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Mittelalterliche Inschriften in römischen Kirchen

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Präsentation zum Thema: "Mittelalterliche Inschriften in römischen Kirchen"—  Präsentation transkript:

1 Mittelalterliche Inschriften in römischen Kirchen
Sommersemester 2010 Referentin: Lina Brockhaus Süditalien aus linguistischer Perspektive o

2 Gliederung Das Problem des Vorhandenseins schriftlich überlieferter Texte im volgare Lateinisch- volkssprachliche Mischtexte Mittelalterliche Inschriften in römischen Kirchen -Die Commodilla Katakombe in Rom -Die Inschrift von San Clemente Resümee

3 Das Problem des Vorhandenseins schriftlich überlieferter Texte im volgare
„absichtlich“ vs. „unabsichtlich“ (Kritzeleien, Gedanken, heimlich verfasste Kommentare)

4 Früh- und Hochmittelalter nahezu alle Schriften in Latein
Kirchenstaat und Hoheit der Päpste Alltag der Menschen jedoch im volgare Volgare= Minderwertig, nicht verschriftlichungswürdig

5 Lateinisch- volkssprachliche Mischtexte
Italien= muttersprachlichen Dialekte aus Schriftsprache ausgeschlossen weder in literarischen noch in nichtliterarischen Texten zu finden

6 Wolfgang Raible „Die Anfänge der volkssprachlichen Schriftkultur in der Romania“ aus: Verschriftung und Verschriftlichung, 156 Die ersten Texte in der Vulgärsprache auf dem Gebiet des heutigen Frankreich tauchen schon im 9.Jahrhundert auf, im Süden Frankreichs und in Katalonien im 10. Und 11. Jahrhundert, auf Sardinien im 12. Jahrhundert, in Spanien in nennenswertem Umfang ab 1200; auf dem Gebiet des heutigen Italien setzt dagegen Schriftproduktion in der Vulgärsprache eigentlich erst in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts ein, also zu einem Zeitpunkt, zu dem es bereits eine unglaubliche Menge von Texten in altfranzösischer Sprache gab.

7 Zwei Sprachen nebeneinander
Latein als schriftliche Kommunikation Volkssprachen in der mündlichen Kommunikation

8 Mittelalterliche Inschriften in römischen Kirchen
Graffito aus der Commodilla Katakombe Inschrift aus San Clemente

9 Die Commodilla- Katakombe in Rom
3. Jahrhundert n. Chr. Zwischen Jahrhundert christlicher Friedhof Bis Anfang 5. Jahrhundert genutzt als Friedhof Im 9. Jahrhundert Überführung der Reliquien in die Kirchen- Verfall der Katakomben =sie geraten in Vergessenheit Ab 1852 Giovan Battista de Rossi erschließt viele Katakomben wieder

10 Die Inschrift Datierung: zwischen Ende 8. bis Mitte 10. Jahrhunderts
1904 entdeckt

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12 Originalinschrift: „Non dicere ille secrita a bboce“ Italienisch: „Non pronunciare le (parole) segrete a voce (alta)“

13 Analyse „Non dicere ille secrita a bboce“
Verneinender Imperativ: non + Infinitiv Charakteristisch für italienische und sämtliche italienische Dialekte

14 Analyse „Non dicere ille secrita a bboce“
Fungiert als regulärer Artikel

15 Analyse „Non dicere ille secrita a bboce“ Ist dialektal
Latein: segretum Neutrum, Plural: segreta Im Mittelalter weit verbreitet

16 Analyse „Non dicere ille secrita a bboce“
Phonosyntaktische Verdoppelung wird in der Graphie wiedergegeben Betazismus Latein: ad vocem = a bboce

17 Die Inschrift von San Clemente
384 n.Chr. geweiht Heute sichtbare Kirche aus dem 12. Jahrhundert (die Fassade ist jüngeren Datums) Fresko in der Unterkirche, linken Längswand Zeigt die Clemenes Legende

18 San Clemente Geboren 50 n. Chr. In Rom
Gestorben 97 oder 101 in Rom der auf der Halbinsel Krim Fresko: Entstanden zwischen und ca. 1100

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20 Lateinische und volkssprachliche Elemente
„Fumetto in volgare“

21 Inschrift Originaltext: [Sisinius]: Fili dele pute, traite. Gosmari, Albertel traite. Falite dereto co lo palo, Carvoncelle [Clemens]: Duritiam cordis vestri… Saxa traere meruistis Übersetzung ins Italienische [Sisinius]: Figli di puttana, tirate! Gosmario e Albertello, tirate! Fagli da dietro col palo, Carboncello! [Clemens]: Per la durezza del vostro cuore… Avete meritato di trascinare sassi

22 Analyse Patrizier: volkssprachlicher Dialekt
Heiliger Klemens: reines Latein „Ruf“ der beiden Sprachen wird deutlich Latein= Sprache der Gelehrten Volgare= Sprache der Ungelehrten, Sklaven, minderwertige Sprache Bsp.: „puta“ „puttana“

23 Analyse “Fili dele pute, traite”
Volkssprachliche “gli” wird hier mit “li” wiedergegeben

24 Analyse “Fili dele pute, traite.” Im Lateinischen nur ein “t”
Volkssprache “tt” vergleiche “puttana”

25 Analyse “Falite dereto co lo palo” Lateinisch “de” + “retro”
In der Volkssprache zusammengezogen

26 Analyse “Carvoncelle” Eigenname
1. Endungs- „e“ ist lateinischer Vokativ Bsp. „Brutus“ – „Brute!!“ 2. „rb“ zu „rv“ =Abschwächung des Nexus

27 Resümee Dünne und schwierige Quellenlage
Latein bestimmt die Schriftlichkeit Volgare als minderwertige und rein mündliche Sprache Volgare


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