Entwicklung des deutschen Schulwesens seit 1945 Jun. -Prof. Dr

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Entwicklung des deutschen Schulwesens seit 1945 Jun. -Prof. Dr Entwicklung des deutschen Schulwesens seit 1945 Jun.-Prof. Dr. Grit im Brahm Prof. Dr. Gabriele Bellenberg (Ruhr-Universität Bochum) modifiziert und geändert von StR Sascha Busse (Frida-Levy-Gesamtschule)

Entwicklungslinien 0 Bis 1945 Das dt. Schulsystem bis zum Ende des 2. Weltkriegs 1 1945 bis 1965 Restauration des gegliederten Schulwesens 2 1965 bis 1975 Schulreform und Bildungsexpansion 3 1975 bis Ende der 1980er Jahre Strukturelle Stagnation und weitere Expansion 4 Beginn der 1990er Jahre bis Gegenwart Moderater Strukturwandel

1919-1945: Schaffung der Grundstrukturen im Jahr 1919 Weimarer Schulkompromiss (1919/1920): Der „Schulkompromiss“ schuf die heute bekannte Schulstruktur: Fortan besuchten alle Kinder vier Jahre lang eine Grundschule, die Grundstufe der Volksschule. Danach wechselten die Begabteren auf die Mittelschule (heute Realschule) oder das Gymnasium.

1919-1945: Das Schulsystem im Nationalsozialismus (1933-1945) Strukturell: keine grundlegenden Änderungen Inhaltlich: nationalsozialistische Indoktrination der Lehrpläne Allg. Ziel: Bildungsbegrenzung

1945 bis 1965: Restauration 1947 Demokratisierungsanspruch der Alliierten an das deutsche Schulsystem „Das deutsche Erziehungswesen soll so überwacht werden, dass die nazistischen und militaristischen Lehren völlig ausgemerzt werden und die erfolgreiche Entwicklung Demokratischer Ideen ermöglicht wird.“ Potsdamer Abkommen, Punkt 7 der politischen Grundsätze  Allg. Ziel der Alliierten: Re-Education

1945 bis 1965: Restauration Demokratisierungsanspruch der Alliierten an das deutsche Schulsystem Dieses System hat bei einer kleinen Gruppe eine überlegene Haltung und bei der Mehrzahl der Deutschen ein Minderwertigkeitsgefühl entwickelt, das jene Unterwürfigkeit und jenen Mangel an Selbstbestimmung möglich machte, auf denen das autoritäre Führerprinzip gedieh. Nirgends besteht die Möglichkeit eines gemeinsamen Schullebens noch eine andere Stelle für eine breite Grundlage einer gemeinsamen kulturellen und sozialen Erfahrung wenigstens für diejenigen, die zu akademischer Spezialisierung und zu höheren Berufen übergehen. Es ist augenscheinlich, dass das Erziehungssystem eines Landes die Grundlagen des „Klassengeistes“ verstärken oder auch eine kulturelle Gemeinschaft aller Bürger aufbauen kann. Für eine demokratische Gesellschaft kommt nur die zweite Möglichkeit in Frage. Bericht der amerikanischen Zook-Kommission  Tatsächlich keine strukturellen Veränderungen in den westlichen BZ u.a. wegen „Sputnik-Schock“ und Abgrenzung von der Einheitsschule  Grundlegende Änderung in der östlichen BZ

1945 bis 1965: Restauration Restauration des gegliederten Schulsystems „Düsseldorfer Abkommen“ der KMK Abkommen zwischen den Ländern der Bundesrepublik zur Vereinheitlichung auf dem Gebiete des Schulwesens Es schafft einen gemeinsamen Rahmen für das allgemein bildende Schulwesen, insbesondere durch Festlegung der Bezeichnungen, Organisationsformen und Schultypen der Mittelschule und der Gymnasien, während Volksschulen nicht mit einbezogen wurden. Festschreibung der Dreigliedrigkeit Typisierung des Gymnasiums Humanistisch-philologisch naturwissenschaftlich-mathematisch neusprachlich Begründungen Ökonomisch Begabungstheoretisch

1945 bis 1965: Restauration Ökonomische Begründung für die Dreigliedrigkeit Dreierlei Menschen braucht die Maschine. Den, der sie bedient und in Gang hält, den, der sie repariert und verbessert, schließlich den, der sie erfindet und konstruiert. Hieraus ergibt sich: die richtige Ordnung der modernen Arbeitswelt gliedert sich in drei Hauptschichten: Die große Masse der Ausführenden, die kleine Gruppe der Entwerfenden und dazwischen die Schicht, die unter den beiden anderen vermittelt. Offenbar verlangt die Maschine eine dreigliedrige Schule: eine Bildungsstätte für die Ausführenden, also zuverlässig antwortenden Arbeiter, ein Schulgebilde für die verantwortlichen Vermittler und endlich ein solches für die Frager, die so genannten theoretisch Begabten. Weinstock: Realer Humanismus 1959

