Die Umwelt Europas — Zustand und Perspektiven 2005

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Die Umwelt Europas — Zustand und Perspektiven 2005 — Eine Kurzdarstellung

Dritter Bericht der EUA über Zustand und Perspektiven Was ist der Bericht ”Die Umwelt Europas — Zustand und Perspektiven 2005”? Dritter Bericht der EUA über Zustand und Perspektiven Vorläuferbericht 1999 veröffentlicht Instrument der EU bei der Konzipierung und Evaluierung der Umweltpolitik Neue Elemente in der Ausgabe 2005 Im Rahmen ihres Mandats legt die EUA alle fünf Jahre einen umfassenden Überblick über den Zustand der Umwelt Europas vor. Der Bericht 2005 kann für die EU bei der Halbzeitbewertung des 6. Umweltaktionsprogramms und ihrer Strategie für nachhaltige Entwicklung von Nutzen sein. Die Ausgabe 2005 gibt ein Bild der erweiterten EU und enthält eine Reihe neuer Features, darunter Schwerpunktindikatoren und eine nach Ländern aufgeschlüsselte Vergleichsanalyse.

Eine integrierte Bewertung der europäischen Umwelt Aufbau des Berichts Der Bericht 2005 umfasst: Eine integrierte Bewertung der europäischen Umwelt Schwerpunktindikatoren Eine nach Ländern aufgeschlüsselte Analyse Bibliographische Angaben Siehe die nachfolgenden 3 Folien für eine ausführlichere Inhaltsangabe der TEILE A — C

Verbesserungen in Europa, lokale Optionen und globale Folgen EU-Umweltgesetzgebung greift bei ordnungsgemäßer Umsetzung Größte Erfolge bei leicht in den Griff zu bekommenden Punktquellen von Verschmutzung Diffuse Quellen der Verschmutzung durch Wirtschaftsbereiche jetzt größte Herausforderung Landnutzung, Konsum und Handelsmuster stellen Hauptgefahr für Fortschritte im Umweltbereich dar Unser „Fußabdruck“ durch Konsum und Handel beträgt mehr als das Doppelte unserer biologischen Kapazität Die bisherige EU-Umweltgesetzgebung hat ihren Zweck erfüllt, und dies kosteneffizient: Zahlreiche Luft- und Wasseremissionen wurden verringert und das Abfallrecycling hat zugenommen — die Wirkung macht sich jedoch sehr spät, manchmal erst nach Jahrzehnten, bemerkbar. Die Wirksamkeit der Umsetzung von Maßnahmen kann noch gesteigert werden, indem wir voneinander lernen. Diese Erfolgsgeschichten werden nun durch individuelle Konsummuster zunichte gemacht — wir leben länger, die Haushalte sind kleiner und jeder Bürger verbraucht mehr Ressourcen. Diese Trends belasten die Umwelt wieder stärker, sowohl innerhalb als auch außerhalb von Europa. Unser so genannter ökologischer Fußabdruck auf der Erde. Fünf Hektar Landfläche werden benötigt, um die Ressourcen zu produzieren, die ein EU-Bürger verbraucht, und die von ihm erzeugten Abfälle aufzunehmen. Das ist mehr als in Japan und die Hälfte des US-amerikanischen Bedarfs, aber mehr als das Doppelte von Ländern wie Brasilien, China oder Indien.

Zunehmende Urbanisierung und Aufgabe der Landnutzung Die Urbanisierung in der EU-25 ist zwischen 1990 und 2000 um das Dreifache der Fläche Luxemburgs gestiegen. Der EU-Kohäsionsfonds hat hierbei eine Rolle gespielt– Lehren für 2007–2013? Die Verstädterung erhöht die Belastung der Ökosysteme (z.B. Feuchtgebiete) in den angrenzenden Gebieten übermäßig Die Entwicklung des Fremdenverkehrs belastet die ohnehin bereits stark beeinträchtigten Küstengebiete noch mehr Kostengünstige landwirtschaftliche Flächen machen die Sanierung bereits erschlossener Flächen unattraktiv Der mangelnde Zugang zu Dienstleistungen in ländlichen Gebieten und die Überalterung der Landwirte trägt zur Aufgabe der Landnutzung in ländlichen Gebieten bei Die Verstädterung schreitet voran: Zwischen 1990 und 2000 wurde eine Fläche natürlichen, produktiven Landes, die dreimal größer ist als Luxemburg, mit Gebäuden, Straßen und anderen Bauten bedeckt. Dies stellt eine erhebliche Schrumpfung des natürlichen Kapitals Europas und der Lebensräume zahlreicher Arten dar. Die Landnutzungsmuster in Irland, Spanien und Portugal wurden in den 1990er Jahren deutlich von der GAP und vom Kohäsionsfonds beeinflusst. Hieraus müssen Lehren für die zweckdienlichere Verwendung dieser Mittel in der Vorausschau 2007-2013 des EU-Haushalts gezogen werden. Demografische Tendenzen in Verbindung mit relativ niedrigen Preisen für nicht erschlossenes Land fördern den ineffizienten Verbrauch von Land und erhöhen die Belastung durch die Verstädterung noch weiter.

Der Klimawandel ist schon da Die Temperaturen in Europa könnten in diesem Jahrhundert um 2–6 °C steigen (gegenüber 0,95 °C im vergangenen Jahrhundert und 0,7 °C im weltweiten Durchschnitt) Die erwarteten Auswirkungen umfassen Wasserknappheit, extremere Wetterverhältnisse, die Migration im Meer lebender Arten und wirtschaftliche Verluste Die kurzfristigen Kyoto-Ziele dürften eingehalten werden — langfristige Ziele bis 2020 und darüber hinaus werden größere Probleme bereiten Der Verkehrssektor ist ein wichtiger Faktor. Einsparungen durch höhere Kraftstoffeffizienz werden durch die Verkehrsnachfrage überkompensiert. Anstieg der Flugverkehrsemissionen auf das Doppelte bis 2030 Der Klimawandel steht bei den Umweltherausforderungen an erster Stelle — Europa hat in den vergangenen 5000 Jahren keine so einschneidenden Veränderungen und Auswirkungen erlebt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist die Durchschnittstemperatur in Europa um 0,95 C gestiegen. Ziel der EU ist es, diesen Temperaturanstieg auf 2 C über dem vorindustriellen Stand zu begrenzen. Die EU ist insgesamt auf dem richtigen Weg, um ihre kurzfristigen Kyoto-Ziele zu erreichen. Das Ziel für 2020 zu erreichen — eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um 15 bis 30 % gegenüber den Werten von 1990 — dürfte schwieriger werden. Die technologischen Erfolge werden durch das zunehmende Verkehrsaufkommen zunichte gemacht — mit dem Ergebnis, dass die Abgasemissionen trotz erheblicher Verbesserungen bei den Kraftfahrzeugen weiter steigen. Der Verkehrssektor ist der am schnellsten wachsende Mitverursacher von Treibhausgasemissionen, woran sich auch nichts ändern dürfte. Eine Reihe marktorientierter Instrumente wie Stau- und Straßengebühren sind erwiesenermaßen wirksam, aber es bedarf weiterer Durchbrüche bei der Kfz-Entwicklung, z. B. bei Hybrid- oder Wasserstofffahrzeugen.

Langsame Fortschritte beim Energienachfragemanagement Der Energiebedarf steigt weiter, wenn auch langsamer als das BIP. Erfolge bei Ökoeffizienz in der Industrie; größte Herausforderung für private Haushalte und den Dienstleistungssektor Niedrige Emissionen in der Zukunft können durch geringeren Energieverbrauch, verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und eine verbesserte Energieeffizienz erreicht werden. Dies erfordert jedoch langfristige, kohärente Maßnahmen Zahlreiche Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz werden insbesondere in privaten Haushalten und im Dienstleistungssektor weiterhin nicht genügend genutzt Investitionen in niedrige Emissionen in der Zukunft können kosteneffizienter sein (Schätzungen gehen von 45 Euro/Person/Jahr gegenüber geschätzten sozio-ökonomischen Kosten von 300–1 500 Euro/Person/Jahr bei Untätigkeit aus) Der Energiesektor verursacht den größten Teil der Treibhausgasemissionen. Eine einheitliche EU-Energiepolitik, die das Potenzial sauberer Energiequellen voll ausschöpft, könnte zur Bekämpfung des Klimawandels und zur langfristigen Energiesicherheit der EU beitragen. Effizienzsteigerungen sind am leichtesten im Haushaltsbereich zu erzielen, erfordern aber Verhaltensänderungen (ggf. den Einsatz von Marktmaßnahmen wie Steuern und Abgaben), die die Unterstützung und das Engagement der Bürgern finden. Anreize finanzieller Art zur Steigerung der Energieeffizienz sollten ebenfalls geprüft werden. Die Kosten der Untätigkeit beim Klimawandel sind nur schwer exakt zu quantifizieren. Vorliegende Untersuchungen lassen jedoch erkennen, dass die Kosten der Untätigkeit die Kosten des Handelns bei weitem übersteigen könnten. Die Erfahrung lehrt, dass dies oft der Fall ist — man denke an PCB, Blei oder Asbest.

