Die Physiologie des weiblichen Zyklus aus der Sicht der TCM S. Suwanda
Vorwort / Ziel -Voraussetzung - Ausschalten der kausal-analytische patholog. Anatomische Denkweise Denken wie Laien/Patienten - Meine Äusserungen nicht als Kritik auffassen, sondern als Anregungen - Die Äusserungen der Patienten besser verstehen - Erweiterung der Therapieansätze in der Praxis.
East meet West * Traditionelle Chinesische Medizin * Westliche Medizin * Komplementäre Medizin anstatt alternative Medizin
Aufgabe: - Brücke zu bauen - Entmystifizierung TCM >< Schulmedizin Viele Gemeinsamkeit/Schnittstellen Jedoch Grundverschieden Man kann nicht 1:1 übertragen
Schulmedizin: Focus überwiegend Krankheit Ort des Geschehen Pathologisch anatomische Veränderung TCM: Focus überwiegend des ganzen Mensch mit der Krankheit Naturgesetz wird beachtet: Makroskosmos - Mikrokosmos Die Veränderungen in der Natur wiederspiegeln sich in den Menschen
Himmel : äussere Faktoren wie Wind, Kälte, Hitze usw. Mensch : innere Faktoren wie Emotionen Erde : Nahrungsmittel
Schulmedizin: TCM: * Patho/anatom. * Labor * Röntgen * CT * MRI, usw. TCM: * Äussere pathogene Faktoren * Innere emotionale Faktoren * Ernährung * Dynam. energ. Veränderung : - Yin Yang - 5 Wandlungsphase - Funktionskreisbilder Ort der Krankheit Beschwerdebild Psychosoziale Faktoren
Integrative Medizin Schulmedizinische Diagnose: - Haupt – und Begleitsymtome TCM - Entsprechend - Diagnose Verfahren TCM: Puls – und Zungendiagnostik TCM Syndrome aufstellen Therapiemethode festlegen Chinesische Arzneimittel anpassen
Klinisches Beispiel Krankheitsbild, westliche Diagnose: Colon irritable (Reizdarm) Gemeinsame Beschwerden der Erkrankung Hauptsymtome: - intermittierende Bauchschmerzen Begleitsymptome: - Völlegefühl, Blähungen - Abwechselnde Stuhlunregelmässigkeit - Appetitstörungen Psychosoziale Faktoren: - emotionaler Stress, Überarbeitung Puls - und Zungendiagnostik Zuordnung der Beschwerdenbilder und Emotionen TCM Syndrome: >> Dysharmonie bei Funktionskreisen: Leber, Milz und Magen Individuelle gezielte Therapie - Chin. Phytotherapie - Akupunktur - Diätetik - Psyche Entspannung: Taiji, Qigong
TCM - Grundlage für Gynäkologie S. Suwanda
Vitale Substanzen Qi / Energie Xue / Blut, Körpersäfte Jing / Essenz Shen / Geist, Persönlichkeitsentfaltung
Qi = Energie
Müdigkeit Adynamie / Energiemangel Energieblockade / Energieflussblockierung
“ Blut “ Xue Blut - Mangel / Anämie Blut - Stase / Blutflussstörung Das Qi bewegt das Blut Das Blut nährt das Qi
Körpersäfte Aktive Körpersäfte: - Schweiss, Tränenflüssigkeit Struktive Körpersäfte: - Gewebsflüssigkeit - Intraperitoneale Flüssigkeit - Gelenkflüssigkeit
Jing / Essenz Gespeicherte Form der Reserveenergie Aus erworbenen Energieüberschuss und angeborener Konstitution
Shen / “Geist“ Persönlichkeitsentfaltung Funktionskreis Herz: Das Haus des “Shen“ Der König der “Psyche“
Normkonvention Yin und Yang Yin = Die Schattenseite eines Berges Yang = Die Sonnenseite eines Berges
Leitkriterien Yin Yang Parasympathicus - Sympathicus Frau - Mann Schwäche - Fülle Tiefe - Oberflächlich Kälte - Hitze Blut - Energie Östrogen - Gestagen
Yin - Mangel Physiologisch Gleichgewicht Yang Schwäche Yin- Fülle Yang Fülle Yin und Yang Fülle
Zhang Fu Organtheorie Zhang Organe (Speicherorgan) * Leber * Herz * Milz * Lunge * Niere
Fu Organe (Durchgangorgan) * Gallenblase * Dünndarm * Magen * Dickdarm * Blase Weder Zhang noch Fu - Organ (Paraorbes): Uterus
Organ / Orbis Organ nach anatomischen Begriff Funktionskreis mit entsprechenden spezifischen Qualifikationen - Element/Wandlungsphase - Emotion - Funktionelle Darstellung - Sinnesorgan - Spezifische Funktion - Geschmackrichtung
Orbisikonogramm Speicher Organ (Zhang-Yin) Leber Herz Milz- Pankreas Lunge Niere Arbeitsorgan (Fu-Yang) Gallenblase Dünndarm Magen Dickdarm Blase Wandlungsphase Holz Feuer Erde Metall Wasser Klima Wind Wärme Feuchtig- keit Trocken- heit Kälte Jahreszeit Frühling Sommer Spät- sommer Herbst Winter Tageszeit Vor Sonnen- untergang Vormittag Nachmittag Spätnachmittag Himmelsrichtung Osten Süden Mitte Westen Norden
Sinnesorgan Augen Zungen Lippen Nase Ohren Äussere Entfaltung Nägel Gesicht Mund Körper haar Haupt Körpergewebe Sehnen, Muskel Ge- fässe Fleisch, Subcutis Fett Haut Knochen Knochenmark Geschmack Sauer Bitter Süss Scharf Salzig Stimmlicher Ausdruck Rufen Lachen Singen Weinen Stönen
Farbe Grün-Blau Rot Gelb Weiss Schwarz Spezielle Funktion Heerführer Urspruch der Pläne und Überlegungen Fürst Richtung weisender Einfluss Verteilter Grundlage Der erworben Konstitutio Zwischen Speicher Minister Rhyth- mische Ordnung Mutter Grundla- ge der angebor enen Konstitu tion
Uterus - Sowohl Speicherorgan (Schwangerschaft) als auch Durchgagnorgan (monatliche Blutung) - Verbindung zu Pericard (Herzhülle) Psychisches Aspekt Hysterie - Verbindung zu anderen Funktionskreisen Leber (Blutspeicher) Milz (Energieproduktion und Haltefunktion Niere (Essenzspeicherung)
Verbindung mit Organen und Meridianen Herz/Pericard Uterus Leber Ren mai, Du mai , Chong mai Milz/Magen Niere
Die Zyklen der sieben Jahre Zitat aus Neijing (Innere Klassiker) Bei Mädchen im Alter von 7 Jahren ist die Nierenenergie in voller Entwicklung. Die Milchzähne fallen aus und die Haare werden länger. Im Alter von 2X7 = 14 Jahren tritt die Menarche (tian gui = himmlisches Gui) ein. Die Ren mai und Chong mai sind mit Blut und Jing gefüllt. Im Alter von 3X7 = 21 Jahren steht die Energie der Nieren in Fülle. Die Muskeln und die Knochen werden fest und stark.
Im Alter von 4X7 = 28 Jahren ist die Frau in voller Blüte. Im Alter von 5X7 = 35 Jahren nimmt die Energie des Yang Ming langsam ab, das Gesicht wird welk und die Haare fallen aus. Im Alter von 6X7 = 42 Jahren nehmen die Energien der drei Yang ab, das Gesicht trocknet, die Haare werden grau. Im Alter von 7X7 = 49 Jahren werden die Ren mai und Chong mai schwächer, das “himmlische Gui” verschwindet, die unteren Gefässe sind versperrt. Die Menopause tritt ein.
Monatszyklus aus der Sicht der TCM LH Peak Yang Spitze Aufbau Yin -Phase Yang Energie Phase Qi Bewegung Blutbewegung 1. Tag 5.Tag Ovulation 21.Tag 28.Tag
Menstruationszyklus aus Sicht der TCM
Menstruationsanamnese Verkürzter Zyklus: Qi-Schwäche v.a. Nieren Qi- Schwäche Xue – Hitze Verlängerter Zyklus: Xue – Mangel (Qi und Xue Mangel) Qi und Blut Stagnation Kälte Unregelmässiger Zyklus: Schwäche: Milz Qi, Nieren Qi, Qi und Blut Stagnation
* Zu starke Blutung: Qi Schwäche Xue Hitze * Schwache Blutung: Xue Mangel und ev. mit Qi Schwäche Kälte Xue Stase * Schwache, Dauerblutung: Leere Hitze Milz Qi Schwäche