„ICH WILL HIER RAUSch!“ - Pädagogische Wege zum Umgang mit Rausch und Risiko Workshop zur 5. Österr. Präventionstagung des Fonds Gesundes Österreich Wien, 14. 11 .2003 Mag. Nicole Rögl Akzente Salzburg - Fachstelle für Suchtvorbeugung FGÖ/Wien, 14. 11. 2003 Akzente Salzburg >>
Initiativen für junge Leute Akzente Salzburg – Initiativen für junge Leute Jugendinfo Theater der Jugend Suchtprävention Gesellschaft & Bildung Internationales Verlag Euro<26-Jugendkarte www.akzente.net Akzente Salzburg Ausgangslage >>
Ausgangslage Rausch und Risiko Rausch: Prozesshafte Veränderung sinnlicher und sozialer Wahrnehmung hinsichtlich Eindrücken, Emotionen, Grenzen und Konventionen Risiko: Verbindung von Ungewissheit und Bedeutsamkeit, die mit dem Ereignis einhergeht und zur Auseinandersetzung mit diesem und seinen Folgen auffordert Gemeinsam sind: Sehnsucht Furcht Dämonisierung Bekämpfung (moralisch-pädagogisch) Förderung (wirtschaftlich) Rausch und Risiko Risflecting >>
risflecting® – Grundlagen und Modelle zur Rausch- und Risikopädagogik Studie gefördert mit Mitteln des Fonds Gesundes Österreich „risflecting“ Das Wagnis, RISiko einzugehen/Rausch zu erleben, wird durch Vor- und Nachbereitung, also durch ReFLEKTion, einschätzbar und in den Alltag integriert. Ein Kooperationsprojekt der Trägerplattform Österr. Alpenverein Landesjugendreferat Wien Verein VITAL, Steyr Akzente Salzburg – Suchtprävention Amt für Jugendarbeit der Provinz Bozen/Südtirol > EXISTENZ - EMOTION - VERNUNFT < risflecting® Risflecting Ziele >>
Ziele von risflecting risflecting-Ziele Optimierung von 3 Handlungsressourcen 1. SOZIALE KOMPETENZEN Soziale Wahrnehmung (z.B. „look at your friends!“) Stabile Netze und Strukturen als Lernraum -> Diskussion über Rausch- und Risikoerfahrungen 2. BREAK Wahrnehmungs- und Entscheidungsprozess Abgleichen von Set und Setting 3. REFLEXION Verarbeitung/Nachbereitung von Rausch- und Risikoerfahrungen Transfer und Integration in den Alltag Zielgruppen: Gruppen von Personen mit Rausch- und/oder Risikoerfahrung, jedoch wenig Kultivierungsmöglichkeiten und Reflexionsvermögen (vgl. Risikotypologie v. Guzei) risflecting-Ziele Funktion von Risiko >>
Funktion von Risikoverhalten für Jugendliche Erkundung ihrer Umwelt, Verwandlung von Ungewissheit in Gewissheit Erfahrung und Hinausschieben eigener Grenzen Identitätsbildung und Signalsetzung Zugewinn an Selbstwert und Status Reaktion auf Überforderung oder Langeweile Funktion von Risiko Risiko-Typen >>
„Typologie“ von Risiko-Strategien (nach Michael Guzei) 1. Risikovermeidung, Verdrängung (Risikoabstinenzhaltung) 2. Vernunftzugang, Kontrolle, Sicherheit (Risikominimierung) 3. Risikokonsumhaltung (Risiko eingehen ohne Reflexion und bewussten Lustgewinn) 4. Risikosuche als bewusste Bestätigung der Lebenskompetenz (Flow) 5. Risiko als Möglichkeit, Intensität zu erleben (Kick) 6. Risikomissbrauch zur Selbstzerstörung Wichtig: kein „gut – böse“, „richtig – falsch“ oder „eine Stragegie = Immer-Strategie“ z. B. Unterschiedl. Strategien bei Strassenverkehr, Essverhalten, Alkoholkonsum, Snowboarden Risiko-Typen Jugendarbeit >>
Aufgabe für Jugendarbeit und Prävention An-Lernen statt „Lernen“ durch Vermeidung Öffnen von Aneignungs- und Erfahrungsräumen Brückenbau von der Bewahrungsstrategie -> zur Bewährungspädagogik Rauschkultur und Risikooptimierung: Genussfähigkeit, Sozial- und Selbstkompetenz Voraussetzung: Gesundheitsförderung und strukturelle Prävention! Jugendarbeit und Prävention risflecting - Praxis >>
risflecting – Praxis: models of good practice führen Wagnis-Begriff positiv ein hinterfragen Begriff/Bilder von Sicherheit leiten an zur Übernahme von Eigenverantwortung integrieren die Erfahrungen für persönliches Wachstum und Veränderung beleuchten den Missbrauch durch Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit entsprechen Qualitätskriterien für Projektdokumentation und – Evaluation www.risflecting.at risflecting - Praxis Modellprojekte >>
Modellprojekte „Brauchtum oder Missbrauch?“ – Die Neudefinition des Krampuslaufens durch die Landjugend Vorderstoder, OÖ; Projektleitung: Christine Zauner „Break The Shake & Mix Your Drink“ – Ein Barmixworkshop im Rahmen des Vienna-in-Motion-Events in Wien Projektleitung: Hermann Hauer, Jugendzentrum „servas“, OÖ. „Vom Verbot zum Genuss“ – Auf dem Weg zur Bewährungspädagogik für beinträchtigte Jugendliche Projektbegleitung: Mag. Gerald Brandtner, Akzente Suchtprävention, Sbg. „100%von mir – Genuss & Risiko-Workshop“ „Bar im Dunkeln“: Projekt der Fachstelle Salzburg. Modellprojekte Grundsätze >>
