Teil Geobotanik /Pflanzenökologie Grundstudium – Modul Bio 8 Teil Geobotanik /Pflanzenökologie SS 2007 - 10., 11. Stunde, 21. u. 28. 06.2007 Projektionen, Stichworte u.ä.
Modul Bio 8 – Teil Geobotanik (Pflanzenökologie) 1. Fragestellungen, Aufgaben und Teilgebiete der Geobotanik Floristik und kartographische Dokumentation des Vorkommens von Pflanzenarten 2.1 Das Areal einer Pflanzenart 2.2 Geoelemente der Flora – Arealtypen 2.3 Florenreiche 2.4 Florenregionen der Holarktis 3. Vegetationskunde 4. Vegetations- und Florengeschichte 4.1 Präkambrium 4.2 Paläophytikum 4.3 Mesophytikum: Trias, Jura 4.4 Kontinentaldrift 4.5 Neophytikum Kreide - Tertiär 4.6 Quartär 4.6.1 Kaltzeiten (Eiszeiten) 4.6.2 Spät- u. Nacheiszeit Mitteleuropäische Grundsukzession 4.6.3 Prägung der mitteleuropäischen Vegetation durch den Menschen 5. Pflanzenökologie 5.1 Autökologie 5.1.1 Pflanzlicher Strahlungs- u. Energiehaushalt
Elektromagnetische Strahlung trifft die Pflanzen - in Form von UV-Strahlung (schädlich), · - mit Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich · - mit Infrarotstrahlung. Heliophyten = Lichtarten | Skiophyten = Schattenarten Sichtbares Licht Photosynthetisch aktive Strahlung: Gewinn von Stoffwechselenergie für die Pflanze, Umwelteffekt für Vorgänge der Gestaltbildung Stimulus für Bewegungsvorgänge
T e m p e r a t u r Fühlbare Wärme Latente Wärme Vereinfachte Energie-Eintrag durch die Global- strahlung Wärme-Dissipation durch langwellige Abstrahlung Fühlbare Wärme Konvektiver Wärmeaustausch mit der umgebenden Atmosphäre Organ- Erwärmung Latente Wärme Vereinfachte Wärmebilanz-Gleichung: Rn = M + S + E Netto- metabolisch fühlbare latente Energie- verbrauchte Wärme Wärme Gewinn Energie Verdunstungs-Kühlung durch die Transpiration (Energieaufwand für Wasser- verdunstung: = 2,45 MJ kg-1 H2O)
Kardinalpunkte der Temperatur . . . . Latenzgrenze Letalgrenze Verschiebungen: Modulativ <> modifikativ Stoffwechselvorgang Optimum Psychrophil Thermophil mesophil Temperaturbereich unteres oberes Pessimum Pessimum modulative Veränderung: kurzfristig und voll reversibel modifikative Veränderung: mittelfristig erfolgend, weitgehend irreversibel, im Zuge der individuenspezifischen Ontogenese Kardinalpunkte der Temperatur
Erkältungsempfindlich (chilling sensitive): Schädigung bei > 0°C Frostempfindlich : Schädigung zwischen 0°C und ca. –10°C Frosttolerant: Schädigung erst bei Temperaturen < ca. –10°C Gefrier-Exotherme
Kältehärtung und –enthärtung im Herbst bzw. Frühjahr Vorruhe Vollruhe Nachruhe Austrieb abhärtungsbereit enthärtungsbereit
Osmotika-Anreicherung (Zucker!) Vakuolen-Aufteilung Biomembran-Umbau Kältehärtung: Osmotika-Anreicherung (Zucker!) Vakuolen-Aufteilung Biomembran-Umbau partielle Zellentwässerung spezifische Gen-Expression („anti-freeze proteins“, „cold adaption proteins“)
Lebensformen nach Raunkiaer
. . . . .
(= hartlaubige) Blätter skleromorphe (= hartlaubige) Blätter Trocken- substanz mesomorphe Blätter sukkulente Blätter bis 70 % 90 % 98% Wasser- gehalt
poikilohydre Pflanzen Hydratations- Depot- freies wasser wasser Wasser homoiohydre Pflanzen schadensloser Wasserverlust poikilohydre Pflanzen
Poikilohydrie Homoiohydrie Poikilohydre Thallophyten: Algen, Pilze, Flechten, Moose Poikilohydrie Homoiohydrie (nahezu alle Kormophyten) Einige Farne und Blütenpflanzen Poikilohydre Kormophyten
Syndrom der Poikilohydrie: - kleinlumige Vakuolen - Fähigkeit zur partiellen Stabilisierung von Membranen und Makromolekülen unter Wasserentzug - geregelter Ab- und Wiederaufbau von Organellen bei weitgehender Austrocknung - Produktion austrocknungsspezifische Proteine mit Chaperon- bzw. Schutzstoff-Charakter
SPAC = Boden-Pflanze-Atmosphäre-Kontinuum Bodenwasser: — Haftwasser — Senkwasser • Feldkapazität
= Verdunstung offener Wasserflächen Transpiration = stomatär geregelte Luft- feuchte Evaporation = Verdunstung offener Wasserflächen Transpiration = stomatär geregelte Wasserabgabe der Blätter photo- synthet. aktive Strahlung Gesamt Transpi- ration des Baumes
Stomataweiten: Faktoren-Abhängigkeit (schematisch)
Mittagsdepression
Dürre-Resistenz von Pflanzen Wasserstress-Toleranz (tolerance) Wasserstress-Vermeidung (avoidance) - Blattflächenverkleinerung - Profilstellung der Blätter - ledrige, wasserarme Konsistenz der Blätter - Kleinzelligkeit des Mesophylls - Verdickung der Epidermisaussenwände Verdickung der Kutikula - eingesenkte Stomata - kleine Stomata in großer Anordnungsdichte - dichte Blattbehaarung Sukkulenz