Diagnose und Förderung im Physikunterricht

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 Präsentation transkript:

Diagnose und Förderung im Physikunterricht Orientierung an den Kompetenzen und Kompetenzentwicklungen der Schüler(innen) R. Bayer - LS

Impressum Mitglieder der Zentralen Projektgruppe Physik (ZPG PH) Prof. Reinhard Bayer, LS Stuttgart StD Joachim Friederich, Kepler-Gymnasium, Pforzheim StD Florian Karsten, Seminar Stuttgart StD Horst Petrich, Seminar Freiburg StD Michael Renner, Seminar Tübingen Prof. Dr. Peter Schmälzle, Seminar Karlsruhe Die Materialien dürfen im Rahmen der Fortbildungsmaßnahme eingesetzt und von den Multiplikatoren für ihren eigenen Einsatz angepasst werden. Die Datei „modul9_diafoer.ppt“ befindet sich auf dem Fortbildungsserver www.lehrerfortbildung-bw.de

Kurzbeschreibung In diesem Vortrag wird auf die Individualität des Lern-prozesses und auf Merkmale individualisierten Unterrichts im Rahmen der Differenzierung eingegangen. In ersten Beispielen werden im Zusammenhang mit der „Förderspirale“ mögliche Lernarrangements und Instrumente vorgestellt. Eine Vertiefung erfolgt in zwei weiteren Vorträgen Diagnose und Förderung DVA als Diagnoseinstrument

Die Konstruktion von Wissen entsteht im Gehirn Es kann nur das verstanden und gelernt werden, was sich mit bereits vorhandenem Wissen verbinden lässt. Die Konstruktionsprozesse sind individuell verschieden. Wissen ist immer "subjektives" Wissen, das sich selbst für Lernende, die im gleichen sozialen Kontext lernen, beträchtlich unterscheiden kann. Lehr- und Lernangebote müssen sich stärker auf individuelle Lernvoraussetzungen und Lernergebnisse einstellen. Kompetenzorientierter Unterricht ist individualisiert!

Kompetenzorientierter Unterricht ist individualisiert, aber kein Individualunterricht

Bildungsstandard Physik (BW) - Leitgedanken Handlungsorientiertes und entdeckendes Lernen und Arbeiten in Teams – auch im Physikpraktikum – sind tragende Säulen des Physikunterrichts. Diese Handlungsorientierung ermöglicht einen differenzierten Unterricht, sodass jede Schülerin und jeder Schüler eine Chance hat, auf der eigenen Stufe des Könnens zu arbeiten. Vor allem im handlungsorientierten Unterricht, bei der Teamarbeit oder im Physik-Praktikum können die Denk- und Arbeitswege der einzelnen Schülerinnen und Schüler beobachtet werden. Auf diese Weise kann die Lehrkraft bei individuellen Problemen helfen. Durch offene Problemstellungen und entdeckendes Lernen werden die Schülerinnen und Schüler zur Suche nach eigenen Lösungswegen angeregt. Ihre eigene Anstrengungsbereitschaft und Kreativität werden unter anderem durch Referate und eigene Experimentalvorträge gefördert und der eigene Kompetenzzuwachs wird erkannt. Lehrerinnen und Lehrer können aus den angewandten Strategien Denk- und Lernwege erkennen und den folgenden Unterricht danach organisieren.

Merkmale individualisierten Unterrichts Individualisierter Unterricht findet statt, wenn die Schüler(innen) ... sich selbst als lernendes Subjekt betrachten und ihren Lernprozess reflektieren und Schlussfolgerungen ziehen, in der Lage sind, ihren aktuellen Leistungsstand in Bezug auf einen Anforderungsbereich selbst realistisch einzuschätzen, in der Lage sind und dazu angehalten werden, auf der Grundlage der Selbsteinschätzung Arbeits- und Lernziele festzulegen, über Arbeitsmethoden verfügen, um sich systematisch Wissen und Kompetenzen anzueignen. und wenn die die Unterrichtssituation Raum lässt für die Entwicklung und Umsetzung selbst entwickelter Lernstrategien zur Erreichung der selbst festgelegten Lernziele.

Merkmale individualisierten Unterrichts Individualisierter Unterricht findet statt, wenn die Lehrer(innen) ... gezielt Schüler(innen) gemäß ihrer Stärken und Schwächen fördern (Beobachten, Beschreiben, Bewerten, Begleiten), Aufgaben auf verschiedenen Anforderungsniveaus oder mit abgestuften Hilfen zur Verfügung stellen, Zeit haben für individuelle Rückmeldung, Beratung und Unterstützung von einzelnen Schülerinnen und Schülern sowie Schülergruppen

Förderspirale als Wunschziel Kompetenzfeststellung Zusätzliche Lernphase mit spezifischen Lernangeboten „Eingangsdiagnose“z.B. DVA, eigene Tests Lernphase mit nach Niveau und Methode differenzierenden Angeboten „Diagnose“, z.B. Test, Lernbeobachtung, Selbstdiagnose

Lernarrangements mit Differenzierung Vorentscheid der Lehrerinnen und Lehrer über die Angebote (Aufgaben, Medien, Methoden, …) Offene Angebote, bei denen sich die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden können Stationen-Lernen, d.h. durch vorgegebene Strukturierung des Lernangebots in einzelnen Etappen bzw. Lernschwerpunkten Wochen- und Freiarbeit Partner- oder Gruppenarbeit mit arbeitsteilig unterschiedlichen Aufträgen Projekte …

Erschließung der Lerninhalte durch … Aufgabenstellungen, die sich in Umfang oder Schwierigkeitsgrad unterscheiden, Lernformen, die sich im Grad der Selbständigkeit unterscheiden, Wiederholungen, Übungen, Anwendungen oder Vertiefungen und thematische Erweiterungen, Gestufte Anleitungen und Hilfestellungen, Arbeiten in unterschiedlichen Sozialformen, z.B. Selbstständiges Lernen, kooperative Lernformen

Zusammenfassung Kompetenzorientierter Unterricht … geht von individuellen Lernvoraussetzungen und Entwicklungs-möglichkeiten aus erfasst den individuellen Lernstand über Lernstandsdiagnosen und anderen Beobachtungsinstrumenten bezieht dabei die Schüler selbst ein bietet differenzierendes Lern- und Arbeitsangebot bedient sich individueller Fördermaßnahmen hat Rückmeldeschleifen verlangt die Entwicklung von Übungs- und Überprüfungskonzepten

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit