Kosmischer Ursprung und Zeitentwicklung der von der Menschheit genutzten Energie E. Rebhan, Inst. f. Theor. Physik, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

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 Präsentation transkript:

Kosmischer Ursprung und Zeitentwicklung der von der Menschheit genutzten Energie E. Rebhan, Inst. f. Theor. Physik, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 1. Kosmologische Grundgleichungen für flaches Universum 2. Einordnung der von der Menschheit genutzten Energien 3. Singularität der globalen Energien bei reinen Urknallmodellen 4. Erhaltungssatz für globale Energien 5. Kosmologisches Modell mit Inflation 6. Berechnung der globalen Energien (Zeitentwicklung) 7. Grund für Zu- bzw. Abnahme der globalen Energien

1. Kosmologische Grundgleichungen für flaches Universum Mit h = c = 1 t = kosmische Zeit a(t) = kosmischer Skalenfaktor MPl = Planck-Masse ρ = Massendichte = Energiedichte p = Druck m = Index für Materie s = Index für Strahlung d = Index für dunkle Energie

Herkunft aus Einsteins Feldgleichungen, erweitert um Energie-Impuls-Tensor für räumlich homogenes Skalarfeld Ф(t) (für dunkle Energie): mit mit Zu Ф(t) gehörige Massen- bzw. Energiedichte ρd sowie Druck pd

Dazu Zustandsgleichungen: pi = i /3 für Strahlung und relativistische Materie pm = 0 für nicht-relativistische Materie Kombination mit den kosmolog. Gleichungen führt zu . Für dunkle Energie folgt mit H = a/a = Hubble-Zahl . “Schwingungsgleichung” für Ф im Potential V (Ф), Reibungsterm ~ “Geschwindigkeit” Ф . . => Ф vernachlässigbar,

2. Einordnung der von der Menschheit genutzten Energien Fossile Energien: Kohle, Erdöl, Gas : von der Sonne Fission (Uran) : Fusion (Deuterium und Tritium): von den Resten einer Supernova Kernenergie: kosmisches Substrat Windenergie : Solarenergie: Wasserkraft: Biomasse: Erdwärme: Sonne + Erdrotation (Katalysator) Sonne Erneuerbare Energien: Sonne + Erdgravitation (Katalysator) Sonne kosmisches Substrat Energie der Sonne aus Kernfusion im Sonnenzentrum Alles von der im Universum verteilten Materie + darin enthaltenen Energien.

Wieviel Energie ist das? Dichte der leuchtenden Materie: lm0  2,3•10-28 kg/m3. Heutiger Radius des heute sichtbaren Universums: d0  4ct0 mit t0 = 14 Mrd Jahre. 0,3•1050-faches des jährlichen Energieverbrauchs der Menschheit.

3. Singularität der globalen Energien bei reinen Urknallmodellen t0 = seit Beginn der Expansion bis heute vergangene Zeit  14 Mrd Jahre V0 = V (t0) Gesamtvolumen des heute sichtbaren Universums x(t) = a(t)/a0 = a(t)/a(t0) = relativer Expansionsfaktor Volumen des heute sichtbaren Universums zur Zeit t: Darin enthaltene Energie der Materie: Für kalte Materie mit m(t) a3(t) = const = m0 a03 folgt daraus (Energieerhaltung)

Wie ist das energetisch möglich? Für relativistische Materie (heiße Frühphase des Universums): Lösung der kosmolog. Gleichungen ohne dunkle Energie für kleine t: Folge Singularität für t  0 : Wie ist das energetisch möglich?

4. Erhaltungssatz für globale Energien Umschreiben der kosmologischen Gleichungen: (0-0-Komponente der Feldgleichungen). ρg hat Dimension von Massen- bzw. Energiedichte stammt von R - Rg /2 (Krümmungsterme; diese beschreiben die Gravitation) g = Dichte des kosmischen Gravitationsfeldes. Multiplikation der Gleichung für Dichten mit V (t) mit E(t)=V(t) (Globaler Energieerhaltungssatz)

Für t  0 gilt Em   und Es   , mit Ed = 0 folgt Eg  - . Vermeidung der Singularität durch Inflation vor Beinahe-Urknall! Dunkle Materie und Inflation benötigt zu: Erklärung der Homogenität der Hintergrundstrahlung, Homogenität der Nukleosynthese Strukturbildung (Galaxien) Alter des Universums Ziel: Berechnung der Funktionen Ei (t) für kosmol. Modell mit Inflation.

5. Kosmologisches Modell mit Inflation Räumlich flaches Universum endlicher Ausdehnung eingebettet in unendlich ausgedehntes Superuniversum (wie beim Modell der chaotischen Inflation von A. Linde).

Inflationäre Phase 0  t  t2 . Nur dunkle Energie (m= s = 0), beschrieben durch Skalarfeld  = (t) mit Dynamik

Lösung bis zum Zerfall der Energie des Feldes  : Zerfall der Energie des Feldes  wird als instantaner Phasenübergang behandelt. Findet statt bei Dichte mit Phasenübergang: (heutiger Wert) Lösung bis zum Zerfall der Energie des Feldes  : mit (Darin  unbestimmt.) Folge:

Relativistische Ära t2  t  t1. vernachlässigbar Mit (t) x4(t) = 1 x14 Lösung bis t1 Übergang relativistisch  nicht-relativistisch instantan zur Zeit t = t1.

Nicht-relativistische Ära t2  t  t1 Implizite Lösung daraus x(t) durch numerische Inversion. Weltalter Dabei

Rand des heute sichtbaren Universums. Abstand Rand von uns = von freiem Photon von t = 0 bis heute (t = t0) durchlaufene Strecke (Teilchenhorizont) relat. Infl. nicht-rel. Hängt von unbekanntem Faktor  ab. Bestimmung von  Annahme: d0 = d(t0) geht durch Expansion aus d(0) = LPl hervor, d.h. Dabei  = O(1) so gewählt, dass  einfach wird. Ergebnis:  = 4,45 und

6. Globale Energien mit Einsetzen der Ergebnisse für die drei Äras.

/ Globale Energien Einsetzen der Ergebnisse f¨ur die drei ¨Aras. _ /m3 Globale Energien Phasenübergang / Einsetzen der Ergebnisse f¨ur die drei ¨Aras. Zeitentwicklung von d(t), (t)= m(t)+ s(t) und V (t). Zwei verschiedene Zeitskalen: links logarithmisch, rechts linear.

s s Zeitentwicklung der im gegenwärtig sichtbaren Universum enthaltenen globalen Massen bzw. Energien (Ausnahme Gravitationsenergie). Ems(t)=Em(t)+Es(t).

Zeitentwicklung der im gegenwärtig sichtbaren Universum enthaltenen globalen Gesamtmasse bzw. Gesamtenergie E(t) = Em(t)+Es(t)+Ed(t) sowie von Eg(t).

pm + ps + pd + pg= 0 mit pg = (2 a/a – a2 / a2) 7. Grund für Ab- bzw. Zunahme von Energien Positiver Druck leistet bei Expansion Arbeit : Energieabnahme. Negativer Druck bewirkt Energiezufuhr: Energiezunahme. Kein Druck (nicht-relativistische Materie): Energieerhaltung. Auch für Gravitationsfeld Druck definierbar. Zweite Friedmann-Gleichung: pm + ps + pd + pg= 0 mit pg = (2 a/a – a2 / a2) .. . nimmt zu Inflation: Nach Phasenübergang: nimmt ab