Bildung. 2 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik „ Das Bild von Arbeit in der Ausbildung von Ingenieuren/innen und Informatiker/innen“

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Bildung

2 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik „ Das Bild von Arbeit in der Ausbildung von Ingenieuren/innen und Informatiker/innen“ Science Bernd Kaßebaum, IG Metall Fb. Gewerkschaftliche Bildungsarbeit/-politik

Bildung 3 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Gliederung  Eckpunkte eines innovativen Ingenieurstudiums  Ein Blick in die Kriterien von ASIIN  Debatten um Akkreditierung  Inhaltliche und strukturelle Schlussfolgerungen für die weitere Debatte  Welches Studium passt zu welcher Arbeit?

Bildung 4 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Das Ingenieurstudium ist gekennzeichnet durch...  Hohe fachliche Anteile  Geringe überfachliche Anteile  Strikte Trennung von Grund- und Hauptstudium  Durch Gegenüberstellung von Forschung (Uni) und Anwendung (FH)  Übergewicht klassischer Lehr- und Lernmethoden

Bildung 5 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Bezugspunkt Arbeit  Erwerbsarbeit von Ingenieurinnen und Ingenieuren besitzt einen hohen überfachlichen Anteil.  Ingenieurinnen und Ingenieure werden zu „Unternehmern/innen ihrer selbst“  Ingenieurinnen und Ingenieure besitzen eine besondere Verantwortung gegenüber der Qualität von Prozessen, Dienstleistungen und Produkten  Sie benötigen technische, soziale und methodische Kompetenzen, Selbst- und Gestaltungskompetenzen

Bildung 6 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Leitbilder zur Reform der Ingenieurarbeit I  Technik und technisches Handeln müssen in ihren sozialen, ökologischen und ökonomischen Dimensionen dargestellt werden  Die berufliche und die gesellschaftliche Praxis müssen in das Studium einbezogen werden  Das Studium muss den Prinzipien einer „lernenden Organisation“ gehorchen  Die Beteiligung von Frauen muss durch eine ganzheitliche Studiengestaltung und durch die Integration studentischer Bedürfnisse erhöht werden

Bildung 7 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Leitbilder zur Reform der Ingenieurausbildung II  Der methodische Anteil des Studiums soll zum beruflichen Handeln befähigen und sich an den aktuellen und erwarteten Tätigkeiten orientieren  große Teile des Studiums müssen in problemorientierten und selbstorganisierten Lehr- und Lernformen organisiert werden  Das Studium muss studierbar werden (nach Wolfgang Neef, Thomas Pelz 1997)

Bildung 8 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Baustellen im Prozess  Bachelor - Absolventen/innen auf dem Arbeitsmarkt  Praxisbegriff / Praxissemester / Projektstudium  Studierbarkeit / Workload  Input / Outcomes - Orientierung  Durchlässigkeit BA / MA  Durchlässigkeit zum dualen System und zur beruflichen Weiterbildung

Bildung 9 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Bachelor – Absolventen/innen auf dem Arbeitsmarkt  Die HIS – Studie kommt zu differenzierten Ergebnissen  Im Bergen – Communique nimmt die Arbeitsmarktproblematik eine besondere Rolle ein  Tarifverträge nehmen die neuen Abschlüsse erst in Ansätzen auf  Unternehmen haben einen großen Beratungsbedarf in Bezug auf den adäquaten Einsatz von BA –Absolventen/innen

Bildung 10 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Praxisbegriff  Praxis ist in weiten Teilen technische Praxis, das Erlernen sozialer Praxis ist in informelle Lernprozesse gedrängt  Fachliche und überfachliche Anteile werden nicht integriert behandelt  Das Praxissemester gerät zunehmend in Gefahr  Projektstudium findet nur in Ausnahmefällen statt  Praxis taucht inhaltlich als technische, im besten Fall als funktional an den Arbeitsprozess angelehnte, nicht aber als reflektierte und gestaltbare Praxis im Studium auf

Bildung 11 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Workload / Studierbarkeit  Die „Workload“ ist nicht auf die klassischen Lehrformen der Hochschule festgelegt; sie umfasst vielmehr auch Elemente des selbstorganisierten Lernens  Die „Workload“ ist gerade in Deutschland so hoch, dass sie ein ideales, durch keinerlei Probleme getrübtes, traditionelles Vollzeitstudium voraussetzt.  Die „Workload“ wird in Semesterzahlen, nicht in ECTS umgerechnet. ECTS als Maßstab würde zu einer größeren Flexibilität der Studienzeiten führen (z.B. berufsbegleitendes Studium)

Bildung 12 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Input- / Outcomes - Orientierung ASIIN fordert die Vermittlung fachlicher und sozialer Kompetenzen „...sind in der Lage, Analyse- oder Synthese- und Entwicklungsaufgaben unter Berücksichtigung wissenschaftlicher, technischer, sozialer, ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Randbedingungen bzw. Standards mittels geeigneter Methoden und unter Anwendung adäquater Arbeitstechniken erfolgreich zu bearbeiten...“ Aus: Anforderungen und Verfahrensgrundsätze für die Akkreditierung..., September 2005

Bildung 13 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Durchlässigkeit  Das deutsche System schränkt entgegen den Intentionen des Bologna – Prozesses die Durchlässigkeit zwischen BA und MA ein  Es ist nicht in der Lage, die Übergänge aus dem beruflichen System (duale Ausbildung und berufliche Weiterbildung) neu zu definieren.

Bildung 14 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Strukturelle Instrumente aus dem Bologna - Prozess  Die Einführung des Europäischen Qualifikationsrahmens und des Nationalen Qualifikationsrahmens kann den Druck auf Durchlässigkeit erhöhen  Die Debatte um Input / Output / Outcomes wird die Inputorientierung der meisten Kriterienkataloge relativieren und neue Wege zulassen  Programm- / Institutionen- / Prozessakkreditierung

Bildung 15 Funktionsbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit / Bildungspolitik Ingenieurarbeit - Ingenieurstudium  Die Einführung der gestuften Studiengänge nutzen, um eine neue Qualität des Studiums zu erreichen  Dafür in das europäische Ausland und in andere Fachkulturen schauen  Studium nicht allein an betriebswirtschaftlichen Kriterien, sondern auch am bildungspolitischen Auftrag der Hochschulen orientieren  Arbeit und Studium haben technische und soziale Dimensionen  Wissensbasierte Ökonomie braucht eine Konzeption „guter Ingenieurarbeit“