinderziehung  Bewahrungsfunktion Anfang des 19. Jh.: Neue Aufgaben des KiGa: Erziehungs- und Unterrichtsfunktion

1.1 Geschichtlicher Überblick - Erster Kindergarten in Deutschland: gegründet 1840 von F.W. August Fröbel  Ursprung des Wortes: „Kindergarten“ Nach und nach bildete sich die Kleinkinderziehung im Laufe des 19. Jh. aus  Meistens unter der Trägerschaft von Kirchen

1.1 Geschichtlicher Überblick Im Nationalsozialismus(1933-1945) versuchte der NS- Staat sich neben der Schule auch der Kleinkind-erziehung zu bemächtigen  Der Staat wurde aber hier nicht so einflussreich wie im Bereich der Schule  Dennoch: Reformeinrichtungen wurden eliminiert, und es fand auch im KiGa NS- Propaganda und körperliche Ertüchtigung statt Nach 1945 wurde in der BRD an die KiGa- Struktur von vor 1933 angeknüpft Durch Bildungsexpansion wurde der KiGa- Besuch zum Bestandteil der Normalbiographie

1.1 Geschichtlicher Überblick - In der DDR wurde der KiGa so bedeutsam wie nie zuvor oder danach in der dt. Geschichte - Seit den 1970er Jahren wurden vermehrt von den Bundesländern Kindergartengesetze bzw. Kindertagesstättengesetze verabschiedet - Nach der Wiedervereinigung wurde die Kindergartenlandschaft der neuen Bundesländer, derjenigen in der BRD angepasst  Bildungspläne wie in der DDR wurden abgeschafft - Erst neuerdings setzt man sich wieder mit dem Gedanken des Bildungsauftrags des KiGa auseinander

1.2 Kindergarten heute Jedes Kind ist berechtigt, mindestens ein Jahr vor dem Schuleintritt einen Kindergarten zu besuchen Der Besuch ist freiwillig. (Kindergartengesetz Art. 4) Der Eintritt soll auf Beginn des Kindergartenjahres und der Besuch regelmäßig erfolgen - In SH gibt es 1604 Kindertageseinrichtungen mit 94.934 Plätzen - Eltern können zwischen Halbtagsplatz am Vor- oder Nachmittag und einem Ganztagsplatz wählen

1.2 Kindergarten heute Kinderbetreuung unter 3 J. soll ausgebaut werden  „Krippenplätze“ Träger der Kindertageseinrichtungen: Kommunen, Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Elternvereine oder Unternehmen Aufträge von Kindertageseinrichtungen: Betreuung, Erziehung und Bildung

- Bildungsauftrag steht im Vordergrund: 1.2 Kindergarten heute - Bildungsauftrag steht im Vordergrund: 1. kindliche Kompetenzen fördern 2. Kinder in ihren individuellen Bildungswegen begleiten 3. Kindern neue Bildungswelten eröffnen 93,4 % der Kinder besuchen eine Kindertageseinrichtung vor der Einschulung Die Gruppengröße in Kindergärten soll 20 Kinder betragen

- Eltern müssen für den Kindergartenbesuch ihres Kindes bezahlen 1.2 Kindergarten heute - Eltern müssen für den Kindergartenbesuch ihres Kindes bezahlen  Beiträge sind Abhängig vom Einkommen der Eltern und in den Kommunen unterschiedlich Finanzierung eines Kindergartens:  Beispiel Kindergarten „Nordergraben“ Flensburg - Stadt und Land decken ca. 50% der laufenden Personalkosten - Eltern, Stadt und Land ca. 85% der Kindergartenkosten - Ca. 15% der Kosten werden vom Träger durch nSpenden und Mitgliederbeiträge bezahlt

Das Kind kommt in den Kindergarten

2 Sozialisation im Kindergarten 2.1 Rolle des Kindes Phase: Kind kommt in den Kindergarten - Entscheidendes Lebensereignis - Veränderung des Alltags Loslösen von den Eltern neues Umfeld Tagesablauf - Kind ist Gruppenmitglied Erfahrungen sammeln: Spielen, Entdecken, Experimentieren Kinder sind Forscher

2.2 Rolle der Erzieherin Erzieherin übernimmt nicht die Erziehung, sondern unterstützt, ergänzt, erweitert die familiäre Erziehung! Miteinander am Wohl und an den Bedürfnissen des Kindes orientieren Geduld, Vertrauen und Zutrauen Zuhören, Beobachten, individuell fördern Fort- und Weiterbildungsangebote wahrnehmen

http://www. langenau. de/de/08_bildung/08 http://www.langenau.de/de/08_bildung/08.01_kindergaerten/images/i_hoervelsingen_ziele.gif

2.3 Aufgabe des Kindergartens Ziel: Sozialisation - Fähigkeiten, die sie im alltäglichen Leben benötigen; im Zusammenleben mit anderen; - Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit; - Individuum als aktives Mitglied der Gesellschaft Gesellschaft verstehen „Bildung mit Kopf, Herz und Hand“ (Pestalozzi)

2.3 Aufgaben des Kindergartens Praxisorientiert, alltagsbezogen, aktuelle Themen, Wünsche der Kinder werden berücksichtigt Bildungsleitlinien: Kindertagesstättengesetz (KiTaG) „Die Aufgabe der Kindertageseinrichtungen umfasst Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes“ wesentliche Grundlagen für den weiteren Bildungsweg werden gelegt Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.

