Klinikverbund Südwest

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 Präsentation transkript:

Klinikverbund Südwest Krankenhaus-Partnerschaften am Beispiel Uganda Wolfgang Fischer Leiter Europabüro und Krankenhaus-Partnerschaften Vorstand “Partnerschaft Gesunde Welt – Klinikverbund Südwest e.V.” 15.04.2012 Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg: Fair-Trade-Messe Stuttgart

Partnerschaften und Beziehungen Corbeilles-Essonnes Chesterfield Kampala Sondrio Kaunas Temesch Nouakchott (Yekaterinburg) (Entebbe) Frankreich England Uganda Italien Litauen Rumänien Mauretanien Russland 1976 1988 1990 1993 1994 1998 2008 2011 2012 Der Klinikverbund Südwest besteht aus 6 Krankenhäusern. Träger sind die Landkreise Böblingen und Calw sowie die Stadt Sindelfingen. Wir beschäftigen 4.200 Mitarbeiter in über 60 Kliniken, 25 Kompetenzzentren und Belegabteilungen, 17 Praxen und Instituten, einem Therapiezentrum und einem zentralen Versorgungszentrum Wie Sie sehen, ist unsere älteste Partnerschaft 36 Jahre alt, aber im Laufe der Jahre auch nicht mehr sehr intensiv. Die intensivsten und sehr regelmäßigen Verbindungen mit Austausch auf der sogenannten Arbeitsebene bestehen mit Kaunas in Litauen, mit Mauretanien und mit Uganda. Die Partnerschaft mit Uganda soll heute das Thema dieses kurzen Vortrages sein. Obwohl mich zum Beispiel ein Spruch aus Litauen auch sehr stolz macht: „Ein Mediziner, der in Litauen Chefarzt werden will, muss vorher in Böblingen gewesen sein“.

Das Beispiel Sindelfingen – Rubaga Historie 1989 Besuch des Rubaga-Hospit- als durch MdL Rudolf Decker (die langjährige Ärztliche Direktorin Dr. Rita Moser stammte aus Stuttgart) Suche nach einem Partnerkrankenhaus 2-Wochen-Besuch in Uganda durch Verwaltung, Pflege und Kardiologe / Analyse 1990 Partnerschaftsvertrag unter der Schirmherrschaft von Ursula Späth Rudolf Decker knüpfte den Kontakt zwischen Dr. Moser und VD Werz von Sifi. Das Hospital wurde 1899 durch die sog. „Weißen Schwestern“ gegründet. Dr. Rita Moser aus Stuttgart prägte ca. 40 Jahre lang das Rubaga-Hospital, bis zu ihrem Tod 2001, als Internistin, Chefärztin und Geschäftsführerin.

Das Beispiel Sindelfingen – Rubaga 1990 – 2000 - Persönlich 1990 Unfallchirurg nach Uganda OP-Organisation, Hygiene, Apotheke nach Uganda 2 Ärzte von Uganda: Ultraschall (+ ein Patient)/mehrere Schwestern von Uganda 1991 Unfallchirurg nach Uganda, medizinische Instrumente, Betriebskindergarten, PDL, Apotheker 1992 – 2000 Administration nach Uganda (EDV, Personal- abrechnung, Spendenverwendung, Buchhaltung) / Training in beiden Ländern - Gynäkologie, Notfallversorgung, Radio- logie, OP-Pflege, Hygiene > häufige gegenseitige Besuche 2002 2 Krankenschwestern und 1 Pfleger 2,5 Jahre in Sifi (Hygiene-Fachkraft/ OP-Fachkraft) Dr. Knapp hat sich persönlich mit seiner Frau sehr engagiert. 1990 3 Wochen trainiert der Chefarzt Dr. knapp der Unfallchirurgie Chirurgen in Uganda Dito OP-Organisation, Hygiene, Apotheke 2 Ärzte kommen nach Sindelfingen: Ultraschall (+ ein Patient) 1991 Unfallchirurg wieder nach Uganda, medizinische Instrumente, Aufbau eines Betriebskindergartens (tlw. bis 120 Kinder, bis heute) insbesondere durch Frau Knapp, PDL, Apotheker 1992 – 2000 Administration in Uganda (Software, Personalabrechnung, Spendenverwendung, Buchhaltung) / Training in beiden Ländern - Gynäkologie, Notfallversorgung, Radiologie, OP-Pflege, Hygiene > häufige gegenseitige Besuche ANALYSE: Partnerschaft funktioniert nur durch persönliches Engagement. Wie kommt es dazu? Es hängt ab und es wird verhindert durch persönliche Betroffenheit!

Das Beispiel Sindelfingen – Rubaga 1990 – 2002 – Finanziell Mehrmals: Arzneimittelversorgung, Ultraschallgeräte 1992: Wasserversorgung, Computer, Software 1993: Telefonanlage, Leichenkühlzellen, Transformator 1996/97: Sanierung der stationären Anlagen auf den Stationen 2002: Röntgengerät Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Verein Freunde Rubagas Aber: Finanzielle Probleme der Krankenhäuser nehmen überhand, Interne Probleme, neue Strukturen, andere Menschen – persönliche Betroffenheit! 2001 starb Frau Dr. Moser in Kampala und Dr. Werz ging in den Ruhestand. 2005 begannen die Verhandlungen bez. Der Klinikzusammenlegungen. 2006 wurde der Klinikverbund Südwest geggründet. In den nächsten Jahren war jeder mit der Neuordnung der internen Strukturen beschäftigt.

