Ressourcenverbrauch, seine Entwicklung und Messung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
We-Save-Energy.Org Gründungsversammlung Wien
Advertisements

LEHRER PAKET Herzlich Willkommen und viel Spaß bei TeamS, dem Ideenwettbewerb für zukunftsfähige Lebensstile.
Angebot und Nachfrage und ihr Zusammenspiel auf Märkten
Elastizität der Nachfrage
Ein Anstoß zur gesellschaftlichen Debatte
Volksinitiative für eine Grüne
5.1. (Un-) Sustainable Consumption How green are ebooks and iPads?
Rebound-Effekte und Psychologische Handlungsmodelle
Ökologische Fußabdrücke und Maßzahlen für unseren Lebensstil
University of Natural Resources and Applied Life Sciences, Vienna Department of Sustainable Agricultural Systems Universität für Bodenkultur Wien Department.
Footprint und Ernährung
Unternehmungen I. Die Unternehmung entsteht auf die Herstellung der wirtschaftlichen Güter. Aufgaben: wirtschaftliche Aktivität, Entscheidungen über den.
Erdkunde / Biologie.
Was ist Natur? 1. Definition
Ökologischer Fußabdruck für Schulen.
Wifo - Vorlesung Graz Angela Köppl 1 Umweltinformationssysteme und NH-Indikatoren
Chancen und Risken einer biogenen Wende Der ökologische Fußabdruck für landwirtschaftliche Aktivitäten im regionalen Kontext M. Narodoslawsky.
140 JAHRE BOKU-Festsymposium
Jacques Roduit & Florian Kohler

Mobitool.ch – nachhaltige Mobilität für Unternehmen übersicht | ziel | elemente von mobitool | livedemo | fragen & antworten unterstützt durch: mobitool.ch.
PBS Umweltpreis 2014 Die Klimaerwärmung, Energie- sowie Umweltprobleme sind Dinge, die dich beschäftigen? Dann ist der PBS Umweltpreis etwas für deine.
Auswirkungen der CH2011-plus Klimaszenarien auf die Wasserressourcen – eine Abschätzung für die Schweiz Luzi Bernhard1, Christoph Pflugshaupt1, Sven Kotlarski2.

Energie sparen ohne Wohlstandsverlust
Spendings (Input) Income (Output) GDP = C + I + G + (X – M) Legend: GDP: Gross Domestic Product C: Consumption (private households) I: Investments (Loan,
Interessante Links zum Thema Stadt und Grün

Internationaler Vergleich von Chemiestandorten
Das Sphärenmodell der Umwelt
Drei Strategien zur Nachhaltigkeit
Swiss Green Economy Symposium, Winterthur, 13
Das System Erde verstehen mit. Silvia Gysler, Primarlehrerin GLOBE ist nicht nur ein kleines Schulprojekt. GLOBE ist etwas Wichtiges, unser Einsatz.
-lich Willkommen ProRegio.
Allgemeines Gesundheitsverständnis. WestLotto Das Unternehmen.
Vorlesung Geschichtswissenschaft:
Greift die Gemeinsame Fischereipolitik der EU?
Der Ökologische Fußabdruck Methode, Ausblick, Forschungsbedarf
Energie und Umwelt Autor/in. Analyse Belastung: Luft, Wasser, Erde Gesundheitsprobleme Ressourcen schwinden Klimaveränderung 2.
Exkurs: Aussagefähigkeit des BIP
Umweltindikatoren und nachhaltige Entwicklung. ETH Zürich, UMNW, WS Dr. M. Morosini UMWELTINDIKATOREN UND NACHHALTIGE ENTWICKLUNG ETH Zürich.
Globale Biomasseproduktion und deren Nutzung
Arbeitsmarkt unter Wachstumszwang? Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL 1 Ziele / Themen -Formen von Arbeit und Zahlen -Beziehung.
Umwelt und Unternehmen Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL 1 Themen/Ziele: Einführung in Thema Umweltbewusste Unternehmen 11. Veranstaltung.
Die Welt im Jahr 2050 — und der Beitrag des WWF dazu
Ist heute in aller Munde. Cradle to cradle Das heisst von der Wiege bis zur Wiege, also der vollständige Wertstoffkreislauf wird immer mehr zum Thema.
Geplante Obsoleszenz Ökologische Ökonomik Dienstag, 17.März 2015
Biologie und Umweltkunde
Helena Norberg Hodge. Kleine Einführung Geboren: 1946 in Schweden Gründung: International Society for Ecology and Culture (ISEC) Mitgründung: International.
Maturaprojekt 2013 Valeria Ertelt Alexandra Lenz Armut in ELMikrokrediteHunger Folgen Ursachen Armut Bekämpfung Entwicklungsländer Wege aus der Armut.
Die 30 größten CO 2 -Emittenten 2014 Emissionen in tausend Tonnen pro Jahr Quelle: EDGARv4.3, European Commission, Joint Research Centre (JRC)/PBL Netherlands.
Certainly, being interested in patterns of long term development, also would need gear for recording what has happened to humanity in the time-space- continuum:
Referat zum Thema: Umweltschutz.
Page 1 Umweltschutz fängt schon bei dir an! Von Arina Dowgaljuk Klasse 9b Lyzeum № 7 Leiterin Stschaewa N.A.
5. Kongress zu den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen der Länder
Baukonjunktur Vorlesung Bauwirtschaft
Multifunktionalität.
Energie sparen ohne Wohlstandsverlust
Mikroökonomie 1 Budgetrestriktion
Neigungsfach Geographie
Ökosystemdienstleistungen
Einführung in die Wirtschaft 2
Ökonomie 1 Einführung.
Reales BIP pro Kopf (Schweiz, zu Preisen von 2005)
Ökologischer Fußabdruck Ökofaktoren und deren Verflechtungen.
cf. Thomas Heinrichs: Zeitbegriffe
Reales BIP pro Kopf (Schweiz, zu Preisen von 2005)
Einführung Sustainable Development Goals
Body-Mass-Index (BMI)
 Präsentation transkript:

Ressourcenverbrauch, seine Entwicklung und Messung 3. Veranstaltung Ziele / Themen Information über Ressourcenverbrauch und historische Entwicklung Plantary Boundaries, Anthropozän Bereiche des Ressourcenbrauchs Erklärung des Ressourcenverbrauchs (und des Zusammenhangs mit ökonomischer Tätigkeit) Messung des Ressourcenverbrauchs Preisentwicklungen und Rolle von Preisen für Ressourcenverbrauch DVD Footprint, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL

Nachtrag: Weiteres zu «geplanter Obsoleszenz» Film: Kaufen für die Müllhalde, ARTE (auf youtube) Bücher: Die Kultur der Reparatur, Wolfgang Heckl, 2013, Hanser SRF 2 Kultur (7.2.14): Die neue Kultur der Reparatur http://www.srf.ch/sendungen/kontext/die-neue-kultur-der-reparatur mit weiterführenden Informationen Konsumentenschutz: Kaum gekauft, schon kaputt https://www.konsumentenschutz.ch/tag/geplante_obsoleszenz/ Repaircafés CH https://www.konsumentenschutz.ch/themen/repair-cafe/ Netzwerk Repair Café http://repaircafe.org/de/ Studie der Grünen (D) zu geplanter Obsoleszenz http://www.gruene-bundestag.de/themen/umwelt/gekauft-gebraucht-kaputt_ID_4387858.html Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft

www.newscientist.com/article/dn14950-special-report-the-facts-about-overconsumption.html (13.11.13)

UNEP 2011, nach Krausmann et al. 2009

Bereiche des Naturverbrauchs Quellen Energie, Rohstoffe, Wasser, Land, Arten… Senken Luft, Boden, Wasser, Klima und Kreisläufe Ökosystem und ökonomisches System (aus Daly, H. 1992, S. 333). Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL

Planetary Boundaries Aus: Rockström, J. et al. (2009) A safe operating space for humanity, Nature 461, 472-475(24 September 2009) Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft

Mehr zu Planetary Boundaries: http://www.stockholmresilience.org/21/research/research-programmes/planetary-boundaries.html Update am 16.1.2015: Steffen et al. 2015. Planetary Boundaries: Guiding human development on a changing planet. Science, January 2015. DOI: 10.1126/science.1259855 TED Talk zu Planetary Boundaries: https://www.youtube.com/watch?v=RgqtrlixYR4 Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft

Anthropozän Ist ein von Paul Crutzen in 2000 eingeführter Begriff, der beschreiben soll, dass Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde, d.h. Menschheit zu einem geologischen Faktor geworden ist. Demnach sei Holozän mit stabilen Klimaverhältnissen an das Ende gelangt und instabilere Verhältnisse folgen. Geschichte des Anthropozän-Konzepts http://www.deutsches-museum.de/ausstellungen/sonderausstellungen/2014/anthropozaen/themen-der-ausstellung/youtube-filme-de/ Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft

Weiteres zum Thema Anthropozän Paul J. Crutzen: Geology of mankind, Nature 415, 23 (3 January 2002), doi:10.1038/415023a Ausstellung im Dt. Museum, München: Willkommen im Anthropozän. Unsere Verantwortung für die Zukunft der Erde 5. Dezember 2014 bis 31. Januar 2016 http://www.deutsches-museum.de/ausstellungen/sonderausstellungen/2014/anthropozaen/ Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft

Bestimmungsfaktoren der Umweltwirkung/des Ressourcenverbrauchs Nach Daily, Ehrlich 1992: I = P A T Impact = Population x Affluence x Technology Unberücksichtigt: Governance www.newscientist.com/article/dn14950-special-report-the-facts-about-overconsumption.html (13.11.13)

Preise und Ressourcenverbrauch Aus: McKinsey Global Institute, Resource Revolution. Tracking global commodity markets, Sept. 13, S. 6

Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL Aus: McKinsey Global Institute, Resource Revolution. Tracking global commodity markets, Sept. 13, S.10 Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL

Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL Aus: Defilla, S. 2008, Knappheit an Energie und Preisentwicklung, Die Volkswirtschaft 9, S. 15. Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL

Energy for society (energy gained) Energy used to procure energy Steigende Energiepreise sind unausweichlich – mit oder ohne Energiewende Murphy / Hall 2010, S. 108

Murphy / Hall 2010, S. 109

Messung des Ressourcenverbrauchs Mögliche Messverfahren: - Mengen (DMC, TMR, MF, ökol. Rucksack, einzelne Materialien) (Domestic Material Consumption, Total Material Resources, Material Footprint) - Qualitäten (Umweltbelastungspunkte) - Flächen (ökologischer Fussabdruck) … DMC: Menge an Rohmaterialien, die in der eigenen Ökonomie extrahiert werden plus alle physischen Importe minus Exporte (= zentraler Indikator der EU-Umweltstatistik für Messung des Umweltverbrauchs) TMR: Totale Menge für die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Landes. MF: Globale Rohmaterialextraktion für die Endnachfrage einer Ökonomie (in Tonnen / Kopf). www.newscientist.com/article/dn14950-special-report-the-facts-about-overconsumption.html (13.11.13)

Entwicklung des DMC, MF Wiedmann et al. 2013

BfS Umwelt Taschenstatistik 2014, S. 8

BfS Umwelt Taschenstatistik 2014, S. 8

Fussabdruck und Biokapazität/Kopf, 2002 Globale ha Weltweiter Abdruck: 2.7 Overshoot: 22 August Eigener Abdruck: www.footprint.ch Schweizer Fussabdruck/Kopf Schweizer Biokapazität/Kopf Weltweite Biokapazität/Kopf ARE u.a. Der ökologische Fussabdruck der Schweiz. 2006, S. 9

ARE u.a. Der ökologische Fussabdruck der Schweiz. 2006, S. 9 Weltweiter Abdruck: 2.7 Overshoot: 22 August Eigener Abdruck: www.footprint.ch ARE u.a. Der ökologische Fussabdruck der Schweiz. 2006, S. 9

CH USA A FR, D EC

Preise und Ressourcenverbrauch Grundsätzlich bestimmt der Preis, wie effizient Ressourcen und wie viele Ressourcen eingesetzt werden. Ebenso aber auch Anteile am Budget (Haushaltsbudget, Unternehmensumsatz etc.) Investitionszyklen (z.B. Gebäuderenovation, Abschreibung) mittel- und langfristige Preiserwartungen, Preisvolatilitäten staatlicher / gesetzlicher Rahmen (Steuerabzüge, Subventionen) technische Entwicklungen (Rebound kann eintreten) … Ob und wie sich der Ressourcenverbrauch aufgrund von Preis- oder Einkommensänderungen ändert, drücken Elastizitäten aus. Preis-ε: Nachfrageänderung bei Preisänderungen (% Mengenänderung GutA/%Preisänderung GutA) Einkommens-ε: Nachfrageänderung bei Einkommensänderungen (%Mengenänderung GutA/%Einkommensänderung) Kreuzpreis-ε: Nachfrageänderung bei Preisänderung eines anderen Gutes (% Mengenänderung GutA/%Preisänderung GutB) Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL

Aufgabe für 4. Veranstaltung lesen: Rist, M. (16.9.2009). Ideen für ein neues Armaturenbrett. «Stiglitz-Bericht» zur Messung der ökonomischen Leistung. Neue Zürcher Zeitung. 2) lesen: BfS (2008): Die Umweltgesamtrechnung, Neuchâtel (http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.html?publicationID=3171) 3) lesen: BfS (1/2011): Das BIP ist kein Mass für Glück, in: Valeurs, S. 6-7 Umweltgesamtrechnung, Neuchâtel 4) lesen: BfS (1/2011): Nachhaltige Entwicklung messen, in: Valeurs, S. 16-17 Umweltgesamtrechnung, Neuchâtel Freiwillig: TED-Talks zum Thema: Tim Jackson An economic reality check http://www.ted.com/talks/tim_jackson_s_economic_reality_check Nic Marks: The Happy Planet Index http://www.ted.com/talks/nic_marks_the_happy_planet_index Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL