Globalisierung und Armut

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 Präsentation transkript:

Globalisierung und Armut Eine Präsentation von Katrin Hollmann, Barbara & Stephanie Westermeyer

1. Armut –was ist das eigentlich? absolute Armut relative Armut

absolute Armut relative Armut Leben am äußersten Rand der Existenz Armut im Vergleich zu Nachbarn, Mitbewohnern der Stadt oder des Landes Kampf ums Überleben ständige Überlebensunsicherheit Ausschluss von Wissen, das die Überwindung der Armut ermöglichen könnte Perspektivlosigkeit Armut ist relativ zu den Bedürfnissen des jeweiligen Menschen menschenrechtswidrig einzige Möglichkeit, die Probleme der Entwicklungsländer zu lösen: Zugriff auf das gesammelte Wissen der Menschheit

2. Internationalisierung der Wirtschaft und globale Armut Ereignisse und Stationen der Internationalisierung Ursachen der globalen Armut Stellungnahme zum Zitat

Ereignisse und Stationen der Internationalisierung Beginn im 15.Jh. mit der Kolonisierung Amerikas, Afrikas und Asiens durch europäische Mächte im 19. Jh. entstehen die ersten transnationalen Unternehmen, v.a. im Petroleum- und Aluminiumsektor Beginn des 20. Jh. Sprunghafter Anstieg des Warenaustausches zwischen Europa, USA, Japan, Russland und den Kolonien nach 1.Weltkrieg: Wachstum des internatonalen Handels durch Fließbandarbeit und arbeitsteilige Produktion nach 2.Weltkrieg: USA und westl. Alliierte beschließen neue Weltfinanzordnung (Gründung des IWF und der Weltbank) zur weltweiten wirtschaftlichen Stabilität 70er Jahre: nach Ölkrise beschließen 6 größte Industrienationen Abstimmung ihrer nationalen Wirtschafts- und Währungspolitik heute: nach Zusammenbruch der UdSSR Durchsetzung der Marktwirtschaft, Trend zur wirtschaftsliberalen Entwicklung statt zur sozialen Marktwirtschaft

Ursachen der globalen Armut Überproduktion globale Arbeitslosigkeit Billiglohnländer Währungsabwertung, Liberalisierung von Importen, Warendumping Politik der G7-Staaten

globale Arbeitslosigkeit: Kürzungen, Strukturmaßnahmen und Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer schwächen Reallöhne und verstärken somit Verarmung Überproduktion: durch Niedriglöhne, Entlassungen und Kürzungen wird Produktion gesteigert und so gleichzeitig die Kaufkraft verringert. Außerdem ist Expansion nur durch Beseitigung überschüssiger Produktionskapazitäten möglich, Überproduktion senkt die realen Warenpreise und zerstört somit die Erstproduzenten steigende Armut Währungsabwertungen, Liberalisierung von Importen, Warendumping: Industrien der 3.Welt, die für Binnenmarkt produzieren, werden zerstört, während die größten Unternehmen auf Kosten lokaler, regionaler und nationaler Produzenten durch Ersetzung bereits bestehender Produktionssysteme expandieren können. Politik der G7-Staaten: durch strenge Steuer- und Währungskontrollen werden zahlreiche Fusionen und Konkurse verursacht, multinationale Unternehmen reißen Kontrolle über lokale Märkte an sich Großkapital zerstört Kleinkapital, d.h. regionale und nationale Unternehmen

Billiglohnländer: das große Angebot an billigen Arbeitskräften senkt das Lohnniveau in den Industrieländern und die Reallöhne in der Dritten Welt und in Osteuropa globale wirtschaftliche Umgestaltung: Schließungen und Konkurse vieler mittelständischer Betriebe und Industrien verursachen Produktionsflaute bei Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, Umleitung der Ressourcen in Luxusgüterindustrie (lukrative Investitionen), dadurch versiegt die Kapitalbildung in produktiven Unternehmen und Konzentration des Reichtums auf Bevölkerungsminderheit auf Kosten der Bevölkerungsmehrheit

Stellungnahme zum Zitat „Die neue internationale Wirtschaftsordnung lebt von der Armut des Menschen.“ Billiglohnländer Kapital wandert dorthin, wo die billigsten Arbeitskräfte zu finden sind, um Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, müssen Löhne immer weiter sinken steigende Armut bedingen sich gegenseitig Arbeitslosigkeit Druckmittel, das Löhne senkt steigende Armut Fazit: These kann weitgehend zugestimmt werden, allerdings profitieren viele wirtschaftlich schwache Regionen auch von der Globalisierung (siehe Chancen der Globalisierung).

3. Wer gewinnt, wer verliert? Chancen und Risiken, positive und negative Aspekte der Globalisierung Armutsfaktoren Frauen – Gewinner oder Verlierer der Globalisierung?

Chancen und Risiken, positive und negative Aspekte der Globalisierung mehr Investitionen fließen in Entwicklungsländer und integrieren bevölkerungsreichste Regionen stärker in den internationalen Handel Entstehung neuer Arbeitsplätze, regelmäßiges Einkommen der Bevölkerung und somit Erhöhung des Lebensstandards Zunehmender Fachkraftbedarf in Handel und Industrie qualifizierte Ausbildung für größeren Teil der Bevölkerung Nutzung neuer Technologien durch breite Bevölkerungsschichten und somit schnelle Verbreitung von Informationen Demokratisierung durch wachsenden gesellschaftlichen Druck aufgrund des wirtschaftlichen Wandels Überwindung der Arbeitsteilung (Dritte Welt liefert Rohstoffe, die die Erste Welt zu Fertigwaren verarbeitet und in der Dritten Welt verkauft)

negativ ungleiche globale Verteilung der Vorteile ärmere Länder können Globalisierungsvorteile kaum nutzen Einkommensunterschiede zwischen Staaten und innerhalb der Staaten werden/sind größer geworden niedrige Weltmarktpreise tragen zur weiteren Verarmung der Dritten Welt bei

Armutsfaktoren niedriges Bildungsniveau mangelhafte Infrastruktur ungünstige geographische Lage, d.h. lange und teure Transportwege verfehlte Wirtschafts- und Strukturpolitik interne Konflikte, die ausländische Investitionen verhindern

Frauen – Gewinner oder Verlierer der Globalisierung? Wirtschaftswachstum und wachsender Export industrieller Güter erhöhen Nachfrage nach kostengünstigen Arbeitskräften transnationale Unternehmen schufen ca. 120 Mio. Arbeitsplätze für Frauen Frauenquote am Arbeitsmarkt nimmt zu Unterschied zwischen insgesamt steigenden Frauen- und Männerlöhnen hat sich vergrößert: Einkommenszuwachs der Männer ist größer als der von Frauen Frauen erhalten durchschnittlich ¼ weniger Lohn als Männer Frauenarbeitsplätze von Wegrationalisierung aufgrund von Automatisierung besonders betroffen Frauen erhalten 10% des Welteinkommens und besitzen weniger als 1% des Eigentums 70% der Armen sind Frauen

4. Eine bessere Welt für alle ... internationale Entwicklungsziele der Vereinten Nationen

Bildung verbessern: allg Bildung verbessern: allg. Grundschulausbildung, Lehrerausbildung, Versorgung mit Unterrichtsmaterialen und Bau von Schulgebäuden vorantreiben Müttersterblichkeit reduzieren: Gesundheitswesen aufbauen, med. Betreuung während und nach der Schwangerschaft gewährleisten Kindersterblichkeit verringern: Investitionen in grundlegende soziale Dienste und Verbesserung der Ernährungssituation Umweltschutz/Bewahrung der Ressourcen Gesundheitswesen ausbauen Ausbildungsmöglichkeiten für Frauen fördern Extreme Armut reduzieren: Staaten müssen Politik verfolgen, die Ungleichheiten reduziert u. Erwerbsmöglichkeiten für Arme schafft