Vom Kleinstteilchen zum Eisriesen Neutrino-Detektoren Vom Kleinstteilchen zum Eisriesen
Inhalt Historisches Allgemeines über Neutrinos Neutrinoquellen Neutrino-Detektoren Radiochem. Experimente Echtzeit Experimente (H.E.S.S.)
Geschichte Probleme der Energieerhaltung beim b-Zerfall kontinuierliche Energiespektrum ließ sich nicht erklären 1968 Erste Messungen der Sonnenneutrinos (weniger als 50% des theo. Wertes) 1998 Super-Kamiokande zeigt Evidenz für Neutrino-Oszillation => Neutrinos haben endliche Masse (Nobelpreis an Koshiba 2002) 1930 postuliert Pauli das Neutrino.(Dadurch bleibt der Energie-, Impuls- und Dreherhaltungssatz erhalten) 1934 stellt E.Fermi den b-Zerfall vor(mit Neutrino(das kleine Neutrale)) 1956 Entdeckung des ne (Reines & Cowan Nobelpreis1995) 1962 Entdeckung des nm
Allgemeines über Neutrinos
Neutrinos elektrisch neutral sind Spin ½ Teilchen Wechselwirken schwach mittlere freie Weglänge in Blei ~1000 Lichtjahre es sind die häufigsten Elementarteilchen (N=1089)
Neutrinos bekannt sind drei Flavours: Leptonenzahl el. Ladung
Neutrinoquellen Entstehung Sekunden nach dem Urknall Kosmischen Beschleuniger (Supernova; Active Galactic Nuclei (AGN),Gamma Ray Burst (GRB)) Erdatmosphäre (aus kosmischer Strahlung) Sonne Erde (radioaktive b-Zerfälle) Reaktoren/Beschleuniger (E~ 4MeV; ca. 5*10201/s je Reaktor) GRB hochenergetische Gamma Strahlungsausbrüche AGN sehr helle Galaxienkerne
Atmosphärische Neutrinos Entstehen als Sekundärprodukte der Kosmischen Strahlung
Sonnenneutrinos Entstehen in der Sonne die Fusion von Wasserstoff zu Helium kann in zwei Mechanismen stattfinden: Proton-Proton-Zyklus CNO-Zyklus Nettoreaktion: 4p => 4He + 2e++2ne+26,73 MeV Aus der Solarkonstanten: fn=S/13 MeV~6,5*1010 1/cm2s
Proton-Proton-Zyklus pep-Neutrino pp-Neutrino p+p => 2H+e++ ne (99%) p+e-+p => 2H+ ne (1%) 2H+p => 3He+g 3He+3He => 4He+2p (86%) 3He+4He=>7Be+g (14%) 3He+p =>4He+ne+e+ (<<1%) hep-Neutrino 7Be-Neutrino 7Be + p => 8B + g 8B => 8Be + e++ ne 8Be => 2 4He (1%) 7Be + e- =>7Li + ne 7Li + p => 2 4He (99%) 8B-Neutrino
CNO-Zyklus 12C+p => 13N+g 13N => 13C+e++ne 13C+p => 14N+g 14N+p => 15O+g 15O => 15N+e++ne 15N+p => 12C+4He Es spielen auch höhere Elemente eine Rolle. Deshalb nur bei älteren Sternen relevant. Bei der Sonne sind es gerade mal 1,6%
Energiespektrum der Sonnenneutrinos
Energiespektrum der Sonnenneutrinos die meisten Neutrinos haben ein kontinuierliches Spektrum bis zur Maximalenergie pep- und 7Be-Neutrinos sind monoenergetische Neutrinos die meisten Experimente haben hohe Energieschwellen, so dass sie nur 8B-Neutrinos messen
Hochenergie-Neutrinos Neutrinos von „kosmischen“ Beschleunigern (Supernova, AGN, GRB, TRS) Sehr energiereich (im TeV-Bereich) Man kann die Quellen genau bestimmen, da keine Absorptionen wie bei Photonen oder Richtungsänderungen wie bei el. Geladener Strahlung stattfindet Es gibt nur einen geringen Fluss von hochenergetischen Neutrinos
Neutrino-Detektoren
Eigenschaften der Detektoren Messungen von Neutrino-Reaktionen erfordern: sehr große Detektor-Massen (wegen des kleinen Wirkungsquerschnittes) sehr gute Abschirmung gegen ungewollte Strahlung Unterdrückung der natürlichen Radioaktivität
Verschiedene Detektoren Radiochemische Echtzeit
ANZ+ne => A-1N(Z-1)+e- Radiochemische Radiochemische: ANZ+ne => A-1N(Z-1)+e- (Z-1) wird extrahiert und im Proportionalzählrohr der Zerfall gemessen Reaktionsrate: Man benötigt 1030 Atome um einen Zerfall pro Tag zu kriegen Wegen den geringen Ereignissen entsteht eine neue Einheit: 1 SNU = 10-36 Einfänge pro Sekunde und pro Atom Rechnungen von dem guten allgemeinen vortrag. Auch im internet gucken.
GALLEX Gallium Experiment startete Anfang der 90er Jahre Im Bergmassiv Gran Sasso in Italien 110 t GaCl3 Schwellenenergie von 233keV
GALLEX Prinzip der Radiochemischen Experimente: 71Ga+ne => 71Ge+e- niedrige Schwellenenergie bei 244keV erstmals möglich den Fluss von pp-Neutrinos zu messen hat eine Eichquelle welche die Funktion beweist Ergebnisse: ~69,7 +- 10,0 SNU, was etwas mehr als die Hälft der Theoriewerte entspricht.