„Partnerschaft Gesunde Welt – Klinikverbund Südwest e.V.“ Vereinsgründung 2011 „Partnerschaft Gesunde Welt – Klinikverbund Südwest e.V.“ Satzungsziele: Organisiert und finanziert Krankenhaus- partnerschaften Entwickelt eigenständige Projekte Gesundheit, Bildung, Entwicklungshilfe) Anlass: Krankenhäuser können nicht Stellen abbauen und gleichzeitig Partnerschaften finanzieren Finanzielle Mittel nicht mehr vergleichbar, aber „soziale Symbiose“ möglich (KVSW stellt MA frei, Verein organisiert und finanziert) Ich hatte bereits die Konzeption für den KVSW geschrieben, stellte Ende 2010 den Antrag auf vorzeitigen Ruhestand und sollte in meinen letzten 4 Berufsjahren nochmals eine neue Stelle entwickeln, das Büro für europäische Angelegenheiten und Krankenhauspartnerschaften. Schnell war mir in Bezug auf die außereuropäischen Partnerschaften klar, dass nur ein relativ unabhängiger Verein in der Lage ist, gemeinsam mit dem Klinikverbund die Partnerschaften in Afrika (und später vielleicht auch in Südamerika und Asien) zu pflegen. Nur hier besteht die Chance, langfristig zusätzlich Vereinsmitglieder und Sponsoren zu werben. Aufsichtsrat und Geschäftsführung stehen hinter der Idee, die Partnerschaften im europäischen Raum wie bisher voll über den Klinikverbund, die Verbindung zu unseren afrikanischen Krankenhäusern aber über die Symbiose Verein/Krankenhaus abzuwickeln. Ziel für uns ist auch, langfristig andere Kliniken zu überzeugen, dass nicht jede Klinik jede Aufgabe im Rahmen einer Partnerschaft alleine stemmen muss. Langfristig und bei Interesse können wir uns vorstellen, den Namenszusatz „Klinikverbund Südwest“ im Vereinsnamen zu streichen und auch andere Partnerschaften organisatorisch und finanziell zu unterstützen. Wenn man alleine daran denkt, wie mühsam die Organisation der Container-Beschaffung und –befüllung ist, scheint mir dies ein gutes Beispiel zu sein. Bei der Zusammenarbeit mehrerer Kliniken ist schon allein ein Container schneller voll.

Aktionen des Vereins 7 – 12 / 2011 Gründung 7 / 2011 Interne Organisation Finanzierung Betreuung - „Partnerschaft auf Augenhöhe“ - Projekte „Interne“ und externe Öffentlichkeitsarbeit Interessant ist, dass von den 12 Gründungsmitgliedern 11 aus dem Krankenhausbereich stammen. Heute, 9 Monate später, gehört von den über 80 Mitgliedern nur noch 1/3 zum Krankenhausbereich, die anderen sind Lehrer, Ingenieure, Studenten – einfach Bürger der Region. Auch ein kleiner Beitrag zur Bindung potentieller Patienten an unseren Klinikverbund. INTERNE ORGANISATION - Vereinsflyer 8 / 2011 - Internet-Seite 10 / 2011 FINANZIERUNG - Sponsorensuche - Jahreskalender bringt 6.000 Euro (Spenden, Verkaufserlös) BETREUUNG - von drei ugandischen Krankenschwestern - Intensive Vorbereitung eines Praktikums eines Pflegers von der Elfenbeinküste. Aber Attentat auf KH verhindert Tage vorher den Besuch. - Vorbereitung von Praktikas unserer Krankenpflegeschülerinnen, Ärzte, etc. PROJEKTE - Verhandlungen mit Pharmaunternehmen: Material für 2.000,-- nach Mauretanien - Lfd. Suche in den Häusern nach funktionsfähigen, robusten Geräten (OP-Liegen etc. nach Mauretanien) - Projekte Vorbereitungen Kauf Solaranlagen - Vorbereitung Uganda-Besuch (nicht auf Vereinskosten)

Aktionen des Vereins 1-3 / 2012 Besuch des Rubaga-Hospitals, Analyse, Amortisationsrechnung Projekt „Solaranlagen“ Organisation von Hos- pitationen Öffentlichkeitsarbeit Förderantrag CD4 Zell Counter Förderantrag Schulungsmaterial Laptop/Beamer) Vermittlung von Zahnziehzangen in den Sudan - Organisation von 6 300-Liter-Brauchwasser-Solaranlagen für das Rubaga-Hospital in Kampala - Organisation von 2 300-Liter-Brauchwasser-Solaranlagen für das Kisubi-Hospital in Entebbe PRESSE: fünf große Artikel bis 31.03.2012 - Weltfrauentag Vorträge IMPULS HOSPITATIONEN (natürlich mehr in Europa, aber auch in Uganda, z.B. unsere Krankenpflegeschülerin (KVSW zahlt Stipendium), Krankenpfleger Elfenbeinküste

Stärkung des ehrenamtlichen Elements Gewinnung aktiver Helfer Fazit und Ziel Fazit Stärkung des ehrenamtlichen Elements Gewinnung aktiver Helfer fast 100 neue Vereinsmitglieder in 10 Monaten Ziel Gewinnung weiterer Krankenhäuser, dadurch bessere und schnellere Auslastung von Containern schnellere Hilfe bei größeren Projekten Professionalisierung Mehr Angebote für interessierte Hospitanten von hier und dort Wir hatten z.B. 3 sehr gute OP-Liegen, die zufällig in unseren Partnerhäusern nicht gebraucht wurden. Bei mehr Häusern in einem Verein gebündelt hätte das anders ausgesehen. Der Klinikverbund lässt sich das Vereinsengagement aber 20% meiner Stelle kosten. D.h., auch interessierte andere Krankenhäuser müssten sich durch einen bestimmten Beitrag beteiligen.

Fragen? Jederzeit! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.