1945 bis 1965: Restauration Begabungstheoretische Begründung für die Dreigliedrigkeit Die unterschiedlichen Bildungsanforderungen, die unsere arbeitsteilig entfaltete Gesellschaft an ihren Nachwuchs stellt, und die Unterschiede in der Bildungsfähigkeit dieses Nachwuchses zwingen dazu, an drei Bildungszielen unseres Schulsystems festzuhalten, die nach verschieden langer Schulzeit erreicht werden: an einem verhältnismäßig früh an Arbeit und Beruf anschließenden, einem mittleren und einem höheren. „Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemeinbildenden Schulwesens“ des ´Deutschen Ausschusses für das Erziehungs- und Bildungswesen´ 1959

1945 bis 1965: Restauration Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemeinbildenden Schulwesens des DA Beschluss gegen eine Einheitsschule auch zu Lasten geringerer Durchlässigkeit Betonung einer begabungstheoretischen Argumentation 4jährige Grundschule + 2jährige Förderstufe Aufwertung der Volksschule zur Hauptschule

1965 bis 1975: Schulreform und Expansion Wiedereröffnung der Bildungsreformdiskussion Drei Quellen der Reformdebatte der 60er Jahre Bildungsökonomisch Picht: Dt. Bildungskatastrophe Bürgerrechtlich Dahrendorf: Bildung ist Bürgerrecht Curricular/Didaktisch Orientierung der Unterrichtsinhalte an den Mittelschichtnormen Roth: Bildung und Begabung

1965 bis 1975: Schulreform und Expansion Ökonomische Begründung „Bildungsnotstand heißt wirtschaftlicher Notstand. Der bisherige wirtschaftliche Aufschwung wird ein rasches Ende nehmen, wenn uns die qualifizierten Nachwuchskräfte fehlen, ohne die im technischen Zeitalter kein Produktionssystem etwas leisten kann. Wenn das Bildungssystem versagt, ist die ganze Gesellschaft in ihrem Bestand bedroht. Es bedeutet zugleich, daß in allen Bereichen unseres öffentlichen Lebens, nicht zuletzt in der Wirtschaft, ein beängstigender Mangel an Akademikern und höher qualifizierten Nachwuchskräften zu erwarten ist. (...)Unser Erziehungs- und Bildungswesen ist so funktionsunfähig geworden, daß es sogar seinen eigenen Bedarf nicht mehr decken kann.(...) Die Fundamente unserer Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung sind bedroht. (...) Georg Picht: Die deutsche Bildungskatastrophe, 1964

1965 bis 1975: Schulreform und Expansion Bildungsbürgerrechtliche Begründung „Das Bürgerrecht auf Bildung ist zunächst ein soziales Grundrecht aller Bürger, das gleichsam den Fußboden absteckt, auf dem jeder Staatsbürger stehen darf und muß, um als solcher tätig zu werden.(...) Der zweite Aspekt des Bürgerrechts auf Bildung betrifft die Chancengleichheit ... . Aber die umwerfende Kraft des Bürgerrechts auf Bildung liegt in seinem dritten Aspekt. Rechtliche Chancengleichheit bleibt ja eine Fiktion, wenn Menschen aufgrund ihrer sozialen Verflechtungen und Verpflichtungen nicht in der Lage sind, von ihren Rechten Gebrauch zu machen. (...) Das Recht aller Bürger auf Bildung nach ihren Fähigkeiten bliebe daher unvollständig ohne das Zerbrechen aller ungefragten Bindungen ... . (...) Die überlegte Veränderung nicht nur der Bildungseinrichtungen selbst, sondern aller Einrichtungen und Einstellungen, die sich auf die Schule auswirken, ist Bedingung der Möglichkeit einer aktiven Bildungspolitik der Expansion. (...) Expansion heißt naturgemäß, daß vor allem bisher unterrepräsentierte Gruppen in und durch weiterführende Schulen gebracht werden müssen. Diese Gruppen finden wir in Landarbeiterkindern, Arbeiterkindern, Mädchen und, mit Einschränkungen, katholischen Kindern“ Ralf Dahrendorf: Bildung ist Bürgerrecht, 1968

1965 bis 1975: Schulreform und Expansion Curriculare/Didaktische Begründung Die Didaktik stellt die Frage danach, was und wie in Schulen gelehrt werden soll. In den sechziger Jahren wurde diese Frage vor allem in Hinblick auf das WAS gestellt. Durch die Explosion von Wissen, durch die große Stofffülle und die sich daraus ergebende Frage, was in der Schule vermittelt werden soll. Gleichzeitig spielten auch die neuen Forschungsergebnisse einen Rolle, nach denen Kinder nicht begabt sind, sondern begabt werden. Diese Idee geht auf die Veröffentlichung von Roth zurück: Begabung und Lernen. Davon ausgehend steht fortan die Förderung der Schüler im Vordergrund des Interesses. Dem bisherigen Curriculum in der Schule wird vorgeworfen, Mittelschichtnormen zu vertreten und auf diese Weise bildungsferne Bevölkerungsschichten zu benachteiligen. Dies soll sich durch die Integration neuer Unterrichtsinhalte in der Schule ändern.

