Task Force for International Cooperation on Holocaust Education, Remembrance, and Research Lernen über den Holocaust als internationale Verpflichtung.

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 Präsentation transkript:

Task Force for International Cooperation on Holocaust Education, Remembrance, and Research Lernen über den Holocaust als internationale Verpflichtung

Was ist die ITF? 1998 initiiert durch den schwedischen Premier Göran Persson Gegenwärtig 24 Mitgliedsstaaten, u.a. Österreich, Ungarn und die Slowakei. Mitgliedsstaaten verpflichten sich zu einem Engagement in Bildung, Erinnerung (Gedenktage) und Forschung Die ITF umfasst Vertreter von Staaten und NGOs.

Was tut die ITF? Die ITF besteht aus dem Plenum und drei Arbeitsgruppen, insbesondere für Bildung (Education WG), Gedächtnis (Memorial WG), Forschung (Academic WG) Wesentliche Aufgabe der EWG ist die Unterstützung von Lehrerfortbildung und von der Entwicklung geeigneter Lehr- und Lernmaterialien. Die EWG formulierte grundlegende Papiere zum Lehren und Lernen über den Holocaust.

Der Kontext Das Zentralverbrechen der NS-Zeit, der Mord an den europäischen Juden, ist mit großer Verspätung im öffentlichen Bewusstsein angekommen. Der Holocaust als „warnende Botschaft“ des 20. an das 21. Jahrhundert. Zusammenhang mit Menschenrechts- und Völkerrechtspolitik (globale Genozidprävention). Hervorragende Bedeutung des Bildungswesens.

Der Kontext Zahlreiche internationale Organisationen nehmen sich des Themas „Holocaust“ an: Europarat (2002 Gedenktag beschlossen) ODIHR (Office for Democratic Institutions and Human Rights) der OSCE (Organisation for Security and Cooperation in Europe) UNO (Gedenktag) EU-Agency for Fundamental Rights (vormals EUMC – European Monitoring Centre on Racism and Xenophobia)

Empfehlungen für den Unterricht Das Thema Holocaust kann Schülern erfolgreich vermittelt werden. Haben Sie keine Angst, dieses Thema im Unterricht zu behandeln. Definieren Sie den Begriff Holocaust. Schaffen Sie ein positives Lernumfeld im Kontext einer schülerorientierten und auf aktive Aneignung ausgerichteten Didaktik. Individualisieren Sie das Geschehene, indem Sie Statistiken in persönliche Geschichten übersetzen. Zeitzeugenberichte machen die Geschichte für Schüler fassbar und anschaulich.

Ein fächerübergreifender Ansatz kann dazu beitragen, dass Ihre Schüler den Holocaust besser verstehen. Stellen Sie das Geschehen in einen größeren Zusammenhang. Vermitteln Sie dieses Thema umfassend und differenziert. Seien Sie präzise in Ihrem Sprachgebrauch und achten Sie darauf, dass Ihre Schüler es ebenfalls sind. Unterscheiden Sie zwischen der Geschichte des Holocaust und den Lehren, die aus dieser Geschichte gezogen werden können. Vermeiden Sie einfache Antworten zu einem komplexen historischen Geschehen.

Machen Sie den Schülern historische Quellen zugänglich. Den Schülern sollte deutlich werden, dass zahlreiche Dokumente und Zeugnisse für den Holocaust von den Tätern stammen. Halten Sie Ihre Schüler an, unterschiedliche Interpretationen des Holocaust kritisch zu analysieren. Vorsichtiger Umgang mit den schrecklichen Bildern. Vermeiden Sie es, das Leiden einer Opfergruppe mit dem einer anderen zu vergleichen.

Geben Sie Ihren Schülern die Möglichkeit, die vielfältigen Reaktionen der Opfer zu untersuchen, einschließlich der zahlreichen Formen von Widerstand. Achten Sie darauf, auf Juden nicht nur im Zusammenhang mit dem Holocaust einzugehen. Weisen Sie darauf hin, dass der Holocaust nicht unvermeidbar war. Versuchen Sie nicht, die Tatmotive zu simplifizieren, indem Sie die Täter als "inhumane Monster" darstellen. Unterscheiden Sie sorgfältig zwischen den Tätern in der Vergangenheit und den heutigen Gesellschaften in Europa und anderenorts.

Regen Sie Ihre Schüler an, sich mit der lokalen, regionalen, nationalen und globalen Geschichte und den jeweiligen Erinnerungskulturen zu befassen. Motivieren Sie Ihre Schüler, sich an nationalen und lokalen Traditionen des Gedenkens und der Erinnerung zu beteiligen und darüber nachzudenken. Wählen Sie geeignete Lernformen aus und vermeiden Sie Simulationen, die Schüler anregen, sich mit Tätern oder Opfern zu identifizieren. Vermeiden Sie es, die Leugnung der Vergangenheit (ungewollt) zu erleichtern und zu rechtfertigen.

Seien Sie sich der Möglichkeiten, aber auch der Grenzen aller Unterrichtsmedien, auch des Internets, bewusst. Unterscheiden Sie zwischen historischen und zeitgenössischen Ereignissen und vermeiden Sie ahistorische Vergleiche. Zeigen Sie Verständnis für die Situation Ihrer Schüler und gehen Sie auf ihre Anliegen ein.