2.3 Aufgaben des Kindergartens 1. Körper, Gesundheit und Bewegung, insbesondere die Teilbereiche Wahrnehmung und Grob- und Feinmotorik, 2. Sprache(n), Zeichen/Schrift und Kommunikation, insbesondere zur Teilhabe an Bildungsvorgängen und zur Vorbereitung auf den Schuleintritt 3. Mathematik, Naturwissenschaften und Technik 4. Kultur, Gesellschaft und Politik, einschließlich des Umgangs mit Regeln des sozialen Verhaltens 5. Ethik, Religion und Philosophie 6. musisch-ästhetische Bildung und Medien

www.st.bonifatius.seelsorgeeinheit-loerrach.de

2.3 Aufgaben des Kindergartens „Aneignung von Welt“ ist eine Aktivität der Kinder, die niemand für sie Übernehmen kann Bildung ist Selbstbildung Erwachsene vermitteln nicht Bedingungen erstellen, dass Kinder selbst Fragen stellen und Antworten suchen

3. Besondere Kindergartenarten: Waldorfkindergarten  Regelmäßigkeiten, viel Naturerleben, Einfache Spielzeuge Montessorikindergarten  Hauptsächlich Freiarbeit, eigene Zeiteinteilung, Erzieher soll nur Helfer- nicht Leiter beim Lernprozess sein

3. Besondere Kindergartenarten: - Bewegungskindergarten  Mehr Bewegung für Kinder zur Förderung der kindgemäßen Entwicklung  Einrichtung muss besondere Kriterien erfüllen z.B.: besondere Räume, spezielle Spielgeräte, Erzieher müssen besonders geschult sein - Waldkindergarten  Zwei Arten: 1. Der Waldkindergarten: kein festes Haus, Kinder sind im Winter 3 Stunden und im Sommer 4 Stunden unter freiem Himmel 2. Der integrierte Waldkindergarten: Eine Gruppe eines allgemeinen Kindergartens geht turnusmäßig in den Wald (nach 1-2 Monaten wechseln die Kinder) 

4. Diskussion These: „Im Waldkindergarten und Bewegungskindergarten kommen die drei Grundpfeiler des Lernens (Kopf: Wahrnehmung, Herz: Spaß, Hand: praktisch tun) stark zur Geltung. Im konventionellen Kindergarten lange nicht so stark.“  Somit kann das Lernen dort erfolgreicher geschehen. Somit ist auch die Sozialisation der Kinder in diesen Kindergärten erfolgreicher.

Quellenangaben Projekt frühes Lernen - Kiga Fachverlag (2004). Soziales und emotionales Lernen. Stuttgart: Klett. Österreicher, Herbert und Prokop, Edeltraut. Kinder wollen draußen sein. Natur entdecken, erleben und forschen. Seelze 2006: Kallmeyer. Konrad, Franz Michael. Der Kindergarten. Seine Geschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart Freiburg im Breisgau 2004: Lambertus. www.schleswig-holstein.de/Bildung/DE/VorschulischeBildung/AllgemeineInformationen/allgemeineInformation__node.html__nnn=true#doc382496bodyText2 http://www.schleswig-holstein.de/Bildung/DE/VorschulischeBildung/Bildungsauftrag/Leitlinien/BildungVon_20Kindertageseinrichtungen/bildungVon_20Kindertageseinrichtungen__node.html__nnn=true

http://www.staff.u-szeged.hu/~comenius/Pestal.pdf http://www.typisch-thueringen.de/interessant/charaktere/008_froebel/froebel.htm http://bundesrecht.juris.de/sgb_8/BJNR111630990.html#BJNR111630990BJNG000505308 http://sh.juris.de/sh/gesamt/KTagStG_SH.htm#KTagStG_SH_P25 http://www.langenau.de/de/08_bildung/08.01_kindergaerten/images/ihoervelsingen_ziele.gif http://www.reichelsheim-info.de/einrichtungen/steinbeisser/kiga_stein-Dateien/image004.jpg Landesverordnung über Mindestanforderungen für den Betrieb von Kindertageseinrichtungen und für die Leistungen der Kindertagespflege (Kindertagestätten- und -tagespflegeverordnung - KiTaVO) vom 13. November 1992, zuletzt geändert durch Verordnung vom 19. Juni 2007 (GVOBl. Schl.-H. S.323)

http://www.montessori.de/ http://www.waldorfkindergarten.de/ http://www.bewegungskindergarten-rlp.de/index.php?show=1 http://www.waldkindergarten.de/kiga.html#1