Referat von Sebastian Geiges Am 19.Mai 2006

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Erstellen von Raumgrundrissen mit Vorlagen
Advertisements

Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
Die Präsentation des Praktikums
Mit richtigen Erwartungen leben
Die wichtigste Frage des Lebens!
Jesus ist auferstanden!
Fragst du mich überhaupt?
CPCP Institute of Clinical Pharmacology AGAH Annual Meeting, 29. Februar 2004, Berlin, Praktischer Umgang mit den Genehmigungsanträgen gemäß 12. AMG Novelle.
Seniorenbefragung zum Thema: Wohnen im Alter
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
= = = = 47 = 47 = 48 = =
1 Gießen vor dem Spiel 7 Wer wischt ?
Klicke Dich mit der linken Maustaste durch das Übungsprogramm! Vereinfachung von Termen Ein Übungsprogramm der IGS - Hamm/Sieg © IGS-Hamm/Sieg 2006 Dietmar.
Das Milgram-Experiment
Grundkurs Theoretische Informatik, Folie 2.1 © 2006 G. Vossen,K.-U. Witt Grundkurs Theoretische Informatik Kapitel 2 Gottfried Vossen Kurt-Ulrich Witt.
Internet facts 2006-I Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2006.
Internet facts 2006-III Graphiken zum Berichtsband AGOF e.V. März 2007.
Internet facts 2006-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. November 2006.
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
AC Analyse.
Schieferdeckarten Dach.ppt
Heute: Scherenzange zeichnen
Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 2 Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 3.
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 12.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 12.
Bild 1.1 Copyright © Alfred Mertins | Signaltheorie, 2. Auflage Vieweg+Teubner PLUS Zusatzmaterialien Vieweg+Teubner Verlag | Wiesbaden.
20:00.
Selbsttest zum Modul 2 Informationstechnik
In der Schule.
Virtueller Rundgang Casa Mariposa in Playa del Coco.
SK / , , in Hochkössen und der Wildschönau flow Ski- und Snowboardschule Intersport Menzel.
Mai/Juni 2013 Supervision Modul VIII Modul 1.
...ich seh´es kommen !.
für Weihnachten oder als Tischdekoration für das ganze Jahr
IFES - Institut für empirische Sozialforschung GmbH Teinfaltstraße Wien Lehramts-Studierende Online-Befragung 2009.
Präsentation läuft auch vollautomatisch ab … wie du möchtest
Auslegung eines Vorschubantriebes
Jakis Überblick! Ein Viereck hat 4 Ecken (und 4 Seiten).
Geg.: Zeichnungsdaten, O Ges.: F´, O´, Strahlengang
NEU! 1 2. Wo kommt diese Art von Rezeptor im Körper vor?
So einfach kann das Leben sein ...
Analyse von Ablaufdiagrammen
Passivität und Vandalismus TA Ausbildung Bern, 12. Veranstaltung 1 TA Ausbildung Bern, Passivität und Vandalismus,
Konditionalsätze Julija Jadzevičiūtė
PROCAM Score Alter (Jahre)
Das ist die Geschichte eines kleinen Jungen aus der Schweiz.
Großer Altersunterschied bei Paaren fällt nicht auf!
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
1 (C)2006, Hermann Knoll, HTW Chur, FHO Quadratische Reste Definitionen: Quadratischer Rest Quadratwurzel Anwendungen.
Gebrauchsanweisung für ein glückliches Zusammenleben
Analyseprodukte numerischer Modelle
2014 Januar 2014 So Mo Di Mi Do Fr Sa So
Pigmentierte Läsionen der Haut
Milgram- Experiment.
FRÜHLING.
Schutzvermerk nach DIN 34 beachten 20/05/14 Seite 1 Grundlagen XSoft Lösung :Logische Grundschaltung IEC-Grundlagen und logische Verknüpfungen.
Vortrag von Rechtsanwältin Verena Nedden, Fachanwältin für Steuerrecht zur Veranstaltung Wege zum bedingungslosen Grundeinkommen der Piratenpartei Rhein-Hessen.
Imperfekt Wie sagt man das mit Imperfekt
Technische Frage Technische Frage Bitte löse die folgende Gleichung:
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Der Erotik Kalender 2005.
Sport4final.de. sport4final.de Leben in der Gemeinde Apostelgeschichte 4, Der Grund (Vers 32a) 2. Die Auswirkungen (Verse 32b-33) 3. Die Gemeinschaft.
Es war einmal ein Haus
1 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt Wie.
Sehen, Hören, Schmecken: wenn uns unsere Sinne täuschen
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – Oktober
Gruppe & Macht.
 Präsentation transkript:

Referat von Sebastian Geiges Am 19.Mai 2006 Milgram- Experiment Referat von Sebastian Geiges Am 19.Mai 2006

Gliederung Hintergründe des Experiments Zur Person Stanley Milgram Durchführung des Experiments Variation der Versuchsbedingungen Ergebnis Gründe für die Abnahme der Gehorsamsbereitschaft Nachbesprechung Literaturangaben

Ⅰ. Hintergründe des Experiments

1. Ziel des Experiments Verbrechen aus der Nazi- Zeit sozialpsychologisch zu erklären

2. Fragestellung Unter welchen Bedingungen ist Unterordnung unter Autorität am wahrscheinlichsten bzw. unter welchen Umständen wird Widerstand gegenüber Autorität bewirkt?

3. Konflikt der VP Konflikt zwischen zwei miteinander unverträglichen Forderungen der Gesellschaft: Moralprinzip kontra Gehorsam

Ⅱ. Stanley Milgram Geboren 1933 in New York Studierte Sozialpsycholgie in Harvard Lehrte in Harvard und Yale Gestorben 1984 in New York

Ⅲ. Durchführung des Experiments

1.Gewinnung der Teilnehmer Anzeige in der Lokalzeitung von New Haven Anzahl der Zuschriften nicht ausreichend → Werbeverfahren durch direkte briefliche Aufforderung

2. Die Anzeige

3. Zusammensetzung der VP Männer zwischen 20 und 50 Jahren Berufliche Zusammensetzung: Arbeiter: 40% Büroangestellte, Verkäufer, Geschäftsleute: 40% Freiberufliche: 20%

4. Örtlichkeit und Personal Elegantes Laboratorium der Yale- Universität Rolle des Versuchsleiters: - 31-jähriger Biologie-Lehrer - trocken, hart und technisch Rolle des „Opfers“: - 47-jähriger Buchhalter, der für diese Rolle ausgebildet worden war - freundlich und liebenswürdig

5. Das Verfahren 3 Personen: a) Versuchsleiter (Schauspieler) b) Schüler (Schauspieler) c) Lehrer (uneingeweihte VP) Beim Losen wurde so gemogelt, dass die uneingeweihte VP immer die Rolle des Lehrers übernehmen musste

6. Die Versuchsanordnung Schüler wurde an eine an einen elektr. Stuhl erinnernde Apparatur gefesselt

7. Die Lernaufgabe Blau Schachtel Schön Tag Wild Vogel Testsequenz: Blau: Himmel – Tinte – Schachtel - Lampe

8. Der Schockgenerator 30 Kippschalter mit Bezeichnungen von 15 bis 450 Volt Aufschriften von „Leichter Schock“ bis „Gefahr: Bedrohlicher Schock“ Betätigen eines Schalters: rote Kontrolllampe; elektr. Summen; Zeiger auf dem Voltmeter schlägt aus

9. Probeschock Bevor sie ihre Aufgabe als Lehrer übernahm, wurde jeder VP ein Probeschock von 45 Volt verabreicht ⇒ VP wurde im Glauben an die Echtheit des Schockgenerators bestätigt

10. Instruktionen durch den VL Der VP wurde aufgetragen, bei jeder falschen Antwort auf dem Schockgenerator eine Stufe höher zu gehen Rolle von Bestrafung auf die Lernleistung sollte angeblich untersucht werden Wenn die VP andeutete nicht mehr weitermachen zu wollen, spornte der VL sie mit folgenden Bemerkungen an:

11. Ansporn durch VL 1. Bitte machen Sie weiter! 2. Das Experiment erfordert, dass sie weitermachen 3. Sie müssen unbedingt weitermachen! 4. Sie haben keine Wahl, Sie müssen weitermachen! Weigerte die VP sich auch noch nach dem 4. Ansporn weiterzumachen, wurde das Experiment abgebrochen.

12. Rückkopplung zum Schüler Schüler befand sich im Nebenraum Schreie des Schülers wurden auf Tonband aufgenommen und in den regulären Ablauf des Experiments eingebaut

13. Schreie des Schülers 135 Volt: schmerzliches Stöhnen 150 Volt: „Ich weigere mich weiterzumachen!“ 270 Volt: qualvolles Brüllen 315 Volt: keine Antworten mehr, nur noch qualvolles Schreien 330 Volt: keine Reaktion mehr

Ⅳ. Variation der Versuchsbedingungen

Experiment 1 Der Schüler befindet sich in einem anderen Raum, die VP kann ihn weder sehen noch hören Bei 300 Volt hämmert der Schüler protestierend gegen die Wände des Labors ⇒ 65% Gehorsame

Experiment 2 Der Schüler saß in einem Nebenraum, doch waren seine Beschwerden durch die Laborwand deutlich zu hören ⇒ 62,5% Gehorsame

Experiment 3 Der Schüler befindet sich im selben Raum ⇒ 40% Gehorsame

Experiment 4 Der Lehrer muss die Hand des Schülers auf die Schockplatte drücken ⇒ 30% Gehorsame

Ⅴ. Ergebnis ⇒ Die Gehorsamsbereitschaft der VP wurde gemindert, je näher und unmittelbarer der Kontakt zum Schüler („Opfer“) war

Ⅵ. Gründe für die Abnahme der Gehorsamsbereitschaft bei größerer räumlicher Nähe

1. Einfühlungsvermögen Je größer die Nähe zum „Opfer“, desto größer die Einfühlsamkeit

2. Verdrängung In der Fernraum- Anordnung kann das „Opfer“ aus dem Bewusstsein verdrängt werden

3. Scham- und Schuldgefühle Die Tatsache, dass die VP von ihrem „Opfer“ beobachtet wird, führt bei dieser möglicherweise zu Scham- und Schuldgefühlen

4. Einheitlichkeit der Handlung Durch die physische Trennung von Handlung und Wirkung fällt es der VP schwerer, die Verbindung zwischen ihrem Tun und den Leiden des „Opfers“ zu erkennen

5. Beginnende Gruppenbildung Zwischen zwei Personen kann sich eine Art Bündnis gegen die dritte Person bilden, die sich im anderen Raum befindet

Ⅶ. Nachbesprechung Jeder VP wurde klargemacht, dass das „Opfer“ keine gefährlichen Elektroschocks erhalten hatte Die Ungehorsamen bekamen positives Feedback Den Gehorsamen wurde ihr Verhalten als normal erklärt

Ⅷ. Literaturangaben http://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment