Modulforum „Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft“

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Deutsche Außenpolitik seit 1990
Advertisements

!!!!ÜBER FUssZEILE DEN EIGENEN NAMEN EINTRAGEN!!! 1 Lange Nacht der Wissenschaften Nordeuropa-Institut Jochen Hille Nationale Identitäten im Norden.
Den Menschen Hoffnung geben Wo Kirche lebendig wird.
Besonderheiten des 2. Vorschlags
Einführung in die Internationalen Beziehungen
Kulturen Und Gesellschaften Asiens China - Indien - Japan
Subjekt und Moderne Vorlesung
„Women After Communism: The East German Experience“
Aufklärung Denken Sie eine Minute nach: In welchen Zusammenhängen wird das Wort „Aufklärung“ verwendet und was ist das Ziel in dem Zusammenhang - worüber.
Was ist Globalisierung?
WIE KIRCHE AUF EINE NEUE WEISE WACHSEN WIRD GESEKE, 8. JANUAR 2009 Christ werden - Christ bleiben.
Deutsche Außenpolitik seit 1990
Familie zwischen Trauma und Idyll
I. Gesellschaft gestalten im Interesse der Benachteiligten: Entstehungskontexte und Grundanliegen Christlicher Sozialethik 1. Entstehung Christlicher.
VII. Moral und Ethik in der Systemtheorie Niklas Luhmanns
I. (Post-)Moderne Gesellschaft und ihre Strukturen als Kontext des sozialethischen Diskurses Niklas Luhmann Franz-Xaver Kaufmann.
Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft 9. Sitzung Kritik des Säkularisierungsparadigmas.
6. Sitzung Die Tradierungskrise des Christentums
10. Sitzung Lernort Familie
Christlicher Glaube heute
Religionsbegriffe 1.) Unterscheidung zwischen menschlicher und göttlicher Sphäre: „Sorgfältige Verehrung der Götter“ (Cicero) „Wiederverbindung des Menschen.
Paulus im Paulinum 3 Bilder, 3 Texte, 3 Thesen Thomas Söding Ruhr-Universität Bochum.
Geschichte für Oberstufen-Anfänger
Antifaschismus Antimilitarismus Antiimperialismus Entbindung des technischen Fortschritts durch soziale Revolution Konstituierend waren zugleich Verdrängungen:
Unterrichtsinhalte im Fach Geschichte/Oberstufe
Prof. Dr. Sabine Hering Universität Siegen 2009
Religion und Politik.
Prof. Dr. Fritz Böhle WS 2007/2008 Referentin: Beata Lutz
Französische Revolution
Die Politisierung europäischer Identität in der Euro-Schuldenkrise Präsentation auf der Perspektiv-Konferenz „Quo vadis Europa?“, 24. Mai 2012 Konvent.
Religion in Staat und Gesellschaft Israels
Geschichte der Religionen in Deutschland
1. Mögliche Verhältnisse von Religion und Staat
Geschichte der Religionen in Deutschland
Agrarische Grundstruktur
Ich will eine Kultur relevante Gemeinde leiten
Übersicht: Individualisierung & Globalisierung
Religion und Politik in den USA – grundlegende Unterschiede zu Europa
Religion in Staat und Gesellschaft Israels
Religion in Staat und Gesellschaft Russlands
Erscheinungsformen der Religionen in der Bundesrepublik Deutschland.
Stadt Weilburg Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus.
Die Ordnung des menschlichen Zusammenlebens Menschen leben in Staaten.
Perspektive Gemeinwesen? Prof. Dr. Albrecht Rohrmann
(bitte als Bildschirmpräsentation starten)
Der Sand, auf dem unser Wirtschaftssystem aufgebaut ist.
TRANSFORUM Berlin 2010 Von der Freude der Stadt zu dienen Gesellschaftliche Umbrüche als Chance für christliches Engagement.
Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus Von 2007 bis.
Sprachgeschichte des Deutschen
Thesen zu einer «Konvergenz der Religionen». Entwicklung ähnlicher Merkmale bei nicht miteinander verwandten Arten Anpassung an ähnliche Funktion und.
Gemeinwesendiakonie als gemeinsame Strategie von Kirche und Diakonie im Stadtteil Martin Horstmann Sozialwissenschaftliches Institut der EKD (SI)
Die Familie Lucie Zemánková, Jana Škařupová Pädagogik - Sozialarbeit
Parteien und gesellschaftlicher Wandel
Die soziale Marktwirtschaft
Leitbild in 10 Sätzen.
Demos der Aufklärung 18. Jahrhundert Erweiterung der Kommunikationsinfrastruktur im 18. Jahrhundert: Freimaurer, Illuminatenorden: Logen Formen der Soziabilität:
1. Europa 1.1. Grenzen Europas.
Modulforum „Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft“
Was ist religiöser Fundamentalismus
„Frauen fragen Frauen“ Präsentation zum Forschungsprojekt
Gastprofessor Dr. Árpád v. Klimó Katholische Kirche und Katholiken: Österreich im europäischen Kontext (19. und 20. Jahrhundert)
Die Gesellschaft und die Literatur der Aufklärung im 18. Jahrhundert
Die Pfarreien im Herzogtum Kurland im ländlichen und im städtischen Raum.
Industrielle Revolution im 19.Jhd
Soziologie der Familie Klaus Feldmann. Geschichte der Familie 1 bis 17./18. Jh. „Ganzes Haus“, Hausgemeinschaft, agrarische Gesellschaft, Patriarchat.
Woher und wohin mit der Religionsforschung? Prof. Dr. Janine Dahinden, MAPS, Universität Neuenburg Welche Religion(en) für unsere Gesellschaft – Perspektiven.
OeME Eine Chance für Ihre Kirchgemeinde. Die evangelisch-reformierte Landeskirche hat drei weltweite Dimensionen… … die Ihre Kirchgemeinde herausfordern.
Alister McGrath, Der Weg der christlichen Theologie
Das Fach Sozialwissenschaften
Die soziale Frage – Lösungsmöglichkeiten
 Präsentation transkript:

Modulforum „Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft“ 1. Sitzung: Moderne Gesellschaft und Religion: Grundstrukturen Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster

Institut für Christliche Sozialwissenschaften Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft Franz-Xaver Kaufmann Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster

Institut für Christliche Sozialwissenschaften Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft 1. Traditionelle Gesellschaften In traditionellen Gesellschaften ordnen sich die Lebensbereiche konzentrisch an  Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster

Institut für Christliche Sozialwissenschaften Christliche Glaube in säkularer Gesellschaft 2. Moderne Gesellschaften Moderne Gesellschaften bestehen aus kaum zusammenhängenden Lebensbereichen Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster

Institut für Christliche Sozialwissenschaften Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft 3. Der Umbruch zur modernen Gesellschaft Drei Revolutionen markieren den Durchbruch zur modernen Gesellschaft die kulturelle Revolution der Aufklärung (Wende zum Subjekt) die industrielle Revolution (Marktsteuerung, Industriebetrieb, Kapital und Arbeit) die politische Revolution (Herrschaftslegitimation durch Vertrag; Volkssouveränität) Die Ursprünge reichen bis zur päpstlichen Revolution des 11./12. Jh. zurück (Investiturstreit) Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster

Institut für Christliche Sozialwissenschaften Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft 4. Ausdifferenzierung der staatlich-politischen Sphäre Absolutistischer Fürstenstaat Bürgerlicher Rechtsstaat Nationalstaat Moderner demokratischer Sozialstaat Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster

Institut für Christliche Sozialwissenschaften Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft 5. Ausdifferenzierung der (Markt-)Wirtschaft Vom Staat geschiedene Sphäre "bürgerlicher Gesellschaft" Raum des freien Warenverkehrs Arbeits- und Wirtschaftsgesellschaft Tauschfähigkeit aller als Arbeits- und Wirtschaftssubjekte Integration durch Märkte (Arbeitsmarkt, Warenmärkte, Kultur- und Religionsmärkte) Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster

Institut für Christliche Sozialwissenschaften Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft 6. Ausdifferenzierung der Sphäre der Öffentlichkeit Öffentlichen Meinung Politische Öffentlichkeit Mediale Öffentlichkeit Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster

Institut für Christliche Sozialwissenschaften Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft 7. Ausdifferenzierung der moderne Familie Auflösung des "ganzen Hauses" als Familien- und Herrschaftsverband Die "romantische" Liebe als Ehemotiv und Ehegrund Die Familie als Raum gefühlsbetonter Anerkennung Neues Mutter-Kind-Verhältnis Bürgertum als Pionier der modernen Familie im 18./19. Jh. Ausbreitung über alle Schichten im 20. Jh. Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster

Institut für Christliche Sozialwissenschaften Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft 8. Ausdifferenzierung von Religion und Kirche A. Verkirchlichung des Christentums Eigenständige Sphäre des Kirchlich-­Religiösen entsteht Konzentration der Sinngehalte des Christentums im Sonderbereich des Kirchlichen Soziale Trennung der Bürgergemeinde von der Kirchengemeinde Absonderung der Geistlichen Kirchliche Organisationsbildung Ekklesiologie Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster

Institut für Christliche Sozialwissenschaften Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft 8. Ausdifferenzierung von Religion und Kirche B. Entkirchlichung der Gesellschaft Einflussverlust der Kirche auf Politik, Wirtschaft, Wissenschaft etc. Teile der Arbeiterschaft und des Bürgertums in Distanz zur Kirche Entkirchlichung der urbanen Räume Ländliche Räume und traditionale Schichten bleiben näher an der Kirche Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster

Institut für Christliche Sozialwissenschaften Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft 8. Ausdifferenzierung von Religion und Kirche C. Von der Religion zur Religiosität Neue Sozialform von Christentum und Religion im Bürgertum Transformation der Religion in Religiosität Unmittelbare Zugänglichkeit des Religiösen für den einzelnen Subjektivierung der Religion Synkretistische Form der Religion Bürgertum als Pionier der neuen Sozialform der Religion im 19. Jh. Verallgemeinerung über alle Schichten im 20. Jh. Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster

Institut für Christliche Sozialwissenschaften Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft Fragen zur Gruppenarbeit: Welche Folgen haben die Veränderungen der Familie für die Weitergabe des christlichen Glaubens in der Familie ? Welche Konsequenzen für die Weitergabe des christlichen Glaubens hat die Verkirchlichung des Christentum Welche Folgen für die Weitergabe des Glaubens hat die Transformation von Religion in Religiosität? Institut für Christliche Sozialwissenschaften Universität Münster