1965 bis 1975: Schulreform und Expansion Zentrale bildungspolitische Abkommen 1964: Hamburger Abkommen 1969: Empfehlung des Deutschen Bildungsrates zur Einführung von Schulversuchen mit Gesamtschulen 1972: Saarbrückener Beschlüsse zur Reformierung der gymnasialen Oberstufe

1965 bis 1975: Schulreform und Expansion Das Hamburger Abkommen (1964) Aufwertung der Hauptschule Strukturell Institutionelle Abtrennung der Volksschuloberstufe von der Grundschule Verlängerung des Hauptschulbildungsgangs von 8 auf 9 (z. T. sogar 10) Jahre Inhaltlich Wissenschaftsorientierung Universitäre Ausbildung der Hauptschullehrer Fachlehrerprinzip Einführung der 1. Fremdsprache (Englisch) Einführung des Faches Arbeitslehre

1965 bis 1975: Schulreform und Expansion Einführung von Schulversuchen mit Gesamtschulen (1969) Der Schulversuchscharakter wurde von Beginn an in einigen Bundesländern unterlaufen Es gibt bis heute keine Auswertung des Schulversuchs Die KMK beschloss die gegenseitige Anerkennung der Abschlüsse

1965 bis 1975: Schulreform und Expansion Saarbrückener Beschlüsse (1972) Abschaffung der Typisierung der Gymnasien zugunsten eines Kurssystems Später zahlreiche Modifizierungen zur Einschränkung beliebiger Wahlmöglichkeiten Auflösung des Klassenverbands Punkte- statt Notensystem

1965 bis 1975: Schulreform und Expansion Resümee zur Bildungsexpansion Skizze des Verlaufs der Bildungsexpansion Niederes Schulwesen Verlängerung der Pflichtschulzeit Verlängerung der schulischen Ausbildung durch Ausweitung der beruflichen Bildung Mittleres Schulwesen Verlagerung der Schülerströme zu mittleren Bildungsgängen Höheres Schulwesen Erhöhung der gymnasialen Bildungsbeteiligung

1965 bis 1975: Schulreform und Expansion

1965 bis 1975: Schulreform und Expansion

1975 bis Ende der 1980er Jahre: Stagnation 1973 Bildungsgesamtplan der BLK Mit seinem Mehrheiten- und Minderheitenvotum stellt er das Ende des Konsenses über die gesamtplanerische Entwicklung des deutschen Schulwesens dar 1982 Gegenseitige Anerkennung von Gesamtschul-abschlüssen (KMK) Es kommt in der Folge der Bildungsexpansion und dem Einfrieren struktureller Reformen

Beginn der 1990er Jahre bis zur Gegenwart: Strukturwandel

Beginn der 1990er Jahre bis zur Gegenwart: Strukturwandel Das allgemein bildende Schulsystem Grundschule Dauert 4 Jahre (Ausnahme: Berlin und Brandenburg = 6 Jahre) Einschulung im Alter von 6 Jahren (Ausnahmen: Zurückstellung oder frühe Einschulung) NRW plant schrittweise ein Vorziehen des Einschulungsalters auf 5 Jahre Weiterführende Schulen der Sek. I Die Hauptschule Die Realschule Mischformen (Regionale Schule, Mittelschule usw.) Die Gesamtschulen (kein Sitzenbleiben bis Klasse 9) Das Gymnasium Schulen der Sek. II Die Gesamtschule Berufliche Schulen Sonder- bzw. Förderschulwesen

Beginn der 1990er Jahre bis zur Gegenwart Moderater Strukturwandel Durch die Wiedervereinigung etablieren sich in Deutschland zwei- bis fünfgliedrige Schulsysteme auf Länderebene. Die Hauptschule verliert weiter an Bedeutung.

Beginn der 1990er Jahre bis zur Gegenwart Trends Qualitätsentwicklung der Einzelschule Stärkung der individuellen Förderung und der Individualisierung des Lernens Kompetenzbildung Standardisierung (Lernstand, Zentralabitur, Abschlussprüfung) Modernisierung der Verwaltung unter den Gesichtspunkten von Effektivität und Effizienz „Kopfnoten“ Grundschulempfehlung nach Klasse 4 Abitur nach 12 Schuljahren und die damit verbundende Ganztagsschule u.v.m.

??? Mehr Chancengleichheit durch die Bildungsexpansion? Was wurde aus dem katholischen Arbeitermädchen vom Lande?