Wir sind gesünder, aber die Schadstoffexpositionen halten an Europa war bei der Verringerung von Smog und saurem Regen erfolgreich Dennoch verursacht die städtische Luftverschmutzung vielerorts Gesundheitsprobleme (Feinstaub & Ozon) Sauberere Verkehrstechnologien und bessere Stadtplanung können zu Verbesserungen beitragen Auch der Einsatz marktorientierter Instrumente wie städtischer Mautgebühren, die eine Verhaltensänderung bewirken, kann wirksam sein Die Exposition gegenüber Chemikalien wirkt sich auf die Bevölkerung in Europa und darüber hinaus aus. PCB-Gehalte in Blutproben arktischer Bevölkerungsgruppen durch weit reichende Verschmutzung in Europa verursacht. Teil des Fußabdrucks Europas Trotz einer erheblichen Verringerung zahlreicher Formen der Luftverschmutzung verursachen hohe Feinstaubkonzentrationen und insbesondere bodennahes Ozon in vielen Städten noch immer Gesundheitsprobleme. Integrierte Maßnahmen auf Ebene der Städte, die Überlegungen wirtschaftlicher (verkehrstechnischer), sozialer (gesundheitlicher) und umwelttechnischer Art (Luftverschmutzung und Lärmbelästigung) in sich vereinigen, können am ehesten zu kostenwirksamen Verbesserungen führen. Europa verliert jährlich 200 Millionen Arbeitstage durch Erkrankungen, die in Zusammenhang mit der Luftverschmutzung stehen, weshalb die Vorteile, die den Bürgern, der Wirtschaft und der Umwelt in Europa aus einem Handeln heraus erwachsen, auf der Hand liegen. REACH wird im Falle der Annahme in Bezug auf Chemikalien einen wichtigen Schritt nach vorn bedeuten, reicht aber allein nicht aus, um die Probleme der grenzüberschreitenden Luftverschmutzung lösen, die bereits Auswirkungen in ohnehin sensibleren Regionen der Welt zeitigt. Die Verantwortung Europas ist gleichzeitig unsere Chance, wenn wir weniger giftige Chemikalien entwickeln, die uns in der Weltwirtschaft sogar einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Erschöpfung unserer natürlichen Resourcen Zahlreiche Fischbestände in Europa werden überfischt, was sich auf Arten entlang der Nahrungskette auswirkt. In Verbindung mit dem Klimawandel stellt dies eine Bedrohung unserer Meeresökosysteme dar Biologische Vielfalt: Trotz gewisser Fortschritte sind viele Arten — Vögel, Säugetiere, Insekten — durch eine Zersplitterung ihrer Lebensräume bedroht. Die EU-10 hat am meisten zu verlieren Europas Boden ist durch Erosion, Versiegelung, Kontaminierung und Versalzung bedroht — 2 Millionen Standorte sind potenziell kontaminiert und 100 000 weitere müssen saniert werden Wasser: Die Belastung in Südeuropa nimmt infolge des wachsenden Fremdenverkehrs, der Bewässerung und des Klimawandels weiter zu Aktuellen Schätzungen zufolge sind 75 % der weltweiten Fischbestände überfischt, so dass Räuber am oberen Ende der Nahrungskette, wie Haie und Thunfische, seltener werden. Zwar sind Ökosysteme sehr „elastisch“ und verändern sich nur langsam, doch können sie ihre Struktur verändern. Dies ist besonders in marinen Ökosystemen erkennbar. Trotz der EU-Schutzkonzepte und der Ausweisung von 18 % der Landfläche Europas als Schutzgebiete bleiben viele Arten bedroht, darunter 42 % der einheimischen Säugetiere, 15 % der Vögel, 45 % der Schmetterlinge, 30 % der Amphibien, 45 % der Reptilien und 52 % der Süßwasserfische. Der Wasserbedarf nimmt weiter zu, und zwar insbesondere bei den privaten Haushalten. In den neuen Mitgliedstaaten wird der Wasserverbrauch im nächsten Jahrzehnt voraussichtlich um 70 % steigen.

Umweltverschmutzung vermeiden lohnt sich Bei der Abwasserreinigung ist viel getan worden — 50 % der Umweltausgaben — aber wir sind noch lange nicht am Ziel Die besten Strategien verbinden Investitionen in die Abwasserbehandlung mit wirtschaftlichen Instrumenten zur Verringerung von Abwasser am Ort der Entstehung Die Wasserverschmutzung durch die Landwirtschaft wird in den neuen EU-Mitgliedstaaten weiter ein großes Problem darstellen — der Einsatz von Düngemitteln wird steigen Die Reinigung des Grundwassers wird Jahrzehnte dauern Vorbeugen ist kostengünstiger als Reinigen — Verhaltensänderungen, z. B. in der landwirtschaftlichen Praxis, aufgrund finanzieller Anreize im Rahmen der GAP können dazu beitragen Eine künftige Verringerung der Verschmutzung durch Abwasser wird insbesondere in den neuen Mitgliedstaaten erreicht werden, die zwischen 2007 und 2013 Fördermittel aus den Strukturfonds erhalten. Erfahrungswerte aus den Niederlanden und Dänemark belegen, dass die frühzeitige Einführung von Abgaben parallel zu Investitionen besonders kostenwirksam ist. Der Einsatz von Düngemitteln dürfte in den neuen EU-Mitgliedstaaten wegen der Intensivierung der Landwirtschaft bis 2020 um 35 % zunehmen. Vom Vereinigten Königreich vorgelegte Daten belegen die Vorzüge der Vorbeugung gegenüber Abhilfemaßnahmen. Es besteht Spielraum zur Verbesserung der Kohärenz bei der Umsetzung von GAP-Maßnahmen und bei der Umweltgesetzgebung, damit Landwirte Maßnahmen verstehen und umsetzen können, die sowohl ihnen selbst als auch der Umwelt zu Gute kommen.

Was können wir tun? Europas Wirtschaft kann material- und energieeffizienter werden — die EU-10 hat gegenüber der EU-15 Kapazitäten zur Effizienzsteigerung, die bei einem Faktor von 4 liegen Technologietransfer, Zuschüsse für Innovationen und Umweltschutzabgaben können zu Fortschritten beitragen Stärkere Einbeziehung von Umweltaspekten in den Sektoren, welche die Umwelt am meisten belasten — Landwirtschaft, Energie, Verkehr, Industrie, private Haushalte Der Verkehrssektor, der zu Luftverschmutzung, Klimawandel, Lärm, Bodenversiegelung, Zersplitterung von Lebensräumen und Wasserverschmutzung auf lokaler wie auf globaler Ebene beiträgt, ist ein Beispiel für die Vorteile integrierter Strategien Technologietransfer, Zuschüsse für Innovationen und marktorientierte Instrumente zur Internalisierung externer Kosten gehören zu den Maßnahmen, die zu Effizienzsteigerungen in den EU-10 beitragen können. Umwelterwägungen müssen in Sektoren wie Verkehr, Landwirtschaft und Energie einbezogen und die Zusammenarbeit zwischen den Sektoren muss verbessert werden. Der Sektor der privaten Haushalte stellt eine andere Herausforderung dar. Letztendlich zahlt der Verbraucher — so oder so. Wenn es gelingt, den Verbrauchern dies zu vermitteln und ihnen eine stärkere Wahl zu geben, wofür sie zahlen wollen, könnte dies die Bürger von einer ökologischen Steuerreform überzeugen.

