Einführung in das Altitalienische

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Einführung in das Altitalienische 3./17. Mai 2010 Alttoskanisch – die sprache der „tre corone“

Einführung in das Altitalienische Die Dante-Rezeption 17.05.2010 Einführung in das Altitalienische

Die Dante-Rezeption Der Dichter und Philosoph Dante Alighieri wurde 1265 in Florenz geboren und verstarb 1321 in Ravenna. Er bediente sich sowohl des Lateinischen als auch seiner Florentiner Muttersprache. In letzterer verfasste er die Vita nuova (1294), das Convivio (1304-07) sowie sein Hauptwerk, die Divina Commedia (1306-1321). In der Gelehrtensprache Latein schrieb er sein unvollendet gebliebenes sprachphilosophisches Werk De vulgari eloquentia (1303-04) sowie den staatsphilosophischen Traktat De Monarchia (ca. 1313-18).

Die Dante-Rezeption Seinen literarischen Ruhm verdankt Dante jedoch ausschließlich der Divina Commedia, deren Rezeption unmittelbar nach dem Tode des Dichters einsetzte. Bereits sein Sohn, Jacopo Alighieri, schrieb Zusammenfassungen und Kommentare zum literarischen Hauptwerk des Vaters. Einer der prominentesten Dante-Exegeten des 14. Jahrhunderts war wohl Giovanni Boccaccio, der einen Trattatello in laude di Dante verfasst hatte. In zahlreichen italienischen Städten gab es öffentliche Lesungen über Dante.

Die Dante-Rezeption Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurden erste Übersetzungen der Commedia ins Lateinische angefertigt, die als philosophisches und theologisches Werk hochgeschätzt war. Die ersten Dante-Kommentare erschienen ausschließlich in lateinischer Sprache, bis gegen 1330 der Bologneser Jacopo della Lana den ersten vollständigen Kommentar in der Volkssprache verfasste. Francesco da Buti schrieb um 1385 eine lexikalisch-grammatisch-rhetorische Interpretation der Divina Commedia unter Vernachlässigung des Inhalts.

Die Dante-Rezeption Während des lateinisch dominierten Humanismus im 15. Jahrhundert blieb Dante zwar in hohem Ansehen, doch vielen Gelehrten gefiel die Volkssprache nicht, die sich überdies in der Zwischenzeit stark gewandelt hatte. Prominente Fürsprecher hatte Dante jedoch in dem Humanisten Leonardo Bruni (1370-1444) und vor allem in Cristoforo Landino (1424-1498) mit seinem Comento sopra la Comedia (1481).

Die Dante-Rezeption Pietro Bembo (1470-1547), der im 16. Jahrhundert die Sprache der großen Trecentisten zum Modell erhoben hatte, gab 1502 zusammen mit dem Typographen Aldo Manuzio (1450-1515) in Venedig eine wichtige Dante-Ausgabe heraus, doch aus seinem ästhetischen Musterkanon wurden Dantes Sprache und Stil ausgeschlossen.

Dantes Divina Commedia Die schriftliche und mündliche Verbreitung des Werkes

Die schriftliche Verbreitung der Divina Commedia auf handschriftlicher Basis Bis 1470

Manuskripte der (Divina) Commedia

Manuskripte der (Divina) Commedia

Manuskripte der (Divina) Commedia

Manuskripte der (Divina) Commedia Manuskript (15. Jh.) Transkription http://www.danteonline.it/italiano/codici_frames/codici.asp?idcod=204 Codice 204  (Strozzi 152) Firenze - Biblioteca Medicea Laurenziana Carta:  1 Recto, Colonna 1   [Cantica: I   Canto: I    Versi 1-72] Visualizzazione attuale: trascrizione  con notazioni filologiche

Manuskripte der (Divina) Commedia Manuskript (15. Jh.) Transkription Codice 231  (Fondo Nazionale II.I. 36) Firenze - Biblioteca Nazionale Centrale Carta:  4 Recto, Colonna 1   [Cantica: I   Canto: I    Versi 1-66] Visualizzazione attuale: trascrizione  con notazioni filologiche

Manuskripte der (Divina) Commedia – unterschiedliche Überlieferung Codice 204  (Strozzi 152) Firenze - Biblioteca Medicea Laurenziana Carta Codice 231  (Fondo Nazionale II.I. 36) Firenze - Biblioteca Nazionale Centrale

Manuskripte der (Divina) Commedia Kopie von G. Boccaccio Ausschnitt aus einer Illustration aus dem MS Firenze / Biblioteca Riccardiana / Riccardiano / 1035 / (O. II. 17)/ XIV

Die mündliche Verbreitung der Divina Commedia Öffentliche Dante-Lesungen seit dem späten 14. Jh.