risflecting – Grundsätze 1. Lass dich ein, nachdem du die Situation geprüft hast. 2. Tu nie etwas, um andere zu beeindrucken – sammle lieber deine eigenen Eindrücke. 3. Gestalte deine Welt und deine Freundschaften: Nur wer selber spielt, wird nicht zum Spielball anderer. 4. Geh´ hinaus ins Abenteuer – aber nicht, wenn du schlecht drauf bist. 5. Denke über deine Erlebnisse nach und rede mit denen, die ähnliche Erlebnisse hatten: So wird aus ihnen Power für den Alltag. 6. Versuche den Rhythmus zwischen Geniessen und Verzichten: Dauernder Genuss wird langweilig. 7. Sei dir bewusst, dass jede Erfahrung ein Schritt auf deinem Lebensweg ist: Nichts ist für immer gültig, aber alles hat Bedeutung. risflecting-Grundsätze b.Rauschend >>
mit Rauschmitteln, insbes. Alkohol „b.rauschend“ – Empowerment von Kindern und Jugendlichen zu einem risikofreieren Umgang mit Rauschmitteln, insbes. Alkohol Ausschreibung Modellprojekt FGÖ: Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen im ausserschulischen Bereich, ländlicher Lebensraum Förderprojekt Akzente Salzburg/FGÖ Projektregionen: Lungau und Spittal/Drau, Projektdauer: 3 Jahre b.rauschend Entwicklunsspirale >>
6 1 5 4 2 3 Projektentwicklung B rauschend Transfer Kinder und Jugendliche 11-18 Jahre Entwickeln von Qualitätskriterien für Gesundheitsförderung im ländlichen Raum 6 Nachhaltigkeit Auseinandersetzung mit regionalen Gegebenheiten: Definition Rauschbilder in Familie, öffentlichem Raum, Job/Freizeit 1 Wissenschaftliche Begleitung, Steuerung, Dokumentation, Evaluation Psychossozialer und umfassender Gesundheitsbegriff Entwickeln von individuellen und strukturellen Erlebnisalternativen 5 B Gesundheitsförderung im ländlichen Raum rauschend Finanzen KEINE Jugendarbeit Suchtvorbeugung: Alkoholkonsum reflektieren 4 Einbeziehung des Umfeldes=Eltern (Ist-Analyse) Zielgruppen: Jugendliche in Vereinen Eltern Vereinsfunktionäre und politische Entscheidungsträger 2 Entwickeln und Einüben von Rausch- und Risikokompetenzen 3 KEINE Schule Partizipation (Methoden) Geschlechtsspezifisch (Methoden) Risikooptimierung (Ziel) Setting/Szene (Ist-Analyse) Projektentwicklung
Methoden: 6 1 5 4 2 3 Projektentwicklung B rauschend peer Netze: Entwickeln von Qualitätskriterien für Gesundheitsförderung im ländlichen Raum 6 peer Netze: Ausbildung Peer Transfer Erlebnisalternativen Elternbildung Regionale Plattformen und Experten-Netzwerke Strukturelle Alternativen Web-site Events Auseinandersetzung mit regionalen Gegebenheiten: Definition Rauschbilder in Familie, öffentlichem Raum, Job/Freizeit 1 Entwickeln von individuellen und strukturellen Erlebnisalternativen 5 B Gesundheitsförderung im ländlichen Raum rauschend Suchtvorbeugung: Alkoholkonsum reflektieren 4 Zielgruppen: Jugendliche in Vereinen Eltern Vereinsfunktionäre und politische Entscheidungsträger 2 Entwickeln und Einüben von Rausch- und Risikokompetenzen 3 Projektentwicklung
Reinhold Stecher >>
Reinhold Stecher, Altbischof von Tirol aus: Die Botschaft der Berge In der Menschheit gab es immer schon eine unterschwellige, manchmal elementar vorbrechende Sehnsucht nach dem rauschhaften Erlebnis, nach dem Hinreißenden, nach einem ekstatischen Außer-sich-Sein. Diese Sehnsucht des Menschen reicht von den trommelnden Schamanen bis zu den tanzenden Derwischen, vom Karneval in Rio bis zum hinreißenden Konzert des großen Orchesters. Es mag von Völkern zu Kulturen verschieden sein, vielleicht auch nach dem Lebensalter. Der junge Mensch ist auf eine erlebnisintensive Begegnung mit dem Dasein mehr angewiesen als der Erwachsene, der sein Leben schon stärker aus den festgefügten Bahnen der Überzeugungen, Pflichten und nüchternen Notwendigkeiten lebt. Unsere Welt bietet neben gesunden, rauschhaften Erlebnissen für den jungen Menschen eine ganze Reihe zweifelhafter Ekstasen. Und wenn gar nicht wenige den Versuchungen dieser trügerischen Räusche erliegen, dann verbirgt sich dahinter doch ein elementares Bedürfnis, ein verzweifeltes Sich aufbäumen gegen ein fadisiertes Dasein oder eine drückende Vereinsamung, eine sinnlose Leere oder einen zu erlebnisarmen Alltag. Zitat R. Stecher nächste Seite >>