Was können wir tun? Langfristig angelegte, kohärente Strategien entwickeln, die die Marktsignale in Richtung nachhaltige Erzeugung und nachhaltiger Verbrauch lenken Sektorübergreifend umfassendere, integrierte Marktinstrumente einsetzen, die die Ziele der Nachhaltigkeit miteinander verknüpfen — ökologische Steuer- und Subventionsreform Die öffentlichen und privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Umweltbereich müssen gesteigert werden, damit Europa weltweit wettbewerbsfähig sein kann Verbesserung des institutionellen Gefüges zur Konzipierung und Umsetzung integrierter Strategien. Dieses Gefüge kann ebenso ausschlaggebend sein wie die Strategien selbst Ein ineffizienter Ressourcenverbrauch, der unnötige Verschmutzung nach sich zieht, stellt auf lange Sicht eine Herausforderung bei der Verbesserung der Umwelt in Europa dar; dies gilt auch für den Einfluss Europas auf die Umwelt in anderen Teilen der Erde. Die globale Dimension gewinnt zunehmend an Bedeutung, doch das Bewusstsein ist noch nicht sehr stark entwickelt. Der „Fußabdruck“ ist ein Hilfsmittel, doch muss dieses Konzept deutlich erweitert werden, um die verschiedenen Dimensionen des Problems, z. B. den Einfluss des Handels, zu erfassen. Die politischen Entscheidungsträger müssen einen Rahmen vorgeben, in dem Einzelpersonen und Unternehmen zum Handeln ermutigt werden; hierzu müssen sie auch marktorientierte Anreize einsetzen. Eine Umstellung der Besteuerung von Investitionen und Arbeit auf eine Besteuerung von Ressourcennutzung und Verschmutzung käme der Umwelt zu Gute, würde zur Lösung der sich abzeichnenden demographischen Krise in Europa beitragen und Europas Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Eine Steigerung europäischer Investitionen in die richtige Art von Umweltforschung und –entwicklung könnte sich ähnlich positiv auswirken. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass das institutionelle Gefüge mindestens ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger ist, als die Strategien selbst. Eine stärker integrierte Form der Umsetzung ist gefragt.

Teil C — Aufbau und wichtige Punkte Nach Ländern aufgeschlüsselte Analyse Gestützt auf neun Schwerpunktindikatoren Länderbezogene Ergebnistabelle („Country Scorecard“) Die EUA hat eine Auswahl der Schwerpunktindikatoren für diese Analyse getroffen Die Ländervergleiche wurden gezogen, um bei politischen Entscheidungsträgern und Bürgern in den EUA-Mitgliedsländern eine Debatte anzustoßen und ein Lernen voneinander zu ermöglichen. Sie bieten dem Leser die Möglichkeit, anhand von Leistungswerten themenbezogene Vergleiche zwischen Ländern und Problembereichen zu ziehen. Die Analyse stützt sich auf neuen Schwerpunktindikatoren. Sie bietet in einer länderbezogenen Ergebnistabelle („Country Scorecard“) einen Leistungsvergleich, der auf Informationen basiert, die von den Ländern selbst zur Verfügung gestellt werden. Die Scorecard dient auch als Kommunikationsinstrument zur Verwendung durch politische Entscheidungsträger und Journalisten. Die ausgewählten Indikatoren ermöglichen eine Trendanalyse über einen Mindestzeitraum von 10 Jahren. Einige der Indikatoren ermöglichen auch eine Abschätzung der Entfernung vom Strategieziel.

Treibhausgasemissionen Treibhausgasemissionen pro Kopf, 2002 Treibhausgasemissionen nach BIP, 2002 Entfernung bis zum Kyoto-Ziel, linearer Zielpfad, 2002

Bewertung für Luxembourg

Die Umwelt Europas — Zustand und Perspektiven 2005: der Bericht im Netz Ausführlicher Bericht — eine pdf-Datei für jedes Kapitel Zusammenfassung in 25 Sprachen Pressemitteilung in 25 Sprachen Reden Pressekonferenz (Video) Flashanimation Powerpoint-Präsentation www.eea.europa.eu