Homestake erstes Experiment welches den solaren Neutrinofluss messen sollte. (1968) Nachweis beruhte auf den Neutrinoeinfang durch 37Cl, aus dem dadurch 37Ar wird Durch die Schwellenenergie bei 814 keV, hauptsächlich 8B-Neutrinos nachweisbar
SAGE (Soviet-American Gallium Experiment) Steht tief in einem alten Bergwerk im Kaukasus Reaktionen wie bei GALLEX
Nachteile der Radiochemischen Detektoren keine Informationen über die Richtung des einfallenden Neutrinos Informationen über die Energie nur durch die Schwellenenergie Zeitmittelung
Echtzeit Detektoren Als Nachweis wird das Cerenkov-Licht benutzt
Cerenkov-Licht Wenn ein relativistisches, geladenes Teilchen ein transparentes Medium wie Wasser oder Eis durchläuft und eine höhere Geschwindigkeit hat, als die des Lichtes in diesem Medium. Dann emittiert es die Cerenkov-Strahlung. cos(QC) = cm/v = c/(n*v) Bei Wasser ca. 40 Grad
Echtzeit Vorteile mehr Informationen über detektierte Teilchen (Richtung,Energie, Einfallszeit) Test Möglich, ob Neutrinos von der Sonne kommen zeitabhängige Phänomene besser beobachtbar Prinzipiell alle Neutrino-Flavors detektierbar (nur keine Unterscheidung möglich) Untergrundreduktion durch Elektronik möglich
SNO (Sudbury-Neutrino-Observatory) 2 km unter der Erde in einer Mine bei Sudbury (Canada) seit 1997 in Betrieb Kugelförmige Struktur 9600 PMT`s arbeitet mit schwerem Wasser [D2O] Schwellenenergie 1,42MeV
SNO Neutrino-Deuteron Reaktion (CC) ne+D => e- +2 p ( 1,442 MeV) (NC) nx+D =>nx+p+n (2,226 MeV) (ES) nx+e- =>nx+e- n- Nachweis mit n-Einfangsreaktion N+Cl35 => Cl36+g Durch Vergleich der Reaktionen Feststellung von n-Oszillation Im Buch seite 418 beschreibung der reaktionen. Wie auch seite341
Hochenergie-Neutrino Detektoren man benötigt eine größt mögliche Effektive Fläche große Volumen um Teilchen noch länger beobachten zu können als Detektormaterial eignet sich am Besten Wasser oder Eis einige benutzen die Erde als Abschirmung von Atmosphärischen Neutrinos Projekte in der Tiefsee und im Eis
Super-Kamiokande Kamioka Nucleon Decay Experiment 1000m unter der Erde in Japan (Mozumi Mine) seit 01.04.1996 im Betrieb 41,5m hoch und 39,3m Durchmesser 50.000Tonnen reines Wasser (32.000t eff.) 11.200 PMT (50cm) Schwellenenergie 5MeV Vorgänger: Kamokande fing 1985 mit der Neutrino-Astronomie an
Super-Kamiokande
Meßprinzip
man kann ne und nm unterscheiden, da e- stärker gestreut werden Reaktionen Elastic scattering (ES) nx+e- => nx+e- man kann ne und nm unterscheiden, da e- stärker gestreut werden nt sind nicht nachweisbar, denn sie erzeugen ein t,das schwer und kurzlebig ist Absorption an Protonen ne+p => n+e+
Super-Kamiokande Ereignis ausgelöst von einem Elektron mit einer Energie von 492Mev
Super-Kamiokande Ereignis ausgelöst von einem Muon mit einer Energie von 603Mev
Pech am 12.11.2001 15-25 Millionen $ Innerhalb von 10 sec. 6779 PMT´s zerstört Selbst 8 km entfernte Seismografen registrierten Signal Wegen eines angeknacksten PMT`s
Riesendetektoren AMANDA ICE-CUBE NESTOR Baikal-Projekt
AMANDA (Antarctic Myon And Neutrino Detection Array) steht am Südpol Bauzeit:1994-2000 (2009) effektive Fläche (100.000 m2) RMT´s: ca. 750 Schwelle: ca. 20GeV 1997 ~109 Ereignisse mit 116 Neutrinokandidaten
ICE-CUBE (2003-2009) 1 km2 effektive Fläche 80 Strings mit insgesamt 4800 PMT´s 1 GT Masse mehr Ereignisse als ein anderes Teleskop
NESTOR Vor der Halbinsel Peloponnes, welches durch seine höhere Dichte an PMT´s eine :-* niedrige Energieschwelle haben wird. Dieses kann dann auch vom 1500 km entfernten Cern stammende Neutrinos detektieren und untersuchen
Antares
Warum? Messungen des Solaren Neutrinoflusses verbessert unser Verständnis vom Aufbau der Sonne. So wurden die errechneten Werte nie erreicht. dadurch Theorie der Neutrino-Oszillation genauere Erkundung des Weltalls bessere Kenntnis über die ersten sec. nach dem Urknall. Supernova - Ausbrüche Neutrinomasse – Dunkle - Materie ?
H.E.S.S. (High Energy Stereoscopic System) Ist nach dem Entdecker der kosmischen Strahlung Victor Hess benannt worden (Nobelpreis 1936) Liegt auf einer Hochebene in Nambia Ist nach dem Prinzip der abbildenen Cherenkovtechnik aufgebaut. Nachweis von Photonen mit einigen 10 GeV